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Veröffentlicht am 03.11.2019

Spannender Regionalkrimi aus Österreich

Perchtenjagd
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Inhalt:
In Salzburg verschwindet auf dem Adventsmarkt die kleine Marie spurlos. Obwohl sie eigentlich an der Hand ihrer Mutter war, ist sie vermutlich von einem Perchtenläufer entführt worden. Dann geht ...

Inhalt:
In Salzburg verschwindet auf dem Adventsmarkt die kleine Marie spurlos. Obwohl sie eigentlich an der Hand ihrer Mutter war, ist sie vermutlich von einem Perchtenläufer entführt worden. Dann geht es Schlag auf Schlag und es tauchen immer wieder Leichen auf. Nicht nur die Polizei ermittelt auf Hochtouren, auch der Gerichtspsychologe Meiberger nimmt die Ermittlungen auf.

Meine Meinung:
Es gibt im Fernsehen bereits eine Servus-TV-Serie “Meiberger – Im Kopf des Täters“. Ich kenne diese Serie nicht und ging also ganz unbelastet in das Buch hinein, welches der Beginn einer Krimireihe ist.

Grundsätzlich hat mir dieser Regionalkrimi gut gefallen. Es kommt relativ schnell Spannung auf, die dann auch durchgehend anhält. Das Ende war für mich unerwartet und nicht vorhersehbar. Mit dem Täter hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Das ist auf jeden Fall ein sehr großes Plus. Der Krimi endet sogar noch mit einem regelrechten Cliffhanger, so dass man am liebsten gleich den nächsten Band lesen würde. Man muss sich aber noch gedulden, der Folgeband erscheint erst im nächsten Jahr.

Richtig begeistern konnte mich der Schreibstil des Autorenduos Maja und Wolfgang Brandstetter. Das Buch ist spannend, und zugleich aber auch sehr lebendig und unterhaltsam geschrieben. Zwischendurch gibt es immer mal wieder österreichische Begriffe, aber das hat mich nicht gestört.
Besonders gut fand ich die Metaphorik und den schwarzen Humor, der immer wieder das Buch auflockert. Hierfür habe ich ein Beispiel ausgesucht: Seite 16: "Wie eine Ballerina im Vollrausch tanzte das Krainerradl im pikanten Rot, mal auf, mal ab, aber immer grazil"Wer würde hier denken, dass es sich bei dieser Beschreibung um ein Würstchen handelt.....Wunderbar und so ganz mein Geschmack.

So jetzt muss ich aber auch noch etwas bemängeln, was mir weniger gefallen hat. Es gab zwischendurch Szenen, bei denen die Protagonisten als Superman oder Supergirl dargestellt wurden. Das war dann meiner Meinung nach zu actiongeladen und zu realitätsfern. Dies mag vielleicht in einen Film passen, aber bei einem Buch mag ich es eher realistisch.
Aus diesem Grund habe ich zwischen 3 und 4 Sternen geschwankt, aber aufgrund des tollen Schreibstils mich jetzt doch für 4 entschieden.

Veröffentlicht am 02.11.2019

wieder ein Thriller, der an Spannung kaum noch zu toppen ist!

Dunkle Botschaft: Thriller
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Inhalt:
Was ursprünglich nach einem Unglück durch Stromschlag in der Badewanne aussieht, stellt sich sehr schnell als grauenhafter Mord heraus. Rechtsmedizinerin Julia Schwarz stellt fest, dass der Mörder ...

Inhalt:
Was ursprünglich nach einem Unglück durch Stromschlag in der Badewanne aussieht, stellt sich sehr schnell als grauenhafter Mord heraus. Rechtsmedizinerin Julia Schwarz stellt fest, dass der Mörder sogar eine Botschaft in der Leiche versteckt hat. Es handelt sich um ein Rätsel, welches zu lösen ist, damit es nicht noch mehr Morde gibt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt nun für Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler. Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten – nur soviel: es bleibt natürlich nicht bei der einen Leiche!

