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Veröffentlicht am 17.10.2021

Pulverfass ...

Ein Hauch von Amerika
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Ein Hauch von Amerika

Ich finde es ja immer wieder cool vorab ein ganz, ganz neues Buch zu lesen. Das Cover sieht vielversprechend und fantastisch aus. Teilendsättigt, in Sepiatönen und teilweise leicht ...

Ein Hauch von Amerika

Ich finde es ja immer wieder cool vorab ein ganz, ganz neues Buch zu lesen. Das Cover sieht vielversprechend und fantastisch aus. Teilendsättigt, in Sepiatönen und teilweise leicht coloriert, wirkt es wie aus einer fernen Zeit. Das Buchcover ziert im unteren Teil ein Liebespaar in unterschiedlicher Hautfarbe. Darüber ist eine Bar-Szene mit einer lebenslustigen, jungen Frau mit luftiger Blumenkette, die wohl ein paar flotte Steppschritte tanzt und einem Mann mit Drink am Tresen zu erahnen. „Ein Hauch von Amerika“ von Petra Grill wird zudem im Dezember als ARD Serie ausgestrahlt. Für mich als Leser ist das immer sehr spannend. Entsprechen die Protagonisten dann der Filmrealität? Passt die Story noch oder gehen durch Raffung wichtige Fixpunkte verloren? Meistens bin ich hinterher froh, dass ich zuerst das Buch gelesen habe. Und auch hier scheint es viel Lesestoff zu geben. Inhaltlich geht es in die Zeit um 1951 zurück. Historisches mit Fiktion gemischt mag ich sehr gerne, da man auch immer etwas über die gute alte Zeit erfährt. In diesem Fall, wie die Amerikaner den Deutschen in Kaltenstein nach und nach den Weg zu etwas mehr Freiheit und Freizügigkeit ermöglicht haben, was natürlich problembehaftet war. Geschickt gemacht und spannend erzählt wird die Geschichte einer „ungleichen“ Frauenfreundschaft zwischen Amy und Marie sowie die Liebesgeschichte zwischen der gerade erwähnten Bauerntochter Marie und einem schwarzen Soldaten. Die Romanhelden Amelie Werner alias Mrs. Amy McCoy, Marie Kastner, Jim McCoy, Erika Strumm sowie Hedwig und Paul Werner sind fein erdacht und gut beschrieben, daher wirken sie sehr authentisch, wie ich finde. Der Plot wühlt auf und macht nachdenklich, aktuelle Themen wie Emanzipation und Rassismus (Schwarz/Weiss) werden angerissen. Und was mir besonders gut gefällt, auch das Thema Kunst, (Alte Meister wie Pablo Picasso oder Franz Marcs und das Thema Zeichnen) wurde kunstvoll in den dramatischen Plot aufgegriffen und verarbeitet. Das trifft meinen Geschmack richtig gut. Die Freundschaft der beiden „ungleichen“ Frauen, die eine gegenläufige Entwicklung einschlagen, wird leider romantechnisch auf eine „harte“ Probe gestellt. Konservative Kräfte, Rollenbild, Kirche, Frau sowie gesellschaftliche Zwänge wirken entsprechend stark und der Wunsch nach Emanzipation und Selbstverwirklichung war sehr, sehr schwierig und erforderte eine Menge Mut und Tollkühnheit. Geben dem Leser aber auch den Einblick, dass man Wichtiges vom Unwichtigem unterscheiden muss und das man letztendlich „die Freiheit hat, lieben zu dürfen, wen und was man will“. Durchaus lesens- und bestimmt auch sehenswert !

