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Veröffentlicht am 06.05.2021

Eintauchen und abtauchen

Highland Hope 1 - Ein Bed & Breakfast für Kirkby
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Schottland, ein malerisches Dorf, ein geschiedener Schotte mit einem 12järigem Sohn und einer turbulenten Großfamilie, dazu eine traurige Amerikanerin, die mit der Asche ihres Vaters das erste Mal das ...

Schottland, ein malerisches Dorf, ein geschiedener Schotte mit einem 12järigem Sohn und einer turbulenten Großfamilie, dazu eine traurige Amerikanerin, die mit der Asche ihres Vaters das erste Mal das Dorf, in der dieser aufgewachsen ist, besucht um dessen letzten Wunsch zu erfüllen. Für Colleen gilt es nicht nur den Tod des Vaters zu verabeiten, sondern auch zu entscheiden, wie es weiter gehen soll in ihrem Leben. In Kirkby trifft sie auf Alex, den Besitzer des gehobenen B&Bs. Zu ihrem Schrecken stellt sie fest, dass sie sich 10 Jahre zuvor schon einmal begegnet sind, damals eine peinliche Situation für Colleen. Ob er sich an sie erinnert?

Autorin Charlotte McGregor hat mit HIghland Hope eine richtige Wohlfühlgeschichte fürs Herz geschrieben, so einige Verwicklungen sorgen zudem für Abwechslung und prickelnde Lesezeit. Colleen und Alex (der auch noch Fraser mit Nachnamen heißt,Schotte ist und rothaarig, ....ja, man denkt bei ihm öfters an Jamie aus dem Outlander ) sind die Hauptfiguren und sie und wachsen einem beim Lesen schnell ans Herz, wie auch der junge Aidan. Die Autorin hat vielschichtige und authentische, vor allem aber auch sehr interessante Figuren erschaffen. mit denen man mitfühlen kann und mit denen man ihre Stimmungen und Hoffnungen, aber vor allem auch die Ängste abnimmt. Hinzu kommt, dass man viele der anderen Dorfbewohner kennenzulernt, das ganze dadurch Tiefe bekommt und man sich mitten drin im Leben der Protagonisten fühlt, zudem werden so manche köstlichen Gerichte im Laufe der Story servier (abgesehen vielleicht von gebratener Blutwurst ), die man am liebsten selbst probieren möchte, aber vor allem die Beschreibungen der Landschaft der schottischen Highlands enttachen regelrechtes Fernweh, am liebsten möchte man Kirkby gleich selbst besuchen.

Am Ende des Buches gibt es gleich einen Ausblick mit einer langen Leseprobe zum zweiten Band. In den Bänden 2-4 wird es um Alex Geschwister gehen und darauf freue ich mich schon sehr. Zum Glück wird es auch nicht allzu lange dauern, bis der nächste Band erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Konnte mich nicht in allen Punkten überzeugen

Enriettas Vermächtnis
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Nach dem Tod der berühmten Schriftstellerin Enrietta da Silva soll, gemäß ihrem letzten Willen, ihr beachtliches Vermögen zwischen zwei Personen aufgeteilt werden: zwischen der jungen Jana, die mit ihr ...

Nach dem Tod der berühmten Schriftstellerin Enrietta da Silva soll, gemäß ihrem letzten Willen, ihr beachtliches Vermögen zwischen zwei Personen aufgeteilt werden: zwischen der jungen Jana, die mit ihr befreundet war und zwischen Emilio Volpe, einem argentinischen Chirurgen. Beide reisen zur Testamentseröffnung nach Zürich. Doch was verbindet Emilio mit Enrietta? Das versucht der Anwalt und Testamentsvollstrecker Leuthardt herauszufinden, besonders, als auch noch Armando da Silva, Enriettas leiblicher Sohn auftaucht und einiges durcheinander wirbelt.

Es geht um die Vergangenheit, um Geheimnisse, um das, was die frühe Ablehnung des eigenen Sohnes durch Enrietta ausgelöst hat, um Aufarbeitung von Beziehungen, neue Weichenstellungen im Leben, Ehrlichkeit, Vertrauen und Misstrauen und ein bisschen auch um Liebe.

