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Veröffentlicht am 20.02.2023

Fesselnd und düster

Wintersterben
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Der Fund eines grausam getöteten Mannes in den Walliser Alpen ruft Interpol auf den Plan. Valeria Ravellli der ihr neu zugeteilter Kollege Colin Bain suchen auf getrennten Wegen, haben aber ein gemeinsames ...

Der Fund eines grausam getöteten Mannes in den Walliser Alpen ruft Interpol auf den Plan. Valeria Ravellli der ihr neu zugeteilter Kollege Colin Bain suchen auf getrennten Wegen, haben aber ein gemeinsames Ziel: den Mörder finden. Während Ravellli in dem einsamen Bergdorf Steinberg auf eine Mauer aus Schweigen stößt und auf seltsame Einwohner, verfolgt Bain die Spuren des Getöteten, der vor seinem Tod auf der Suche nach verschwundenen Mädchen war. Haben diese mit dem Fall zu tun?

Der zweite Band um Valeria Ravellli war wieder sehr spannend zu lesen, gerade das Ende war wieder Mal ein regelrechter Showdown, bei dem einem der Atem stockte. Die Szenerien in dem abgelegenen Ort Steinberg waren düster, geheimnisvoll und sehr unheimlich. Dies erzeugte genauso wie die abwechslungsreiche Handlung Sogwirkung. Viele Nebencharaktere tauchen auf, man weiß nicht, wem man trauen kann. Es bleibt nicht bei einem Toten.
Der Thriller ist packend geschrieben, manch eine "Zufälligkeit" hat mich zwar anfangs ein bisschen gestört, aber ich habe es schlussendlich einfach als gegeben hingenommen, irgendwie musste die Geschichte ja auch entwickelt werden.
Die Erzählweise wechselt zwischen den Handlungssträngen von Ravellli und Bain und Wechsel werden natürlich immer an spannenden Stellen vorgenommen. Interessant und spannungssteigernd sind auch die eingeschobenen Gedankengänge von Ravelli, die kursiv gedruckt wurden, auch wenn ansonsten in der 3. Person über die Ermittler geschrieben wird. Das ein oder andere kann man vorraussehen, dennoch gab's auch einige überraschende Wendungen.

Fazit: spannungsgeladener Thriller, nichts für zartbesaitete.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Raffiniert in Szene gesetzter neuer Fall

Wintersonne
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Auch der fünfte Fall der Kopenhagen Serie um die Kommissare Annette Werner und Jeppe Kørner hat mich wieder sehr gefesselt, obwohl so einiges anders ist als in den vorhergehenden Bänden. Zum einen natürlich, ...

Auch der fünfte Fall der Kopenhagen Serie um die Kommissare Annette Werner und Jeppe Kørner hat mich wieder sehr gefesselt, obwohl so einiges anders ist als in den vorhergehenden Bänden. Zum einen natürlich, weil Jeppe eigentlich nicht mehr aktiv im Polizeidienst ist, sondern nach seiner Trennung als Waldarbeiter auf Bornholm versucht seinen Kopf frei zu bekommen. Trotzdem mischt auch er in diesem Fall gewaltig mit, denn in Kopenhagen wird die Hälfte einer Leiche gefunden und die Ermittlungen führen zufällig nach Bornholm. Dort befindet sich gerade auch Esther de Laurenti, um Nachforschungen für ein Buchprojekt anzustellen. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, das auch die alten Briefe, die sie sichtet, zeigen, dass in dem aktuellen Fall die Vergangenheit eine große Rolle spielt. Katrine Engberg hat mit den zitierten Briefen ein neues Stilmittel gefunden, was hervorragend zu dieser Geschichte passt und auf eine ganz natürlich wirkende Art die Vergangenheit ans Tageslicht befördert und einigen Protagonsiten so dramaturgisch ins Rampenlicht rückt und ihnen dabei auch noch Konturen gibt.

Katrine Engberg hat in ihrem Roman ein dichtes Netz an familiären und freundschaftlichen Banden geknüpft, bei denen es sich am Ende zeigt, dass es einen Punkt gab, an dem alles aus dem Ruder lief.
Es herrscht hier keine andauernde nervenkitzelnde Spannung, aber eine unterschwellige Gefahr spürt man während des ganzen Lesens. Zudem hat man die gesamte Szenerie jeweils vor Augen. Am Ende kommt es zu einem regelrechten Show-Down, bei dem ich das Buch erst nach dem Ende aus der Hand legen konnte.
Wintersonne ist vielleicht nicht der spannendste Thriller aus der Reihe, aber derjenige, der mit wechselnden Sichtweisen zwischen den nun so unterschiedlich agierenden Kommissaren Werner und Kørner und den geschickt eingestreuten Briefen, am raffiniertesten aufgestellt wurde und bei der mich so einige Spuren auf falsche Fährten geführt haben, denn ich habe fließig mitgerätselt. Auch wenn ich manche Entwicklungen/Auflösungen erraten konnte, war ich trotzallem lange auf dem Holzweg und am Ende überrascht, dabei war doch alles so logisch!

