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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein packender historischer Roman

Ein Schritt ins Ungewisse
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1891, Washington D.C.
Kate arbeitet in einer ungeliebten Stelle, als sie einen Brief von einem berühmten Arzt aus dem Memorial Hospital bekommt, der sie einläd zu einem Vorstellungsgespräch. Sie ist verwirrt, ...

1891, Washington D.C.
Kate arbeitet in einer ungeliebten Stelle, als sie einen Brief von einem berühmten Arzt aus dem Memorial Hospital bekommt, der sie einläd zu einem Vorstellungsgespräch. Sie ist verwirrt, kann sich nicht vorstellen, wie sie zu der Ehre kommt. Doch als sie zum Gepräch erscheint, wird ihr es schlagartig klar. Dr. Kendall entpuppt sich als Trevor McDonough, der Junge, der sie in der Abschlussklasse vor 12 Jahren bei einem Wettstreit um den oder die Klassenbeste geschlagen hat. Dadurch konnte sie doch nicht den erhofften Collegeabschluss machen. Doch die Stelle, die er ihr anbietet, ist nicht nur interessant, sondern auch gut bezahlt und daher willigt sie ein. Auch wenn Trevor kalt wie ein Fisch ist.

Dieses Buch ist ein historischer Roman, der so einiges zu bieten hat. Es spielt Ende des 19. Jahrhunderts, es geht um die Forschung von Tuberkulose, denn Trevor betreut kein normales Krankenhaus, sondern hat eine Station im Krankenhaus, die mit aussichtslosen Patienten, die an TBC erkrankt sind.
Es geht in dem Buch aber auch um eine sich anbahnende, eigentlich aussichtslose Liebe. Darüberhinaus wird die Behandlung der Patienten sabotiert. Wer hat soviel kriminelle Energie, die nicht nur den Trevor schadet, sondern auch in Kates Zuhause für Unruhe sorgt?

Ein spannend geschriebenes Buch, dass durch den Mix an Liebesgeschichte mit vielen Ecken und Kanten, einem Kriminalfall und durch die historische Vermittlung der (Volks-)Krankheit Tuberkulose bei mir punkten konnte. Der Schreibstil ist flüssig und interessant. Elizabeth Camden schildert aus Sicht von Kate, man bekommt durch sie ihre Ängste und Gefühle mit. Kate ist eine sehr energische Person, die kein Blatt vor den Mund nimmt und sich für andere einsetzt. Sie klammert allerdings, da sie in ihrer Jugend zwei ihrer Brüder durch Diphterie verloren hat und ihren Ehemann durch einen Unfall und kann daher ihre Ängste um ihre (verbliebenen) geliebten Menschen nicht ausschalten. Daher will sie sie lenken, was natürlich nicht immer klappt und auch nicht richtig ist.

Mir hat dieser packende historische Roman sehr gut gefallen. Er hat alles zu bieten, was ein interessantes Buch ausmacht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toll bebildert, lustig geschrieben

Flätscher – Die Sache stinkt
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Vorweg: Das Buch ist eine Augenweide. Tolle Illustrationen und vor allem sehr viele. Dazu noch komplett 4-farbig. Für Kinder (und auch Erwachsene) ist das einfach toll.

Flätscher - das ist keine Katze, ...

Vorweg: Das Buch ist eine Augenweide. Tolle Illustrationen und vor allem sehr viele. Dazu noch komplett 4-farbig. Für Kinder (und auch Erwachsene) ist das einfach toll.

Flätscher - das ist keine Katze, keine Ratte, kein Marder, nein ein Stinktier. Aus Flätschers Sicht wird die Geschichte geschildert. Flätscher und Theo, der Menschenjunge, verstehen sich, sie können miteinander reden und lösen zusammen ihren ersten Fall. Denn Flätscher nennt sich einen Meisterdektetiv und auch Theo möchte gerne Detektiv werden, da kommt ihnen der Nichtbezahler, der bei Theos Vater im REstaurant, nicht nur einmal auftaucht, sondern in Verkleidungen mehrmals, genau recht. Denn Flätschers Spürnase wittert einen Fall und Theo möchte seinem Vater unbedingt helfen.

Die Sprache ist kindgerecht, flüssig und vor allem witzig. Es gibt Spannung und und viel Spaß, so dass man nur so durch die Geschichte rauscht. Ich habe sie meinem Sohn noch vorgelesen, die Schriftgröße und vor allem die reiche Bilderanzahl, ab und an ein Satz in Comic-Manier, lässt aber auch einen geübten Grundschüler das Buch leicht lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Emotional, witzig, ernst - eine geniale Mischung

Niemand weiß, wie spät es ist
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Noras Vater, Klaus Weilheim, ist gestorben. Doch er ist nicht enfach so gestorben, er wusste von seinem nahenden Tod und hat daher bei einem Notar detailliete Anweisungen für seine Tochter hinterlassen. ...

