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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2019

Ein Mutmach-Buch

StehaufMensch!
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Nachdem ich "Rolle vorwärts" von Samuel Koch gelesen habe, bin ich neugierig auf sein neues Buch "Stehe auf Mensch" geworden. Alleine der Titel ist wieder so gelungen, die richtige Mischung aus Humor ...

Nachdem ich "Rolle vorwärts" von Samuel Koch gelesen habe, bin ich neugierig auf sein neues Buch "Stehe auf Mensch" geworden. Alleine der Titel ist wieder so gelungen, die richtige Mischung aus Humor und Appell. Im aktuellen Buch geht es diesmal etwas weniger um die persönlichen (Lebens)situation von Samuel Koch, vielmehr geht es um Gedankenimpulse und Ansätzen, die er mit dem Gehirnforscher Gerald Hüther, aber auch durch viele Gespräche mit Betroffenen und Freunden, zusammengetragen und "aufbereitet" hat. Es sind Gedanken, Erfahrungen, Ratschläge, Impulse zum Thema Resilenz. Natürlich fließen dabei auch eigene Erfahrungen und vor allem Meinungen mit ein. Er möchte die Widerstandskraft, den "steh-auf-Willen" des Lesers stärken und Mut machen, Hoffnung schenken.

Im Buch dreht sich alles darum, was uns stark macht. Es ist sehr viel Input, "Stoff" zum Nachdenken. Gut, dass wichtige Thesen und Aussagen farblich aus dem Text herausstechen, so kann man auch im nachhinein immer mal wieder nachschlagen, sich erneut Impulse holen, einfach noch mal nach den vielen Gedanken das Wichtigste wiederholen beim Lesen. Aufgelockert wird der Text auch durch ab und an eingefüte, passende Zeichnungen.

Ein Buch, das sehr viel zum Nachdenken anregt, das Impulse, Mut, Hilfe, aber vor allem Hoffnug geben möchte, eines das wachrüttelt und den Augenmerk des Lesers nach vorne richtet.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Phantasievoll und humorvoll trifft auf Romantik und Spannung

Gold und Schatten
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Was wäre, wenn es die griechischen Götter heute immer noch gäbe ? Wenn sie immer noch leben würden ?
In "Gold und Schatten" trifft die 16jährige Livia in den düsteren Katakomben Maél, der Junge zieht ...

Was wäre, wenn es die griechischen Götter heute immer noch gäbe ? Wenn sie immer noch leben würden ?
In "Gold und Schatten" trifft die 16jährige Livia in den düsteren Katakomben Maél, der Junge zieht sie wie magisch an. Doch irgendwie ist er auch unheimlich, mysteriös, doch mit dem, was er ihr dann beichtet, damit hat sie wirklich nicht gerechnet, auch wenn sie vorgewarnt hätte sein müssen, da sie seit ihrem Geburtstag an sich selbst sehr merkwürdige Veränderungen festgestellt hat. Sie kann mit Blumen sprechen, sie kann sie reden hören. Anfangs dachte sie noch, sie würde verrückt werden, doch Maéls Geschichte hat auch mit ihr zu tun, eine wahrhaft unglaubliche Geschichte !

Fantastisch, phantasiereich mit einem lockeren Erzählstil hat Kira Licht ein Szenario entworfen, dass mich gefesselt hat. Sie hat die griechischen Göttersagen mit dem Setting vom heutigen Paris gemixt, hat es mit Romantik, Drama und ganz viel Humor und Phantasie gewürzt und dabei herausgekommen ist "Gold und Schatten" Band 1-. Es wird einen zweiten Teil geben, es muss einen zweiten Teil geben, damit der Cliffhanger am Ende aufgelöst wird.

Ich hatte jedenfalls mächtig viel Spaß mit dieser Geschichte, ich bin am Anfang nur so durch die Seiten geflogen, ich habe oft gelacht, mir haben die Protagonisten sehr gut gefallen, vor allem Livia und ihre Freundinnen. Am Ende fehlte mir dann etwas die Bildhaftigkeit, die ich anfangs immer hatte, ein bisschen ging mir es dann auch zu turbulent zu am Ende, aber das ist ein kleiner Kritikpunkt an dieser magischen und humorvollen Geschichte. Ich freue mich jedenfalls schon auf den zweiten Band, der im Herbst 2019 erscheinen soll.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Ein echter Pageturner

Unsterblich
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Berlin, 2024. Raven ist noch immer vom Unfalltod seines Bruders Julian traumatisiert. Er musste vor neun Monaten mit ansehen, wie er von einem Hochhaus gestürzt war. Als die Polizei nun die Habseligkeiten ...

