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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2019

Nicht so stark wie der Vorgänger

Auf den Spuren meiner Schwester
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Inhalt: Marianne Neumann ist seit Kurzem für die Children's Aid Society tätig und soll zusammen mit Andrew Brady 31 Waisen in den Westen begleiten, die dort auf eine neue Familie hoffen. Auf dieser Reise ...

Inhalt: Marianne Neumann ist seit Kurzem für die Children's Aid Society tätig und soll zusammen mit Andrew Brady 31 Waisen in den Westen begleiten, die dort auf eine neue Familie hoffen. Auf dieser Reise erhofft Marianne etwas über den Aufenthaltsort ihrer jüngeren Schwester zu erfahren, die seit einiger Zeit vermisst wird. Doch wird ihre Reise mit einigen Abenteuern überflutet, sodass ihr Ziel zusehends außer Betracht gerät. Sie hat mit den Kindern und auch mit Brady jede Menge zu tun.

Wertung: Jody Hedlund hat mit diesem Roman an den Vorgänger "Wenn du für mich bist" angeschlossen und erzählt in diesem Teil aus der Sicht von Marianne, wo es doch im ersten Teil um ihre ältere Schwester Elise ging. Schuldbewusst und in tiefer Sorge macht sie sich auf die Suche nach ihrer Schwester Sophie. Sie nimmt an, dass diese ihren beiden Zöglingen in den Westen hinterher gereist ist. Die Autorin hat den Übergang vom ersten Teil in diese neue Story sehr gut gespannt. Der Leser ist sehr schnell wieder im Geschehen.
In diesem Teil bezieht sich das Hauptthema auf die Waisenzüge, die im 19 Jh. sehr viele Kinder zu neuen Familien in die neu erbauten Städte in den Westen brachten. Das Cover ist diesbezüglich auch recht gut gewählt. Nur der deutsche Titel passt nicht ganz zum Inhalt. Zwar ist Mariannes Bestreben, die Suche nach Sophie, doch ist im gesamten Buch sehr selten eine Stelle zu finden, die sich tatsächlich auf diese Suche bezieht. Eher steht hier die Liebesgeschichte im Vordergrund, die sich zwischen Marianne und Andrew abzeichnet. Wir erfahren auch einiges über die Umstände und Begebenheiten der Organisation dieser Waisenzüge, auch ein wenig über die Einstellung der Menschen zu den Waisen in den neuen Städten. Aber Sophie wird selten erwähnt. Dafür treffen wir alte Bekannte aus dem ersten Teil wieder.
Der Schreibstil, bzw. die sprachlichen Mittel in diesem Teil sind auch anders als im ersten Teil der Reihe. Wurde dort noch viel Liebe ins Detail für Landschaft und Situationen gegeben, so wird hier eher auf Gefühle und Gedanken eingegangen. Das blumige Sprachbild, welches in meiner Fantasie viele entzückende bunte Bilder entstehen ließ, fehlt mir in diesem Teil.
An dem Spannungsbogen gibt es nichts zu meckern. Trotz der Suche nach der Abhandlung des Titelthemas, gab es viele abenteuerliche Situationen die mich fesselten und mich das Buch nicht aus der Hand legen ließen.

Fazit: Auch wenn mich das Buch nicht so überzeugen konnte, wie der Vorgänger dieser Reihe, so ist es doch sehr interessant, abenteuerlich und absolut lesenswert. Gerade für Liebhaber von historischen Romanen, die eine Leidenschaft für Amerika entwickelt haben, gehört dieses Buch auf die "Unbedingt lesen-Liste".

Veröffentlicht am 04.03.2019

spannender und düsterer geht es kaum

Eisige Tage
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Inhalt: Bei ihrer Ermittlung des Mordes an einen Anwalt stoßen Milo Novic und Hannah Seiler auf Anzeichen, die sie in den Leipziger Untergrund treiben. Bald schon führt die Spur zu den merkwürdigen Fällen ...

Inhalt: Bei ihrer Ermittlung des Mordes an einen Anwalt stoßen Milo Novic und Hannah Seiler auf Anzeichen, die sie in den Leipziger Untergrund treiben. Bald schon führt die Spur zu den merkwürdigen Fällen verschwundener, minderjähriger Mädchen. Milo vermutet die Beteiligung der russischen Mafia. Hannah dagegen stellt sich vor Iwanow, dem Anführer dieser. Welche Beweggründe sie dafür hat, leuchten Milo nicht recht ein. Dabei sprechen doch die Tätowierungen des Anwaltes für sich.

