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Veröffentlicht am 27.01.2020

Verlier dich nicht in Geschichten

Auf dem Weg
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Die Hölle ist hier. Oder der Himmel. Je nachdem, welche Geschichte du dir selbst erzählst.
Spirituelle Bücher haben den Effekt, dass man nicht aufhören kann, sie zu konsumieren. Immer glaubt man, dort ...

Die Hölle ist hier. Oder der Himmel. Je nachdem, welche Geschichte du dir selbst erzählst.
Spirituelle Bücher haben den Effekt, dass man nicht aufhören kann, sie zu konsumieren. Immer glaubt man, dort die abschließende Antwort zu finden: Wie kann ich für immer glücklich sein? Oder zumindest glücklicher als jetzt? Bin ich für immer glücklich, wenn ich den Sinn des Lebens gefunden habe? Was ist der Sinn des Lebens?
Das Problem ist, dass die Antworten nicht im Außen zu finden sind.
Der Sinn des Lebens ist, zu leben. Wie du das tust, bleibt dir überlassen. 
Diese Freiheit überfordert manche Menschen. Sie wollen Regeln und fühlen sich gut, wenn sie sich an die Regeln halten. Und vielleicht hoffen sie auch auf eine Belohnung von “oben”. Halten sie sich mal nicht an die Regeln, fühlen sie sich schlecht.Sie wollen Antworten auf Fragen: “Warum ist die Person krank geworden?”, “Warum ist mir dies zugestossen?” Und die Fiktion liefert vermeintlich beruhigende Antworten.
Religionen, Parteien, Nationen bieten Narrative vom “wahren Sinn des Lebens” an. Die Wahrheit ist, dass ihn niemand kennt.Daher finde ich den Titel “Eine Reise zum wahren Sinn des Lebens” irreführend. 
Es ist schwer, Freiheit und Nichtwissen auszuhalten.Wie soll ich leben? Ich weiß es nicht. Entscheide selbst.Warum ist dies und das passiert? Ich weiß es nicht. Lebe mit dem Nichtwissen.
Yongey Mingyur Rinpoche ist tibetischer Abt und seit seiner Kindheit extrem behütet aufgewachsen. Er hatte einen Diener, alle Mahlzeiten wurden für ihn zubereitet. Er musste selbst nie mit Geld umgehen.Eines Nachts verlässt er sein Kloster, um auf Wanderschaft zu gehen.Er reist in übervollen Zügen mit stinkenden Toiletten und schläft wie ein Bettler in einem Bahnhof. Da er wie ein einfacher Mönch gekleidet ist, wird ihm nicht mehr die gewohnte Achtung entgegengebracht.Obwohl er in Meditation und den buddhistischen Lehren seit seiner Kindheit ausgebildet wurde, empfindet er Scham und Abneigung. 
Der Autor erzählt von Begegnungen mit anderen Reisenden, von Touristen aus Amerika und den Bestattungsritualen in Varanasi, setzt dies in Verbindungen mit Konzepten wie Identität, Vergänglichkeit und Karma. Er zeigt, wie er sich mit konkreten Meditationsübungen den Situationen und Emotionen stellt, statt ihnen auszuweichen.Ein Beispiel:Wir würden uns oft fragen “Wo sind meine Schlüssel? Wo ist mein Handy?” Dabei sollten wir uns genauso oft fragen: “Wo ist mein Geist?”
Gut fand ich, dass er sagte, die Hölle sei kein Ort, sondern ein Geisteszustand. Das Rad der Wiedergeburt ist das Rad, der sich immer weiterdrehenden Gedanken, die Wut oder Gier oder Angst hervorrufen.Das Buch gibt einen Einblick in den tibetischen Buddhismus, die Wanderschaft eines Mönches und seinen Umgang mit der Welt und seinen Gedanken und Gefühlen.Mir persönlich ist es nicht radikal und umfassend genug, um dem Leser eine abschließende Hilfestellung zu geben.
Als weiterführende Literatur empfehle ich “Die Seele will frei sein” von Michael A. Singer.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.01.2020

Böse, böse Fortsetzung von “You - du wirst mich lieben”

Hidden Bodies - Ich werde dich finden
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Nachdem ich die Serie auf Netflix gesehen hatte, war ich fasziniert davon, dass die Autorin einen gefährlichen Psychopathen wie einen fürsorglichen Traumprinzen wirken ließ.

In der Fortsetzung hat Joe ...

Nachdem ich die Serie auf Netflix gesehen hatte, war ich fasziniert davon, dass die Autorin einen gefährlichen Psychopathen wie einen fürsorglichen Traumprinzen wirken ließ.

In der Fortsetzung hat Joe Goldberg eine neue Freundin. Mit Amy scheint er nun endlich seine große Liebe gefunden zu haben.

