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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein berührender Roman

Ein unbesiegbarer Sommer
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Rebecca verliert früh ihre Mutter und ihren kleinen Bruder. Ihr Vater Robert kapselt sich ab und Rebecca muss schon früh lernen alleine zurecht zu kommen.
Chuck wächst zwar mit Mutter und Vater auf, doch ...

Rebecca verliert früh ihre Mutter und ihren kleinen Bruder. Ihr Vater Robert kapselt sich ab und Rebecca muss schon früh lernen alleine zurecht zu kommen.
Chuck wächst zwar mit Mutter und Vater auf, doch sein Vater ist cholerisch, Chuck muss schon von Kindesbeinen an viel auf dem elterlichen Hof helfen und da er sehr ängstlich und mutlos ist, kann er sich auch gegen die väterlichen Hiebe nicht auflehnen.
Lissie ist ein Adoptivkind und wächst nur mit der Mutter auf. Die ist jedoch gefangen in ihrer eigenen Welt, ist krankhaft pedantisch und hält Lissie von vielem fern.

Drei Kinder, drei Schicksale, jedes der drei Kinder hat unter seelischen und teilweise auch körperlichen Schmerzen zu leiden. Sie finden sich, sie geben sich gegenseitig Halt. Allen voran ist es Rebecca, die, die am mutigsten ist, die, die gerade aus der Schwäche des Vaters ihre eigenen Stärken zieht und damit die anderen mitzieht.
Es ist ein Roman, der berührt. Natürlich, denn die Schicksale, die Beschreibungen über die Kindheit der KInder lassen einen als Leser nicht kalt. Dennoch schafft es Wendi Stewart alles mit eher leisen Tönen zu beschreiben, eine gewiese Distanziertheit, die vielleicht gerade deshalb alles erträglich macht beim Lesen. So werden manche grausigen Szenen nicht detailliert beschrieben, sondern mehr in den Rückblenden der Kinder berichtet/reflektiert.
Die Geschichte spielt in den 60er Jahren in Canada, Rebecca und Chuck wachsen auf einesam gelegenen Farmen auf, Lissie in einer Kleinstadt in der Nähe. Man taucht durch dieses Buch ein in ihre Welt, anfangs in die kindliche von Rebecca, begleitet sie ca. 13 Jahre lang in verschiedenen Stadien ihrer Kindheit und Jugend., aber auch die Wechsel zu den anderen beiden Protagonisten gelingt der Autorin und als Leser lernen wir die drei doch sehr unterschiedlichen Kinder mit ihren unterschiedlichen Schicksalen sehr gut kennen. Wendie Stewart lässt sie reifen, sich verändern, nicht abrupt, sondern langsam. Es macht das ganze authentisch.

Es ist ein Roman, der eine unglaubliche Sprachgewalt besitzt, der einen oft beim Lesen innehalten lässt.

Ein trauriger Anfang, eine bewegende Geschichte und ein Ende mit einem hoffnungsvollen Ausblick. Für mich war dieses Buch emotional, aber realistisch und überzeugend. Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen, sie hat das nötige Fingerspitzengefühl bewiesen, manche Szenen sehr genau zu beschreiben, einige Szenen wegzulassen, aber auch einige zum Nachdenken offen zu lassen. So ist auch das Ende für mich sehr stimmig gewählt worden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wieder ein spannender historischer Krimi von Petra Schier

Verschwörung im Zeughaus
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Verschwörung im Zeughaus ist der 5. Band aus der Adelina Reihe, die Bücher spielen im mittelalterlichen Köln und sind auch ohne Vorkenntnisse unabhängig voneinander zu lesen. Allerdings empfiehlt sich ...

Verschwörung im Zeughaus ist der 5. Band aus der Adelina Reihe, die Bücher spielen im mittelalterlichen Köln und sind auch ohne Vorkenntnisse unabhängig voneinander zu lesen. Allerdings empfiehlt sich -wenn möglich- die Reihenfolge beim Lesen zu beachten, denn die persönlichen Entwicklungen rund um Adelina und ihre Familie setzen sich von Band zu Band fort. Die jeweiligen Kriminalfälle sind in jeder Geschichte aber neu.

"Verschwörung im Zeughaus" - der Titel verrät schon, um was es sich in diesem Roman handelt. Waffen verschwinden, die Abrechnungen stimmen nicht - der Hauptmann der Stadtwache Tilmann Greverode und sein Freund Clais van Dalen sind einer üblen Geschichte auf der Spur. Doch als sie sich abends treffen, werden sie unabhängig voneinander überfallen. Greverode kann schwer verletzt fliehen, Clais wird ermordet. Und der Verdacht wird auf Greverode gelenkt. Der kann sich zum Glück bei der Apothekerin Adelina und ihrer Familie verstecken. Gelingt es Adelina, Neklas, Mira und Griet den wahren Schuldigen zu finden ?

