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Veröffentlicht am 15.09.2016

Spritzig und witzig

Für immer und Emil
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Leonie ist eine Businessfrau, sie arbeitet bei Cosmic-Internet, einer Agentur, die nicht nur bio-, vegan- und 80-Stunden-Woche bei ihren Mitarbeitern verlangt, sondern nach außen Start-Up-Unternehmen auf ...

Leonie ist eine Businessfrau, sie arbeitet bei Cosmic-Internet, einer Agentur, die nicht nur bio-, vegan- und 80-Stunden-Woche bei ihren Mitarbeitern verlangt, sondern nach außen Start-Up-Unternehmen auf die Beine hilft und sich dabei knallhart gegen Konkurrenz durchsetzen möchte. Als Leonie Emil und Benjamin Rau und ihr neues Unternehmen SubSox unter Vertrag nehmen will, beginnt alles schief zu laufen. Nicht nur, dass das erste Gespräch gar nicht so nach Leonies Vorstellungen verläuft, beginnt sich - in der Woche danach - ein Drama abzuspielen, als Leonie wieder zur Arbeit kommt. Von ihrem PC sollen Daten bei SubSox gehackt worden sein und Domains geklaut worden sein. Leonie hat keine Ahnung was da läuft, sie wird jedenfalls sofort freigestellt. Doch die Powerfrau macht sich schnurstracks auf dem Weg um den Auslöser ihrer Beurlaubung zur Rede zu stellen und landet unverhofft auf dem Land.......


Nikola Hotel hat bereits "Jetzt oder Nils" geschrieben. Sie ist Jahrgang 1978 und hat einen erfrischenden Schreibstil. Die Geschichte konnte mich schon von Anfang an fesseln, sie ist witzig und spritzig geschrieben und ich konnte mir gerade die heiteren Szenen sehr gut vorstellen.
Es ist eine Sommer-Liebes-Geschichte, eine freche Geschichte, die so einige aktuellen Trends aufs Korn nimmt und mir wunderbar gefallen hat.
Die Geschichte wird aus Leonies Sicht erzählt und ihre Wandlung, ihre Suche kommt glaubhaft rüber, auch wenn alles natürlich sehr überspitzt dargestellt wird, hat mir gerade das gut gefallen und mich gefesselt.

Fazit:
Wer freche Frauenromane mit Witz und Humor mag, ist mit diesem Buch bestens bedient !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Leben betrachten

Die Frau, die allen davonrannte
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Aggie, eigentlich Aganetha, wächst mit Halbgeschwistern und Schwestern auf einer einsam gelegenen Farm in Kanada auf. Schon früh hat sie den Rausch des Laufens kennen gelernt, am Anfang war es nur ein ...

Aggie, eigentlich Aganetha, wächst mit Halbgeschwistern und Schwestern auf einer einsam gelegenen Farm in Kanada auf. Schon früh hat sie den Rausch des Laufens kennen gelernt, am Anfang war es nur ein davonrennen, doch es sind viele Faktoren, die sie rennen lassen. Ein Spiel im Wettkampf mit anderen, eine Kräfte messen, die Freude an der Geschwindigkeit, aber auch immer wieder auch eine Flucht nach vorne oder eine Flucht vor Erlebnissen.

Es ist kein leichtes Leben, das Aggie führt. Viele ihrer Halbgeschwister sterben früh, Aggie, Jahrgang 1908, lernt schon früh Abschied zu nehmen. Mit 16 folgt sie einer Schwester nach Toronto und kommt in ein Trainingsteam, die für Olympia trainieren. Sie hat Ergeiz und Biss.

Die Geschichte ist ein Wechsel aus aktuellem Geschehen im Jahr 2012 und Erinnerungen. Aganetha ist inzwischen 104, als sie von einem Mächchen und ihrem Bruder aus dem Altersheim "entführt" wird. Die beiden planen einen Film über sie. Warum, was verbindet die beiden, was steckt dahinter ? Diese Fragen klären sich erst nach und nach. Aggie ist körperlich am Ende, dennoch, ihre Gedanken schweifen während des Ausflugs mit den beiden immer wieder ab in ihre Vergangenheit. Nicht immer linear, nicht immer wird alles erzählt. Dennoch, die wichtigsten Lebensabschnitte, an die kann sich Aggie erinnern und lässt uns teilhaben an ihrem Leben. Wir sind zwar als Leser eher der Betrachter von außen, die Gefühle blieben mir teilweise zu stark außer acht, aber nach und nach entfaltet sich das Leben von Aggie und was sie noch verbirgt vor uns und den anderen, die sie im Leben begleitet haben.

Es ist wie ein Wollkäuel, das sich erst langsam entwirrt. Manche Passagen hätte ich gerne ausführlicher gehabt, manche waren mir zu lang. Aber die Autorin hat es geschafft, ein fiktives Leben darzustellen, angefangen mit den frühesten Erinnerungen, als die Protagonistin 7 Jahre alt war, bis zur Gegenwart, im Jahre 2012. Es sind mehr Tiefs als Hochs, die verarbeitet werden müssen.