Inhalt:
Zwei ungewöhnliche Frauen auf der Suche nach sich selbst in einer Zeit des Umbruchs

Pfalz, 1951: Amy McCoy erreicht die US-Militärstation Kaltenstein. Hier soll sie als First Lady ihres Ehemanns Colonel Jim McCoy residieren. Was sie niemandem verrät: Amy ist nicht das erste Mal in Deutschland. Als Amelie Werner musste sie 1933 mit ihren Eltern aus Berlin über Paris in die USA fliehen. Nie wollte sie in das Land der Täter zurückkehren. Nun sitzt sie hier fest, mitten im Nirgendwo, wo sie sich mit der Dorfbevölkerung herumschlagen muss, die demokratische Werte von der US-Armee erlernen soll. Erst ihre Freundschaft zu dem Bauernmädchen Marie gibt ihr Hoffnung. Die ungleichen Frauen vereint die Liebe zur Kunst. Amy macht es sich zur Aufgabe, Marie ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Doch in den Aufbruchswirren der Nachkriegszeit scheint es keinen Platz zu geben für die Träume einer modernen Frau ...

Die Autorin:
Petra Grill wohnt in ihrer Heimatstadt Erding. Mit ihrem Debüt »Oktoberfest 1900« gelang ihr auf Anhieb der Sprung auf die SPIEGEL-Bestseller-Liste. In ihrem neuen Roman rückt Petra Grill erneut zwei unterschiedliche facettenreiche Frauen ins Zentrum, die auf ihre ganz eigene Weise für ihr Glück kämpfen.

Weitere Titel:
Oktoberfest 1900,

Fazit: ***** Der Roman „Ein Hauch von Amerika“ von Petra Grill ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Buch umfasst 512 Seiten die zeitweise wahrlich dramatisch sind und einen Blick ins „historische“ Deutschland gewähren und auf eine Fortsetzung der Story hoffen lassen.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Vorbeugen ist besser als heilen …

Willkommen in der Welt für seelische Gesundheit
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Willkommen in der Welt für seelische Gesundheit: warum die Seele leidet – was sie stark macht –

Diane Jordan

Im Herbst und Winter fällt mir besonders auf, dass es vielen Menschen oft nicht gut geht. ...

Willkommen in der Welt für seelische Gesundheit: warum die Seele leidet – was sie stark macht –