Wieder einmal hat es Petra Schier geschafft, mich in die Welt des mittelalterlichen Köln hineinzu ziehen, mich zu fesseln, mich auf falsche Spuren zu locken und hat mir unheimliche schöne und spannende Lesestunden verschafft.

Ich kenne bisher alle Adelina-Bände, die erschienen sind (der 6. und vorläufig letzte Band erscheint Ende August 2016) und freue mich immer wieder, auch die privaten Entwicklungen im Apothekerhaus mitzuverfolgen. Immer liegen ein paar Jahre zwischen den einzelnen Episoden. Diesmal steht Mira größer im Mittelpunkt und Petra Schier hat diesmal nicht nur aus Adelinas Sicht geschildert, sondern auch Mira und Tilmann Greverode haben ihren Part bekommen. Vor ein paar Jahren hatte ja Tilmann Greverode um die Hand Miras bei ihrem Vater angehalten und sie auch versprochen bekommen, allerdings hat damals Mira den beiden einen Strich durch die Rechnung gemacht und mit Adelinas Hilfe haben sie eine Heirat abwenden können. Die Spannung zwischen beiden ist noch vorhanden, doch die Untertöne zwischen den beiden haben sich verändert. Als Leser ist es jedenfalls eine Freude das Geschehen, die Zwiste und ....ja und....lest selbst....zu verfolgen. Petra Schier gelingen knackige, knisternde und funkende Dialoge zwischen den beiden, so dass es richtig Spaß macht diese zu lesen.

Überraschung auch am Ende, der Kriminalfall entwickelt sich nicht so, wie man als Leser anfangs geglaubt hatte und eine gehörige Spannung sorgt am Ende noch für so einigen Wirbel.

Fazit:
Immer wieder eine sehr gute Lektüre ! Wer historische Kriminalfälle liebt, sollte sich die Adelina-Reihe von Petra Schier nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend und lustig

Die Olchis. Gefangen auf der Pirateninsel
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Schmuddelfing und vor allem die Müllhalde der Olchis ist ein wahrer Tourismusmagnet, zum Leidwesen der Olchis, denn die haben vor lauter neugierigen Menschen keine Ruhe. Doch nach ihrer Beschwerde schenkt ...

Schmuddelfing und vor allem die Müllhalde der Olchis ist ein wahrer Tourismusmagnet, zum Leidwesen der Olchis, denn die haben vor lauter neugierigen Menschen keine Ruhe. Doch nach ihrer Beschwerde schenkt ihnen der Bürgermeister eine Erholungspause auf einem Kreuzfahrtschiff. Doch Olchi-Opa, Olchi-Oma und die beiden Olchi-Kinder geraten in die Fänge von Entführern und erleben auf dem Schiff und der Pirateninsel so einige Abenteuer.

Ich habe das Buch gemeinsam mit meinem 8jährigen Sohn gelesen und es hat uns beiden gefallen. Immer wieder passende Bilder begleiten den Text. Die Olchis sind eine ganz besondere Spezies, sie sind kleine grüne Wesen, mit Hörhörnern, sie essen am liebsten Müll und können auch sonst so einiges machen, was Menschenkinder nicht tun können oder dürfen. Daher ist klar, die Kinder haben beim Vorlesen oder selber lesen viel Spaß mit den Olchis. Die spannenden Erlebnisse verleiten auch immer wieder noch ein Kapitel dranzuhängen. Und neben den olchigen Hauptfiguren ist es auch diesmal wieder Professor Brausewein, der mit wichtigen und witzigen Erfindungen die Olchis rettet.

Fazit:
kindgerecht spannend, immer wieder lustig und auch dieser Band konnte uns wieder fesseln.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Emotional und spannend

So wie die Hoffnung lebt
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Ein Heim für Kinder in Meddington, USA. Nach familären Katastrophen landen hier u.a. auch Katie und zwei Jahre später Jonah. Zu dem Zeitpunkt ist Jonah 13 und Katie 11. Katie spricht kein Wort, sie leidet ...

Ein Heim für Kinder in Meddington, USA. Nach familären Katastrophen landen hier u.a. auch Katie und zwei Jahre später Jonah. Zu dem Zeitpunkt ist Jonah 13 und Katie 11. Katie spricht kein Wort, sie leidet unter Mutismus, dass durch die seelische Verletzung noch verstärkt wurde. Doch Jonah gelingt das Unmögliche, er
freundet sich mit ihr an, er schafft es, dass Katie wieder spricht. Doch ihre gemeinsame Zeit in dem Heim endet abrupt und was danach kommt, ist einfach nur grausames Schicksal.....

