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Veröffentlicht am 27.09.2023

Christlicher Roman mit Tiefgang, Spannung und ganz viel Herz

Das Cottage über dem Meer
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Dies war das erste, aber sicherlich nicht das letzte Buch, von Irene Hannon, das ich gelesen habe. Ich bin so du ch das Buch geflogen, wie schon lange nicht mehr. Der Schreibstil, die Handlung, die Protagonisten, ...

Dies war das erste, aber sicherlich nicht das letzte Buch, von Irene Hannon, das ich gelesen habe. Ich bin so du ch das Buch geflogen, wie schon lange nicht mehr. Der Schreibstil, die Handlung, die Protagonisten, alles passt und ich habe mich in diesem Handlungsort "Hope Harbor" richtig wohlgefühlt. Es gibt weitere Bände der Autorin, die mit anderen Protagonisten auch dort spielen, diese sind sofort auf meine Wunschliste gewandert bzw. einige habe ich mir sofort geholt.

Jack Colby ist Polizist in Hope Harbor und nebenberuflich ein erfolgreicher Schriftsteller. Sein ruhiges Leben wird innerhalb kürzester Zeit kräftig auf den Kopf gestellt, als erst seine alte Jugendliebe, die ihm das Herz gebrochen hat, in Hope Harbor auftaucht, um ihn um einen Kredit zu bitten, und dann auch noch ein Brief mit einem lang gehüteten Geheimnis erreicht.
Im zweiten Erzählstrang erfahren wir die tragische Geschichte von Beth und Steve, deren gemeinsamer Verlust hat die Eheleute entzweit. Die Autorin hat es geschafft all diesen Figuren Leben einzuhauchen. Und das so, dass man sie sich richtig gut vorstellen kann und auch die Veränderungen, die sie in der Vergangenheit oder aktuell durchlaufen, werden authentisch geschildert. Durch die zwei Romanstränge und die sich abwechselnden Sichtweisen schafft es die Irene Hannon auch immer wieder spannende Wechsel einzubauchen, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ich habe lange nicht mehr so schnell ein Buch beendet, wie dieses, das mich richtiggehend gepackt hat. Es sind auch die vielen Nebenfiguren, wie Charley und das Möwenpaar, aber auch andere Mitbewohner des fiktiven Städtchens Hope Harbor, die Lust auf weitere Geschichten, die die Autorin an diesen Ort angesiedelt hat, machen. Gerade Charley, der mir ein bisschen wie die Figur, die Michael Landon in "Ein Engel auf Erden" gespielt hat, erinnert, ist meine heimliche Hauptfigur.

In diesem christlichen Romane geht es um Vergebung und Veränderungen. Kann ein Mensch sich im Laufe der Zeit verändern, Fehler eingestehen und aus Fehlern lernen? Kann man aber auch als "Geschädigter" anerkennen bzw erkennen, dass sich der andere verändert hat oder sind die zugefügten Wunden so tief, dass man sich verschließt vor allem und die Bitterkeit siegt? Irene Hannon ist es wunderbar gelungen diese Themen in einer fesselnde Geschichte zu erzählen. Sie berührt, man fühlt und hofft mit.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

spannende Dystopie

Undercover - der Preis der Wahrheit
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Deutschland im Jahr 2084: in einer hochtechnisierten Zukunft bekommt die Agentin Sila Degenhardt den Auftrag sich in eine verbotene christliche Untergrundbewegung, die sich Follower nennt, einzuschleusen ...

Deutschland im Jahr 2084: in einer hochtechnisierten Zukunft bekommt die Agentin Sila Degenhardt den Auftrag sich in eine verbotene christliche Untergrundbewegung, die sich Follower nennt, einzuschleusen und den vermissten Staatssekretär Paul Lübke zu finden. Bei diesem Auftrag stößt auch sie an ihre Grenzen, nicht nur, dass es sie schon bald nicht mehr weiß, wem sie trauen kann, sondern sich auch fragen muss, auf welcher Seite sie stehen will und was sie selbst glauben möchte. Ein spannender Roman, der mich richtig gepackt hat, mir aber auch viel Stoff zum Nachdenken gegeben hat.