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Bezaubernde Weihnahtsgeschichte

Auf tapsigen Pfoten ins Glück
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Jana ist eine begnadete Glaskünstlerin und liebt ihren Beruf und die Kunstwerke, die sie erschafft. Als in ihrem Geschäft eingebrochen wird,darin viele ihrer Werke zerstört wurden und sie anschließend ...

Jana ist eine begnadete Glaskünstlerin und liebt ihren Beruf und die Kunstwerke, die sie erschafft. Als in ihrem Geschäft eingebrochen wird,darin viele ihrer Werke zerstört wurden und sie anschließend noch weitere Drohungen erhält, engagiert sie den Privatdetektiv Oliver Jones .Immer an dessen Seite ist sein Hund Scottie. Anfangs ist Jana skeptisch, ob die beiden, die so gar nicht in ihr Leben zu passen scheinen, die richtige Wahl sind. Doch ihre Skepsis wird schnell von Gefühlen verdräng. Allerdings macht Oliver ihr schnell klar, dass für ihn eine feste Beziehung niemals in Frage kommt. Ob Santa Claus ihren Weihnachtswunsch erfüllen kann?

Alle Jahre wieder bezaubern Petra SchiersWeihnachtsroman mit vielen gleichbleibenden Hauptkomponenten, die in diesen auftauchen: ein Hund, das Karussell auf dem Weihnachtsmarkt, eine fesselnde und verzwickte Liebesgeschichte, sowie Santa Claus und seine Elfen als Wunscherfüller.

Auch in ihrem aktuellen Roman sind diese wieder Teil des Erfolgsrezeptes für eine romantische Geschichte in der Weihnachtszeit, diesmal sogar noch ergänzt mit einer spannenden Geschichte um einen unbekannten Täter, der immer aggressiver wird. So konnte ich gleich doppelt mitfiebern. Die Geschichte von Jana und Oliver ist wieder authentisch und fesselnd. Wechselnde Sichtweisen lieẞen mich tief in ihre Gefühlswelt der Hauptdarsteller eintauchen. Zudem habe ich mich wieder sehr gefreut, dass auch die "altbekannten" Paare aus den vorherigen Romanen auftauchten.

Egal ob Jana oder Oliver, ob Freunde, Verwandte, oder sonstige Figuren, die hier auftauchen, die Autorin schafft es, sie authentisch, natürlich und mit Herz auszustatten. Die Geschichte strahlt eine große Wärme aus, auch wenn hier einige Dinge passieren, die das Leben der Protagonisten ins Wanken bringen und damit Spannung in das Lesevergnügen. Auch die eingeschobenen Sequenzen von Santa Claus und den Gedanken des Hundes Scottie geben dem Ganzen eine märchenhafte Note. Die Bettszenen im Roman waren mir etwas zu detailiert, hier habe ich aber einfach ein wenig die Zeilen überflogen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Wenn Geschichte lebendig wird

Die Tochter der Hungergräfin
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Völlig gebannt habe ich den neuen Roman von Annette Spratte mit der fiktiven Lebensgeschichte der historischen Figur Gräfin Ernestine von Sayn und Wittgenstein (geb. 1626) gelesen. Annette Spratte hat ...

Völlig gebannt habe ich den neuen Roman von Annette Spratte mit der fiktiven Lebensgeschichte der historischen Figur Gräfin Ernestine von Sayn und Wittgenstein (geb. 1626) gelesen. Annette Spratte hat es geschafft, die Hauptakteure darin so bildlich und authentisch zum Leben zu erwecken, dass ich mir diese nicht nur richtig gut vorstellen konnte, sondern, dass auch die damalige Zeit ist für mich so greifbar geworden ist, mit all ihren vielen Sorgen und Ängsten, Nöten und Gefahren, dem Verrat, dem Kampf ums Überleben und der Kampf um die Rechtmäßigkei eines Testaments. Auch Familienbande, Liebe und Erfolge kommen hier nicht zu kurz.
Mit dieser wunderbaren Mischung aus belegbaren Ereignissen aus der historischen Geschichte, gepaart mit den dichterischen Freiheiten, mit denen die Annette Spratte aus trockener Geschichtschreibung den Figuren Leben und Gefühle eingehaucht hat, ist der Autorin eine spannende, interessante und vor allem auch sehr informative Geschichte über starke Frauen in einer düsteren Zeit gelungen, immer vor dem Hintergrund der wahren Begebenheiten.