Diane Jordan

Im Herbst und Winter fällt mir besonders auf, dass es vielen Menschen oft nicht gut geht. Das trübe Wetter schlägt aufs Gemüt und verursacht schnell auch dunkle Gedanken, Schlafstörungen, Angst und Niedergeschlagenheit. Als junger Mensch habe ich das noch nicht so verstanden, mit zunehmendem Alter und einigen Schicksalsschlägen, schon eher. Und da ich den Dingen gerne auf den Grund gehe und gerne erfahren möchte, was „dahinter“ steckt, habe ich nun „Willkommen in der Welt für seelische Gesundheit“ von Dr. med. Harald Krauss bei den Herbst-Novitäten entdeckt und gespannt in Augenschein genommen. Das Cover ist ruhig und in Blautönen gehalten. Da ich diese Farbe sehr mag, assoziiert sie für mich Klarheit und auch ein Gefühl der Sicherheit. Mittig auf dem Buchdeckel befindet sich zudem ein Baum mit Laub in Regenbogenfarben und unten am Stammende, unzählige Wurzeln. Das gefällt mir auch sehr gut und ist fein ausgewählt. Die bunten Farben stehen für mich für die Vielzahl an Eindrücken, die wir Menschen Tag für Tag haben. Der Untertitel „Warum die Seele leidet- und was sie stark macht“, ist in einem zarten Orangeton gedruckt. Da ich auch gerne male und rot immer so dominant und gefährlich aussieht, finde ich diesen Farbton in diesem Kontext sehr passend. Denn Orange strahlt irgendwie Zuversicht und Wärme aus, zumindest für mich. Der Klappentext liest sich spannend. … Heilung beginnt bei uns selbst … Und , da gebe ich Herrn Dr. med. Harald Krauss zum ersten Mal Recht, denn ohne einen selber funktioniert das Ganze tatsächlich nicht. Allerdings ist es mit trüben und schwermütigen Gedanken auch fast unmöglich, die schönen Dinge im Leben wahrzunehmen und daran teilzuhaben. Und vorbeugen ist besser als heilen, deshalb setze ich mich jetzt fasziniert mit dem broschierten Taschenbuch auseinander. Gestartet wird mit einer Widmung, die mir gut gefällt. Dann folgt eine Grußnote von der bekannten Fernsehmoderatorin und Schauspielerin Milka Loff Fernandez. Für mich treffend gewählt, da diese weiss, wie es Betroffenen geht, hat sie doch selber unter Depressionen gelitten oder ist vielleicht auch heute noch davon betroffen. Das Inhaltsverzeichnis unterteilt sich grob in ungefähr zwölf Kapitel. Verständlich, anschaulich und praxisnah geschrieben. Mit vielen Denkanstößen, die mal motivieren oder einfach zum Nachdenken anregen. Und dass die Seele fühlt, ein Flüsterstimmchen hat, denkt und auch irgendwie das Bewusstsein beeinflusst, was sich nicht einfach ignorieren lässt, ohne dass die seelische Gesundheit dabei auf der Strecke bleibt, kann man als aufmerksamer Leser schnell merken. Mir gefallen die Mut machenden Worte und der Schreibstil. Und das eigene Verantwortung/Selbstbestimmung gleich seelische Besserung ausmacht, finde ich beruhigend. Ebenso den Hinweis, sich auf seine Stärken zu fokuszieren und diese auszubauen, um wieder an mehr Lebensfreude zu gelangen. Allerdings vermute ich stark, dass dies tatsächlich nur bei leichten seelischen Beeinträchtigungen funktioniert oder eben vorbeugend wirkt. Wer unter starken Depressionen leidet, wir ohne fachärztlichen Rat und Hilfe nicht weiterkommen. Einen Versuch seine „trüben Gedanken“ neu zu ordnen und zu durchbrechen und sich wieder einen positiven Fixstern an das Firmament zu zimmern, finde ich jedoch tröstlich und mit gutem Willen und Selbstbestimmung geht es bestimmt auch Stückchenweise wieder in die richtige Richtung. Auf alle Fälle wünsche ich allen „Betroffenen“ einen Menschen zum Zuhören, Einnorden und fest in den Arm nehmen, um so dunkle Stunden besser zu überstehen, und das eigene „innere Leuchten“ wieder zum Strahlen zu bringen.


Inhalt:
Heilung beginnt bei uns selbst
Wenn die Seele leidet, ist das Lebensglück getrübt. Niedergeschlagenheit, Angst, Schlafstörungen und das ewige Gedankenkarussell stellen sich ein. Schon bei jedem Vierten sind heutzutage Symptome zu beobachten, die durch Stress hervorgerufen werden. Obwohl wir nie zuvor freier und sicherer lebten als heute, obwohl sich uns nie zuvor mehr Chancen zur persönlichen Lebensgestaltung boten, verlieren viele Menschen zunehmend ihre persönlichen Perspektiven. Als wäre ihnen ihr Fixstern im Leben abhanden gekommen.
In seiner ärztlichen Praxis ist Dr. Harald Krauß jeden Tag mit solchen Schicksalen konfrontiert. Vor dem Hintergrund seiner Erfahrung als Mediziner und Chefarzt einer psychiatrischen Klinik und mit seinem ganzheitlichen Ansatz ermutigt er dazu, dass wir selber Verantwortung für unsere Gesundheit und unser eigenes Glück übernehmen und Körper und Seele in Einklang bringen. Die Voraussetzung dafür ist so einfach wie einleuchtend: Sobald wir annehmen, was ist, und uns gleichzeitig entscheiden, etwas zum Besseren zu ändern, beginnt die Heilung!
Mit Tipps und hilfreichen Übungen, die die Seele stärken und zu mehr Ausgeglichenheit, Lebensfreude und Glück führen.