»Beck war ein derartiges Wrack, dass ich mich, um mich angemessen um sie kümmern zu können, gezwungen sah, ihr in ihre Wohnung zu folgen und mich in ihr E-Mail-Postfach einzuhacken (...).«

Er folgt Amy nach Los Angeles und bekommt dort Zugang zum Filmbusiness.
Doch wer Joe kennt, weiß, dass er aus Unsicherheit schnell überreagiert. Es ist spannend und amüsant zu lesen, wie seine Meinung von Tag zu Tag vom einen ins andere Extrem schwingt, wie er seine moralisch verwerflichen Taten vor sich selbst rechtfertigt.
Schnell gibt es den ersten Toten. Und dann ist da ja noch der Becher mit Urin, den Joe damals bei einem Mord am Tatort hat stehen lassen.

Während die erste Staffel viele Zitate aus Büchern brachte, geht es im neuen Roman um Filmklassiker und Schauspieler. Caroline Kepnes lässt Joe ungefiltert über die Stars und Möchtegerns herziehen, um ihn nur wenige Seiten später über die gleichen Menschen schwärmen zu lassen. Die Autorin beschreibt den Charakter des Narzissten Joe sehr realistisch.

Im Gegensatz zur ersten Staffel konnte ich zu der Partnerin von Joe keine keine große Sympathie aufbauen. Daher stand ich emotional nicht mehr zwischen zwei Protagonisten, sondern habe mich mehr mit Joe identifiziert. Die beißende Kritik Joes am californian way of life ist oft passend und schreiend komisch, schlägt aber auch schnell in Frauenverachtung und Egozentrik um. Nichts für die Nerven Zartbesaiteter.

Die erste Hälfte des Buches war spannend und mitreißend geschrieben, die zweite Hälfte zog sich jedoch trotz der vielen Wendungen etwas, weil mir auch die Identifikation mit Joes Partnerin fehlte.

Dennoch eine unterhaltsame Fortsetzung von Joes Geschichte, die sicher nicht die letzte sein wird.

Veröffentlicht am 20.01.2020

Böse, böse Fortsetzung von “You - du wirst mich lieben”

Hidden Bodies - Ich werde dich finden
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Nachdem ich die Serie auf Netflix gesehen hatte, war ich fasziniert davon, dass die Autorin einen gefährlichen Psychopathen wie einen fürsorglichen Traumprinzen wirken ließ.

In der Fortsetzung hat Joe ...

Nachdem ich die Serie auf Netflix gesehen hatte, war ich fasziniert davon, dass die Autorin einen gefährlichen Psychopathen wie einen fürsorglichen Traumprinzen wirken ließ.

In der Fortsetzung hat Joe Goldberg eine neue Freundin. Mit Amy scheint er nun endlich seine große Liebe gefunden zu haben.

»Beck war ein derartiges Wrack, dass ich mich, um mich angemessen um sie kümmern zu können, gezwungen sah, ihr in ihre Wohnung zu folgen und mich in ihr E-Mail-Postfach einzuhacken (...).«

Er folgt Amy nach Los Angeles und bekommt dort Zugang zum Filmbusiness.
Doch wer Joe kennt, weiß, dass er aus Unsicherheit schnell überreagiert. Es ist spannend und amüsant zu lesen, wie seine Meinung von Tag zu Tag vom einen ins andere Extrem schwingt, wie er seine moralisch verwerflichen Taten vor sich selbst rechtfertigt.
Schnell gibt es den ersten Toten. Und dann ist da ja noch der Becher mit Urin, den Joe damals bei einem Mord am Tatort hat stehen lassen.

Während die erste Staffel viele Zitate aus Büchern brachte, geht es im neuen Roman um Filmklassiker und Schauspieler. Caroline Kepnes lässt Joe ungefiltert über die Stars und Möchtegerns herziehen, um ihn nur wenige Seiten später über die gleichen Menschen schwärmen zu lassen. Die Autorin beschreibt den Charakter des Narzissten Joe sehr realistisch.

Im Gegensatz zur ersten Staffel konnte ich zu der Partnerin von Joe keine keine große Sympathie aufbauen. Daher stand ich emotional nicht mehr zwischen zwei Protagonisten, sondern habe mich mehr mit Joe identifiziert. Die beißende Kritik Joes am californian way of life ist oft passend und schreiend komisch, schlägt aber auch schnell in Frauenverachtung und Egozentrik um. Nichts für die Nerven Zartbesaiteter.

Die erste Hälfte des Buches war spannend und mitreißend geschrieben, die zweite Hälfte zog sich jedoch trotz der vielen Wendungen etwas, weil mir auch die Identifikation mit Joes Partnerin fehlte.

Dennoch eine unterhaltsame Fortsetzung von Joes Geschichte, die sicher nicht die letzte sein wird.

Veröffentlicht am 20.01.2020

Böse, böse Fortsetzung von “You - du wirst mich lieben”

Hidden Bodies – Ich werde dich finden
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Nachdem ich die Serie auf Netflix gesehen hatte, war ich fasziniert davon, dass die Autorin einen gefährlichen Psychopathen wie einen fürsorglichen Traumprinzen wirken ließ.

In der Fortsetzung hat Joe ...

Nachdem ich die Serie auf Netflix gesehen hatte, war ich fasziniert davon, dass die Autorin einen gefährlichen Psychopathen wie einen fürsorglichen Traumprinzen wirken ließ.

