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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2019

Was wäre, wenn...

Allein unter seinesgleichen
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Das Buch „Allein unter seinesgleichen“ von Christian Kurz ist 2016 im Bundeslurch Verlag erschienen. Vorweg möchte ich sagen, dass der Bundeslurch Verlag „alternative“ Bücher auf den Markt bringt, die ...

Das Buch „Allein unter seinesgleichen“ von Christian Kurz ist 2016 im Bundeslurch Verlag erschienen. Vorweg möchte ich sagen, dass der Bundeslurch Verlag „alternative“ Bücher auf den Markt bringt, die sich oft homosexuellen Themen widmen und auch in „Allein unter seinesgleichen“ soll ein Homosexueller die Hauptrolle spielen.
Die Nazis haben den Krieg gewonnen. Deutsch fungiert als Weltsprache und unerwünschte Menschen, sowie „Schwule“ gelten als nicht lebenswürdig und sind laut Angaben der Politik bereits ausgerottet. Im Verborgenen existieren sie jedoch weiterhin. Der junge Wolfgang Volkmer verliebt sich in seinen Klassenkameraden Nils und kann zunächst nichts mit seinen Gefühlen anfangen. Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf! Erst als er in einem Buchladen mit der verbotenen Winkel-Literatur in Kontakt kommt, lernt er das Wort „schwul“ kennen und schnell wird ihm klar, er ist ein „Volksfeind“.
Der Schreibstil von Christian Kurz ist zeitweise vulgär und brutal. Beim Lesen musste ich mehrmals das Buch absenken und kurz innehalten. Die Sprache passt meiner Meinung nach aber sehr gut zum „Was wäre wenn…“-Charakter des Buches und ist den vielen Dialogen der einzelnen Protagonisten geschuldet. Ich finde die Thematik des Buches gut gewählt, der Schreibstil und die vielen Wiederholungen lassen mich das Buch aber nicht uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 07.03.2019

Brandaktueller Politthriller

Roh
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Der Thriller „Roh“ von Uli T. Swidler ist im Europa Verlag erschienen.
Kölner No-Go-Area. Bei der Polizei geht ein Notruf ein, ein bewaffneter Raubüberfall soll im türkischen Viertel vonstattengehen. Der ...

Der Thriller „Roh“ von Uli T. Swidler ist im Europa Verlag erschienen.
Kölner No-Go-Area. Bei der Polizei geht ein Notruf ein, ein bewaffneter Raubüberfall soll im türkischen Viertel vonstattengehen. Der jugendliche Täter wird von zwei Unbekannten mit der Dienstwaffe des Streifenpolizistens Carl Gruber erschossen. Niemand glaubt dem Polizisten, dass er in einen Hinterhalt geraten ist und die Öffentlichkeit sieht ihn als den Mörder des 15-Jährigen. Auf eigene Faust beginnt er zu ermitteln. Schnell ist der Kopf der islamischen Parallelwelt, Meti Arslan, in seinem Visier. Doch nicht nur der politische Islam steht auf seiner Agenda, denn mit „Caring Christians“ hat sich eine christlich-fundamentalistische Gegenbewegung konstituiert, die ebenfalls in Köln ihr Unwesen treibt.
„Roh“ ist ein eindringlicher Politthriller, der durch die Thematik brandaktuell ist. Uli T. Swidler zeichnet ein düsteres Bild der Gegenwart. Im Buch wird mit interkulturellen Vorurteilen gespielt und schnell kommt der Appell, dass sich Nicht-Fundamentalisten erheben sollen, denn nur durch ein Miteinander können wir in Frieden leben.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Jerusalem "Jay" Schmitts zweiter Fall

Fremdland
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Der Kriminalroman „Fremdland“ von Philipp Reinartz ist 2018 im Goldmann Verlag erschienen.
Jerusalem „Jay“ Schmitt von der Neunten Mordkommission für besondere Fälle wird zu einer Mordermittlung in einer ...