Erschreckend wie Autor Thomas Franke so realistisch eine Zukunft beschrieben hat, in der der Mensch so angepasst und gläsern ist, dass alles über ihn abrufbar ist, von Vorlieben und gesundheitlichen Problemen bis zu vielen anderen persönlichen Daten, die freiwillig preisgegeben werden, um "coins" zu sammeln, die anderweitig wieder eingesetzt werden können. Klingt alles ganz und gar nicht abwegig, wir sind ja auch heute schon viel zu gläsern. Es geht aber noch schlimmer: neben Verbannung von Religionen, wird auch die vermeintliche "Aufklärung" dazu genutzt, dass strenge Überwachung und "Vorsorge" dafür sorgt, dass nur gesunde Kinder geboren werden, um "Kosten" zu sparen. Nach einer langen Zeit des Chaos und des Krieges, finden wir uns in Europa in einem anderen politischen Gefüge. Vieles was der Autor beschreibt ist nicht neu, es erinnert an die DDR, die NS-Zeit, aber auch an viele aktuelle diktatorisch regierte Staaten. Hinzu kommt die hochtenisierte Welt, in der kaum etwas verborgen bleibt. Neben dieser an sich schon spannenden (und erschreckenden) dystopischen Beschreibung einer möglichen Zukunft, gibt es zudem etliche spannenden und actionreichen Szenen. Immer wieder gibt der Autor dem Leser genug Input, der zum Innehalten und Nachdenken anregt, denn vieles was hier beschrieben ist, ist ja wie gesagt nicht neu, nur weiterentwickelt, ausgereift. und in dieser STory gebündelt worden. Eine erschreckende Zukunft, die dennoch durch Menschen erhellt wird, die anders leben wollen und sich den staatlichen Überwachungsinstutionen widersetzen. Es ist ein Roman aus einem christlichen Verlag und es geht hier auch mit den "Followern" um eine christlichen Gemeinschaft, die sich der geltenden Ordnung widersetzen möchte und dadurch ins Fadenkreuz der Verantwortlichen gerückt ist. Für mich war das Buch ein richtiger Pageturner.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Ein Leuchtfeuer für das Bibellesen

Ein Buch wie kein anderes
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Ein Buch wie kein anderes, damit ist natürlich die Bibel gemeint. Es geht hier nicht um einen strikten Bibelleseplan, im Gegenteil, die amerikanische Autorin erzählt in ihrer begeisterten Art, wie wertvoll ...

Ein Buch wie kein anderes, damit ist natürlich die Bibel gemeint. Es geht hier nicht um einen strikten Bibelleseplan, im Gegenteil, die amerikanische Autorin erzählt in ihrer begeisterten Art, wie wertvoll es (für Christen) ist, sich näher mit dem Buch der Bücher zu beschäftigen. Sie hat einige Tipps parat, wie man es angehen könnte. Vor allem aber berichtet sie auch immer wieder aus ihrem eigene Leben (mit Höhen, aber auch Schicksalsschlägen) und wie wichtig ihr in vielen Momenten das Wissen, was sie aus der Bibel gewonnen hat, und ihr Glaube geholfen hat.
Es ist kein Sachbuch, kein Roman, es ist kein strikter Plan nach dem die Autorin vorgeht, sondern sie lässt uns einfach ihre Leidenschaft spüren, ihre Freude, die Kraft, die sie tanken konnte, dadurch dass sie die Bibel kennt, sie erzählt von ihren Erlebnissen und man fühlt sich direkt angesprochen, als würde sie in einem Raum mit ihren Leser:innen sitzen.
Ein bisschen muss man sich auf diese auch "überschäumende" und "hin-und-her-springende" Art einlassen, aber dadurch ist es gewiss auch keine trockene Lektüre. Die Autorin hat auf eine ganz persönliche Art und Weise mit Herzblut und Empathie viele kleine Leuchtfeuer entzündet, die zum Bibellesen einladen.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal

Weil jeder Atemzug ein Wunder ist
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Die Autorin erkrankt Anfang 2017 an einer unheilbaren Lungenfibrose, ihre Lungentätigkeit wird von Jahr zu Jahr weniger, ihr Leben immer beschwerlicher. Anfang 2021 muss sie davon ausgehen, dass sie ihren ...

Die Autorin erkrankt Anfang 2017 an einer unheilbaren Lungenfibrose, ihre Lungentätigkeit wird von Jahr zu Jahr weniger, ihr Leben immer beschwerlicher. Anfang 2021 muss sie davon ausgehen, dass sie ihren Geburtstag im August nicht mehr erleben kann. Sie ist selbst Pflegefachfrau, hat Pflegewissenschaft studiert und kennt sich daher auch beruflich mit Lungenerkrankungen aus, sie weiß, was auf sie zukommen wird. Sie gibt trotz allem die Hoffnung auf ein Wunder nicht auf. Sie kämpft um ihr Leben und betet. Sie erhält große Unterstützung durch ihre Familie und Freunde, die sie immer wieder aufrichten und motivieren. Im Juli 2021 geschieht das Wunder, sie wird lungentransplantiert.