In der Fortsetzung hat Joe Goldberg eine neue Freundin. Mit Amy scheint er nun endlich seine große Liebe gefunden zu haben.

»Beck war ein derartiges Wrack, dass ich mich, um mich angemessen um sie kümmern zu können, gezwungen sah, ihr in ihre Wohnung zu folgen und mich in ihr E-Mail-Postfach einzuhacken (...).«

Er folgt Amy nach Los Angeles und bekommt dort Zugang zum Filmbusiness.
Doch wer Joe kennt, weiß, dass er aus Unsicherheit schnell überreagiert. Es ist spannend und amüsant zu lesen, wie seine Meinung von Tag zu Tag vom einen ins andere Extrem schwingt, wie er seine moralisch verwerflichen Taten vor sich selbst rechtfertigt.
Schnell gibt es den ersten Toten. Und dann ist da ja noch der Becher mit Urin, den Joe damals bei einem Mord am Tatort hat stehen lassen.

Während die erste Staffel viele Zitate aus Büchern brachte, geht es im neuen Roman um Filmklassiker und Schauspieler. Caroline Kepnes lässt Joe ungefiltert über die Stars und Möchtegerns herziehen, um ihn nur wenige Seiten später über die gleichen Menschen schwärmen zu lassen. Die Autorin beschreibt den Charakter des Narzissten Joe sehr realistisch.

Im Gegensatz zur ersten Staffel konnte ich zu der Partnerin von Joe keine keine große Sympathie aufbauen. Daher stand ich emotional nicht mehr zwischen zwei Protagonisten, sondern habe mich mehr mit Joe identifiziert. Die beißende Kritik Joes am californian way of life ist oft passend und schreiend komisch, schlägt aber auch schnell in Frauenverachtung und Egozentrik um. Nichts für die Nerven Zartbesaiteter.

Die erste Hälfte des Buches war spannend und mitreißend geschrieben, die zweite Hälfte zog sich jedoch trotz der vielen Wendungen etwas, weil mir auch die Identifikation mit Joes Partnerin fehlte.

Dennoch eine unterhaltsame Fortsetzung von Joes Geschichte, die sicher nicht die letzte sein wird.

Veröffentlicht am 20.01.2020

Böse, böse Fortsetzung von “You - du wirst mich lieben”

Hidden Bodies – Ich werde dich finden
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Nachdem ich die Serie auf Netflix gesehen hatte, war ich fasziniert davon, dass die Autorin einen gefährlichen Psychopathen wie einen fürsorglichen Traumprinzen wirken ließ.

In der Fortsetzung hat Joe ...

Nachdem ich die Serie auf Netflix gesehen hatte, war ich fasziniert davon, dass die Autorin einen gefährlichen Psychopathen wie einen fürsorglichen Traumprinzen wirken ließ.

In der Fortsetzung hat Joe Goldberg eine neue Freundin. Mit Amy scheint er nun endlich seine große Liebe gefunden zu haben.

»Beck war ein derartiges Wrack, dass ich mich, um mich angemessen um sie kümmern zu können, gezwungen sah, ihr in ihre Wohnung zu folgen und mich in ihr E-Mail-Postfach einzuhacken (...).«

Er folgt Amy nach Los Angeles und bekommt dort Zugang zum Filmbusiness.
Doch wer Joe kennt, weiß, dass er aus Unsicherheit schnell überreagiert. Es ist spannend und amüsant zu lesen, wie seine Meinung von Tag zu Tag vom einen ins andere Extrem schwingt, wie er seine moralisch verwerflichen Taten vor sich selbst rechtfertigt.
Schnell gibt es den ersten Toten. Und dann ist da ja noch der Becher mit Urin, den Joe damals bei einem Mord am Tatort hat stehen lassen.

Während die erste Staffel viele Zitate aus Büchern brachte, geht es im neuen Roman um Filmklassiker und Schauspieler. Caroline Kepnes lässt Joe ungefiltert über die Stars und Möchtegerns herziehen, um ihn nur wenige Seiten später über die gleichen Menschen schwärmen zu lassen. Die Autorin beschreibt den Charakter des Narzissten Joe sehr realistisch.

Im Gegensatz zur ersten Staffel konnte ich zu der Partnerin von Joe keine keine große Sympathie aufbauen. Daher stand ich emotional nicht mehr zwischen zwei Protagonisten, sondern habe mich mehr mit Joe identifiziert. Die beißende Kritik Joes am californian way of life ist oft passend und schreiend komisch, schlägt aber auch schnell in Frauenverachtung und Egozentrik um. Nichts für die Nerven Zartbesaiteter.

Die erste Hälfte des Buches war spannend und mitreißend geschrieben, die zweite Hälfte zog sich jedoch trotz der vielen Wendungen etwas, weil mir auch die Identifikation mit Joes Partnerin fehlte.

Dennoch eine unterhaltsame Fortsetzung von Joes Geschichte, die sicher nicht die letzte sein wird.

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