Berlin, 2024. Raven ist noch immer vom Unfalltod seines Bruders Julian traumatisiert. Er musste vor neun Monaten mit ansehen, wie er von einem Hochhaus gestürzt war. Als die Polizei nun die Habseligkeiten seines Bruders freigibt und er sie sichtet, fallen ihm einige Ungereimtheiten auf und er beginnt zu ermitteln. Warum fehlen alle Datein seines Bruders auf dessen PC, nichts ist mehr in seiner Cloud, warum fehlen Bilder von Mirja, einer Freundin der Brüder? Und steckt eigentlich mehr dahinter, dass Mirja, nachdem sie zum studieren in die USA gegangen ist, den Kontakt abgebrochen hat? Je mehr Raven ermittelt, desto verstörender werden seine Erkenntnisse und desto mehr gerät er selbst ins Schußfeld - nur wer ist sein Feind?
Abwechselnd zu Ravens Geschichte wird aus Mirjas Sicht erzählt. Sie ist in einer Dschungelklinik am Amazonas als Praktikantin. Doch abgezäunte Bereiche, unheimliche Vorgesetzte und Warnungen und Andeutungen ihrer Mitpraktikanten lassen sie frösteln. Was steckt dahinter? Als sie merkt, was hinter allem steckt, ist es schon zu spät, sie ist gefangen und ihr Leben hängt nur noch an einem seidenen Faden.

Thomas Franke hat mit "Unsterblich" einen packenden Thriller geschrieben. Hier dreht sich alles um Hirnforschung, um die Angst der Menschheit vor dem Sterben, um dem Streben nach einem ewig währendem Leben, um eine Idee und eine Umsetzung, die fiktiv sind, aber (vielleicht) nicht mehr lange nur fiktiv. Was wäre wenn.....wie weit würden wir Menschen gehen? Wieviel ist man bereit zu tun, welche Grenzen überschreiten? Ein Buch, dass klar macht, dass es immer wieder skrupellose Menschen gibt, die bereit sind alles für ihre Träume zu geben, alles zu riskieren und dabei auch über Leichen gehen.

Das Buch ist ein echter Pageturner. Ich konnte es, einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand legen. 556 Seiten, knappe drei Tage habe ich dafür gebraucht. Kurze Kapitel, sehr hoher Spannungsbogen, der immer hoch gehalten wird, abwechselnde Sichtweisen, viele Fragen am Anfang, die neugierig machen, erst nach und nach kristallisiert sich immer mehr die Wahrheit heraus. Wer ist Opfer, wer ist Täter, wer gerhört auf welche Seite? Fragen über Fragen, die man sich beim Lesen immer wieder stellt. Ein ausgefeilter Plot, eine Schreibweise, bei der man sich das Gelesene fast bildlich vorstellen kann, tun ihr übriges um aus dieser Geschichte einen wirklich packenden Thriller zu machen. Ein Buch, bei dem man auch nach dem Zuschlagen der letzten Seite noch über einiges nachzudenken hat. Über Fiktion und Realtität, über Wunschdenken und Wirklichkeit, über den Glauben, das Leben und den Tod.

Ihr müsst es unbedingt lesen !

Veröffentlicht am 21.03.2019

Gelungener Ausflug in die Provence

Das Honigmädchen
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Camilla ist die alleinerziehende Mutter der 15jährigen Marie. Es kriselt schon lange in der Beziehung zwischen den beiden, gipfelt jetzt aber in einem Eklat, als Camilla erfährt, dass Marie nicht nur ...

Camilla ist die alleinerziehende Mutter der 15jährigen Marie. Es kriselt schon lange in der Beziehung zwischen den beiden, gipfelt jetzt aber in einem Eklat, als Camilla erfährt, dass Marie nicht nur schon seit längerem ziemlich oft die Schule schwänzt, sondern nun auch ein kleines Feuer in der Schultoilette entfacht hat. Vor Sorgen weiß Camilla nicht mehr, wie es nun weiter gehen soll. Sie lässt sich von ihrem Vater zu einer Auszeit in der Provence überreden, die widerspenstige Marie soll mit. Doch so einfach macht es ihr Marie nicht, sie will nur mit, wenn auch der Nachbar Tobias mit fährt. Ausgerechnet der, denn Camille hat von ihm alles andere als eine gute Meinung. Zu dritt machen sie eine Reise ins Ungewisse. Was wird sie dort erwarten ? Werden sich die Anspannungen lösen? Wird es nur eine Reise zur Überprüfung der Honigmanufaktur des Geschäftspartners (das was Camille eigentlich vor hat) oder werden Sonne, gutes Essen, Arbeit und vor allem Freundschaften auch einen anderen Blickwinkel eröffnen?

