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Veröffentlicht am 12.05.2022

Die Indigenen in Kanada

Der Flug des Raben
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Vom Autor habe ich früher bereits „Der gefrorene Himmel“ gelesen. Das hier besprochene Buch hat er zeitlich vorher als seinen Debütroman geschrieben. Er bleibt klar hinter seinem späteren Werk zurück.
Erneut ...

Vom Autor habe ich früher bereits „Der gefrorene Himmel“ gelesen. Das hier besprochene Buch hat er zeitlich vorher als seinen Debütroman geschrieben. Er bleibt klar hinter seinem späteren Werk zurück.
Erneut wird thematisiert, wie der Rassismus in der kanadischen Gesellschaft noch vor 50 Jahren verwurzelt war. Der Protagonist und Indigene Garnet wird als Kleinkind von den Behörden seinen Eltern weggenommen und wächst in wechselnden weißen Pflegefamilien auf. Von seiner indianischen Herkunft wollte er nie etwas wissen, ja er lehnte sie sogar ab. Erst im Alter von 25 wird er von seiner Herkunftsfamilie gefunden und kehrt zu ihr ins Reservat zurück. Dort trifft er auf den alten Keeper, der ihn die indianischen Wurzeln und Traditionen lehrt.
Die Schilderungen über die Stellung der Indigenen in der weißen kanadischen Gesellschaft waren höchst interessant. Allerdings fehlt es mir an einer Handlung und nehmen die philosophischen Betrachtungen sehr viel, gar zu viel Raum ein. Darunter sind viele nachdenkenswerte Betrachtungen, die sich aber nicht unbedingt leicht erschließen.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Seichte Unterhaltung für Gartenliebhaber und Feinschmecker

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
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Das Buch liest sich ganz nett. Vor allem Gartenliebhaber und Feinschmecker werden an ihm ihre Freude haben. Mir allerdings fehlen der Tiefgang und die Wirklichkeitsnähe. Wegen seines Bezuges zu Gemüse ...

Das Buch liest sich ganz nett. Vor allem Gartenliebhaber und Feinschmecker werden an ihm ihre Freude haben. Mir allerdings fehlen der Tiefgang und die Wirklichkeitsnähe. Wegen seines Bezuges zu Gemüse und gutem Essen passt der lokale Hintergrund der Geschichte im Elsass recht gut. Der Protagonist ist ein 52järiger Koch, der seit einem Trauma im Alter von 10 Jahren nie seinen Hof verlassen hat und zum Eigenbrötler und Einsiedler geworden ist. Schon das empfinde ich als unrealistisch. Er geht ganz in seinem Gemüseanbau und der Küche seiner Auberge auf, die seine Schwester aus dem Hof gemacht hat. Eine rasche und plötzliche Wandlung macht er durch, als seine Schwester eine algerische Haushaltshilfe und deren Sohn auf den Hof holt und diese eine Freundin aus England einladen.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Für mich nicht der absolut sagenhafte Roman, als der er auf dem Buchrücken bezeichnet wird

Meter pro Sekunde
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Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal einen Roman einer dänischen SchriftstellerIn gelesen zu haben. Um diese Lücke zu schließen und da dieses Buch in Dänemark als Bestseller gilt, dachte ich, nichts ...

Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal einen Roman einer dänischen SchriftstellerIn gelesen zu haben. Um diese Lücke zu schließen und da dieses Buch in Dänemark als Bestseller gilt, dachte ich, nichts falsch machen zu können. Leider wurde ich mit Ausnahme der äußeren hochwertigen Aufmachung enttäuscht. Es fehlt schlicht die Handlung. Stattdessen wechseln sich Bruchstücke aus dem Alltagsleben der Protagonistin, die gemeinsam mit Mann und Kleinkind auf dem Gelände einer für Dänemark typischen Heimvolkshochschule auf dem Lande lebt, ihre Ratschläge als Kummerkastentante (als solche ist sie für die Lokalzeitung tätig) an Ratsuchende und abgewandelte Texte von Heimvolkshochschulliedern zu bekannten Melodien ab. Einiges davon liest sich durchaus amüsant und kommt einer Anekdote nahe, vor allem die Schilderungen aus der Fahrschule, wo die Protagonistin Dauerfahrschülerin ist. Ihre Antworten in der Zeitungsrubrik sind durchaus tiefsinnig. Alles in allem fehlen mir an diesem Buch aber der Zusammenhang und das Besondere. Der Erzählstil ist zu distanziert. Es wird also bei mir nicht nachwirken.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Sammlung kleiner Geschichten