Ich bin noch ziemlich unschlüssig, wie gut mir alles gefallen hat. Wie gesagt, die Emotionen waren mir etwas zu schwach dargestellt, dennoch, habe ich das Buch ganz gerne gelesen, es ist vielschichtig, am Ende überraschend, das Spektrum der Erlebnisse ist weit angelegt, wir bekommen einen guten Einblick in das fiktive Leben einer Frau, die 1904 geboren wurde.
Dennoch, gerade die Passagen zu Olympia waren sehr knapp, der Focus liegt eindeutig auf anderen Abschnitten. Das Laufen zieht sich aber wie ein Band durch den ganzen Roman.

Von mir 3,5 Sterne für eine interessante Lektüre, die mich nicht ganz 100 %tig überzeugen konnte, hier aufgerundet auf 4 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lehrreich und spannend

Schnell wie die Feuerwehr
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Luis darf zum ersten mal mit zum Zeltlager der Jugendfeuerwehr. Er ist ganz aufgeregt und nervös. Bis auf Nele sind die anderen größer und erfahrener. Er macht bei einer Feuerwehrübung einen Fehler und ...

Luis darf zum ersten mal mit zum Zeltlager der Jugendfeuerwehr. Er ist ganz aufgeregt und nervös. Bis auf Nele sind die anderen größer und erfahrener. Er macht bei einer Feuerwehrübung einen Fehler und dann bekommt er auch noch Heimweh. Luis ist sehr traurig. Doch auch der Leiter der Jugendfeuerwehr,Markus, bekommt es mit. Er ist auch Pfarrer und er spricht mit Luis und erzählt ihm eine biblische Geschichte, gibt ihm neuen Mut und nimmt ihm das Heimweh. Als dann Nele in Gefahr gerät, kann Luis richtig handeln und sie retten.

Eine Geschichte, die von einem geübten Leser (Erwachsenen) zusammen mit einem Leseanfänger (ich denke ab Ende 1., oder Anfang 2. Klasse) zusammen gelesen wird. Es gibt die kleiner geschriebenen Sätze und die dick und groß geschriebenen Sätze der Erstleser. Manchmal ist das ein Satz, manchmal auch zwei oder drei.

Ich habe das Buch mit meinem Sohn gelesen, der gerade die 2. Klasse beendet, für ihn war das (obwohl er ein Lesemuffel ist) kein Problem.

Das Buch hat ca. auf jeder 2. Seite noch ein ca. halbseitiges Bild, insgesamt sind es 83 Seiten. Die Geschichte ist kindgerecht, sie ist lehrreich (Im Umgang mit Feuer und Gefahren), interessant und spannend. Der christliche Glaube spielt eine wichtige Rolle.
Falls ein Kind die gesamte Geschichte schon alleine lesen möchte, gibt es am Anfang ein Glossar mit schwierigen Wörtern (z.B. Löschgruppenfahrzeug, Wasserentnahmestelle, Kübelspritze), bei dem die Wörter mit Silbentrennung in verschiedenen Farben aufgeführt sind, damit man sie besser lesen kann.
Am Ende gibt es dann noch wichtige Begriffe der Feuerwehr, die hier erklört werden.

Weitere Bücher der Reihe:
Pizza für Paulus
Hochwasser im Pferdestahl und
Mose, Manna und das Meer

Uns hat das Buch sehr gut gefallen und mein Sohn zeigt: Daumen hoch !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Facettenreiche Mehrgenerationengeschichte

Die Sommer der Porters
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Anfangs war es nur ein Haus am Meer. Ein Sommersitz der Familie Porter. Jedes Jahr im Sommer kehrte die Familie dahin zurück.
Zu Beginn der Geschichte schreibt man das Jahr 1942, die Familie besteht aus ...

Anfangs war es nur ein Haus am Meer. Ein Sommersitz der Familie Porter. Jedes Jahr im Sommer kehrte die Familie dahin zurück.
Zu Beginn der Geschichte schreibt man das Jahr 1942, die Familie besteht aus Mrs und Mr Porter, ihren vier Kindern Charlie, Helen, Dossy (die schon fast erwachsen sind) und Nesthäkchen Janie, sowie den Kindermädchen Bea und Agnes. Es ist die Zeit des 2. Weltkrieges und auch die Porters merken dies an ihrem (amerikanischen) Sommerort, denn unweit des Hauses ist ein Militärstützpunkt errichtet worden.
Es geht um Bea, aber auch um Helen, der 16jährigen, die sich für einen der Soldaten interessiert. Wir tauchen ein in diese Sommer, die Autorin schafft es mit ihren Sätzen eine andere Welt, eine ganze Famiie und ihr Leben vor dem inneren Auge aufzuzeigen. Man taucht mit ein. Auch in das weitere Leben der Familie, die uns schließendlich - mit Sprüngen - bis ins Jahr 1999 führt. Und am Ende schließt sich der Kreis.

