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Veröffentlicht am 19.11.2016

Spannend, spannend !

Tödliche Verdächtigungen
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Dies ist der dritte Band des Stuttgarter-Ermittlerduos Anna Benz und Markus Hauer, es geht diesmal auch um Annas privates Umfeld, denn ihr leiblicher Vater Robert, den sie erst vor kurzem kennen gelernt ...

Dies ist der dritte Band des Stuttgarter-Ermittlerduos Anna Benz und Markus Hauer, es geht diesmal auch um Annas privates Umfeld, denn ihr leiblicher Vater Robert, den sie erst vor kurzem kennen gelernt hat, wird verdächtigt seine Mitarbeiterin ermordet zu haben.

Die ersten beiden Bände "Tödliche Jagd" und "Die Fliege" hatte ich auch schon mit Genuss und Spannung gelesen. Es ist zwar von Vorteil, wenn man die (private) Entwicklung der ersten beiden Bände kennt und die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest, aber m.E. nicht unbedingt zwingend erforderlich um alles zu verstehen.

Was mich immer wieder fasziniert, ist, dass Silvia Stolzenburg es immer wieder schafft auf ca. 270 Seiten einen packenden, überaus spannenden Krimi zu schreiben, den man kaum aus der Hand legen möchte. Es gibt keine Längen, es ist von der ersten Seite bis zum Schluß actionreich und spannned und auch informativ. Zum Beispiel schildert sie diesmal ziemlich interessant den Aufenthalt im Gefängnis Stammheim. Und wa s ich noch besonders hervorheben möchte, die Autorin bleibt bei ihren Schilderungen authentisch. Nichts wirkt übertrieben oder an den Haare herbeigezogen. Im Gegenteil, im Anhang erklärt sie, wie ihre vielen Kontakte im Polizei- und Kriminaltechnikbereich ihr wertvolle Tipps gegeben haben.

Gefallen hat mir auch das Ermittlerduo. Anna Benz ist eine mutige und vor allem couragierte Frau, die sich für die Aufdeckung der Verbrechen einsetzt, im privaten mit ihrem Freund Jens auf Radtouren geht und sich damit auseinander setzen muss, dass sie erst sehr spät ihren leiblichen Vater kennen lernen durfte. Dieser hat eine bipolare Störung und das macht Anna Angst, da auch sie schon psychologische Hilfe brauchte. Ihr Kennenlernen stand durch ihre Ängste unter keinem guten Stern. Es dauerte lange, bis sie sich überwinden konnte ihn zu besuchen. Robert Kirchberger ist ein berühmter Maler, der seine Bilder in die ganze Welt zu hohen Preisen verkauft. In diesem Fall sezt Anna sich über alle Vorschriften und Vorgaben ihres Chefs hinweg - denn sie glaubt nicht, dass ihr Vater schuldig ist.

Mir hat die Entwicklung von Anna - jetzt auf alle drei Bände gesehen - sehr gut gefallen. Man konnte ihre innere Zerrissenheit spüren, ihre vorsichtigen Versuche der Kontaktaufnahmen mit erleben und ihre Veränderungen beobachten.
Im vorliegenden Band rätselt man lange mit, denn was für ein Motiv gibt es ? Warum musste Marilene sterben ? Vor allem Anna gerät diesmal selbst in tödliche Gefahr. Also Spannung über Spannung, Nervenkitzel und Action.

Ich bin gespannt auf weitere Krimis aus der Feder von Silvia Stolzenburg. Auch ihre historischen Romane sind sehr empfehlenswert !

Fazit:
Ein Krimi, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Verwickelt, überraschend, sehr, sehr spannend und vor allelm authentisch. Keine Längen - dafür viel Freude beim Lesen !

Veröffentlicht am 14.11.2016

Das Leben einer Prinzessin

Die letzte Prinzessin
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Sie lebte von 1883 bis 1963: Elisabeth Petzneck, geboren wurde sie als Elisabeth Marie von Österreich, geschiedene Windisch-Graetz, bekannt wurde sie auch als "rote Prinzessin".

Martin Prinz berichtet ...

Sie lebte von 1883 bis 1963: Elisabeth Petzneck, geboren wurde sie als Elisabeth Marie von Österreich, geschiedene Windisch-Graetz, bekannt wurde sie auch als "rote Prinzessin".

Martin Prinz berichtet hier in einem teils wechselndem Stil über ihr Leben. Er beginnt mit dem dem Lebensende der ehemaligen Prinzessin und lässt ihren Gärtner und Portier Paul Mesil erzählen, in ihren jungen Jahren berichtet er teils aus Sicht von Elisabeth i(n der dritten Person), in den Jahren des 1. Weltkrieges und der Zeit des Untergangs der Donaumonarchie werden viele politische Fakten hineingearbeitet oder Zeitungsartikel zitiert.