Meine Meinung:
Autorin Catherine Shepherd schafft es wie kaum ein anderer Autor in kurzer Abfolge immer wieder neue spektakuläre Thriller zu schreiben, ohne dass es langweilig oder wiederholend wirkt. Sie hat immer wieder neue Ideen die LeserInnen zu fesseln. Und so ist es auch hier wieder.
Aus der Serie um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz ist dies bereits der vierte Band. Alle Bände sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Von Anfang an kommt hier wieder Spannung auf. Im Eiltempo bin ich durch das Buch geflogen. Die Einschübe zwischendurch, die aus der Sicht des Täters und aus seiner Kindheit berichten haben mich sehr betroffen gemacht. Ich muss gestehen, ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die tollen Cliffhanger zwischendurch rauben einem schier den Atem und zwingen einem immer weiterzulesen. Das Ende ist nicht vorhersehbar und die Autorin schafft es wieder die LeserInnen auf falsche Fährten zu locken. So muss ein Thriller sein!

Von mir gibt es die volle Punktzahl für einen absolut tollen Thriller, den ich sehr empfehlen kann. Das Einzige was für mich nicht so wirklich gepasst hat, war diesmal das Cover, aber das nur am Rande. Der Thriller selbst ist wieder absolut gut durchdacht und spitze.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Gefühlvoller und berührender Frauenroman

Schicksalssommer
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Zehn Jahre ist es her, dass Reginas kleiner Sohn den Plötzlichen Kindstod erlitten hat. Regina und ihr Mann haben dies nicht wirklich verkraftet und so kam es zur 2 Jahre später zur Scheidung. Seitdem ...

Zehn Jahre ist es her, dass Reginas kleiner Sohn den Plötzlichen Kindstod erlitten hat. Regina und ihr Mann haben dies nicht wirklich verkraftet und so kam es zur 2 Jahre später zur Scheidung. Seitdem lebt die Bibliothekarin alleine und hat dies nie so richtig verarbeitet. Ins Nachbarhaus zieht nun der verwitwete Architekt Benjamin mit seinem zehnjährigen Sohn ein. Ist es ein Wink des Schicksals, dass der Junge so heißt wie Reginas verstorbenes Baby?

In kurzen Kapiteln schreibt Autorin Nelly Fehrenbach über das Schicksal und das Leben von Regina und Benjamin. Abwechselnd wird aus der Sicht dieser beiden Hauptprotagonisten berichtet. In kurzen prägnanten Sätzen geschrieben, lässt sich das Buch sehr gut lesen. Auch wenn eine zarte Liebesgeschichte enthalten ist, so geht es in dem Roman doch um sehr viel mehr. Es geht um Verlust, Trauer und Vergangenheitsbewältigung. Auch die Angst spielt eine große Rolle. Aber andererseits geht es auch um Hoffnung und Vertrauen.
Der Schreibstil ist wirklich wunderbar zu lesen. Die Autorin schreibt sehr gefühlvoll und mischt aber immer auch eine kleine Prise Humor bei. Manche Szenen hätten für meinen Geschmack noch ein wenig mehr ausgearbeitet werden können.

Das Ende war für mich schön und schlüssig, allerdings auch etwas vorhersehbar. Alles in allem ein sehr schöner Frauenroman voller Gefühl und Emotionen. Ich vergebe 4 Sterne mit Tendenz nach oben und kann den Roman allen die gerne berührende und gefühlvolle Frauenromane lesen sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Sehr berührendes Buch, welches ich absolut empfehlen kann

Die Sterne über Venedig
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Der Plot dieses Buches spielt in zwei Handlungssträngen in zwei verschiedenen Zeitebenen. Zum einen wird die Geschichte von der alleinerziehenden Nicola und ihrer Tochter Lotta erzählt. Dieser Strang spielt ...

Der Plot dieses Buches spielt in zwei Handlungssträngen in zwei verschiedenen Zeitebenen. Zum einen wird die Geschichte von der alleinerziehenden Nicola und ihrer Tochter Lotta erzählt. Dieser Strang spielt in der Gegenwart. Leider hat Nicola den Kontakt zu ihrer Schwester Caterina weitgehend verloren, ohne zu wissen, warum ihre Schwester keinen Kontakt mehr zu ihr möchte. Die beiden werden nach Venedig zur Großmutter gerufen, da diese gesundheitliche Probleme hat. Ob sie sich dabei wieder einander annähern können?
Der zweite Handlungsstrang spielt zu Kriegszeiten und handelt von der Jugendzeit der Großmutter. Die nonna erzählt aus ihrem Leben und was ihr während des Kriegs widerfahren ist.