Dieses Buch ist ihre Geschichte. Und die ihrer Erkrankung und Transplantation. Sie hat früh angefangen ihre Gedanken, Erlebnisse, ihren Gesundheitszustand und auch was um sie herum gerade stattfindet (Pandemie, mit all seinen Auswirkungen auch auf ihr Leben), schriftlich festzuhalten. Daraus ist dieses Buch entstanden, bei dem wir Leser:innen sie begleiten dürfen. Es hat mich emotional sehr berührt, ich habe ihre Stärke bewundert und ihr Glaube hat mich bestärkt. Sie hat soviel Tiefen, aber auch Höhen durchlebt, ich bewundere ihre Sicht auch auf ihre Erkrankung. Dabei lässt sie auch ihre dunklen Zeiten nicht aus. Sie schildert vieles auch durch ihre "Brille" als Pflegefachfrau. Sie konnte dadurch nie unvoreingenommen in Untersuchungen gehen, durch ihr Fachwissen kennt sie alle Risiken und Gefahren, sie musste auch lernen Patient zu sein, nun auf der anderen Seite zu sein. Sie schildert, wie wichtig es gerade für Patienten ist, dass Pflegekräfte und Ärzte diesen auf Augenhöhe begegnen.

Immer wieder zeigt die Autorin, wie wichtig ihre Gebete und die der anderen waren und sind, wie sie es gelernt hat auf Zeichen zu achten und auf ihre innere Stimme. Eine eindrucksvolle wahre Geschichte, die nicht nur zeigt, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema der 𝗢𝗿𝗴𝗮𝗻𝘀𝗽𝗲𝗻𝗱𝗲 auseinander zu setzen, sondern auch 𝗛𝗼𝗳𝗳𝘂𝗻𝗴 𝘂𝗻𝗱 𝗞𝗿𝗮𝗳𝘁 vermittelt, denn auch wenn ihre Lage aussichtslos erschien, sie davon ausgehen musste, ihren nächsten Geburtstag nicht mehr zu erleben, hat sie ihre Krankheit angenommen und - auch dank der Unterstützung von Familie und Freunden - die Kraft gespürt, diesen Weg gehen zu können. Dann kam das Wunder, die neue Lunge. Und auch hier hieß es immer: kämpfen und glauben. Glauben, dass alle Mühsal und alles Schwere, was so eine große Operation auch mit sich bringt, sich lohnen werden. Eine unheimlich starke Frau, die hier von ihrem Weg berichtet und damit auch anderen Mut und Hoffnung macht.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Fulminantes Finale

Die Liebe des Pilgers
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Nachdem ich schon vor zwei Jahren den ersten Teil der Trilogie gelesen hatte, war ich, seitdem ich vor kurzem den zweiten Bandes gelesen hatte, ganz gespannt auf das Finale der Pilgertrilogie. Und es war ...

Nachdem ich schon vor zwei Jahren den ersten Teil der Trilogie gelesen hatte, war ich, seitdem ich vor kurzem den zweiten Bandes gelesen hatte, ganz gespannt auf das Finale der Pilgertrilogie. Und es war ein fulminantes Finale, bei dem noch so einiges passiert ist und die vielen Fäden, die die Autorin schon in den vergangenen Bänden geknüpft hatte, zu einem zu einem wunderbaren Ende geführt wurden. Obwohl hier so einige Figuren und Schauplätze eine Rolle spielen, kommt man beim Lesen nicht Durcheinander, sondern fiebert nach spannenden Plotwechseln mit jedem Protagonisten mit. Petra Schier, die auch Geschichte studiert hat, hat mich regelrecht in das Leben im 14. Jahrhundert eintauchen lassen und es war wahrlich nicht langweilig dort. Es war eine spannende, unterhaltsame und abwechslungsreiche Handlung, teils etwas mythisch, aber immer lebensnah und mitreißend erzählt. Egal ob es sich um "herrschaftliche" Protagonisten oder zb. Gesinde handelt, sie alle bekamen ihre Rollen in dieser Geschichte, sie sind mit Leben gefüllt und mit Herzblut ausgestattet worden, ihr Zusammenspiel und die Diskussionen waren höchst interessant erzählt worden. Und der Humor kam an der ein oder anderen Stelle auch nicht zu kurz.

Das tolle an (allen drei) Romanen der Trilogie war, dass es nie langweilig gewesen war. Es sind so viele Begebenheiten beschrieben worden, so viele Figuren, die alle so lebensecht geschildert wurden, dass man auch wenn es nur um "frische Fische" zwischen der Köchin Minta und Nilda ging, immer einen Film vor Augen hatte und natürlich bei allen anderen "wichtigen" Szenen mitgefiebert hat. Ich habe alle drei Bände in der (richtigen) Reihenfolge gelesen, man kann die Bücher sicherlich auch einzlen lesen, es werden immer genügend Hinweise auf die vergangenen Bände und deren Handlung gegeben, aber ich empfehle schon die chronologische Reihenfolge.

Es geht um Liebe (auch gleichgeschlechtliche), um Familienbande, um ein ganz besonderes Kreuz, das Palmiro trägt, aber schon eine ganze Weile im Famlienbesitz ist und das den Träger nicht nur vor Gefahren warnen kann, sondern auch Nichtgläubige bestrafen kann und noch so einiges anderes bewirken kann. Es geht um das 14. Jahrhundet, das Leben zu dieser Zeit, den Wandel, den gerade Adel und Handelstreibende durchleben, um Gefahren und Aufgaben, die es zu bewältigen gab.

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