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Veröffentlicht am 25.10.2020

Migrant Superstars

Mama Superstar
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Das Buch „Mama Superstar“ von den Migrant Kids Melisa Manrique und Manik Chander mit Illustrationen von Marta Pucci wurde 2019 von Migrant Mama GbR herausgegeben und beinhaltet elf Porträts von mutigen ...

Das Buch „Mama Superstar“ von den Migrant Kids Melisa Manrique und Manik Chander mit Illustrationen von Marta Pucci wurde 2019 von Migrant Mama GbR herausgegeben und beinhaltet elf Porträts von mutigen Frauen, die bedingungslose Liebe und kulturelle Vielfalt aufzeigen.
Mama Hareg flüchtet von Äthiopien nach Deutschland. Mama Mini kommt aus Indien. Mama Niceta zeigt Mut in einem neuen Leben in Italien. Mama Margrets Weg führt sie von Deutschland in die Niederlande. Erzählt werden die einzelnen Geschichten von den Töchtern, was das Buch ganz besonders macht. Die einfache Sprache ermöglicht es auch LeserInnen, die nicht Deutsch als Muttersprache haben, die einzelnen Lebenswege zu begleiten. Wie sind die einzelnen Mamas nach Deutschland gekommen? Wie konnten sie ein neues Leben beginnen und welche Hürden mussten sie dabei bewältigen? Wie ist es zwischen zwei Kulturen zu leben bzw. wie lassen sich die Kulturen verbinden?
Alle elf Porträts enden mit einem Rezept, so dass das Buch nicht nur spannende Lebensgeschichten erzählt, sondern auch Einzug in meiner Küche finden wird. Irakische gefüllte Weinblätter, Bulgur Pilavi und Mandarinen-Käsekuchen klingen doch unfassbar köstlich.
„Mama Superstar“ ist ein Plädoyer dafür, mit vielen verschiedenen Kulturen in Kontakt zu treten und macht Mut. Ich habe zwar keinen Migrationshintergrund, aber hatte nach dem Lesen des Buches das Bedürfnis, meine eigene Mama zu umarmen und einfach Danke zu sagen! Denn so unterschiedlich die Leben der einzelnen Frauen auch sind, sie alle wollen ihren Töchtern ein besseres Leben ermöglichen.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Zeitgeschichte und Fiktion

Die Krieger
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Der Kriminalroman „Die Krieger“ von Martin Maurer ist im Dumont Verlag erschienen.
München in den 80er-Jahren. In der Diskothek Liverpool im Bahnhofsviertel kommt es zu einem Brandanschlag mit zahlreichen ...

Der Kriminalroman „Die Krieger“ von Martin Maurer ist im Dumont Verlag erschienen.
München in den 80er-Jahren. In der Diskothek Liverpool im Bahnhofsviertel kommt es zu einem Brandanschlag mit zahlreichen Verletzten. Der Kriminalkommissar, Nick Marzek nimmt die Ermittlungen auf, die ihn zunächst ins Münchner Rotlichtmilieu führen. Doch dann wird den Ermittlern ein mit Hakenkreuz versehenes Bekennerschreiben von der Gruppe Ludwig zugespielt und Nick Marzek muss nach Italien reisen, um den Fall aufzuklären. Mit der Reinigungskraft, Graziella, die kurzer Hand als Dolmetscherin einspringt, bereist er italienische Ortschaften an denen ähnliche Verbrechen passiert sind und Rechtsextremismus und Faschismus wird plötzlich zum Thema.
Der Anschlag auf die Diskothek Liverpool hat 1984 tatsächlich stattgefunden und auch die Gruppe Ludwig ist keine fiktive Erfindung. Martin Maurer hat es geschafft, historische Tatsachen gut in eine fiktive Geschichte einzubauen. „Die Krieger“ ist meiner Meinung nach ein lesenswertes Buch, das uns LeserInnen auf eine abenteuerliche Reise durch Italien führt und den zeitgeschichtlichen Hintergrund näher bringt.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Die Chronologie einer Freundschaft

Dear Frederick! Lieber Mohr!
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"Dear Frederick! Lieber Mohr!" von Klaus Körner ist im wbg Theiss Verlag mit dem Untertitel „Friedrich Engels und Karl Marx in Briefen.“ erschienen.

Der Autor Klaus Körner hat aus über 1600 erhaltenen ...

"Dear Frederick! Lieber Mohr!" von Klaus Körner ist im wbg Theiss Verlag mit dem Untertitel „Friedrich Engels und Karl Marx in Briefen.“ erschienen.

Der Autor Klaus Körner hat aus über 1600 erhaltenen Briefen eine Auswahl getroffen, die tiefe Einblicke in das Leben von Friedrich Engels und Karl Marx geben, von Berichten über den Gesundheitszustand von Kindern und Ehefrau bis hin zu Hinweisen über pikante Affären. Das Buch liefert so eine Chronologie der berühmten Freundschaft.

Im Buch können LeserInnen den Briefwechsel von Friedrich Engels und Karl Marx mit detaillierten Kommentaren lesen und bekommen so einen guten Einblick in die Biografie der beiden und die Entstehung des Buches „Das Kapital“. Klassenkampf und Arbeiterbewegung sind wichtige Grundpfeiler der Briefe.

Nachdem sich Engels und Marx im Jahr 1844 kennengelernt haben, war ihnen schnell klar, dass sie ähnliche Ansichten zu vielen Themen haben. Beleuchtet wird auch Marx Geldmangel, denn ihm und seiner Familie mangelte es oft am Nötigsten. Engels als Unternehmer in Manchester unterstützte den in London lebenden Autor immer wieder finanziell, um die Arbeit an „Das Kapital“ voranzutreiben. Aber nicht nur der Briefwechsel der beiden bekommt in diesem Buch eine Bühne, auch Engels Grabrede für Marx bekommt ihren Platz und hebt noch einmal die Bedeutung der Freundschaft der beiden hervor.