Ich mag den Schreibstil und die Bücher von Anja Saskia Beyer sehr und habe fast alle ihre Bücher mit Begeisterung gelesen. Hier hat sie sich aber wirklich selbst übertroffen und ein absolut tolles Buch geschrieben. Sie hat den zweiten Weltkrieg und die Judenverfolgung eindrucksvoll eingebaut und ein Stück Geschichte lebendig werden lassen. Dadurch hat das Buch enorm viel Tiefgang. Zugleich hat die Autorin auch noch ein gutes Stück Spannung und eine kleine Portion Romantik und Liebe eingebaut. Also wirklich ein tolles Gesamtpaket!
Das Buch hat mich total in seinen Bann gezogen und ich konnte es kaum noch aus der Hand legen.
Die Protagonisten kommen sehr authentisch beim Lesen an und ich habe mit ihnen mitgezittert, mitgelacht und mitgeweint. Große Teile des Buches haben mich wirklich sehr stark berührt.
Auch die eingebundenen Familiengeschichten fand ich sehr interessant und auch hier gab es eine Verknüpfung zwischen den beiden Handlungssträngen.

Fazit: Ein Buch welches richtig unter die Haut geht und welches zum Nachdenken anregt. Es steckt voller Emotionen und ist sehr berührend. Außerdem zeigt es auch, dass Geschichte richtig lebendig geschildert werden kann. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.10.2019

solider Krimi, der ohne Gewalt, Brutalität und Blutvergießen auskommt

Wisting und der Tag der Vermissten
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Es gibt bereits einige Vorgängerbände um Kommissar William Wisting. Für mich war dies die erste Bekanntschaft mit ihm. Zugleich ist dieser Band der Start einer neuen Cold-Case-Serie.

Ganz kurz zum Inhalt: ...

Es gibt bereits einige Vorgängerbände um Kommissar William Wisting. Für mich war dies die erste Bekanntschaft mit ihm. Zugleich ist dieser Band der Start einer neuen Cold-Case-Serie.

Ganz kurz zum Inhalt: Es geht um einen Fall einer vermissten Frau, der 24 Jahre zurück liegt. Die Leiche der Frau wurde nie gefunden. Und wie jedes Jahr nimmt sich am Jahrestag des Verschwindens Wisting die alten Akten vor…

Das Buch liest sich sehr gut und spannend. Die 447 Seiten sind in 88 Kapitel aufgeteilt, die durchweg eine angenehme Länge haben und nicht allzu lang sind.
Bei den einzelnen Kapiteln wechselt immer wieder die Sichtweise der Protagonisten. Dies hat mir auch sehr gut gefallen.

Es kommt sehr schnell eine leichte Spannung auf, die konstant anhält und dann gegen Ende nochmal deutlich gesteigert wird. Das Ende war für mich keine richtige Überraschung, sondern ich habe eigentlich mit dieser Auflösung doch schon relativ früh gerechnet. Aber trotzdem ist das Buch für mich bis zum Ende spannend geblieben.

Trotz der Dicke des Buches liest sich der Krimi sehr gut und zugleich auch unterhaltsam. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Autor einen guten Spannungsbogen aufbauen konnte, obwohl er auf Gewalt, Brutalität und Blutvergießen komplett verzichtet hat.

Schön fand ich es auch, dass nicht nur über die Ermittlungen berichtet wird, sondern auch ein wenig über das Privatleben der Protagonisten erzählt wird. Außerdem bekommt man durch Line auch einen kleinen Einblick in die Pressearbeit.

Alles in allem ein empfehlenswerter und solider Krimi, der durchaus Lust auf die Folgebände geweckt hat. Ich vergebe dafür 4,5 Sterne.