Interessant dabei, dass die Elizabeth Graver es immer wieder geschickt schaftt, auch vergangenes und zukünftiges geschickt mit einzubauen und den Focus immer wieder zu verrücken, ohne dass es den Lesefluss stört.

Im Laufe der Geschichte wechselt auch der Bezugpunkt, so werden wir Helen noch näher kennen lernen und auch ihren Sohn Charlie (der nach dem Onkel benannt worden ist). Es wird in dieser Familie nicht nur Höhen geben, sondern auch Tiefen. Vor allem psychische Probleme, Identitätsprobleme, es geht um Mutter-Sohn-Beziehungen, aber immer auch um den Familienzusammenhalt und insbesondere um die Kraft der Natur, um ein Stück Land, das Heimat ist, um einen Rückzugsort, bei dem man Kraft tanken kann.

Zwischenzeitlich, nach den Zeitsprüngen, muss man ein wenig Geduld haben, um die neuen Personen, die nun plötzlich "aufgetaucht" sind, einsortieren zu können, aber nach und nach gelingt auch das. Gefallen hat mir aber, dass dieser Roman einen Zeitraum von 57 Jahren gekonnt abdecken kann und dabei immer facettenreich und tiefgründig bleibt.

Fazit:

Elizabeth Graver hat mit "Die Sommer der Porters" keinen Spanunngsroman geschrieben, sondern es ist eine leise, stille Generationenerzählung, die aber so gut gelungen ist, dass man meint, diese Personen hätten wirklich gelebt. Man blickt in andere Seelen, taucht in längst vergangene Zeiten ein.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein richtig schönes Gute-Laune-Buch !

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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Isabelle hat ihre Ecken und Kanten - oder soll man eher von Macken sprechen ? Jedenfalls hat sie große Probleme damit, dass es statt des viatnamesischen Restaurants nun ein anderes auf der anderen Straßenseite ...

Isabelle hat ihre Ecken und Kanten - oder soll man eher von Macken sprechen ? Jedenfalls hat sie große Probleme damit, dass es statt des viatnamesischen Restaurants nun ein anderes auf der anderen Straßenseite gibt - und dabei hat sie die vergangenen Jahre mittags immer die gleich Nudelsuppe zu sich genommen. Bei Thiels gibt es aber weder Nudelsuppe noch eine andere Suppe - Isabelle ist überfordert, da hilft auch das freundlich-genervte Eingreifen des Küchenchefs JanThiel höchstpersönlich nichts.
Isabelle arbeitet in einem Blumengeschäft, ihr Leben ist durchorganisiert - feste Wocheneinteilung, feste Fernsehsoaps und alles was nach ihrer Meinung nur noch fehlt ist das große "BÄMM" - DIE Liebe, die einschlägt wie ein Blitz.
Doch mit den Änderungen, die das Leben für sie vorsieht, kann sie so gar nichts anfangen......

Petra Hülsmann konnte mich schon mit ihren Vorgänger-Romanen "Hummeln im Herzen" und "Schmetterlinge fliegen Looping" begeistern. Auch dieses Mal ist ihr wieder ein frischer, fröhlicher Frauen-Liebesroman gelungen, der lustig ist, aber nicht kitschig, bei denen die Dialoge einfach so gut sitzen, als wenn man live dabe wäre.
Wieder sind es Charaktere, die man einfach zum Knuddeln findet, dabei sind sie weder fehlerfrei noch makellos - sie haben alle ihre eigene Sichtweise, ihre Fehler, ihre Eigenheiten und dass macht sie so lebendig, schon bald meint man, sie gehörten zum Bekanntenkreis, man kann sie sich sehr gut vorstellen, man findet sie symphatisch und dadurch leidet man mit ihnen und freut sich auch mit ihnen. Und sie verändern sich und entwickeln sich - und alles sehr authentisch und glaubhaft.
Viele Stellen sind auch sehr emotional, entweder lustig, oder traurig, oder einfach nur berührend. Dadurch wird die Geschichte niemals langweilig, man möchte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und einfach immer weiter lesen, bis zum Ende.

Diesmal ist es auch kulinarisch ein Leckerbissen, denn da einer der Protagonisten Koch ist und ein Restaurant führt, werden auch einige Speisen so gut beschrieben, dass einem schon beim Lesen Hungergefühle überkommen, gut , dass es von der wichtigsten Speise, dem Schokoladenmalheur, am Ende sogar das Rezept gibt !

Es gibt auch ein "Wiedersehen" mit einem "alten" Bekannten aus den Vorgängerbüchern der Autorin (die aber ansonsten alles eigenständige Romane sind), dem symphatischen Taxifahrer Knut, der hier auch mal eine etwas größere Rolle spielen darf, was mir sehr gefallen hat.

Fazit:
Romantisch, lustig, Charaktere mit Ecken und Kanten, zauberhaft, einfach eine tolle Liebesgeschichte, die mir sehr gefallen hat, denn es ist eine Liebesgeschichte, die viel mehr zu bieten hat, als nur Geschichten rund um die Liebe.
Ein Buch mit Gute-Laune-Garantie!

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