Es ist eine Flut von vielen Namen und Ereignissen aus dem Leben der Elisabeth, daher ist es gut, wenn man einige Vorkenntnisse über Österreich oder die Habsburger in dieser Zeit hat oder sich beim Lesen nebenher noch ein bisschen schlau macht. Es fehlt leider eine Ahnentafel im Buch, damit man die Namen besser einordnen kann.

Beim Lesen hatte ich das Gefühl, der Autor konnte sich nicht entscheiden, ob er eine Biografie oder einen Roman über das Leben der Elisabeth Petzneck schreibt, meines Empfinden nach beginnt das Buch romanhaft und endet auch so, im Mittelteil aber liest es sich durch die Flut der historischen Ereignisse und Zitate eher als Sachbuch. Gefallen hat mir eher der Sachbuch-Stil, gehe ich doch davon aus, dass es viele wahre Informationen zu Elisabeths Leben gibt. Es fehlt leider auch ein Nachwort oder ein Glossar mit den realen Fakten, daher bleibt ein Gefühl der Ungewissheit zurück. Gerade was den Anfang und das Ende des Buches betrifft, in dem es um einen ganz bestimmten Brief geht.

Der Autor hat jedenfalls mein Interesse an dem Leben dieser ungewöhnlichen Frau geweckt, die als habsburgische Prinzessin, als Tochter von Kronprinz Rudolf (der sich in Mayerling das Leben nahm), als Enkelin von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth (Sissi) aufgewachsen ist. Die am Ende ihres Lebens Mitglied der Sozialdemokratischen Partei war und mit einem "Bürgerlichen" verheiratet war. Martin Prinz beschreibt ausführlich über den Lebensabschnitt, der ihr Leben veränderte. Wie sie, die von der Umwelt als Kind und Jugendliche wenig mitbekam, die behütet und abgeschirmt aufgewachsen ist, sich als 18jährige in eine Ehe flüchtete, die scheiterte und die erst am Ende der Donaumonarchie es schaffte mehr von den Lebensbedingungen und Erwartungen ihrer MItmenschen zu realisieren.

Doch am Ende fehlte mir ein Stück ihres Lebens, das 1963 endete. Ihren Tod hat der Autor eingangs geschildert, am Anfang gab es - bis zu ihrer Beerdigung - noch Wechsel im Erzählstrang, immer wieder Rückblenden zu ihrer Jugend, bis Martin Prinz in einer Erzählphase blieb und mit dem Ende des Ehekriegs 1920 endet. Die letzten 40 Jahre werden leider nicht erzählt, dabei wurde aber vieles anfangs angedeutet, was am Ende für mich zu einem großen Fragezeichen offen blieb, schade. Vielleicht wäre das Buch zu umfangreich geworden, daher hat sich der Autor auf diesen Abschnitt beschränkt, dann wäre aber ein Nachwort mit einem kurzen Abriss hilfreich und informativ gewesen und hätte mich zufriedener zurück gelassen. So bleibt wieder das googeln und selber auf Spurensuche gehen, auch was den Hintergrund des Briefes angeht.



Fazit:
Ein interessanter Roman über das Leben einer interessanten Frau. Ihr Leben, mit vielen Höhen und Tiefen, behütet und beschützt aufgewachsen, dennoch einsam und abgeschnitten von der Welt, erst unglücklich verheiratet, dann glücklich. Am Ende ist sie doch wieder einsam. Viele historische Fakten, viele Informationen. Allerdings gab es mir im Roman zu viele Stilbrüche und es blieben für mich offene Fragen am Ende.

Veröffentlicht am 10.11.2016

Gefahren im Handy-Zeitalter

Die Kaminski-Kids: Der Selfie-Betrüger
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Handys, WhatsApp. Fast jeder Jugendliche hat eines, benutzt den Messenger-Dienst. Nachrichten werden schnell verschickt, schnell geteilt, genauso wie Fotos. In der Schule der Kaminski-Kids gab es jüngst ...

