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Veröffentlicht am 21.04.2018

Islamistischer Terror in Marseille

Schwarzer Halbmond
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Der Roman „Schwarzer Halbmond“ von Sarah Samuel ist im Verlag novum premium erschienen. Sarah Samuel ist das Pseudonym des Salzburger Autorenpaares Gerlinde und Harald Niederreiter.
In Frankreich in der ...

Der Roman „Schwarzer Halbmond“ von Sarah Samuel ist im Verlag novum premium erschienen. Sarah Samuel ist das Pseudonym des Salzburger Autorenpaares Gerlinde und Harald Niederreiter.
In Frankreich in der Region von Marseille kommt es 2015 immer häufiger zu Anschlägen auf jüdische Einrichtungen. Die Polizei vor Ort ist der islamistischen Terrororganisation Schwarzer Halbmond nicht mehr gewachsen. Die Abteilung Terrorismusbekämpfung des französischen Geheimdienstes ermittelt auf Hochtouren. Ihr oberstes Ziel ist es die in Marseille ansässige Basis für Schleppertätigkeiten und Drogenhandel zu bekämpfen. Zu diesem Zweck wird die Spezialagentin Sihem Laurent mit marokkanisch-französischer Abstammung als Lockvogel „Michou“ in das Netz der Terrororganisation eingeschmuggelt.
Der Einstieg ins Buch entführt die LeserInnen gleich ins islamistische Netzwerk. Wobei „Schwarzer Halbmond“ gleich erschreckend brutal beginnt. Von Beginn an ist man als LeserIn mitten im Geschehen und hofft dabei inständig, dass der Terror bald vorüber ist. Und doch hat es das Autorenpaar geschafft einen leichten Schreibstil mit dem brisanten und hochaktuellen Thema zu verweben, der durch Sarkasmus besticht und auch in den düstersten Momenten einen Lichtblick gibt.
Ein wirklich lesenswertes Buch. Die Ohnmacht der Polizei ist wirklich erschreckend und man kommt beim Lesen nicht umhin Parallelen zur Wirklichkeit zu ziehen.

Veröffentlicht am 19.04.2018

Das Dienstmädchen, das die Welt veränderte

Revolution im Herzen
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Der Roman „Revolution im Herzen“ von Claudia Beinert und Nadja Beinert ist im Verlag Droemer-Knaur mit dem Untertitel „Die heimliche Liebe des Karl Marx“ erschienen.
Der Philosoph und Revolutionär Karl ...

Der Roman „Revolution im Herzen“ von Claudia Beinert und Nadja Beinert ist im Verlag Droemer-Knaur mit dem Untertitel „Die heimliche Liebe des Karl Marx“ erschienen.
Der Philosoph und Revolutionär Karl Marx ist auf der ganzen Welt bekannt und auch seine Ehefrau Jenny ist einigen von uns bekannt. Das Dienstmädchen, Helena (Lenchen) Demuth, das bei der Familie Marx jahrelang ein und aus ging und schnell zur engsten Vertrauten des großen Denkers wurde, findet jedoch keine Erwähnung in den Geschichtsbüchern dieser Welt.
Die beiden Autorinnen haben mit diesem Buch wirklich großes Recherchetalent bewiesen. Auf sehr lesenswerte Art und Weise verweben die beiden Schwestern Fakten und Fiktion und haben so ein Werk geschaffen, dass nicht nur Lenchen Demuth ehrt, sondern auch von einer geheimen Liebe im 19. Jahrhundert erzählt.
Die beiden Schwestern lassen dabei Lenchen aus der Ich-Form erzählen und geben so der Nebendarstellerin der Geschichte eine Stimme und lassen sie aus dem Dunkeln treten. Meine Sichtweise auf Karl und Jenny Marx sowie Friedrich Engels hat sich noch einmal verändert, seitdem ich diese drei Menschen aus der Sicht der Frau sehen durfte, die so viel mehr war als ein Dienstmädchen.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Die unsauberen Machenschaften der Pharmaindustrie

Riskante Manöver
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Der Kriminalroman „Riskante Manöver“ von Birand Bingül ist 2018 im btb Verlag erschienen.
Hauptprotagonist ist der PR-Agent Mats Holm, Genie der Krisen-PR. Mit seiner Partnerin Laura May wird er von Wenner ...

