Dieses Buch hat mich innerlich zerrissen und dennoch liebe ich es.
All In - Tausend Augenblicke„Ich sah vielleicht nach Rock’nRoll aus, aber ich fühlte mich wie zerbrochenes Glas, das überall verstreut war. Ich wusste nicht mehr wer oder was ich war, aber ich glitzerte hübsch im Rampenlicht.“
Die ...
„Ich sah vielleicht nach Rock’nRoll aus, aber ich fühlte mich wie zerbrochenes Glas, das überall verstreut war. Ich wusste nicht mehr wer oder was ich war, aber ich glitzerte hübsch im Rampenlicht.“
Die Band Rapid Confession steht kurz vor dem ganz großen Durchbruch. Ausverkaufte Konzerte, Ruhm, ein Plattenvertag und Songs die im Radio rauf und runter liefen, sorgten aber schon vorher dafür, dass Kacey Dawson das Leben eines echten Rockstars führte. Auftritte, Partys, viel zu viel Alkohol und jeden Abend ein anderer Typ in ihrem Bett. Rock'n'Roll eben. Doch auch der Erfolg und das Leben auf der Überholspur schützen nicht vor Einsamkeit und lassen die Vergangenheit nicht verschwinden.
Als bei einem Konzert in Las Vegas eines Abends alles eskaliert, ist es Jonah Fletcher, ihr Chauffeur - der Typ mit der Limousine, der ihr ganzes Leben verändern sollte, denn Jonah erkennt sofort, dass Kacey’s momentaner Lebensstil sie weder glücklich macht, noch ihr gut tut. Er bietet ihr die Möglichkeit, eine Pause vom Rockstar-Sein zu machen. Er nimmt sie bei sich auf und schnell fühlen die zwei sich so eng miteinander verbunden, als würden sie sich schon ewig kennen. Als wenn man das fehlenden Teil eines Puzzles gefunden hat. Und plötzlich scheint alles perfekt. Doch Jonah hat ein Geheimnis. Ein Geheimnis, das alles verändert und nichts mehr perfekt erscheinen lässt.
Ich bin verliebt in dieses Buch. Es ist nicht nur wunderschön anzuschauen, sondern auch furchtbar traurig, herzzerreißend und bis zum Ende bewegend. Dennoch packt es einen so extrem, dass man unbedingt weiter leiden möchte. Auf jeder Seite, in jeder Zeile und in jedem Wort stecken so viel Liebe, Leidenschaft und so viele Emotionen und Gefühle, dass es für mich kaum in Worte zu fassen ist, was dieses Buch mit mir gemacht hat. Und trotz so viel Melancholie und Qual hat es einfach unfassbar viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.
Kacey und Jonah sind die perfekten Protagonisten. Gegensätzlich wie Tag und Nacht und sich völlig ergänzend, beide mit Schicksalsschlägen gebeutelt und auf der Suche nach Anerkennung, Liebe und einem Ziel. Kacey wünscht sich einfach nur geliebt zu werden. Jonah möchte nur nicht ständig bemitleidet oder in Watte gepackt werden. Beide sind einfach zum Verlieben. Jeder auf seine ganz spezielle Art und Weise. Auch mit Theo, Jonahs Bruder hat die Autorin einen kontroversen Nebencharakter geschaffen, der nicht einfach zu durchschauen ist und es schaffte in einem Kapitel von mir geliebt und im nächsten gehasst zu werden.
Im Laufe der Geschichte wird der Spannungsbogen stets oben gehalten, immer wieder schöpft man Hoffnung, obwohl man ahnt, dass alles auf das unausweichliche Ende zusteuert.
Und auch wenn man das Ende zu kennen scheint, schafft der Schreibstil der Autorin es, die Story doch immer wieder in eine andere Richtung zu lenken.
„Ich hasse es, wenn Leute gehen, die eigentlich bleiben sollten.“
Dieses Buch zeigt, dass das Leben kein Ponyhof ist, dass es Leute gibt denen nicht nur Steine, sondern ganze Geröllhaufen im Weg liegen, aber das es wichtig ist, sich nie unterkriegen zu lassen und sich nie aufzugeben, denn Irgendwo ist immer ein bisschen Licht und „Man erinnert sich nicht an die Tage. Man erinnert sich an die Augenblicke“. Und davon haben wir Tausende.
Dieses Buch hat mich innerlich zerrissen. Tränen waren während des Lesens mein ständiger Begleiter. Ich litt mit Jonah, mit Kacey und mit der Welt, die manchmal einfach zu unfair ist.
Für mich war dieses Buch eine Erfahrung, die mich lange und viel zum Nachdenken angeregt hat. Ich kann für mich sagen, dass ich dieses Buch so schnell nicht vergessen werde und kann jedem nur raten es zu lesen.
„Du bist kein Tropfen im Ozean. Du bist der gesamte Ozean in einem einzigen Tropfen.“