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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2018

Das (Liebes-)Leben der Alma Schindler

Die Muse von Wien
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Der Roman „Die Muse von Wien“ von Caroline Bernard ist im Aufbau Verlag erschienen und erzählt die Geschichte von einer der faszinierendsten Wiener Frauen der Jahrhundertwende.
Alma Schindler: Muse, Künstlerin, ...

Der Roman „Die Muse von Wien“ von Caroline Bernard ist im Aufbau Verlag erschienen und erzählt die Geschichte von einer der faszinierendsten Wiener Frauen der Jahrhundertwende.
Alma Schindler: Muse, Künstlerin, Geliebte. Gustav Klimt war ihre erste Liebe, für Gustav Mahler wurde sie zur Muse. Wien zur Jahrhundertwende ist eine der schillerndsten Metropolen der Welt. Alma Schindler ist aber auch selbst Künstlerin, mit Leidenschaft schafft sie Kompositionen am Klavier. Doch für die Liebe Gustav Mahlers soll sie ihre eigene Kunst aufgeben.

Caroline Bernard nimmt die LeserInnen bildlich mit in die Kunstgalerien und die Welt der Bohème Wiens. Förmlich nimmt man beim Lesen den Aufstieg der Secession selbst wahr, fühlt sich gefangen in einer Zeit, in der die Kunst förmlich in der Luft zu sein schien. Und kann miterleben, wie Alma in ihrer Ehe, ohne ihre Kunst, vereinsamt. Caroline Bernhard hat für das Buch ausgezeichnete Recherchearbeit geleistet. „Die Muse von Wien“ darf aber keinesfalls als Biografie von Alma Schindler verstanden werden, entführt das Buch doch nur in einen kurzen Ausschnitt aus ihrem (Liebes-)Leben.
„Die Muse von Wien“ von Caroline Bernhard gehört zu einer Buchreihe des Aufbau Verlages, die mutigen Frauen zwischen Kunst und Liebe gewidmet ist und ist meiner Meinung nach ein wirklich lesenswertes Buch! Ich freue mich schon auf die anderen großen Frauen der Reihe.

Veröffentlicht am 26.06.2018

eine ungewöhnliche Familiengeschichte

Familie und andere Trostpreise
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Der Roman „Familie und andere Trostpreise“ von Martine McDonagh ist im Harper Collins Verlag erschienen.

Sonny Anderson ist kein gewöhnlicher junger Mann in seinen Twenties: Sein Vater ist ein Guru und ...

Der Roman „Familie und andere Trostpreise“ von Martine McDonagh ist im Harper Collins Verlag erschienen.

Sonny Anderson ist kein gewöhnlicher junger Mann in seinen Twenties: Sein Vater ist ein Guru und seine Mutter ist verschollen, kein Wunder, dass Sonny an einigen Neurosen leidet. An seinem 21. Geburtstag erbt er ein Vermögen und reist nach England, um dort seine Mutter zu finden. „Familie und andere Trostpreise“ erzählt eine ungewöhnliche Familiengeschichte.

Die Autorin schafft es auf humorvolle Weise die Familie in den Mittelpunkt zu stellen. Familie, das kann auch gar kein Verwandter sein! Ein humorvolles Buch passend als Sommerlektüre für zwischendurch!

Veröffentlicht am 20.06.2018

Ein Buch, das zum Nachdenken anregt

Revolutionsgeflüster
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Das Buch „Revolutionsgeflüster“ von Hubert Michelis ist im Spica Verlag erschienen und kann wohl als Gesellschaftskritik und als Abbild unserer Zeit verstanden werden.
Ein Wohnblock wie jeder andere. Erst ...