Handys, WhatsApp. Fast jeder Jugendliche hat eines, benutzt den Messenger-Dienst. Nachrichten werden schnell verschickt, schnell geteilt, genauso wie Fotos. In der Schule der Kaminski-Kids gab es jüngst einen Fall, bei dem ein Mädchen ein kompromittierendes Foto verschickt hat, als Liebesbeweis, und nun kennt es die ganze Schule. Wer hat es weiter verteilt ? Das Mädchen hat die Schule verlassen, ein (Übel-)Täter wurde nicht überführt.
Als Doro von Kevin aufgefordert wird, ein "schönes" Selfie zu machen, ahnen Simon und Deborah Kaminski, dass Kevin hinter der damaligen Affäre stecken könnte. Sie warnen Doro, doch die glaubt an ihren großen Schwarm und die große Liebe und verfängt sich in Kevins Beteuerungen, bis ......ja, bis sich die Ereignisse überschlagen und sogar Simon in Verdacht gerät mit falschen Karten zu spielen.

Die Kaminski-Kids-Bücher sind eine Reihe für Jugendliche. Empfohlenes Alter ist 8-10 Jahre. Ich habe es zusammen mit meinem 8jährigen Sohn gelesen. Es ist nicht gruselig, jedoch spannend, aber nicht so, dass man hinterher nicht (ein)schlafen kann. Wir kannten bisher nur die gekürzten Short-Story-Bücher. Auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bände kommt man mit dieser Geschichte zurecht, da in jedem Buch ein neuer Fall behandelt wird.

Hier hat mir besonders gefallen, dass ein aktuelles, sehr sensibles Motto thematisiert wurde: Handys und seine Gefahren. Mobbing, das Ausnutzen von Mitschülern, aber auch das Einschüchtern und Erpressen von Gleichaltrigen. Viele Themen, bei denen es wichtig ist, dass die Kinder und Jugendlichen sensibilisiert werden, damit sie in ähnlichen Situationen richtig reagieren können und sich insbesondere der Gefahren der Weiterleitung von Bildern und Nachrichten, gerade in Gruppen-Chats bewusst werden.

Meinem Sohn hat diese Geschichte sehr gut gefallen, sie ist spannend geschrieben und man muss einfach immer weiter lesen. Trotz aller Spannung gibt es aber auch humorvolle Passagen, bei denen auch mal gelacht werden kann. Für Kinder auch zum Vorlesen oder miteinander lesen geeignet, nicht nur wegen der Textmenge, sondern auch um gemeinsam darüber zu sprechen. Schöne Sw-Bilder lockern den Text auf.

Fazit:
Spannende Geschicht für junge Leser über ein wichtiges zeitgemäßes Thema: WhatsApp und Missbrauch von Selfies & _Co

Veröffentlicht am 06.11.2016

Beeindruckend, geht unter die Haut - ein packender historischer Roman

Als der Himmel zerriss
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Emily Winslow und ihr Vater ziehen nach Irland, dorthin, wo sie einen Landsitz und Ländereien geerbt haben. Doch die irischen Pächter wehren sich gegen die anglikanischen Besitzer und da Charles Winslow ...

Emily Winslow und ihr Vater ziehen nach Irland, dorthin, wo sie einen Landsitz und Ländereien geerbt haben. Doch die irischen Pächter wehren sich gegen die anglikanischen Besitzer und da Charles Winslow sein Gut nicht selber verwalten kann, stellt der Roland Tuppence als Verwalter ein. Ein Mann, der durchgreifen kann.

Emily, aufgewachsen in London, kam schon dort mit der Oberflächlichkeit ihrer Mitmenschen in den höheren Kreisen nicht klar und hier im - für sie - einsamen Irland, versucht sie die Pächter und ihre Familien kennnen zu lernen und zu verstehen, doch außer von Brendan O`Neill, stößt sie auch auf viel Ablehnung und teilweise auch Hass. Sie lernt aber auch die Nöte der Bewohner kennen, die in einfachen Hütten leben und sogar Familien, die alles verloren haben und in Erdlöchern hausen müssen.

Es sind jedoch nicht nur die Standesunterschiede und der Wohlstand der sie trennt, sondern auch ihre Religion. Hier trifft die Anglikanerin auf Katholiken und Methodisten.


Für mich war es das erste Buch von Stephanie Rapp. Die Autorin hat bereits mit "Die Gehilfin des Buchdruckers" und "Ungeschmickt in London" Romane geschrieben.
Beim vorliegenden Roman hat mich von Anfang an die Zeit und das Land Irland interessiert. Meine Erwartungen an das Buch wurden weit übertroffen. Nicht nur, dass die Autorin mich hat vollends eintauchen lassen in diese schwere und schwierige Zeit, nein, sie hat die historischen Fakten mit vielen Details, ohne zu überladen, geschmückt, hat nicht nur ein Roman mit viel Herz, sondern vor allem einen authentischen Roman mit vielen Höhen und Tiefen für die Protagonisten geschrieben.