Der Autor:
Dr. med. Harald Krauß absolvierte seine Studien in Deutschland, USA und der Schweiz. Er ist Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und arbeitete an der Universitätsklinik in Bonn und als Oberarzt in Krefeld, Nordrhein-Westfalen, sowie in Niedersachsen. Seit 2004 ist Harald Krauß als Chefarzt der Klinik für Seelische Gesundheit am Marien Hospital Dortmund tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der Verhaltenstherapie, der tiefenpsychologisch fundierten Therapie, der Psychopharmakotherapie, der Schlafmedizin sowie in der Testdiagnostik.


Fazit: ***** „Willkommen in der Welt für seelische Gesundheit“ von Dr. med. Harald Krauss ist im Ariston Verlag erschienen. Das Buch hat 208 lesenswerte Seiten, die zum Nachdenken anregen und hoffentlich auch einigen Lesern den Weg aus der „Dunkelheit“, wie ein guter Freund, der mit einer Laterne voraus läuft, hilfreich aufzeigen.



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Veröffentlicht am 09.10.2021

Auf ein Tässchen …

Das Kaffeehaus - Geheime Wünsche
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MarieLacrosse

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Auf ein Tässchen …
Das Kaffeehaus - Geheime Wünsche: Roman
Diane Jordan
Kennt ihr das? Wenn man mitfiebert, leidet und liebt und ganz in eine Geschichte eintaucht. Und ganz gruselig, wenn das Buch viel zu plötzlich mit Cliffhanger abrupt endet. Bei der „Kaffeehaus-Saga“ von Marie Lacrosse war das für mich so. Um so freudiger halte ich jetzt den funkelnagelneuen Goldmann Roman „Geheime Wünsche“ in den Händen und erfahre endlich, wie es meiner Romanheldin Sophie weiter ergeht. Band 3 begeistert mich auch schon wie die ersten beiden Teile. Das Cover passt hervorragend zu Teil 1 & 2. Auf der linken Seite sieht man Fräulein von Werdenfels in einem zarten grünen Spitzenkleid. Sie trägt ein niedliches Strohhütchen mit Blumendeko. Teilendsättigt, in Sepiafarben sieht man das schöne Wien, prächtige, glanzvolle Häuser und ein paar Menschen, die mit Stock und Hut gemütlich flanieren. Der Klappentext liest sich vortrefflich. Ich bin schon so gespannt, wie es weiter geht. Vor allem, weil diesmal auch um die Wiener Kulturbohème und den berühmten Gustav Klimt geht. Da ich selber ein wenig male und mich auch für Kunst interessiere, sind mir Namen wie Hugo von Hofmannsthal, Felix Salten oder Dr. Arthur Schnitzler ein Begriff. Und ganz nebenbei erfährt der Leser bei der Lektüre des Romans, dass eines seiner frühen Werke, die „Allegorie der Liebe“ ein Gemälde von Klimt ist, dass im Roman eine Rolle spielt. Allerdings ist mir dieses Kunstwerk zu düster und zu bedrohlich, auch wenn es ein Liebespaar kurz vor dem Kuss zeigt. Ich mag nur die vergoldeten Seitenflächen, an denen die duftigen Rosen herunterhängen. Den Rest, also die Köpfe und Fratzen über den Liebenden finde ich so spookie. Allerdings kann man bei genauer Betrachtung erkennen, dass die „Leidenschaft und alles was Leiden schafft“, perfekt gemalt wurde. Und ich finde es genial, wie die Autorin das gekonnt aufgreift und wort- und bildhaft beschreibt. Als Leser taucht man wie in ein ‚wärmendes Vollbad“ nach und nach wieder in diese hübsche Kaffeehaus-Saga ein. Das stundenlange Verweilen mit Zeitungen, spannenden Büchern und anregenden Gesprächen im Kaffeehaus stelle ich mir sehr toll vor. Das man in diesen Cafés viele Intellektuellen, Literaten und Künstler, wie zum Beispiel Klimt treffen konnte, lässt mein Herz gleich ein paar Takte höherschlagen. Wie gerne wäre ich damals dabei gewesen, allerdings mit meinem Lieblingsmenschen im Gepäck, der sich in dieser Szene bestimmt auch sehr wohl gefühlt hätte. Das Buch startet