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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2019

Brisant, aktuell und hochspannend!

Finsteres Kliff
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Wer die ersten beiden Krimis von Sabine Weiß gelesen hat, weiß, dass sie nicht einfach nur hochspannende Kriminalstories schreibt, sondern auch immer ein gesellschaftspolitisch brisantes Thema aufgreift. ...

Wer die ersten beiden Krimis von Sabine Weiß gelesen hat, weiß, dass sie nicht einfach nur hochspannende Kriminalstories schreibt, sondern auch immer ein gesellschaftspolitisch brisantes Thema aufgreift. Das ist in „Finsteres Kliff“ nicht anders. Diesmal geht es um die Manipulation von Zytostatika, hochbrisant und hochaktuell. Doch dieses Thema schleicht sich erst in der zweiten Hälfte in die Geschichte.

Zunächst geht es um den Wikingerkult, inspiriert durch den Fund eines Wikingerschatzes auf Sylt 2017, wie im Nachwort berichtet wird. Erneut besticht die Autorin durch ihre präzise und umfassende Recherche und das geschickte Einflechten der Informationen in die Handlung.

Wie immer ist die Hauptperson die junge Kommissarin Liv, die mit ihrer Großmutter und ihrer Tochter auf dem Festland lebt und auf ihre Heimatinsel Sylt kommt, um den Fall zu lösen und dabei auch wieder mit ihrer destruktiven Familie zusammenstößt. Das gelungene Lokalkolorit der Insel Sylt und Nordfrieslands machen hier erneut sehr viel Spaß.

Hervorzuheben ist bei diesem dritten Krimi, dass die Ermittlungen deutlich klarer und strukturierter dargestellt werden als in den ersten beiden Fällen. Insofern ist das Buch um Längen besser und verständlicher. Besonders hilfreich sind die Zusammenfassungen, die es dem Leser ungeheuer erleichtern, den Fall zu verfolgen. Dass gilt insbesondere für die am Ende, wo der gesamte Fall nochmals erklärt wird und man die Gelegenheit hat, die Fragen, deren Beantwortung man vielleicht vorher überlesen hat, dargestellt bekommt, bevor...ja, bevor es noch einmal eine ganz neue, reizvolle Wende um 180 Grad gibt und der Fall doch noch nicht gelöst ist. Toll!

Veröffentlicht am 22.04.2018

Missbrauch von Kindern: hochaktuelles Thema

Brennende Gischt
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Allergrößter Respekt gebührt der Autorin Sabine Weiß, die mit ihrem neuen Krimi ein hochbrisantes, aktuelles und hochpolitisches Thema aufgreift: den körperlichen, seelischen und vor allem sexuellen Missbrauch ...

Allergrößter Respekt gebührt der Autorin Sabine Weiß, die mit ihrem neuen Krimi ein hochbrisantes, aktuelles und hochpolitisches Thema aufgreift: den körperlichen, seelischen und vor allem sexuellen Missbrauch von Kindern – und sich konsequent auf die Seite der Kinder stellt. So ist die Geschichte beklemmend, und wird bei nicht wenigen Leserinnen und Lesern Alpträume auslösen.
Die Autorin scheut sich auch nicht, die Politik der 70er Jahre zu streifen, als die Grünen darüber debattierten, ob Sex mit Kindern straffrei sein sollte, wenn die Kinder freiwillig mitmachen. Die Debatte schlug damals hohe Wellen, und für viele war die Partei mit Recht seitdem nicht mehr wählbar. Welchen Schaden sowas anrichten kann, wird in diesem Buch deutlich beschreiben.
Hochaktuell ist das Thema „Wohl des Kindes“ aber auch, denkt man an die soeben beschlossene Ehe für alle. Es bleibt abzuwarten, ob die Kinder, die jetzt von gleichgeschlechtlichen Ehepaaren adoptiert werden dürfen, ohne Schaden aus ihrer Kindheit hervorgehen.
Es fragt sich allerdings, ob das Genre Krimi dieser brisanten Thematik gerecht werden kann. Vergnügliche, leichte Unterhaltung ist es jedenfalls nicht.
Allerdings ist der Krimi an sich sehr solide gemacht, wie immer gut recherchiert und spannend, und alle, die Sylt lieben, kommen auf ihre Kosten, da sehr viele Orte wiedererkannt werden können. Die Handlung ist logisch und in allen Einzelheiten gut durchdacht. Man wartet gespannt darauf, wie es mit Liv, ihrer Tochter Sanna und den vielen anderen Figuren weitergeht.