Meine kleine Welt
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So ganz anders als die beiden mir bekannten Romane des Autors „Der große Sommer“ und „Alte Sorten“ ist dieses Buch. Nicht mit einem Roman haben wir es zu tun, sondern mit einer Sammlung einer Vielzahl ...

So ganz anders als die beiden mir bekannten Romane des Autors „Der große Sommer“ und „Alte Sorten“ ist dieses Buch. Nicht mit einem Roman haben wir es zu tun, sondern mit einer Sammlung einer Vielzahl an Erzählungen aus dem Familien- und Berufsalltag des Autors. Geschrieben hat er sie früher schon (2007-2010) wöchentlich für die Nürnberger Nachrichten in der gleichnamigen literarischen Kolumne. Wie eine Kolumne liest sich das Buch auch und so sollte vielleicht auch an es herangegangen werden – immer mal wieder eine Geschichte lesen statt alle hintereinander weg. Denn letzteres ermüdet den Leser doch etwas. Natürlich gefallen nicht jedem Leser alle Geschichten. Bei einigen schmunzelt man eher als bei anderen. Einige Geschichten aber hätten besser komplett ausgespart werden sollen, weil sie in einem unterhaltenden Buch nichts zu suchen haben (das sind diejenigen, wo es um den Verkauf von Kokain und den völlig danebenliegenden Abzählreim „Muslim, Jude, Christ, Buddhist, wer ist heute Terrorist? auf einem Kindergeburtstag geht).
Alles in allem recht amüsant.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Blick hinter die Kulissen der Blaublütigen

Wir sind schließlich wer
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Der erste Roman der Autorin „Wir sind doch Schwestern“ hat mich vor einigen Jahren nachhaltig beeindruckt. Ihr Roman „Mädelsabend“ hat mich dann später enttäuscht. Dennoch habe ich es jetzt noch einmal ...

Der erste Roman der Autorin „Wir sind doch Schwestern“ hat mich vor einigen Jahren nachhaltig beeindruckt. Ihr Roman „Mädelsabend“ hat mich dann später enttäuscht. Dennoch habe ich es jetzt noch einmal mit der Autorin versucht und muss sagen, dass das Buch doch ehr auf dem seichten Roman von „Mädelsabend“ verharrt, dem sogar Romanfiguren entlehnt wurden (Großtante Ottilie aus dem Seniorenstift). Die Geschichte ist erneut in der Heimat der Autorin am Niederrhein angesiedelt, so dass sie für dort Ansässige ein gewisses Interesse wecken könnte. Thematisch erscheint mir alles künstlich aufgesetzt. Die nicht dem Familienbild entsprechende Protagonistin Anna tritt eine erste Pastorenstelle in ihrer Heimat an und hat sich gegen die Vorurteile der Dorfbewohner zu behaupten sowie familiäre Probleme ihrer dünkelhaften Schwester zu lösen. An Klischees die Personen betreffend wird nicht gespart. Zu viel dreht sich um den vermeintlichen Standesdünkel der Adligen, was ich als aus der Zeit gefallen empfinde. Viele durchaus ernsthafte Themen werden angerissen, aber letztendlich nicht vertieft behandelt.
Als leichte Unterhaltung geeignet, anspruchsvolle Lektüre darf nicht erwartet werden.

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