Noras Vater, Klaus Weilheim, ist gestorben. Doch er ist nicht enfach so gestorben, er wusste von seinem nahenden Tod und hat daher bei einem Notar detailliete Anweisungen für seine Tochter hinterlassen. Nora soll unter notarieller Aufsicht sich auf eine Wanderstrecke mit seiner Urne im Handgepack auf die Reise machen. Sie bekommt tägliche Mitteilungen wie es weitergehen soll, aber noch kein Hinweis auf das Ziel. Begleiten soll sie der Wiener Notariatsanwärter Bernhard.
Nora ist nicht nur noch sehr geschockt über den Tod ihres geliebten Vaters und die unglaubliche Testamentseröffnung, hinzu kommt noch - der zwar gutaussehende - Bernhard, der sich aber als sehr steif, korrekt und mit weiteren Eigenheiten erweist.......Nora will einfach ablehnen, das Erbe ausschlagen. Aber das erweißt sich als unmöglich für sie. Also beißt sie in den sauren Apfel und zieht los, mit Trolley und eine Mischung aus Wut, Trauer und Kampfgeist im Bauch und Ironie ihrem Begleiter gegenüber.

Es fällt mir schwer alles wiederzugeben, was dieses Buch ausmacht, denn es ist so viel. Es steckt Witz und Humor darin, aber auch sehr viel emotionaler Abschied einer Tochter von ihrem Vater und umgekehrt. Es sind ernste (Gesprächs-)Themen, es sind die Entwicklungen der Protagonisten, es sind die überraschenden Wendungen und dann auch noch spannende Szenen. Alles ist abgerundet verpackt, es gibt keine Brüche, es gibt einen roten Faden, es ist einfach nur wundervoll zu lesen. Taschentücher aber bitte in der Nähe behalten !
Einmal angefangen, kann man einfach nicht wieder aufhören zu lesen. Auch ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit ausgelesen, dabei sind es doch 270 Seiten.
Die Geschichte lässt einen lange nicht los und beschäftigt einen noch weiter.

Nora und Bernhard - zwei wirklich überzeugende Protagonisten, mir als Leser hat es viel Spaß gemacht, sie auf dem Weg von Paris bis nach Österreich und vor allem durch Österreich zu "begleiten". Aber nicht nur der Witz, der Spaß war es, der mich gefesselt hat, sondern vor allem auch die Zwischentöne, die Dialoge, die emotionalen Botschaften für ihren Weg. Der Ernst, der hinter der ganzen Geschichte steckt, durchaus nicht versteckt, sondern offen den Leser auch fordert.


Fazit:
Eine Geschichte, die man sich nicht entgehen lassen sollte, denn sie ist emotional, witzig, überraschend, spannend und dennoch mit Tiefgang...alles was das (Leser)Herz begehrt.
120 %ige Leseempfehlung von mir !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein berührender Roman

Ein unbesiegbarer Sommer
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Rebecca verliert früh ihre Mutter und ihren kleinen Bruder. Ihr Vater Robert kapselt sich ab und Rebecca muss schon früh lernen alleine zurecht zu kommen.
Chuck wächst zwar mit Mutter und Vater auf, doch ...

Rebecca verliert früh ihre Mutter und ihren kleinen Bruder. Ihr Vater Robert kapselt sich ab und Rebecca muss schon früh lernen alleine zurecht zu kommen.
Chuck wächst zwar mit Mutter und Vater auf, doch sein Vater ist cholerisch, Chuck muss schon von Kindesbeinen an viel auf dem elterlichen Hof helfen und da er sehr ängstlich und mutlos ist, kann er sich auch gegen die väterlichen Hiebe nicht auflehnen.
Lissie ist ein Adoptivkind und wächst nur mit der Mutter auf. Die ist jedoch gefangen in ihrer eigenen Welt, ist krankhaft pedantisch und hält Lissie von vielem fern.

Drei Kinder, drei Schicksale, jedes der drei Kinder hat unter seelischen und teilweise auch körperlichen Schmerzen zu leiden. Sie finden sich, sie geben sich gegenseitig Halt. Allen voran ist es Rebecca, die, die am mutigsten ist, die, die gerade aus der Schwäche des Vaters ihre eigenen Stärken zieht und damit die anderen mitzieht.
Es ist ein Roman, der berührt. Natürlich, denn die Schicksale, die Beschreibungen über die Kindheit der KInder lassen einen als Leser nicht kalt. Dennoch schafft es Wendi Stewart alles mit eher leisen Tönen zu beschreiben, eine gewiese Distanziertheit, die vielleicht gerade deshalb alles erträglich macht beim Lesen. So werden manche grausigen Szenen nicht detailliert beschrieben, sondern mehr in den Rückblenden der Kinder berichtet/reflektiert.
Die Geschichte spielt in den 60er Jahren in Canada, Rebecca und Chuck wachsen auf einesam gelegenen Farmen auf, Lissie in einer Kleinstadt in der Nähe. Man taucht durch dieses Buch ein in ihre Welt, anfangs in die kindliche von Rebecca, begleitet sie ca. 13 Jahre lang in verschiedenen Stadien ihrer Kindheit und Jugend., aber auch die Wechsel zu den anderen beiden Protagonisten gelingt der Autorin und als Leser lernen wir die drei doch sehr unterschiedlichen Kinder mit ihren unterschiedlichen Schicksalen sehr gut kennen. Wendie Stewart lässt sie reifen, sich verändern, nicht abrupt, sondern langsam. Es macht das ganze authentisch.