Es wird eine Reise, die alle verändern wird.

Claudia Winter hat einen ungemein fesselnden Erzählstil, diese Geschichte bietet wieder alles was das (Leser)Herz begehrt: Verwicklungen, Romantik, eine gewisse Spannung und einfach sehr gute Unterhaltung. Immer wieder wird gibt es kulinarische Häppchen, die den Protagonisten serviert werden, bei denen auch der Leser Appetit bekommt. Daher sind am Ende viele Rezepte angefügt und viele provencialische Nahrungsmittel werden erklärt.

Das schöne ist, dass die Protagonisten reifen, sich entwickeln, authentisch sind, man sie sich sehr gut vorstellen kann, man fühlt mit und man leidet auch manchmal mit. Ihre Beziehungsprobleme, die zwischen Mutter und Tochter, Camilla und Tobias, aber auch von Henri und dem Rest der Dorfbewohner waren sehr stimmig erzählt. Zudem ist es Claudia Winter gelungen das Thema Bienen und Honigmanufaktur sehr gut mit in diese Geschichte hinein zu flechten,

"Das Honigmädchen " ist so ein tolles Buch, eine so zauberhafte Geschichte und meiner Meinung nach das (bisher) beste Buch von ihr, dabei sind auch ihre anderen Bücher wirklich sehr empfehlenswert !

Veröffentlicht am 14.03.2019

Spannend und gefühlvoll

Das Haus hinter den Magnolienblüten
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792, Natchez ist eine aufstrebende Stadt am Mississippi. Dort kommen Kiera und ihre zwei jüngeren Schwestern mit dem Schiff an. Kiera soll den ihr unbekannten Pierre le Bonne heiraten, einfädelt wurde ...

792, Natchez ist eine aufstrebende Stadt am Mississippi. Dort kommen Kiera und ihre zwei jüngeren Schwestern mit dem Schiff an. Kiera soll den ihr unbekannten Pierre le Bonne heiraten, einfädelt wurde diese Heirat in Irland von ihrem Schwager. Was sie nicht ahnt ist, dass Pierre le Bonne ganz andere Pläne mit den drei hübschen Frauen hat. Doch zum Glück ist Quinn O`Shea zur Stelle und rettet sie aus den Fängen des Bordellbesitzers. Kiera und ihre Schwestern können mit Quinn O`Shea zur Plantage seines Bruders fliehen. Doch le Bonne sinnt auf Rache, denn vor dem Gesetz gehören die drei Frauen ihm.

Wieder eimal ist das ein Buch aus dem Brunnen-Verlag Gießen, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte. Hier in diesem historischen Roman, gefällt mir einfach alles. Der Schreibstil der amerikanischen Autorin Pam Hillman, übersetzt von Hannah Schwarz, die Beschreibungen der Örtlichkeiten und vor allem des alltäglichen Lebens. Hier wurde nicht nur der berufliche Alltag lebendig beschrieben, sondern auch die Gefahren, z.B. bei Reisen und die Schattenseiten des Lebens dort (Armut, Sklaverei, Menschenhandel), auch wenn diese Themen nur Randthemen waren.

Der Roman punktet vor allem mit dem Spannungsfaktor, mit den Entwicklungen der Protagonisten, mit den vielen Gefahren, die überstanden werden müsssen. Hier fühlt und bibbert man jederzeit mit. Hinzu kommt natürlich auch das Thema Liebe, die verwickelten Wege, die die Protagonisten gehen müssen, um sich ihre Liebe einzugestehen. Jeder von ihnen hat sein Päckchen an Ballast zu tragen, das macht es komplizierter und für den Leser sehr interessant mit zu verfolgen.

Auch der christliche Aspekt spielt in diesem christlichen Roman eine Rolle und die Autorin schafft es dies authentisch und nicht pathetisch mit in die Handlung und die Lebensweise der Protagonisten mit einzubauen. Es ist alles stimmig und rundet die Geschichte ab!

Pam Hillman hat es verstanden mich durch immer neue Verwicklungen und Gefahren zu fesseln und ich hoffe daher, dass die Geschichten der anderen Protagonisten von der O`Shea-Farm, die im amerikanischen bereits erschienen sind, bzw. noch erscheinen werden, auch übersetzt werden und hier veröffentlicht werden.