Die Geschichte beginnt mit dem Tod des Bruders von Ernestine, dem Erbgrafen. Nun ist nur noch die weibliche Linie vorhanden. Die junge Ernestine ist am Anfang erst 10 Jahre alt, als Leser erleben wir aus ihren Augen die Kämpfe um die Grafschaft mit. Im Laufe der Handlung wächst Ernestine zu einer jungen Frau heran, die Verantwortung übernimmt und an ihren Aufgben wächst. Die Figuren, egal ob Hauptfiguren oder Nebenfiguren, sie passen stimmig in das Bild. Ich habe einiges hinterher über die Geschichte des Hauses Sayn und Wittgenstein nachgelesen, da durch dieses Buch auch mein weiteres Interesse geweckt wurde.

Vielen Dank an die Autorin für die umfangreichen Recherchearbeiten und diese tolle Umsetzung der Lebensgeschichte von Ernestine von Sayn und Wittgenstein und ihrer Mutter Louise Juliane.

Zum Inhalt:
Die Grafschaft Sayn im Westerwald, Mitte des 17. Jahrhunderts: Behütet wächst Ernestine von Sayn und Wittgenstein auf, bis das Schicksal ihr Leben auf den Kopf stellt. Mit dem Tod des jüngeren Bruders endet die männliche Erbfolge und ihre verwitwete Mutter, Gräfin Louise Juliane, sieht sich einer ganzen Reihe von Feinden gegenüber. Gefangenschaft, Hunger und Flucht bestimmen plötzlich das Leben der Gräfinnen, bis sie einen sicheren Hafen erreichen. Von dort aus startet Louise Juliane einen beispiellosen Kampf um das Erbe ihrer Töchter, der bis in die höchsten Instanzen geht.

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Veröffentlicht am 14.12.2022

Wohlfühlroman mit Liebesglück auf Umwegen

Dezemberfunkeln
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Eine Geschichte, die durch das vorweihnachtliche Setting mit Weihnachtsmärkten und viel Weihnachtsdeko auch den Leser auf diese besondere Vorweihnachts- Zeit einstimmt. Und was passt da besser als eine ...

Eine Geschichte, die durch das vorweihnachtliche Setting mit Weihnachtsmärkten und viel Weihnachtsdeko auch den Leser auf diese besondere Vorweihnachts- Zeit einstimmt. Und was passt da besser als eine humorvolle Liebesgeschichte mit Irrungen und Wirrungen? Ich durfte es schon vorablesen, vielen Dank noch einmal hierfür.

Mieke ist fast 30 und ihre letzte langjährige Beziehung ist (mal wieder) gescheitert. Jetzt steht Weihnachten und auch noch ihr Geburtstag vor der Tür, Zeiten, in denen sie gar nicht gern allein sein will, besonders weil auch ihre Freundinnen Partner haben. Im Leben ihres Chefs Philipp, in dem sie immer mehr gesehen hat, als nur einen Chef, taucht dann noch Viktoria auf, die arrogante Enkelin ihrer Nachbarin Inge. Ein Rettungsanker könnte der gutaussehende und unkomplizierte Nils sein, der irgendwie eine Verbindung zu Philipp hat. Neben einer mysteriösen Herzenslampe, spielen auch Nachbarin Inge und Miekes sympathischen Freundinnen wichtige Rollen in diesem Buch.
Mieke fokussiert sich zwar manchmal auf die falschen Dinge im Leben und macht es sich dadurch umso schwerer, hat aber das Herz auf dem richtigen Fleck. Da kann man ihren Wunsch, zum Fest der Liebe ihren eigenen Herzensmenschen gefunden zu haben, verstehen.

Die Dialoge und Figuren im Roman wirkten lebensecht, man konnte nur so durch die Buchseiten fliegen. Auch wenn man Mieke manchmal auf den richtigen Weg stupsen möchte . Wäre aber so ja zu langweilig gewesen! Toll eingebunden in die Geschichte sind auch Miekes Freundinnen, die versuchen Mieke ab und an zu bremsen, aber unterstützen sie in jedweder Hinsicht und sind immer an ihrer Seite. So müssen Freundschaften auch sein.
Ganz besonders gefallen haben mir die Nachbarn Inge und die schönen Szenen mit ihr, aber auch die vielen vorweihnachtlichen Bezüge im Roman. Das Keksrezept wurde nachgebacken und ist abslout empfehlenswert .

Ein Wohlfühlroman mit einem Liebesglück auf Umwegen, der mich gut unterhalten konnte.

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