mit einem Zitat: „Wien ist eine Stadt, die um einige Kaffeehäuser herum errichtet ist“, was schon sehr treffend von Bertolt Brecht beschrieben wurde. Dann folgt eine großformatige, schwarz-weissfarbige Weltkarte und die wichtigsten Schauplätze in Wien anno 1889. Natürlich werden, wie auch in Teil 1 & 2, die wichtigsten Personen aufgeführt, damit man bei dem doch recht dicken Wälzer nicht den Überblick verliert. Anschließend geht es mit einem Prolog auf dem Wiener Zentralfriedhof im Jahr 1991 weiter. Und den kenne ich, da war ich selber schon einmal, da er zu den größten und, wie ich finde, auch schönsten Friedhöfen der Welt gehört und auch ein paar schöne Fotomotivecken bietet. Ruckzuck bin ich wieder begeistert, mitten im Geschehen. Die Seiten fliegen nur so vor meinen Augen dahin. Ich mag das Buch kaum aus der Hand legen. Sophie ist unterdessen etwas älter und reifer geworden. Als Erbin des Kaffeehauses hat sie eine Menge Verantwortung zu schultern. Das wird ihr zudem nicht leicht gemacht, da sie als Frau besonders auf die Etikette achten muss und die gesellschaftlichen Umgangsformen besonders wahren muss. Diese Verhaltensregeln stören allerdings immer wieder im Zusammensein mit ihrer großen Liebe Richard, der ja aber leider anderweitig verheiratet ist. Trotzdem fiebere ich mit Sophie, ob sich ihr Leben trotzdem zum Besseren wendet. Und ich war sehr erstaunt, dass es zur „Sisi & Franz- Joseph´s“ Zeit schon ein Kontor für Privatdetektive gab, die sich mit untreuen Ehefrauen- oder auch Männern befassten. Und Streckenweise sieht es ja auch so aus, als ob den beiden Liebenden das endlich gelingen wird. Cool finde ich, dass Sophie trotz allem versucht sich die Freiheit zu nehmen, über ihr Leben selbst zu bestimmen, was in dieser Ära noch fast undenkbar war. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir hervorragend. Historisch gut recherchiert, mit viel Liebe und Wortwitz geschrieben, gefällt mir die Saga prima. Ebenso, wie das Orangentorte-Rezept im Buchdeckel, was ich natürlich am Wochenende selber mal nachbacken werde und meinem Lieblingsmenschen dann mit heißem Kaffee dazu beglücke. Und freudig stelle ich fest, dass sich am Ende für Sophie und Richard alles zum Guten wendet.
Inhalt:
Nach dem Tod ihres Onkels leitet Sophie das Kaffeehaus Prinzess mit großem Erfolg. Sie erweitert das Angebot und setzt neue Ideen um, zum Beispiel eine spektakuläre Schaufensterdekoration. Das Café wird schon bald zum Treffpunkt der Wiener Kulturbohème. Privat ist Sophie in großer Sorge um ihre Schwester Milli. Und dann gefährdet auch noch ein unbekannter Saboteur das Kaffeehaus. Derweil ist Sophies große Liebe Richard sehr unglücklich in seiner Standesehe mit Amalie. Und sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, Sophie wieder nahe zu kommen ...
Die Autorin:
Marie Lacrosse hat in Psychologie promoviert und arbeitete viele Jahre hauptberuflich als selbstständige Beraterin überwiegend in der freien Wirtschaft. Ihre Autorentätigkeit begann sie unter ihrem wahren Namen Marita Spang und schrieb erfolgreich historische Romane. Heute konzentriert sie sich fast ausschließlich aufs Schreiben. Ihre Trilogie »Das Weingut« wurde zu einem großen Spiegel-Bestseller. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in einem beschaulichen Weinort.
Weitere Bücher:
Weingut 1-3
Fazit: *****Der broschierte Taschenbuch Roman „Das Kaffeehaus -Geheime Wünsche“ von Marie Lacrosse ist im Goldmann Verlag erschienen. Teil 3 begeistert mit 752 Seiten und einem Happy End, auf das ich laaaaaaaange gewartet habe.
By the way: Mein kleines “Kunstwerk“ ist dem Kuss von Klimt nachempfunden und soll nicht das im Buch beschriebene sein 😉

