Cover-Bild Ein Sonett für die Müllerin
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15,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 427
  • Ersterscheinung: 01.2022
  • ISBN: 9783963622441
Annette Spratte

Ein Sonett für die Müllerin

Westerwald, 1649: Die dreißigjährige Sophie betreibt mit ihrem alternden Vater eine Mühle in einem kleinen Dorf bei Altenkirchen. Eigentlich hatte sie gedacht, dass mit Ende des Krieges alles besser und ihr Mann endlich heimkehren würde. Stattdessen wird im Mühlengraben die Leiche eines Soldaten entdeckt. Danach ereignen sich seltsame Dinge. Sophie hört des Nachts Schritte, Haushaltsgegenstände verschwinden oder finden sich plötzlich am falschen Ort wieder. Die alte Magd Martha ist felsenfest überzeugt: In der Mühle spukt es. Doch diesen Gedanken weist Sophie weit von sich – nicht nur wegen der romantischen Gedichte, die sie findet. Es muss eine natürliche Erklärung geben. Kommt sie dem Geheimnis auf die Spur?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2022

Ein Buch über Vergebung, Hoffnung, Freundschaft und Zusammenhalt

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Die Autorin hat hier ein Buch gezaubert, in dem ein sehr heikles und doch so wichtiges Thema aufgegriffen und wunderbar umgesetzt wurde. Und nicht nur was Gewalt an Frauen angeht, sondern auch benachteiligte ...

Die Autorin hat hier ein Buch gezaubert, in dem ein sehr heikles und doch so wichtiges Thema aufgegriffen und wunderbar umgesetzt wurde. Und nicht nur was Gewalt an Frauen angeht, sondern auch benachteiligte Personen betrifft. Es war zu tiefst berührend, wie alles zusammenpasste und man erleben konnte, wie damit umgegangen wird. Gerade in einer Zeit, wo Frauen eben leider häufig als unbedeutend betrachtet wurden.
Obwohl es so ein ernstes und trauriges Thema ist, erlebt man auch viele lustige Begebenheiten, gerade in Verbindung mit der Magd Martha, die trotz ihrer verrückt wirkenden Art kein Blatt vor den Mund nimmt und mich oft zum Lachen gebracht hat oder auch zwischen Sophie und ihrer besten Freundin Elßgen, deren Freundschaft Sophie viel Freude, aber auch Kraft und Trost gegeben hat.
Sophie ist eine sanfte, fleißige Tochter, die ihrem kranken Vater während der Abwesenheit ihres Mannes zur Hand geht und alles auffängt, um den Mühlenbetrieb in Gang zu halten. Sophie spürt man das Wechselbad der Gefühle an, einerseits stark und tapfer, dann wieder verunsichert, was man an ihren Gebeten spürt, wenn sie mit sich hadert und zu oft nachgibt. Die Entwicklung der Geschichte wird wirklich spannend und obwohl erst ziemlich spät die Auflösung kommt, so war sie so schön und ergreifend und das Ende ist auch anders gestaltet, als man erwartet hätte, was ich aber nicht weiter schlimm finde, da es trotzdem zur Geschichte passt.
Mein besonderes Highlight in diesem Buch war tatsächlich der Esel Jockel-die Szenen mit ihm hab ich sehr genossen.
Das Cover und der Titel sind schön gestaltet und genau passend, da findet man sich sofort in der Geschichte wieder.
Alles in allem bin ich von dem Buch angenehm überrascht, denn ich hab mit etwas völlig anderem gerechnet. Umso großartiger die Umsetzung und Entwicklung - wie Zusammenhalt, Freundschaft, Mitgefühl, Glaube und Vergebung hier herausgearbeitet werden, bei einem Thema, worüber viele Frauen nach wie vor schweigen.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

berührende faszinierende Geschichte

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1649, Westerwald - Wir dürfen die junge Sophie kennenlernen, die gemeinsam mit ihrem Vater die Mühle am Rand eines kleinen Dorfes betreibt. Sophie wartet sehnsüchtig darauf, dass ihr Mann nach dem Ende ...