Wertung. Alex Pohl, bekannt auch unter dem Pseudonym L.C. Frey, hat hier einen grandiosen Auftakt zu seiner neuen Krimireihe hingelegt. Er führt den Leser tief in die Abgründe der Leipziger Unterwelt und jagt ihm einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Schon allein, dass minderjährige Mädchen beteiligt sind, lässt die Story an Gruselmomenten nicht mangeln. Und die Beschreibungen der Abläufe im Hintergrund der Ermittlungen unterstreichen den Effekt nur noch.
Die beiden Hauptprotagonisten haben auch eine geheimnisvolle Aura um sich. Stellenweise lässt der Autor den Leser in deren Vergangenheit reisen und einiges an Rätseln aufklären. Milo hat eine Art alles in Farben zu deuten und Hannah hegt eine rätselhafte Angst um ihren Sohn. Doch die beiden bleiben auch am Ende dieses Buches noch in mehreren Punkten geheimnisvoll. Somit hat sich der Autor einiges für die fortführenden Teile der Reihe zurückbehalten und hält somit die Spannung auch nach geklärtem Fall aufrecht.
Begonnen wird das Buch mit einem Einblick in das Jahr 1952. Hier erlebt ein noch kleiner Junge grausige Dinge. Es werden keine Namen genannt, sodass der Leser über den Verlauf des gesamten Buches den Bezug versucht herzustellen. Immer, wenn man denkt - ah, der könnte es sein.- Pustekuchen...
Auch im weiteren Verlauf des Buches gibt es immer mal wieder Zeitsprünge. Somit wirde der Leser aktiv gehalten. Dieses Buch ist definitiv keine Berieselung der Sinne. Hier muss aktiv mitgedacht werden, um nicht in totaler Verwirrung zu enden. Allerdings durch den ständigen Wechsel von Handlungsorten und Protagonisten, und den recht kurzen Kapiteln, für eine enorme Spannung und ein rasantes Tempo gesorgt. Somit kommt man nicht dazu, das Buch beiseite zulegen und über andere Dinge nachzusinnen. Die Verstrickungen lassen einen nicht los.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, ... öhm, das ist gemein.

Fazit: Hier bleibt nicht viel zu sagen. Ob Männlein oder Weiblein..., das Buch ist für jeden Spannungsliebhaber ein MUSS!!!

Veröffentlicht am 10.02.2019

seicht und geheimnisvoll

I can see U
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Inhalt: Marie ist ganz fasziniert von dem Neuen in der Klasse. Ben scheint ein intelligentes Köpfchen zu haben und seine Augen sind wie der Sonnenaufgang. Doch bald ereignen sich komische Dinge. Gefakte ...

Inhalt: Marie ist ganz fasziniert von dem Neuen in der Klasse. Ben scheint ein intelligentes Köpfchen zu haben und seine Augen sind wie der Sonnenaufgang. Doch bald ereignen sich komische Dinge. Gefakte Bilder tauchen im Klassenchat auf, die für viel Unruhe sorgen. Geheimnisse werden preisgegeben, doch keiner will es gewesen sein. Hat Ben etwas damit zu tun? Werden sie vielleicht ausspioniert? Marie versucht mit ihren Freunden Elli und Josh das Geheimnis zu lüften und treffen auf noch weitere sonderbare Dinge.

