Solider Agentenkrimi
Sturm in die FreiheitManchmal wird man von der Realität beim Lesen eingeholt. Gerade, wenn man wie jetzt Ende Februar 2022 den Roman von "Sturm in die Freiheit" beginnt. Auch wenn der neue Roman von Jürgen Ehlers (erschienen ...
Manchmal wird man von der Realität beim Lesen eingeholt. Gerade, wenn man wie jetzt Ende Februar 2022 den Roman von "Sturm in die Freiheit" beginnt. Auch wenn der neue Roman von Jürgen Ehlers (erschienen im Herbst 2021) während des zweiten Weltkrieges spielt, wanderten meine Gedanken beim Lesen natürlich oft zu den aktuellen Kriegsereignissen .
Im Roman verknüpft der Autor eine fiktive Geschichte mit wahren Begebenheiten, am Ende im Nachwort, werden Fiktion und Wahrheit noch einmal genau auseinander differiert.
Eine Gruppe von vier Männern, alle unterschiedlicher Herkunft, soll im Auftrag des britischen Geheimdienstes einen Anschlag auf Hitler in der Wolfsschanze verüben. Dafür werden sie vorbereitet und nach Königsberg gebracht. Ihr Anführer ist Wolf Littke, ehemaliger deutscher U-Boot Kommandant. Was für ein Spiel betreibt Bernd Nitz, ihr Verbindungsmann? Haben sie überhaupt eine Chance und vor allem bekommen sie überhaupt eine Gelegenheit, da Hitler immer noch Berghof verweilt.
Eine gut konstruierte Geschichte, bei der man sich gut einen Eindruck von den verschiedensten Ereignissen machen und sie auch mitfühlen kann, dazu gehört vor allem bzw an vorderster Stelle die Schilderungen vom KZ Auschwitz. Aber auch Partisanen, der Aufstand vom 20.7.44 und Bombennächte gehören dazu. Die aktuellen Ereignisse haben mich beim Lesen sehr beeinflusst und daher konnte ich nicht sehr schnell lesen, wollte mich auf einiges vielleicht auch nicht ausreichend gedanklich einlassen. An der ein oder anderen Stelle empfand ich es (vielleicht auch als geschichtlicher Laie) etwas konstruiert und den Protagonisten fehlte ein wenig an Glaubhaftigkeit, aber da es sich um einen fiktiven Roman handelt, kann man darüber weitesgehend hinwegsehen, im Vordergrund sollte ja auch die vorhandene Spannung stehen. Der Autor hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil, er schafft es, dass man sich die Gegebenheiten sehr gut vorstellen kann. Auch das ausführliche Nachwort mit der Aufgliederung in Fiktion und Wahrheit gehörte für mich gerade bei einem fiktiven Roman wie hier dazu und ich habe mit Interesse die Aufschlüsselung gelesen.
Fazit: Solider Krimi mit für alle, die gerne Spionage/Agenten-Thriller lesen oder Geschichten mit Spannung, die in der jüngeren Vergangenheit spielen.