1649, Westerwald - Wir dürfen die junge Sophie kennenlernen, die gemeinsam mit ihrem Vater die Mühle am Rand eines kleinen Dorfes betreibt. Sophie wartet sehnsüchtig darauf, dass ihr Mann nach dem Ende des Krieges heimkehrt und gibt die Hoffnung nicht auf. Doch dann ergeben sich sehr seltsame Dinge in der Mühle. Auf einmal findet sich eine kopflose Leiche im Mühlengraben und es beginnt in der Mühle zu spuken. Doch was geht hier wirklich vor .....

Es hat mich sehr berührt wie stark und taff Sophie durchs Leben geht. Sie ist ein herzlicher Mensch und war mir gleich sehr sympathisch. Sie hat so viel Stärke und Wille gezeigt und aufgeben war für sie niemals die Lösung. Es war eine schwere Zeit und gerade als Frau musste man sehr viel auf sich nehmen, ich war teilweise schockiert und traurig. Es war zudem sehr interessant mitzuerleben wie sie gemeinsam mit ihrem Vater die Mühle betrieben hat, die Einblicke waren echt genial und ich konnte sehr viel über dieses Handwerk erfahren.

Viele liebe Charaktere haben ihren Platz in dieser Geschichte finden und wurden von der Autorin perfekt beschrieben und ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Nicht zu vergessen ist natürlich der Esel der auch seinen Platz in der Mühle gefunden hat. Martha habe ich zeitweise fast wie eine Ersatzmutter für Sophie empfunden und ich bin froh, dass sie an ihrer Seite gewesen ist. Denn gemeinsam mit ihr hat sie doch manch schwere Stunde gut überstanden. Besonders schön ist auch, dass Sophie ihre beste Freundin an ihrer Seite hatte, Freundschaft und Familie sind einfach so wichtig im Leben.

Wunderschön zu erwähnen sind die Gedichte, die einem sehr ans Herz gehen, was für schöne Worte die Autorin hier gewählt hat. Dies ist mein 2. Roman von Annette Spratte und auch diesmal war ich von der ersten Seite gebannt und gefesselt. Der angenehme Schreibstil und die wunderschöne und vor allem sehr berührende Geschichte ist einfach schön und ich war ehrlich traurig, als die Geschichte zu Ende war, hätte noch Stunden weiterlesen können. Ein faszinierender historischer Roman für schöne Lesestunden den ich euch gerne ans Herz legen möchte.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Der Fluss setzt seinen Weg zum Meer fort, ob das Rad der Mühle gebrochen ist oder nicht. (Khalil Gibran)

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1649. Die Mühle sichert der 30-jährigen Sophie und ihrem Vater ihr Auskommen in einem kleinen Dorf im Westerwald, das noch immer unter Räubereien der Soldaten leidet, obwohl der Krieg beendet ist. Ihr ...