Dabei wurden nicht nur die Standesunterschiede der verschiedenen Protagonisten thematisiert, sondern vor allem ihre unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Alles sind Christen, doch die Differenzen und Probleme in der damaligen Zeit waren unter Anglikanern und Katholiken in Irland für lange Zeit unüberwindlich. HInzu kam die Herrschaft der Oberschicht aus England und die Armut der einheimischen Bevölkerung.

Die Protagonisten, sei es die Hauptperson Emily, oder die weiteren Akteure des Romans, sind von Stephanie Rapp so lebendig beschrieben worden, die vielen sehr spannenden Stellen im Roman haben mich atemlos weiterlesen lassen, genauso wie die vielen Fragen, die man sich beim Lesen gestellt hat und die sich erst nach und nach auflösen, so dass die Spannung die ganze Zeit sehr hoch ist. Es geht aber auch um den christlichen Glauben, um Vergebung und natürlich auch um die große Liebe.

Am Ende ist noch ein sehr interessanter und ausführlicher Anhang, in dem die Autorin noch ihre Recherchen und die historischen Fakten, die sie mit eingebaut hat, erklärt.


Fazit:
Ein faszinierender, lebendiger, spannender und sehr interessanter Roman über die Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts in Irland. Hier treffen Welten aufeinander: Englische Oberschicht und irische Landbevölkerung. Anglikaner auf Katholiken. Reich und arm.
Voller Gefühle, nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für den Leser !
Klare Leseempfehlung - für mich ein Lesehighlight dieses Jahres!

Veröffentlicht am 29.10.2016

Band 4 einer tollen Serie

Über dem Abgrund
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Ein Kletterer stürzt ab. Unerfahrenheit ? Übermut ? Oder doch Mord ? Als festgestellt wird, dass in seiner Kreide eine Zutat beigemixt worden ist, der die Hände rutschig macht, ist klar - das war kein ...

Ein Kletterer stürzt ab. Unerfahrenheit ? Übermut ? Oder doch Mord ? Als festgestellt wird, dass in seiner Kreide eine Zutat beigemixt worden ist, der die Hände rutschig macht, ist klar - das war kein Unfall. Kayden McKenna und Jake Westin haben nicht nur das Opfer gefunden, sie machen sich auch auf die Suche nach dem Mörder. Doch anscheinend gibt es mehr als einen Verdächtigen. Doch wer hat das Hintergrundwissen dazu ? Die beiden stoßen bei ihren Recherchen auf viel Widerstand. Dazu kommt, dass beide in Gefahr schweben, denn Jake´s Vergangenheit holt ihn wieder ein und bringt vor allem Kayden in akute Lebensgefahr.

Eigentlich sind es diesmal zwei ganz verschiedene Fälle, die hier im vierten Band der Autorin Dani Pettrey eine Rolle spielen. Beide sind sehr spannend und die Auflösung des Hauptfalles hat so einige Überraschungen parat. Beim zweiten wird es exrem spannend und man fiebert beim Lesen mit.
Wieder einmal steht ein Familienmitglied des McKenna-Clans im Vordergrund, diesmal ist es Kayden. Wieder einmal geht es auch um die Liebe und die ist zwischen ihr und Jake vorhanden - dennoch gibt es gerade bei diesem Pärchen so einige selbstgemachte Hindernisse zu überwinden.

Dieser Fall ist losgelöst von den drei bisherigen Bänden (Wilde Wasser, Dünnes Eis, Verschollen), dennoch ist es ratsam, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sich die Familienstrukturen in jedem Band verändern und man als Leser mehr davon hat, wenn man die jeweiligen Vorgeschichten kennt. Dennoch sind es voneinander unabhängige Geschichten.

"Über dem Abgrund" glänzt einerseitz mit den zwei voneinader losgelösten Fällen, dennoch hätten sie meiners Erachtens noch mehr miteinander verknüpft werden sollen. Die Lösung des Mordes am Kletterer war für mich nicht 100% überzeugend und hätte am Ende des Buches nocheinmal aufgegriffen werden sollen.

Dennoch ist es wieder einmal überaus spannend gewesen, die immer wieder mit verarbeiteten christlichen Gebete und Dankesworte haben mir sehr gefallen und haben auch gut gepasst. Zudem spielt auch in diesem Band die Liebe wieder eine Rolle.
Dani Pettrey hat einen tollen Schreibstil, der Spannung erzeugt.


Fazit:
Kommt nicht ganz an die Vorgängerbände heran, aber die Messlatte liegt dabei auch sehr hoch. Auch der vierten Band der Krimiserie aus Alaska hat mir gefallen.