Besonders gut hat mir auch das Literaturverzeichnis am Ende des Buches gefallen, das auf weiterführende Literatur hinweist und mir sicher noch viele Lesestunden bereiten wird. Denn auch heute noch wollen Menschen in erster Linie essen, trinken, wohnen und sich kleiden. So bleibt Karl Marx Meinung weiterhin aktuell und Forderung der Arbeiterbewegung von heute: leistbares Wohnen und Arbeit, von der man gut leben kann.

Der kommentierte Briefwechsel lässt die LeserInnen nicht nur an der Entstehung der Werke von Marx und Engels teilhaben, sondern ist auch ein aufschlussreiches Dokument des 19. Jahrhunderts, denn die beiden erwähnen in ihren Briefen auch immer wieder das aktuelle Weltgeschehen. Nur wer Frederick und wer Mohr ist, sollten zukünftige LeserInnen selbst herausfinden. Das Lesen lohnt sich auf alle Fälle!

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Menschen aller Kulturen durch gutes Essen zusammenbringen

Wien by NENI
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„Wien by NENI“ von Haya Molcho & Söhne ist mit dem Untertitel „Food. People. Stories“ im Brandstätter Verlag erschienen und der Untertitel des Buches ist Programm.

Die in Tel Aviv geborene Köchin Haya ...

„Wien by NENI“ von Haya Molcho & Söhne ist mit dem Untertitel „Food. People. Stories“ im Brandstätter Verlag erschienen und der Untertitel des Buches ist Programm.

Die in Tel Aviv geborene Köchin Haya Molcho prägt seit über 10 Jahren das kulinarische Wien. Sie kombiniert die Gerichte ihrer Heimat mit den österreichischen Gerichten. In „Wien by NENI“ begibt sie sich zusammen mit ihren Söhnen auf die Suche nach spannenden Personen und Geheimtipps in der multikulturellen Stadt Wien und bietet den LeserInnen des Buches dabei eine kulinarische Weltreise in Form von vielen Rezepten und wunderschönen Fotografien. Aber auch die kulinarischen Lieblingsadressen der Familie bekommen im Buch ihren Platz von Restaurants & Cafés über Shopping bis hin zu Kunst & Kultur.

Ganz besonders gut haben mir die Portraits der Wiener Persönlichkeiten gefallen. Von Susanne Widl, der Inhaberin des Café Korb, über Patrick Müller aus der TV-Show „The Silent Cook“ bis zu

Aber auch einige Rezepte aus dem Buch werden in Zukunft Einzug in unserer Familienküche halten: Gebratener Spargel mit Riesencouscous, Oliven und Feta zum Beispiel, oder Bärlauchlatkes.

Auch die Idee hinter NENI, Menschen aller Kulturen durch gutes Essen zusammenzubringen, gefällt mir wahnsinnig gut und in diesem Sinne kann ich dieses kulinarische Meisterwerk nur weiterempfehlen und sei es nur wegen der wunderschönen Fotografien von Wien.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Schöner Einstieg ins Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Groß genug, die Welt zu retten
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Das Kinderbuch „Groß genug, die Welt zu retten“ von Loll Kirby ist im Insel Verlag erschienen und richtet sich an kleine ZuhörerInnen ab 4 Jahren,

Nach einem kurzen Vorwort werden auf einer Doppelseite ...

Das Kinderbuch „Groß genug, die Welt zu retten“ von Loll Kirby ist im Insel Verlag erschienen und richtet sich an kleine ZuhörerInnen ab 4 Jahren,

Nach einem kurzen Vorwort werden auf einer Doppelseite kurz alle 12 ProtagonistInnen aus dem Buch vorgestellt. Danach erfährt man auf je einer Doppelseite genaueres über die umweltfreundlichen bzw. nachhaltigen Projekte der einzelnen Kinder. Die Botschaft dahinter finde ich ganz besonders toll, denn hier wird den Kindern gezeigt, dass sie nicht zu jung sind, um gehört zu werden und etwas zu verändern. Alle jungen Aktivisten sind echte Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und haben in ihrer Region etwas bewirkt. Egal ob sie Nashörner vor Wilderern schützen, oder die Meere sauber halten.
Neben den Projekten werden in diesem wunderschön illustrierten Sachbilderbuch aber auch Fakten und Tipps zum jeweiligen Thema (z.B. Verzicht auf Einmalplastik, Wasser sparen, Aufforsten etc.) kindgerecht erklärt, nur das Wort Biodiversität kannte mein 5-jähriger Sohn bisher noch nicht.

Ganz besonders gut gefallen hat mir als vorlesende Mama die Doppelseite am Ende mit 10 Tipps, wie wir alle selbst etwas zum Umweltschutz beitragen können und nachhaltig leben können. Wir haben in der Nachbesprechung des Buches auch besprochen, was meinem Sohn sonst noch alles einfallen würde, um die Welt ein kleines Stück zu retten und werden sicher einige der Tipps in unserem Alltag berücksichtigen.

“Groß genug, die Welt zu retten” ist meiner Meinung nach ein toller Einstieg ins Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit und bietet sehr viel Diskussionsgrundlage. Nur ob ich meinen 5-jährigen Sohn, wie bei den Tipps am Ende, demonstrieren lasse, weiß ich nicht. Dieser Tipp richtet sich wohl an etwas ältere Kinder als die Altersangabe vorgibt.

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