1649. Die Mühle sichert der 30-jährigen Sophie und ihrem Vater ihr Auskommen in einem kleinen Dorf im Westerwald, das noch immer unter Räubereien der Soldaten leidet, obwohl der Krieg beendet ist. Ihr Ehemann wurde vor 4 Jahren Soldat, seitdem ist Sophie ohne Nachricht von ihm, trotzdem ist sie ihm weiter treu ergeben. Als eine Leiche ohne Kopf im Mühlengraben gefunden wird, kursieren im Dorf bald die wildesten Gerüchte. Dann verschwinden immer mehr Dinge und unbekannte Geräusche in der Nacht lassen Sophie nicht zur Ruhe kommen. Während Magd Martha an einen Spukgeist glaubt, macht sich Sophie pragmatisch an die Suche nach den Ursachen. Dann kehrt ihr Ehemann Dietrich zurück…
Annette Spratte hat mit „Ein Sonett für die Müllerin“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der ihre Leserschaft nicht nur eine Zeitreise ins 17. Jahrhundert antreten lässt, sondern auch menschliche Schicksale gekonnt mit geschichtlichem Hintergrund verbindet und dabei sogar noch leichte kriminalistische Züge zum Vorschein kommen lässt. Der flüssige, farbenfrohe und empathische Erzählstil katapultiert den Leser direkt an Sophies Seite, wo man hautnah die kommenden Ereignisse mitverfolgen darf. Interessant webt die Autorin sowohl eine Leiche und sämtliche Spekulationen rund um den Toten ein, lässt den Dorfklatsch aufleben, während die fleißige Sophie nicht nur den Haushalt mithilfe von Magda und Knecht Konrad stemmt, sondern auch die Hauptverantwortung für die Mühle trägt, da ihr alter Vater dies gesundheitlich nicht mehr schafft. Ihr Glaube trägt sie durch die harte Zeit und lässt sie nicht verzweifeln, obwohl sie durch ihren kriegsgeschädigten Ehemann so manche Tortur zu erleiden hat. Die mysteriösen Vorfälle, aber auch die kleinen Aufmerksamkeiten, die wie durch Zauberhand erscheinen, schaffen eine gelungene Abwechslung in Sophies Alltag, die ihre Seele streicheln oder ihren wachen Geist fordern. Spannend ist auch Marthas Unkerei, die sich durch ihren Aberglauben manifestiert und zeigt, wie sehr die Menschen etwas in ungewöhnliche Situationen hineininterpretiert haben. Die Handlung beinhaltet eine Vielzahl von Themen, die gut nebeneinander bestehen. Da finden sich Kriegstraumata neben häuslicher Gewalt wieder, unterschiedliche religiöse Ansichten und das damalige Leben und die Rolle der Frau in der Gemeinschaft. Auch der christliche Aspekt spielt hier eine große Rolle, ist aber sehr feinsinnig in die Geschichte eingearbeitet. Neben Nächstenliebe, Hoffnung und Vergebung geht es vor allem in den Glauben an Gott und den Trost, den er spendet.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt, mit ihren glaubhaften menschlichen Zügen können sie schnell überzeugen, einige von ihnen wachsen dem Leser sehr schnell ans Herz, aber auch der Bösewicht darf natürlich nicht fehlen. Sophie ist eine fleißige, warmherzige und vor allem fürsorgliche Frau, die sich um ihre Lieben kümmert und ihnen jegliche Unterstützung angedeihen lässt. Sie besitzt eine innere Stärke, für die man ihr Respekt zollen muss, denn sie lässt sich nicht unterkriegen, so schlimm das Schicksal ihr auch mitspielt. Martha ist eine kauzige Frau, doch sitzt ihr Herz am rechten Fleck. Sie sagt, was sie denkt und stellt sich vor diejenigen, die Hilfe brauchen. Dietrich ist ein Teufel in Menschengestalt, der seinen Unmut an den Schwächeren auslässt, vor allem aber an seiner Frau. Aber auch Konrad und Sophies Vater haben tragende Rollen in dieser abwechslungsreichen Geschichte.
„Ein Sonett für die Müllerin“ ist ein historischer Roman, der nicht nur mit menschlichen Schicksalen und dem täglichen Alltag der damaligen Zeit wunderbar fesselt und unterhält, sondern dem Leser auch emotional und gedanklich einiges zu bieten hat. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 20.02.2022

Ein historischer Roman mit spannenden Krimi-Elementen

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Annette Spratte hat mit "Ein Sonett für die Müllerin" einen historischen Roman der etwas anderen Art gezaubert: er enthält spannende Krimi-Elemente, die es fast unmöglich machen, das Buch aus der Hand ...