Das Buch „Revolutionsgeflüster“ von Hubert Michelis ist im Spica Verlag erschienen und kann wohl als Gesellschaftskritik und als Abbild unserer Zeit verstanden werden.
Ein Wohnblock wie jeder andere. Erst auf den zweiten Blick merkt man, dass es hier keine Ausländer gibt und geben darf! Das bekommen auch die Seidels zu spüren, Russlanddeutsche, die in ihrer alten Heimat Fuß fassen wollen. Heinz, der Sohn eines Beamten, der sich als Nazi entpuppt, ist in Olga, die Tochter der Seidels, verliebt und steht nun zwischen den Fronten. Aber auch in der Nachbarschaft brodelt es mächtig. Hans, ein Frührentner, der von seiner Rente nicht leben kann, flucht auf die Flüchtlinge und diesen Verbrecherstaat, der die eigenen Leute verrecken lässt. Er hat die Faxen dicke und plant eine Revolution …
Der ehemalige Franziskanermönch Hubert Michelis hat mit „Revolutionsgeflüster“ ein Buch geschaffen, das wirklich zum Nachdenken anregt: Ein Wohnblock, der so in jeder kleinen und größeren Stadt vorkommen könnte; Einwanderer aus Russland, die immer wieder als kriminell und gewaltbereit abgestempelt werden; und der Beamten-Sohn, der sich in die „Feindin“ verliebt.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Viel Privates zerstört die komplexe Handlung

Die Schlingen der Schuld
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Der Kriminalroman „Die Schlingen der Schuld“ von Dave Warner ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Detective Daniel Clement ist nach seiner Scheidung von Perth in die Einsamkeit des Outbacks zurückgekehrt ...

Der Kriminalroman „Die Schlingen der Schuld“ von Dave Warner ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Detective Daniel Clement ist nach seiner Scheidung von Perth in die Einsamkeit des Outbacks zurückgekehrt und arbeitet nun in der Polizeidienststelle seines ehemaligen Heimatortes Broome. Sein ruhiges Polizistenleben wird aber bald durch einen Mord erschüttert: in einem nahegelegenen Wasserloch wird die Leiche eines Deutschen entdeckt, die Spuren führen bis in das Hamburger Drogenmilieu der 80er Jahre und schon bald passiert ein weiterer Mord.
Dave Warner hat es geschafft die Einsamkeit und die Landschaft des australischen Outbacks mit seinem Schreibstil wirklich bildhaft darzustellen. Nach einem schleppenden Tempo zu Beginn des Buches, in dem sowohl Detective Daniel Clement als auch das erste Opfer näher beschrieben werden, nimmt der Krimi bald an Fahrt auf und überrascht durch einen komplexen Fall, der gründliche Ermittlungsarbeit erfordert und auch beim Lesen immer wieder auf eine falsche Spur führt.
Ich mochte Australien als Schauplatz für einen Krimi, die Weite des Outbacks erscheint gefährlich und auch Krokodile erschweren die Tatortsicherung, jedoch wurde mir im Buch zuviel Privates von Detective Daniel Clement erzählt: Von den Gedanken über seinen Vater bis zum langanhaltenden Zahnweh, scheine ich nun alles über den Ermittler zu wissen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Charaktere
  • Geschichte
Veröffentlicht am 20.06.2018

Kurzweiliges Lesevergnügen ohne bleibenden Eindruck

Stille Feinde
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Der Thriller „Stille Feinde“ von Joe Ide ist im Suhrkamp Verlag erschienen.
Der Privatdetektiv Isaiah Quintabe, kurz IQ, arbeitet ohne Lizenz in Los Angeles. Auf einem Schrottplatz stößt er auf das Unfallauto ...

Der Thriller „Stille Feinde“ von Joe Ide ist im Suhrkamp Verlag erschienen.
Der Privatdetektiv Isaiah Quintabe, kurz IQ, arbeitet ohne Lizenz in Los Angeles. Auf einem Schrottplatz stößt er auf das Unfallauto seines Bruders, Marcus, der vor acht Jahren ums Leben kam. IQ glaubt nicht an einen Unfall und kurzerhand beschließt er nach dem Mörder zu fahnden. Währenddessen bittet ihn Marcus‘ Freundin um Hilfe für ihre Schwester Janine, die auf Grund ihrer Spielschulden in Schwierigkeiten steckt und schnell findet sich IQ inmitten von Bandenkriegen wieder.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig, so dass sich „Stille Feinde“ schnell lesen lässt. Obwohl es bereits 2. Teil der Reihe rund um Isaiah Quintabe ist, hatte ich keine Probleme, mich mit der Handlung zurecht zu finden. Jedoch fehlte mir das Thriller-Gefühl im Buch, weshalb ich „Stille Feinde“ lediglich als Kriminalroman einordnen würde.
Fazit: Ein kurzweiliges Lesevergnügen, dass jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.