Der Kriminalroman „Fremdland“ von Philipp Reinartz ist 2018 im Goldmann Verlag erschienen.
Jerusalem „Jay“ Schmitt von der Neunten Mordkommission für besondere Fälle wird zu einer Mordermittlung in einer Seniorenresidenz gerufen. Neben der Leiche, die in ihrem Zimmer ermordet wurde, findet sich eine rätselhafte Botschaft. Zeitgleich ermittelt er in einem Fall aus der Vergangenheit und sein eigener Vater scheint ein Verdächtiger zu sein. Fremdenhass und Polizeigewalt werden authentisch thematisiert.
„Fremdland“ ist der zweite Band der Reihe rund um den Ermittler Jerusalem „Jay“ Schmitt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Immer wieder eingebaute Rückblenden erschließen sich den LeserInnen nur nach und nach und haben mich, auf Grund der fehlenden Zeitangabe, beim Lesen mehr als einmal verwirrt. Immer wieder wird man beim Lesen auf die falsche Spur geführt, bis sich am Ende alle losen Enden zusammenfügen und man sprachlos zurückbleibt.
„Fremdland“ ist meiner Meinung nach ein intellektueller Krimi mit authentischem Schreibstil, der beim Lesen die ganze Aufmerksamkeit der Lesenden fordert.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Wem kann man vertrauen?

Im dunklen Nebel
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Der Roman „Im dunklen Nebel“ von Jürgen Ehlers ist 2018 bei Books on Demand erschienen und nach „Tod von oben“ bereits der zweite Band aus der Trilogie rund um den Fallschirmagenten Gerhard Prange und ...

Der Roman „Im dunklen Nebel“ von Jürgen Ehlers ist 2018 bei Books on Demand erschienen und nach „Tod von oben“ bereits der zweite Band aus der Trilogie rund um den Fallschirmagenten Gerhard Prange und die Jüdin Sofieke Plet.
Niederlande im November 1942. Europa ist mitten in Krieg und die Flucht von Gerhard Prange und Sofieke Plet ist gescheitert. Gerhard versucht nun weiterhin als Doppelagent nicht aufzufallen. Sofieke, die den Kontakt zu ihrer Familie schon lange abgebrochen hat, bekommt überraschend Nachricht von ihrem totgeglaubten Bruder. Doch kann sie der Nachricht trauen? Wer ist Freund und wer ist Feind? Und dann ist da noch Sara, ein sechsjähriges Mädchen, das beschützt werden sollte.
Was mir auch an diesem Band wahnsinnig gut gefällt ist, dass das Buch auf historischen Tatsachen beruht. Gerhard und Sofieke wurden als fiktive Charaktere in die Handlung verwoben. Ich habe Gerhard und Sofiekes Werdegang schon im letzten Band voller Spannung verfolgt und bin auch diesmal vom Schreibstil des Autors überzeugt. Die einzelnen Charaktere werden gut und authentisch beschrieben. Ein Personenregister am Anfang des Buches gibt Ausschluss darüber, welcher Charakter real und welcher Charakter fiktiv ist. Ganz nebenbei erfährt man so beim Lesen viel über die Zeit der Besatzung in den Niederlanden und ich bin schon jetzt ganz gespannt auf den letzten Band der Reihe.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Ein "Kriminal"roman für zwischendurch

Das namenlose Mädchen
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Der Roman „Das namenlose Mädchen“ von Jacqueline Sheehan ist als Taschenbuch im Aufbau Verlag erschienen.
An einer abgelegenen Straße wird ein fünfjähriges Mädchen mit blutbespritzter Kleidung gefunden, ...

Der Roman „Das namenlose Mädchen“ von Jacqueline Sheehan ist als Taschenbuch im Aufbau Verlag erschienen.
An einer abgelegenen Straße wird ein fünfjähriges Mädchen mit blutbespritzter Kleidung gefunden, von den Eltern des Mädchens fehlt jede Spur. Kurz darauf werden in einem Haus in der Nähe drei Leichen entdeckt, doch kein Toter ist mit dem Mädchen verwandt gewesen. Die Sozialarbeiterin Delia Lamont ist kurz davor ihren Job an den Nagel zu hängen, als das kleine Mädchen in ihre Obhut kommt.
Anders als der Klappentext vermuten lässt, handelt es sich bei „Das namenlose Mädchen“ nicht um einen spannungsgeladenen Kriminalroman, der die Suche nach der Mutter des Mädchens im Vordergrund hat. Viel mehr erzählt der Roman die Geschichte der Sozialarbeiterin Delia, die Pflegestellen für Kinder vermittelt. Doch am Ende des Buches wird es dann doch richtig spannend und die Ereignisse scheinen sich beinahe zu überschneiden.