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Veröffentlicht am 11.02.2018

Der Verlust von vier Schwestern

Vier Schwestern
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Der Roman „Vier Schwestern“ von Joanne King ist im mare Verlag erschienen und beschäftigt sich, wie der Titel schon sagt mit der Geschichte von vier Schwestern.
Vier Schwestern aus Neuseeland, die sich ...

Der Roman „Vier Schwestern“ von Joanne King ist im mare Verlag erschienen und beschäftigt sich, wie der Titel schon sagt mit der Geschichte von vier Schwestern.
Vier Schwestern aus Neuseeland, die sich seit mehreren Jahren nicht gesehen haben, treffen sich in der Cinque Terre zum gemeinsamen Italienaufenthalt. Doch eine der vier verschwindet ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Und während des Wartens werden den LeserInnen Spannungen und Beziehungskonstellationen offenbart, die weit in die Kindheit und Jugend zurückreichen, zu dem Zeitpunkt an dem sich die Eltern der vier Schwestern getrennt haben. Welchen Einfluss hat der Verlust des Vaters auf die eigenen Ehen und Beziehungen?

Erzählt wird die Geschichte aus der namenlosen Ich-Erzählerin, der Schwester, die der verschwundenen am nächsten steht. Dass die jüngste Schwester namenlos bleibt, hat für mich ein sehr distanziertes Bild gezeichnet und ich konnte mich an keiner der Charaktere „anhalten“, habe keine Verbindung zu den ProtagonistInnen aufgebaut, weshalb ich in das Buch, trotz der pittoresken Sprache und den wunderschönen Beschreibungen der Region Cinque Terre, nicht wirklich eingetaucht bin. Viele Handlungsstränge und Verknüpfungen werden nicht aufgeklärt, viele Fragen bleiben unbeantwortet und laden zum Nachdenken an, für mich ergab es aber kein stimmiges Bild, weshalb ich das Buch auch nicht uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Die Suche nach dem eigenen Ich

Eine Insel zwischen Himmel und Meer
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Das Buch „Eine Insel zwischen Himmel und Meer“ von Lauren Wolk hat mich sehr berührt, da es aufzeigt, dass Familie dort ist, wo das Herz ist.
Crow wurde als Baby in einem kleinen Boot an den Strand gespült ...

Das Buch „Eine Insel zwischen Himmel und Meer“ von Lauren Wolk hat mich sehr berührt, da es aufzeigt, dass Familie dort ist, wo das Herz ist.
Crow wurde als Baby in einem kleinen Boot an den Strand gespült und bisher ihr ganzes Leben auf einer winzigen Insel verbracht. Der einzige Bewohner der Elisabeth-Insel vor der Küste Massachusetts, Osh, hat sie damals gerettet. An der Erziehung hat sich nur Miss Maggie beteiligt, da alle anderen Menschen sich von Crow fernhalten. Natürlich möchte Crow wissen, woher sie kommt und warum man sie damals in einem lecken Boot ausgesetzt hat. Eines Nachts brennt es auf einer vermeintlich unbewohnten Insel und Crow scheint nach und nach auf das Rätsel ihrer Herkunft zu stoßen.
Eigentlich ein Roman für Jugendliche, hat „Eine Insel zwischen Himmel und Meer“ auch mich als Erwachsene begeistert. Da Crows Identitäts-Suche so authentisch ist, dass sie beim Lesen einfach mitreißt. Lauren Wolk hat manche Fragen gekonnt unbeantwortet gelassen und doch Stück für Stück mehr über Crows Vergangenheit enthüllt. Ich hätte mir nur gewünscht, dass auch Osh und Miss Maggie noch eine Vergangenheit erzählt hätten, da sie mir im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen sind.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Wenn Unrecht zu Recht wird

Der Reisende
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Das Buch „Der Reisende“ von Ulrich Alexander erzählt die Geschichte eines Juden im Dritten Reich.
Deutschland im November 1938: Nach den Novemberpogromen reist Otto Silbermann mit Zügen quer durchs Land, ...