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Lebensweisheiten …

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
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Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
Lebensweisheiten …
Diane Jordan
Manchmal ist die Geschichte hinter der Geschichte so viel spannender und aufregender. Das finde ich zumindest bei meinem neuesten ...


Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
Lebensweisheiten …
Diane Jordan
Manchmal ist die Geschichte hinter der Geschichte so viel spannender und aufregender. Das finde ich zumindest bei meinem neuesten Buch „Madame Exupéry und die Sterne des Himmels“ von Sophie Villard. Der Roman passt fantastisch in der Serie um starke Frauen, die im Penguin Verlag erscheint. Das Cover ist hübsch und ansprechend gestaltet. Man sieht eine anmutige dunkelhaarige Frau im fliederfarbenen Mantel, die stolz über eine Brücke flaniert. Eine typische französische Szene, in Sepiatönen, wie ich sie im Kopf habe, wenn ich mir Paris zur damaligen Zeit so vorstelle. Der Roman startet mit einem Prolog im Jahr 1942. Dazu gibt es gleich ein paar Zitate, einen Ausschnitt aus einem Liebesbrief sowie ein paar Sternchen oder Kapitel, die im Art Dekor verziert sind. Dann folgt ein Zeitsprung zurück ins Jahr 1930. Der Spagat beginnt 🙂! Der Leser taucht tief in die Entstehungsgeschichte des „Kleinen Prinzen“ und die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten Malerin Consuelo, verwitwet und aus El Salvador und ihrer großen Liebe Antoine de Saint Exupéry ein. Diese Liebe ist für die Entstehungsgeschichte sehr bedeutsam, was man als Leser auch schnell merkt. Diese Ehe hat es in sich. Sie wird als „der Vulkan von Paris“ bezeichnet, er ist wild, ungestüm, draufgängerisch, sprunghaft und sehr talentiert, was das Schreiben betrifft. Er macht ihr das Leben durch Zwangspfändungen, verrückte Weltrekordversuche, Flugzeugabstürze und zahlreiche Seitensprünge zusätzlich nicht gerade einfach. Sie kämpft für Gleichberechtigung sowie Unabhängigkeit und möchte kein Schattendasein führen. Ebenso möchte sie als Malerin und damit Künstlerin anerkannt werden. Mega spannend zu lesen. Die Seiten fliegen nur so vor meinen Augen dahin. Der beste historische Roman, in dem so eine schillernde und starke Frau, wie Consuelo eine wichtige Hauptrolle spielt, den ich seit langen gelesen habe. „Die Ziele und Träume“ der beiden „perfekt / unperfekten“ Liebenden begeistern mich. Ebenso wie die zahlreichen und bis heute „zeitlosen“ philosophisch-poetischer Lebensweisheiten. Ein Klassiker ist zudem: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Was oft zitiert oder auch gehört wird. Das „Der keine Prinz“ fern ab der Heimat auf „Long Island“ im Exil geschrieben wurde, war mir vorher nicht bekannt und hat mich auch ein wenig erstaunt. Dieses