Wertung: Matthias Morgenroth hat ein hochaktuelles Thema aufgegriffen, welches ganz besonders bei Jugendlichen für regen Gedankenaustausch führen sollte und zum Umdenken anregt. Die Digitalisierung der Medienwelt führt zu allerlei Gefahren. Ein prekäres Beispiel wird in dem Buch "I can see u" aufgegriffen.
Marie hat sich verliebt uns steht daher Ben blauäugig gegenüber. Sie will die kritischen Bemerkungen über ihn gar nicht hören. Ihr Charakter spiegelt die Realität wieder. Aber auch unter den jungen Leuten gibt es doch den einen oder anderen hellen Kopf. Den übernimmt in diesem Buch Josh. Er betreibt einen youtube-Account, der bei seinen Klassenkameraden recht gut ankommt. Er kennt sich in der digitalen Welt aus. Somit ist er der ideale Ermittlerkollege für Marie. Ihre beste Freundin Elli ist dagegen eher aufbrausend und revoltierend. Ein bunt gemischtes Trio also. Ben scheint unnahbar. Dennoch versucht er es jedem recht zu machen und jede Menge schlaue Tipps.
Der Schreibstil ist einfach gehalten und entspricht der Sprache der heutigen Jugend.. Die Geschichte wird aus der Sicht von Marie geschrieben in Form eines Berichts oder Tagebucheintragung. Sie liest sich flott weg.
Der Spannungsaufbau ist eher flach gehalten. Zwar ist die Geschichte durchaus interessant und gut verfolgbar, doch sind nur wenige erhöhte Spannungsmomente enthalten. Dafür ist eine sehr gut erkennbare Moral enthalten, was dieses Buch recht wertvoll gerade für die junge Generation macht.

Fazit: "I can see u" ist eine unterhaltsame und lehrreiche Lektüre. Aber für Spannungsliebhaber eher etwas flach. Dafür sehr aufklärend im Bereich der digitalen Kommunikation.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Rache vom Feinsten

Tannenstein
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Inhalt: Alexander Born, Expolizist und gerade erst aus der Haft entlassen, will Rache. Rache für den Mord an seine ehemaligen Kollegin und Geliebten Lydia. Gemeinsam waren sie vor drei Jahren an dem Fall ...

Inhalt: Alexander Born, Expolizist und gerade erst aus der Haft entlassen, will Rache. Rache für den Mord an seine ehemaligen Kollegin und Geliebten Lydia. Gemeinsam waren sie vor drei Jahren an dem Fall eines elffachen Mordes in Tannenstein dran. Noch heute ist der Fall nicht aufgeklärt. Born geht davon aus, dass Lydia dem "Wanderer" zum Opfer fiel, welcher für die Tannensteinmorde verantwortlich sein soll, weil sie ihm wohl zu nah auf den Fersen war.
Wer ist der Wanderer? Wird Born ihn finden? Warum all diese Morde?

Wertung: "Tannenstein" ist der erste Teil einer Serie von Thrillern, in denen Alexander Born, als ehemaliger Polizist, sich übelster Verbrechen auf die Spur begibt. Der Autor, Linus Geschke, hat sich für dieses Buch ein recht heikles Thema ausgesucht. Nicht nur blinde Rache und Wut werden thematisiert. Hier wird der Leser auch mit den Machenschaften von mafiaähnlichen Gesellschaften konfrontiert. Waffen- Menschen- und Drogenhandel sind genauso zu finden, wie Prostitution, Mord und Erpressung. Diese Themen sind der Realität entnommen, doch schockieren sie immer wieder von Neuem.
Geschke hat Menschen erfunden, die jeder für sich Wesenszüge aufzeigen, welche nicht unberührt am Leser vorbeirauschen. Nur Born, Norah und sein ehemaliger Partner Peter bleiben noch etwas bedeckt. Das darf auch gern so sein, denn es wird ja eine Reihe und der Leser soll die drei ja weiterhin "kennenlernen". Der Wanderer hätte meiner Meinung nach noch ein wenig mehr hergeben können, um die Passagen der Historie des Besagten ein wenig lebendiger zu gestalten.
Der Autor verwendet einen sehr angenehmen Schreibstil. Jahreszeiten und Umgebungen werden so bunt beschrieben, sodass sie im Kontrast zu dem Geschehen stehen. Geschke bringt damit nicht nur seine Liebe zur Natur zum Ausdruck, sondern er pflanzt sie auch seinen Protagonisten ein. Der ach so hasserfüllte Born und auch der so düstere Wanderer bekommen diese Liebe eingehaucht. Nichts und Niemand ist durchweg böse, so scheint es zu sagen.
Der Spannungsaufbau ist sehr gut gelungen und gleicht einer Berg-und Talfahrt. Die Höhepunkte sind gekennzeichnet von rasanter Action. Es gab nur zwei kleine Stellen, an denen meine Gedanken sich leicht vom Buch lösten. Das lag aber eher daran, dass mein Interesse noch nie wirklich den Machenschaften der Mafia galt und ich da innerlich eher abschalte, um es nicht zu nah an mich ranzulassen. Es ist vielleicht auch eher ein Männerthema.
So ernst und spannend das Buch auch war, so gab es doch auch tatsächlich Stellen, wo ich über den Einfallsreichtum des Autors nicht nur schmunzeln, sondern lauthals lachen musste. In den Dialogen benutzt er den Szenen angepasste Sprachstile, die dem Milieu, dem sie entstammen, entsprechen. Da kommen doch einige Bemerkungen zu Tage, die ich so noch nicht kannte, aber durchaus zutreffend sind und für Erheiterung sorgten.