Es ist ein Roman, der eine unglaubliche Sprachgewalt besitzt, der einen oft beim Lesen innehalten lässt.

Ein trauriger Anfang, eine bewegende Geschichte und ein Ende mit einem hoffnungsvollen Ausblick. Für mich war dieses Buch emotional, aber realistisch und überzeugend. Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen, sie hat das nötige Fingerspitzengefühl bewiesen, manche Szenen sehr genau zu beschreiben, einige Szenen wegzulassen, aber auch einige zum Nachdenken offen zu lassen. So ist auch das Ende für mich sehr stimmig gewählt worden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wieder ein spannender historischer Krimi von Petra Schier

Verschwörung im Zeughaus
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Verschwörung im Zeughaus ist der 5. Band aus der Adelina Reihe, die Bücher spielen im mittelalterlichen Köln und sind auch ohne Vorkenntnisse unabhängig voneinander zu lesen. Allerdings empfiehlt sich ...

Verschwörung im Zeughaus ist der 5. Band aus der Adelina Reihe, die Bücher spielen im mittelalterlichen Köln und sind auch ohne Vorkenntnisse unabhängig voneinander zu lesen. Allerdings empfiehlt sich -wenn möglich- die Reihenfolge beim Lesen zu beachten, denn die persönlichen Entwicklungen rund um Adelina und ihre Familie setzen sich von Band zu Band fort. Die jeweiligen Kriminalfälle sind in jeder Geschichte aber neu.

"Verschwörung im Zeughaus" - der Titel verrät schon, um was es sich in diesem Roman handelt. Waffen verschwinden, die Abrechnungen stimmen nicht - der Hauptmann der Stadtwache Tilmann Greverode und sein Freund Clais van Dalen sind einer üblen Geschichte auf der Spur. Doch als sie sich abends treffen, werden sie unabhängig voneinander überfallen. Greverode kann schwer verletzt fliehen, Clais wird ermordet. Und der Verdacht wird auf Greverode gelenkt. Der kann sich zum Glück bei der Apothekerin Adelina und ihrer Familie verstecken. Gelingt es Adelina, Neklas, Mira und Griet den wahren Schuldigen zu finden ?

Wieder einmal hat es Petra Schier geschafft, mich in die Welt des mittelalterlichen Köln hineinzu ziehen, mich zu fesseln, mich auf falsche Spuren zu locken und hat mir unheimliche schöne und spannende Lesestunden verschafft.

Ich kenne bisher alle Adelina-Bände, die erschienen sind (der 6. und vorläufig letzte Band erscheint Ende August 2016) und freue mich immer wieder, auch die privaten Entwicklungen im Apothekerhaus mitzuverfolgen. Immer liegen ein paar Jahre zwischen den einzelnen Episoden. Diesmal steht Mira größer im Mittelpunkt und Petra Schier hat diesmal nicht nur aus Adelinas Sicht geschildert, sondern auch Mira und Tilmann Greverode haben ihren Part bekommen. Vor ein paar Jahren hatte ja Tilmann Greverode um die Hand Miras bei ihrem Vater angehalten und sie auch versprochen bekommen, allerdings hat damals Mira den beiden einen Strich durch die Rechnung gemacht und mit Adelinas Hilfe haben sie eine Heirat abwenden können. Die Spannung zwischen beiden ist noch vorhanden, doch die Untertöne zwischen den beiden haben sich verändert. Als Leser ist es jedenfalls eine Freude das Geschehen, die Zwiste und ....ja und....lest selbst....zu verfolgen. Petra Schier gelingen knackige, knisternde und funkende Dialoge zwischen den beiden, so dass es richtig Spaß macht diese zu lesen.

Überraschung auch am Ende, der Kriminalfall entwickelt sich nicht so, wie man als Leser anfangs geglaubt hatte und eine gehörige Spannung sorgt am Ende noch für so einigen Wirbel.

Fazit:
Immer wieder eine sehr gute Lektüre ! Wer historische Kriminalfälle liebt, sollte sich die Adelina-Reihe von Petra Schier nicht entgehen lassen.