kleine Büchlein, was da erschaffen wurde, verzaubert durch den Aufruf für Menschlichkeit, beinhaltet Lebensweisheiten zu unterschiedlichsten Themen wie Liebe und Freundschaft und viele mehr. Hinzu kommen die niedlichen kleinen Abbildungen des Kleinen Prinzen, von der Rose und dem Fuchs und natürlich die unzähligen. Zitate, wie „Frieden beginnt im Kleinen“. Ein Buch das durch zahlreiche Facetten begeistert und innehalten lässt. Es macht nachdenklich und berührt zugleich. Sophie Villard begeistert durch ihren Schreibstil und ihre Wortwahl. Als Leser taucht man mitten ins Geschehen ein, springt durch die Zeiten, wechselt die Standorte und bekommt einzelne Puzzlestücke, die später ein Gesamtbild ergeben. Und ich muss zugeben, ich habe auch ein paar Tränen mit Consuelo vergossen als Antoine vom Aufklärungsflug 1944 nicht zurückkehrt und sie ihm unbeirrt jeden Sonntag einen Brief schreibt… Das geht unter die Haut und hat mich persönlich auch sehr berührt.
Inhalt:
Mit ihm lernten ihre Träume fliegen. Doch sie kamen den Sternen zu nah.
Paris 1930: Als die junge Malerin Consuelo auf einer Party Antoine de Saint-Exupéry kennenlernt, ist es Liebe auf den ersten Blick. Die temperamentvolle Mittelamerikanerin wird zur Muse des enigmatischen Piloten, der eigentlich viel lieber Schreiben und Zeichnen möchte. Aus seinen unsterblichen Gefühlen für sie entsteht »Der kleine Prinz«: Consuelo ist die über alles geliebte Rose, die der Prinz mit einer Glasglocke schützen möchte und an die er unentwegt denkt, auf welche fremden Planeten ihn seine Reisen auch führen. Das Buch macht Antoine in der ganzen Welt bekannt, doch das wahre Leben an seiner Seite ist alles andere als leicht. Consuelo kämpft mit seiner Untreue und dafür, als Künstlerin endlich aus dem Schatten ihres berühmten Mannes zu treten – bis Antoine 1944 zu einem schicksalhaften Aufklärungsflug über das Mittelmeer aufbricht …
Die Autorin:
Sophie Villard ist das Pseudonym einer erfolgreichen deutschen Autorin. Die gelernte Journalistin und Politologin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Dresden. Ihr Roman über die berühmte Kunstsammlerin Peggy Guggenheim stand auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. In ihrem neuen Buch widmet sie sich einer weiteren inspirierenden Frauenfigur, die es zu entdecken gilt: Antoine de Saint-Exupérys Ehefrau und Muse Consuelo, der wir die Geschichte des »Kleinen Prinzen« verdanken.
Weitere Bücher:
Peggy Guggenheim
Fazit: ***** Der Roman „Madame Exupéry und die Sterne des Himmels“ von Sophie Villard ist im Penguin Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 480 dramatische Seiten, die zahlreiche und gleichzeitig zeitlose Lebensweisheiten beinhalten, die auch in der heutigen Zeit noch gerne genutzt und zitiert werden.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Tea for two …