Das Buch „Der Reisende“ von Ulrich Alexander erzählt die Geschichte eines Juden im Dritten Reich.
Deutschland im November 1938: Nach den Novemberpogromen reist Otto Silbermann mit Zügen quer durchs Land, um unsichtbar zu bleiben. Seine Verwandten und Freunde sind größtenteils verschwunden, sein Geschäft längst von den Nazis in Besitz genommen worden. Mit einer Aktentasche voll Geld trifft er auf Flüchtlinge und Hitler-Sympathisanten. Inmitten des Ausnahmezustands beobachtet er die Gleichgültigkeit der Masse. Er erfährt das Mitleid einiger weniger Mitreisenden und spürt die eigene Angst.
Ulrich Alexander hat es mit der Geschichte Otto Silbermanns geschafft, mich in die Atmosphäre der Nazizeit zu versetzen. Mit Otto Silbermann bin ich nicht nur mit der Reichsbahn gefahren. Nein auch ich habe gute und schlechte Menschen in den Zügen, auf den Bahnsteigen und in den Bahnhofsrestaurants getroffen. Silbermanns Gespräche haben die Lebenswirklichkeit dieser Zeit wirklich widergespiegelt und mir ist beim Lesen nicht nur einmal ein kalter Schauer über den Rücken gekommen. „Der Reisende“ ist vor allem heuer im Gedenkjahr 2018 ein mehr als wichtiges Buch. Denn die Geschichten der Vertriebenen, der Toten, die Geschichten der Opfer dürfen niemals vergessen werden, damit Unrecht nie wieder zu Recht gemacht werden kann.

Veröffentlicht am 09.02.2018

kurzweiliges Lesevergnügen mit derber Sprache

Die Königin von Lankwitz
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Der humorvolle Roman „Die Königin von Lankwitz“ vom Schauspieler Max Urlacher ist 2018 im Ullstein Verlag als Taschenbuch erschienen.
Bea und Irene beschließen nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis, ...


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Der humorvolle Roman „Die Königin von Lankwitz“ vom Schauspieler Max Urlacher ist 2018 im Ullstein Verlag als Taschenbuch erschienen.
Bea und Irene beschließen nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis, eine Ich-AG mit krimineller Rache-Ausrichtung zu gründen, um finanziell wieder Fuß zu fassen. Ihre Geschäftsidee beschäftigt sich mit der Beseitigung von unerträglichen Ehemännern, fiesen Chefs und lästigen Rivalen. Doch dann mischt plötzlich die Konkurrenz-Agentur „Revanche“ im Rache-Business mit und Bea und Irene brauchen einen Masterplan.
Urlacher entführt die LeserInnen auf aberwitzige Weise nach Berlin und bereitet mit seinem Schreibstil ein kurzweiliges Lesevergnügen, wobei ich die Handlung ausbaufähig finde. Die Sprache im Buch ist derb und könnte wohl einige LeserInnen abschrecken, meiner Meinung nach passt die Sprache aber perfekt zur Geschichte und könnte nicht ohne Fäkalausdrücke auskommen.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Eiskalte Nordsee-Spannung

Eisige Flut
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Der Nordsee-Krimi „Eisige Flut“ von Nina Ohlandt ist 2018 im Verlag Bastei Lübbe erschienen und ein weiterer Fall rund um Kommissar John Benthien.
In Nordfriesland geht ein Serienmörder um, der seine ...

Der Nordsee-Krimi „Eisige Flut“ von Nina Ohlandt ist 2018 im Verlag Bastei Lübbe erschienen und ein weiterer Fall rund um Kommissar John Benthien.
In Nordfriesland geht ein Serienmörder um, der seine Opfer als „Eisstatuen“ inszeniert. Kommissar John Benthien hat alle Hände voll zu tun, dem Mörder auf die Schliche zu kommen und das groteske Rätsel des Eismörders zu lösen, das auch eine Verbindung zu seiner eigenen Vergangenheit beinhaltet.
Nina Ohlandt wird nicht umsonst als SPIEGEL Bestsellerautorin gefeiert, denn auf sehr eindrucksvolle Art und Weise schafft sie es die LeserInnen mit ihrem Schreibstil zu fesseln. Ich kannte die Vorgängerbände nicht, habe gut in das Buch gefunden und mich mit dem Ermittlerteam (zumindest größtenteils) angefreundet. Vor allem das erste Opfer hat mir die Nackenhaare aufstehen lassen. Ich bin selbst Mutter und kann mir nicht vorstellen, wie es sich anfühlen muss, das eigene Kind zu Eis erstarrt, tot vor der Haustür zu finden. Hier beweist Ohlandt wirklich einen wahrhaftigen Geist einer guten Krimiautorin und ich freue mich schon darauf, mehr Fälle rund um John Benthien zu lesen.

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