Fazit: Ich wurde mit einem sehr spannenden, grausigen und interessanten Buch verwöhnt und freue mich auf den nächsten Teil in baldiger Zeit. Da das mein erster Geschke war (Asche auf mein Haupt), und ich echt begeistert war (bin), werde ich mir nun auch seine vorangegangenen Kriminalromane mal genauer ansehen.
"Linus Geschke" ist wohl ein Name, den man sich merken sollte.

Veröffentlicht am 01.02.2019

Finale oho

Jetzt gehörst du mir (Ein Marina-Esposito-Thriller 8)
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Inhalt: Drei männliche Leiche, alle an ehemaligen Schauplätzen von Morden und alle mit einer Tarotkarte versehen auf denen der Name von DI Phil Brennan geschrieben steht. Der Verdacht fällt schnell auf ...

Inhalt: Drei männliche Leiche, alle an ehemaligen Schauplätzen von Morden und alle mit einer Tarotkarte versehen auf denen der Name von DI Phil Brennan geschrieben steht. Der Verdacht fällt schnell auf die bereits bekannte Stalkerin, die Phil und Marina schon seit längerer Zeit bedrängt. Um bei den Ermittlungen behilflich zu sein, will Phil nach Colchester reisen. Doch dort kommt er nie an. Marina zieht nun alle Register, um ihren Mann zu finden. Die Ermittlungen in Colchester schleppen sich nur langsam dahin. Was ist die Ursache? Wird Marina ihren Mann je wieder in die Arme schließen können? Um das alles herauszufinden muss sie tief in der Vergangenheit graben. Was dort zum Vorschein kommt ist beängstigend.

Wertung: "Jetzt gehörst du mir" von Tania Carver ist der finale Band der Reihe um DI Brennan und seiner Frau, die Profilerin Marina Esposito. Während der ganzen Reihe konnte der Leser privat und auch beruflich mit den beiden mitfiebern. Und es gab wahrlich Grund zum Mitfiebern. Die Bücher sind durchweg nichts für schwache Nerven. Psychologisch tiefgründig, abgrundtief brutal und doch realistisch beschrieb das Autorenduo ihre Geschichten. Die enorme Bedrohung der beiden Protagonisten soll nun in diesem Band sein Ende finden. Aber anders als in den vorangegangenen Bänden ließ die Spannung hier teilweise zu wünschen übrig. Es sind Längen entstanden, die beispielsweise durch Wiederholungen hervorgerufen wurden oder aber Handlungen unnütz hinauszogen. Aber im Großen und Ganzen ist die Handschrift erhalten geblieben. Auch in diesem Teil geht es wieder um tiefere Psychologie und um die Beeinflussung des Menschen durch das Böse.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge und stilistische Mittel sind einfach gehalten. Allerdings weist das Buch eine Vielzahl von Rechtschreibfehlern auf. Das sollte vom Verlag unbedingt noch behoben werden.
Die Story an sich lässt den Leser schließlich Aufatmen. Der Abschluss der Reihe ist definitiv gelungen und lässt auch bereits länger offenstehende Fragen nicht unbeantwortet.

Fazit: Alle vorangegangenen Bände haben von mir die Bestnote erhalten. Dieses hier hat aber aufgrund der oben benannten Defizite nur vier Sterne in meinen Augen verdient. Eigentlich müsste ich sogar noch einen halben Punkt mehr abziehen. Aber da die Autoren es tatsächlich geschafft haben aus der ganzen Reihe eine runde Sache zu machen und auch hier wieder das Gruselgen bei mir aktivieren konnten, will ich mal nicht so sein.
Ich freue mich schon darauf bald etwas Frisches von ihnen in der Hand halten zu dürfen.