Der Erzählstil und die Ausdrucksweise haben mir gefallen, und ich war anfangs sehr gespannt, was sich hinter dem Erbe und der Erbauseinandersetzung verbirgt. Leider war für mich aber zu wenig Spannungspotenzial vorhanden, die Protagonisten für mich weder allzu sympathisch noch richtig überzeugend, blieben zudem für mich zu blass, auch die Handlung an sich konnte nicht durchgehend genug fesselnd. Gerade den Mittelteil fand ich eher zäh. Gegen Ende kommen noch einige Geheimnisse ans Licht, die Figuren agieren zwar recht gut miteinander und auch der Grundgedanke der Geschichte ist gut erdacht. Unterm Strich reichte mir das aber nicht....

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Anders als Harry Potter, aber genauso spannend

Der Ickabog
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Ein modernes Märchen von J K Rowling, hier gelesen von Heike Makatsch. Nachdem mein Sohn (12) und ich die Harry Potter Reihe gelesen haben, kam uns die neue Geschichte der Autorin gerade zur rechten Zeit. ...

Ein modernes Märchen von J K Rowling, hier gelesen von Heike Makatsch. Nachdem mein Sohn (12) und ich die Harry Potter Reihe gelesen haben, kam uns die neue Geschichte der Autorin gerade zur rechten Zeit. Ganz anders, aber auch wieder ganz phantasievoll und spannend. Im besten Märchenmodus - am Anfang eine heile Welt, doch das Böse und Gewalt verändert Schlaraffien. Wir haben hier diesmal das Hörbuch gehört. Heike Makatsch hat die Geschichte wunderbar vorgelesen, sie hat einen angenehme Art zu erzählen, bei der man gerne lauscht und an zwei Tagen waren die über 8 Stunden des Hörbuchs gehört. Es geht um Mut und Freundschaft, um ein Königreich, um ein Mythos und ein spannendes Abenteuer. Für alle Junggebliebenen und Kinder ab 9/10 Jahren. Das Buch soll übrigens auch ganz toll gestaltet sein, Zeichnungen von Kindern wurden hier als Illustrationen verwendet. Wahrscheinlich wird dieses als Ergänzung auch noch von mir angeschafft werden.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Den Blick nach vorne richten lernen...

Alles, was noch vor uns liegt
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Nach dem Unfalltod ihrer Männer reagieren die Schwägerinnen Eva und Angela ganz unterschiedlich in ihrer Trauer. Während bei der gut betuchten Eva die künstlerische Ader zum Erliegen gekommen ist und sie ...

Nach dem Unfalltod ihrer Männer reagieren die Schwägerinnen Eva und Angela ganz unterschiedlich in ihrer Trauer. Während bei der gut betuchten Eva die künstlerische Ader zum Erliegen gekommen ist und sie es nicht mehr schafft als Floristin zu arbeiten und sich stattdessen mehr schlecht als recht versucht Brents Andenken durch soziales Engagement hochzuhalten, muss Angela sich und ihre Kinder mit mehreren Jobs übers Wasser halten, ihre Wut auf Wes, dem sie seine Abenteuer ankreidet, ist ungebrochen hoch. Während Eva sich mit jeder Faser an dem festhalten will, was im Leben ihres Mannes wichtig war, will Angela vergessen. Dann kommt Eva auf die Idee, sie und Angela sollten an Stelle ihrer Männer an einem Ultramarathon in Neuseeland teilnehmen. Nachdem sie lange gebraucht hat, um Angela zu überzeugen, brechen die beiden und die Familie auf, um am anderen Ende der Welt Schritt für Schritt nicht nur dieses hochgesteckte Ziel zu erreichen, sonden auch ihre Trauer zu bewältigen, die Vergangenheit zu akzeptieren und einen Neuanfang zu wagen.