Der Kriminalroman „Riskante Manöver“ von Birand Bingül ist 2018 im btb Verlag erschienen.
Hauptprotagonist ist der PR-Agent Mats Holm, Genie der Krisen-PR. Mit seiner Partnerin Laura May wird er von Wenner Pharma engagiert, nachdem mehrere Kinder nach Einnahme eines Medikaments schwer erkrankten. Ein Kind stirbt, eine Mitarbeiterin verschwindet und der Konzern ist bemüht, dass der Fall nicht an die Presse gelangt. Was ist die Wahrheit? Wer lügt? Und arbeitet der Konzern mit sauberen Mitteln?
Diese Kriminalgeschichte könnte durchaus der Realität entspringen und ich war beim Lesen fast schon erleichtert, dass es sich nicht um Tatsachenberichte handelt. Die Aktualität verleiht der Geschichte rund um Mats Holm noch mehr Spannung und bekommt deshalb von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Viktorianisches England in opulenter Sprache

Die letzte Reise der Meerjungfrau
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Der Roman „Die letzte Reise der Meerjungfrau“ von Imogen Hermes Gowar ist im Verlag Bastei Lübbe erschienen.
England 1785. Einer seiner Kapitäne bringt dem Kaufmann Jonah Hancock von einer Fahrt eine tote ...

Der Roman „Die letzte Reise der Meerjungfrau“ von Imogen Hermes Gowar ist im Verlag Bastei Lübbe erschienen.
England 1785. Einer seiner Kapitäne bringt dem Kaufmann Jonah Hancock von einer Fahrt eine tote Meerjungfrau mit. Mr. Hancock gefällt die Idee, diese Kuriosität, die ganz London den Atem verschlägt, für Geld auszustellen. Schnell steigt Mr. Hancock in die obersten Kreise der Gesellschaft auf und verkauft seine Meerjungfrau schließlich für eine horrende Summe und zieht auch zwielichtige Gestalten an. Doch das Geld macht ihn nicht glücklich und das immer währende Streben nach „mehr“ fordert seinen Tribut.
Lange wusste ich nicht, wohin uns die Autorin mit ihrem Debutroman entführen will. Immer wenn ich die Geschichte einigermaßen zugeordnet habe, gab es eine neue Wendung und neue Fragen in meinem Kopf. Schnell war ich aber vom Schreibstil der Autorin fasziniert, der sehr bildhaft ist und mich beim Lesen wirklich ins historische England entführt hat. Die Sprache ist sehr malerisch, fast schon opulent, wie ein Gemälde mit verarbeitetem Gold.
„Die letzte Reise der Meerjungfrau“ ist mit Sicherheit kein Roman, den man einfach so und schnell lesen kann. Imogen Hermes Gowars Schreibstil muss man beim Lesen erst auf sich wirken lassen, bevor man völlig darin eintauchen kann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon ganz gespannt, was von der Autorin noch auf uns zukommt.

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Veröffentlicht am 10.04.2018

Falsche Verdächtigungen!?

Im Dunkel deiner Seele
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Der Thriller „Im Dunkel deiner Seele“ von George Harrar ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Der Klappentext des Buches war viel versprechend und schnell war klar, dass es sich hierbei um keinen typischen ...

Der Thriller „Im Dunkel deiner Seele“ von George Harrar ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Der Klappentext des Buches war viel versprechend und schnell war klar, dass es sich hierbei um keinen typischen Thriller handelt. Hauptprotagonist und Hauptverdächtiger Evan Birch ist Professor der Philosophie und somit ist der Beginn des Buches voller großer Denker und philosophischer Ideen.
Professor Birch wird von der Polizei angehalten und verdächtigt, mit dem spurlosen Verschwinden eines sechzehnjährigen Mädchens, zu tun zu haben. Als dann auch noch Beweise in seinem Wagen sichergestellt werden glaubt ihm niemand mehr, nicht einmal seine eigene Frau.
An und für sich hätte das Buch Potenzial, leider bleiben aber am Ende zu viele Fragen offen, zu viele Dinge ungeklärt und auch der Spannungsbogen will sich beim Lesen nicht so richtig spannen.

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