Die Autorin Susanna Ernst, erzählt aus abwechselnden Perspektiven. Jonah kommt mehr zu Wort als Katie, das erhöht aber auch die Spannung, denn dadurch bleibt lange im Dunkeln, was mit Katie passiert ist. Emotional leiden wir als Leser mit beiden Protagonisten mit, wir hoffen, fiebern mit, freuen uns mit ihnen.
Susanna Ernst gelingt es, Jonah, Katie, Milow und den anderen Leben einzuhauchen, sie agieren und fühlen und ja, auch leiden zu lassen.
Auch wenn die Geschichte manchmal die Grenzen des realen strapaziert, da die Protagonisten so viel durchmachen, so viel erleben, so viel leiden, so ist es doch Teil einer einfach spannenden und emotionalen Geschichte, die, weil sie eben zwischen zwei Buchdeckeln stattfindet. auch mit allen fiktiven Mitteln und Elementen ausgestattet werden kann. Und wer sagt denn, dass auch im realen Leben nicht alles möglich wäre ?? Alles ist möglich !

Es ist ein Taschenbuch, dass mich auf fast 500 Seiten engbedruckten Seiten gefesselt hat, so dass ich es selten weglegen konnte und einfach weiterlesen musste. Anfangs packte mich das Buch emotional, im Mittelteil mit immer wieder spannenden Wendungen und zum Schluß wurde es auch nochmal richtig dramatisch. Und überrascht hat mich die Autorin auch immer wieder.
Ein Buch, dass alles bietet, um abzutauchen, mitzufühlen und einfach einzutauchen in eine spannende Liebesgeschichte - auch wenn vieles einfach schwarz oder weiß war. Das hat mein Leseerlebnis aber nicht geschmälert, da ich hier eine spannende Liebesgeschichte lesen wollte und meine Erwartungen weit übertroffen worden sind.
Susanna Ernst hat zudem mit ihrem wunderbaren Schreibstil tolle Worte gefunden, wunderschöne Sätze kreiirt und mich abwechslungsreich unterhalten.

Fazit:
Die Geschichte konnte mich immer wieder durch neue Wendungen positiv überraschen, es war spannend und sehr emotional. Wer Bücher mag, in denen Liebe, Spannung, Emotionen/ die ganze Gefühlspalette die Hauptrolle spielen, der muss dieses Buch einfach lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Krisen - auf der Straße und in der Beziehung

Die Trotzigen
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1991, Augustputsch in Russland. Sascha sieht die Panzer in Moskau, er ist Dolmetscher und mit Anna, einer Deutschen, die in Moskau lebt, zusammen. Die Beziehung der beiden ist kompliziert, sie wurde immer ...

1991, Augustputsch in Russland. Sascha sieht die Panzer in Moskau, er ist Dolmetscher und mit Anna, einer Deutschen, die in Moskau lebt, zusammen. Die Beziehung der beiden ist kompliziert, sie wurde immer wieder unterbrochen, irgendwie schaffen es die beiden nicht, sich ganz auf den anderen einzulassen.

Boris Schumatsky erzählt von Sascha und Anna, von Max und Wolfgang, zwei weiteren Deutschen, von Vika und Denis, die auch in Moskau leben. Die Geschichte wechselt immer wieder die Perspektive, die Zeit, es sind manchmal kürzere Sequenzen, aber auch längere Passagen, die gerade beim "Augustputsch" vom 19. - 21. August, den Montagsdemonstrationen in der DDR und während der "russischen Verfassungskrise" Anfang Oktober 1993 spielen.

Mir fehlen die Worte, seit langen mal wieder, um diese Geschichte, die Protagonisten zu beschreiben.
Sascha und Denis versuchen Anfang der 90er nach Deutschland zu kommen, doch sie kehren wieder zurück. Die Freunde helfen einander, durch sie erlebt der Leser Sequenzen auf der Straße während der Auftstände im Zentrum Moskaus. Doch ihre Art bleibt mir fremd, die Geschichte manchmal zu verwirrend, wenn man sich mit dem Grundgerüst der damaligen Situationen zu wenig auskennt. Einiges habe ich mir danach anderweitig angelesen, das hat mein Verständnis für einige Passagen danach erhöht - vielleicht hätte ich mich vorher informieren sollen.

Vielleicht hätte ich auch vorher mehr Wert auf den Untertitel legen sollen:
" Die Geschichte der Revolutionen der Anna Iwanowna und des Sascha Potjemkin zu Zeiten des Augustputsches und wie sie in Kohlenkellern und auf Barrikaden tanzen, vor Ämtern und auf die Liebe warten, miteinander Reden und Schlafen, von Moskau nach Berlin und wieder zurück".

Das umfasst so ziemlich gut die Geschichte. Doch Sex, Drogen und die komplizierte (Liebes-?)Geschichte um Sascha und Anna waren für mich zu viel des Guten, sie haben mir die Protagonisten unsymphatisch wirken lassen, sie haben mich nicht erreicht. Die ganze Geschichte hat mich leider nicht überzeugen können, hat mich weder gefesselt noch berührt.