Der Roman liest sich sehr flüssig, die zwei unterschiedlichen Protagonistinnen, aber auch die Nebenfiguren, sind sehr gut herausgearbeitet worden, ihre Trauerarbeit, ihre Beweggründe, vor allem die Entwicklung, die sie durchleben und wie sie miteinander agieren, sich ergänzen lernen. Eva und Angela sind total unterschiedlich, ihre Art, ihr Leben, ihre Gefühle und damit auch der Weg der Trauerarbeit, die sie bestreiten. Nachdem sie das Jahr nach dem Tod der Männer kaum Verbindung zueinander hatten, bewirkt nun die gemeinsame Aufgabe, der sie sich stellen, dass sie miteinander reden, sich näher kennenlernen und vor allem auch den jeweiligen anderen aufbauen und ihm helfen. Die Autorin hat dies gut herausgearbeitet und es authentisch erzählt.
Das Buch ist in einem christlichen Verlag erschienen, allerdings spielt der Glaube hier eher eine Nebenrolle. In der Mitte des Buches hätte die Handlung etwas gestrafft werden können, dennoch bin ich der Geschichte sehr gerne gefolgt, denn die Entwicklung der Protagonistinnen ist fesselnd, aber auch die landschaftlichen Schauplätze sind sehr eindrucksvoll beschrieben. Die beeindruckende Landschaft in Neuseeland, nicht nur rund um den Wanaka See, würde ich gerne einmal in Natura sehen. Auch Buch wurden einige Plätze, Städte, Aktionen und Landschaften beschrieben und haben Sehnsucht geweckt. Auf dem wunderbaren Cover kann man übrigens den berühmten Wanaka Baum sehen.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Toll aufgebaute Geschichte

Sommernacht
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Eine Hochzeit und ein Todesfall.
Eigentlich sollte alles perfekt sein: Julia und Will heiraten auf einer einsamen Insel vor der Küste Irlands. Beide sind keine Unbekannten, Will ist ein Reality-Show-Star, ...

Eine Hochzeit und ein Todesfall.
Eigentlich sollte alles perfekt sein: Julia und Will heiraten auf einer einsamen Insel vor der Küste Irlands. Beide sind keine Unbekannten, Will ist ein Reality-Show-Star, Julia erfolgreiche Inhaberin eines Online-Magazines. Beide stehen im Rampenlicht, ihre Hochzeit soll daher vom Feinsten und spektakulär sein. Die meisten Gäste reisen nur für die Feier an. Doch nicht nur das Wetter wird immer stürmischer, auch die Stimmung auf der Feier verändert sich von Stunde zu Stunde und wird immer dramatischer. Am Ende gibt es eine Leiche. Doch wer stirbt ? Wer ist der Mörder? Eine gut aufgebaute psychologische Geschichte, die sich immer rasanter entwickelt.

Lucy Foley hat einen sehr interessanten Plot geschrieben. Durch wechselnde Sichtweisen erfährt man erst nach und nach mehr über die Hintergründe und Vergangenheit der agierenden Personen, fast bei jedem scheint es in der Vergangenheit so einiges zu geben, was sich hier nun entläd, durch zwei Zeitebenen wird zudem auch Spannung erzeugt, indem es ein "davor" und ein "danach" gibt. Am Anfang ist die Spannung noch nicht allzu groß, aber sie baut sich immer weiter auf, je mehr man in die Geschichte kommt. Es ist wie ein Knäuel mit mehreren Fäden, an denen gezogen wird. Je mehr man zieht, desto stärker kommt das Knäuel ins Rollen und rotiert immer schneller bis sich der Kern entfaltet.

Die Hochzeitsgäste bestehen aus Familienmitgliedern, Freunden der Braut und des Bräutigams. Manche treffen sich hier zum ersten Mal, andere kennen sich seit der Jugend und treffen hier wieder aufeinander. Es kommen alte Geschichten zum Tragen, aber auch die Ereignisse der letzten Monate. Erstaunt erlebt man die Veränderungen mit, die Dynamik, die aus dem Aufeinandertreffen entstanden ist. Innerhalb weniger Stunden spitzt sich alle zu und die Hochzeit ist nur noch Nebensache.

Ich habe den Krimi sehr gerne gelesen, habe mich überraschen lassen und habe mich gebannt auf den Fortgang, die Entwicklungen und Verstrickungen eingelassen. Die Autorin hat sich hier so einiges einfallen lassen. Dazu hat sie einen sehr angenehmen Schreibstil und das Ende ist wirklich, wie auf dem Klappentext angekündigt, atemberaubend. Ein Twist, über den man noch länger nachdenkt .

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