Winterglück und Nelkenduft
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Tea for two …
Winterglück und Nelkenduft
Diane Jordan

Mein neuester Roman „Winterglück und Nelkenduft“ von Emilia Schilling passt hervorragend in die Herbst– und Winterzeit. Er spielt wieder in Wien, ...


Tea for two …
Winterglück und Nelkenduft
Diane Jordan

Mein neuester Roman „Winterglück und Nelkenduft“ von Emilia Schilling passt hervorragend in die Herbst– und Winterzeit. Er spielt wieder in Wien, was ich durch frühere Schul-Stufenfahrten sehr mag und liebe. Ebenso wie die drei Vorgänger der „Wien-Serie“. Die Protagonisten Romi, Steffi, Großtante Leopoldine und Restaurator Niko sind liebevoll erdacht und detailreich beschrieben. Die Wortwahl, typisch für die Stadt und der Schreibstil gefallen mir sehr. Ebenso das Glossar am Ende des Buches zum besseren Verständnis, für alle, die vielleicht nicht alles sofort verstehen. Die Hauptstadt an der Donau passt, für meine Geschmack, perfekt zum beschriebenen Teeladen. Das ganze Ambiente stelle ich mir fantastisch vor. Schloss Schönbrunn, die Museen, der Prater und die vielen prächtigen historischen Gebäude zum Greifen in der Nähe. Auch wenn für mich Wien eher für die zahlreichen Kaffeehäuser und Sachertorte steht. Trotzdem mag ich Tee und seinen Duft auch ganz besonders und finde den Streifzug durch die Teekultur und seine Sorten sehr informativ und gelungen. Der Plot ist fantastisch und zaubert ein vorweihnachtliches Glücksgefühl beim Lesen. Da ich diese Zeit selber sehr liebe, das Rascheln von Geschenkpapier, den Lichterglanz, heißen Punsch oder Tee passt das Buch für mich perfekt. Der kleine Teeladen ist so detailreich von der Autorin beschrieben, dass man als Leser Lust bekommt dort einzukehren und sich Tee für Zuhause zu kaufen. Die Seiten fliegen vor meinen Augen nur so dahin. Ich lerne einiges über Assam-Tee, Flugtee, Vanillekipferl- und Afternoon Tea. Aber auch die Zitate und Sprichworte, wie zum Beispiel: “ …jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt (Konfuzius)“, die im Buch genannt werden, gefallen mir sehr gut. Oder auch, grins , das von Emilia Schilling: „weil abwarten und Tee trinken nicht in Liebesdingen gilt“ und da hat sie meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Geschichte ist romantisch und hat wie ein Chai Latte Tee viele Schichten, die sich nach und nach aufbauen. Die Turtelei plätschert so am Rande, wie die Donau in Wien sich schlängelt. Ich liebe und leide wie immer kräftig mit. Kräftiges Herzpuckern inbegriffen. Gerne würde ich durchs vorweihnachtliche, geschmückte Straßenbild vor Ort laufen, um den Lichterglanz in der Kaiserstadt zu genießen. Selbstverständlich würde ich auch auf einen Tee bei meinen neuen Wiener-Romanfreunden einkehren und mich fein beraten lassen und mit einer großen Einkaufstüte Tee wieder aus dem Geschäft treten. Und wenn ich mir das so vor meinem geistigen Auge vorstelle, wird mir ganz warm ums Herz. Aber, dass mag vielleicht auch an der Wolldecke und meinem Tee liegen, den ich mir selbstverständlich zur Lektüre gekocht habe. Mein Geheimtipp: Zum Wegträumen schön .

Inhalt:
Es ist Winter in Wien, als die reiselustige Romi nach einem Auslandsaufenthalt in ihre Heimatstadt zurückkehrt. Dort übernimmt sie zusammen mit ihrer Schwester Steffi den Teeladen ihrer Großtante Leopoldine. Steffis Angst, Romi könnte schon bald wieder in die weite Welt aufbrechen und sie mit der Arbeit allein lassen, entpuppt sich als unbegründet. Romi hat gar nicht vor, Wien wieder zu verlassen. Schließlich hat sie sich in den charmanten Restaurator Niko verliebt, und auch der Teeladen läuft in der Adventzeit blendend. Dann allerdings erfährt Romi, dass Steffi und Niko ihr etwas verschweigen ...

Die Autorin:
Emilia Schilling ist das Pseudonym einer jungen österreichischen Autorin, die romantische Frauenromane schreibt. Schilling, Jahrgang 1988, lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einem kleinen Ort in Niederösterreich.

Weitere Bücher:
Frühlingsglück und Mandelküsse, Sommerglück und Blütenzauber, Herbstblüten und Traubenkuss, Lovett Island 1-3

Fazit:

***** Der Roman „Winterglück und Nelkenduft“ von Emilia Schilling ist im Goldmann Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 336 Seiten, die einen Tee und die Stadt Wien nach der Lektüre des Buches mit anderen Augen sehen lassen. Leseglück für kalte Tage ist so garantiert, nicht zuletzt durch das unvermeidliche Happy End.



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