Annette Spratte hat mit "Ein Sonett für die Müllerin" einen historischen Roman der etwas anderen Art gezaubert: er enthält spannende Krimi-Elemente, die es fast unmöglich machen, das Buch aus der Hand zu legen. Die Story hat mir richtig gut gefallen. Ich war sofort in der Geschichte drin. Die Charaktere waren sehr gut beschrieben, meine beiden Lieblinge von Anfang an waren Martha und Sophie. Meine Emotionen erlebten Höhen und Tiefen, ich fühlte mit Sophie mit. Besonders gut gefallen hat mir die persönliche Entwicklung ebendieser im Laufe des Buches. Die Krimi-Elemente sorgten für besonders viel Spannung. Ich lese gerne historische Romane und ich muss sagen, ich bin mir sicher, dass mir Sophies Geschichte im Kopf bleiben wird. Sie hat mich von Anfang an in den Bann gezogen und vollends überzeugt.

"Ein Sonett für die Müllerin" erhält von mir 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.02.2022

Eintauchen in eine andere Welt, atmospährisch und fesselnd

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Juni 1649, in der Nähe von Michelbach im Westerwald Der dreißigjährige Krieg ist seit einigen Monaten vorbei, Sophies Mann Dietrich ist aus dem Krieg noch immer nicht heimgekehrt, doch sie gibt die Hoffnung ...

Juni 1649, in der Nähe von Michelbach im Westerwald Der dreißigjährige Krieg ist seit einigen Monaten vorbei, Sophies Mann Dietrich ist aus dem Krieg noch immer nicht heimgekehrt, doch sie gibt die Hoffnung nicht auf. Derweil muss sie ihren Vater immer mehr bei seiner Arbeit als Müller unterstützen, da dieser mehr und mehr gesundheitliche Probleme hat. Als ein kopflose Leiche im Mühlengraben gefunden wird und merkwürdige Dinge geschehen, glaubt die Magd Martha an einen Mühlengeist. Sophie jedoch findet Blumen und Gedichten und glaubt nicht an einen Geist, allzugerne würde sie das Geheimnis lösen, doch dann kehrt Dietrich zurück und die Situation verändert sich dramatisch.

Anette Spratte hat mich mit diesem Roman in eine lange zurückliegende Zeit mitgenommen. Dennoch, obwohl der Alltag meist so anders aussah, als bei uns, sind auch diese Protagonisten Menschen wie wir. Mit Gefühlen, mit Krankheiten, mit romantischen Gedanken, aber auch mit Leid und Pein. Ist der Anfang noch beschaulich und ruhig und stimmt auf das (alltägliche) Leben ein, verändert sich im zweiten Drittel die Lage dramatisch. Hier muss Sophie einiges erleiden, als Leser wird man tief berührt von diesen Entwicklungen und leidet mit. Ein Buch, dass man kaum aus der Hand legen möchte. Denn Annette Spratte hat es geschafft, dass man sich nicht nur die Umgebung, die Handlung und die Personen sehr realistisch und authentisch Vorstellung kann, sondern dass man auch emotional gefangen genommen wird. Man lernt mehr über das Müllereiwesen und was es bedeutet eine Mühle zu führen, wie damals gelebt, geurteilt und gestorben wurde, die Autorin hat hier sehr viel recheriert und das merkt man beim Lesen.

Sophie ist natürlich die Hauptperson, aus ihrer Sicht erlebt der Leser, was es bedeutet als Frau in der damaligen Zeit zu leben. "Ein Sonett für die Müllerin" ist neben den leidvollen Passagen romantisch, spannend und manchmal auch sehr humorvoll (hier erwähne ich ganz besonders aus den vielen interessanten Nebenfiguren die Magd Martha, die mit ihrer knappen und direkten Art das Herz auf dem rechten Fleck hat, auch wenn sie manchmal etwas kauzig rüber kommt). Diese ausgewogene Mischung aus allem hat mich sehr gefesselt und Sophie, die Magd Martha und so manch andere Personen sind mir sehr ans Herz gewachsen.



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