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Veröffentlicht am 19.04.2019

Ein Thriller der mich wieder restlos begeistern und mitreißen konnte!

Ich - Im Dunkel der Angst
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Zum Inhalt des Buches möchte ich hier gar nicht viel verraten, man läuft ansonsten sehr leicht Gefahr, dass man zu viel verrät und die Spannung vorweg nimmt.

Die einzelnen, kurzen Kapitel werden abwechselnd ...

Zum Inhalt des Buches möchte ich hier gar nicht viel verraten, man läuft ansonsten sehr leicht Gefahr, dass man zu viel verrät und die Spannung vorweg nimmt.

Die einzelnen, kurzen Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von 3 Personen erzählt. Da sind zum einen die beiden Frauen Hannah und Pia, die Schwestern sind. Beide sind gerade in eine neue Gegend gezogen um mit ihren Ehemännern nochmals einen Neustart zu wagen. Dazwischen gibt es immer wieder Kapitel aus der Sicht des „Ich“. Hier ist dann auch direkt schon der Bezug zum Buchtitel: „Ich: Im Dunkel der Angst“ hergestellt. Diese Worte begegnen einem auch immer wieder im Buch.

Es kommt sehr schnell Spannung auf, die sich dann auch wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. Man hat immer wieder Verdachtsmomente. Aber wer die Bücher von Astrid Korten kennt, weiß, dass nichts so ist, wie es scheint, und dass am Ende immer noch eine Überraschung wartet!
Die Autorin schafft auch diesmal wieder eine sehr düstere Atmosphäre zu schaffen, die die Leserinnen und Leser richtig mitreißt und immer wieder eine Gänsehaut aufkommen lässt. Wenn sie vom „Lächeln der Wut“ schreibt, dann ist das ein Widerspruch in sich, der aber hier einfach absolut passend ist.

Es handelt sich um einen Psychothriller, der sich um das Thema Mobbing rankt. Aber auch Rache und Vergeltung, Schmerz und Furcht, Wut und Hass, sowie Suizid und Tod spielen eine große Rolle. Trotz dieser ernsthaften und düsteren Themen liest sich das Buch absolut super. Ich würde sogar sagen, einmal mit dem Lesen begonnen, besteht absolute Suchtgefahr! Man kann das Buch schier nicht mehr aus der Hand legen! Astrid Korten lässt einem beim Lesen wieder in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche blicken.

Auch ist sie erneut Meisterin der Verwirrung und Überraschung. Ich kann jedem der gerne spannende Psychothriller mit Tiefgang liest, empfehlen, sich mit ihr in das Dunkel der Angst zu begeben.

Zum Abschluss möchte ich noch drei Stellen zitieren, die meiner Meinung nach, den tollen, teilweise schon fast philosophisch anmutenden Schreibstil der Autorin sehr gut widerspiegeln:
Seite 150 „Gedanken waren nur Impulse, die von Synapse zu Synapse sprangen.“
Seite 259: „Auf dem Weg in die Küche hörte sie es ganz deutlich hinter sich. Die Geräusche der Angst: das schwere Atmen, schlurfende Schritte, das leise Kichern“
Seite 330: „Wenn Gewalt von außen kommt, kannst du dem entfliehen. Wenn sie in dir ist, dann gibt es kein Entkommen.“

Soweit meine Rezension, jetzt taucht am besten direkt ein in das „Dunkel der Angst“ und überzeugt euch selbst von dem Sog dieses fesselnden Buches, welches durchaus auch zum Nachdenken anregt!

Veröffentlicht am 14.04.2019

Frauenroman um Selbstfindung, Vergangenheitsbewältigung und Mutterliebe

Der Wind nimmt uns mit
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Ich liebe die Bücher von Katharina Herzog und habe „Immer wieder im Sommer“ und „Zwischen dir und mir das Meer“ mit großer Begeisterung verschlungen. Dementsprechend groß waren auch meine Erwartungen an ...

Ich liebe die Bücher von Katharina Herzog und habe „Immer wieder im Sommer“ und „Zwischen dir und mir das Meer“ mit großer Begeisterung verschlungen. Dementsprechend groß waren auch meine Erwartungen an den neusten Band. Leider konnte Katharina Herzog diesmal meine hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen.

Hauptprotagonistin Maya ist 32 Jahre alt und Reisebloggerin. Sie hat sich das Ziel gesetzt in 52 Wochen 52 Länder zu besuchen und von dort jeweils zu berichten. Eine weitere wichtige Protagonistin ist ihre Mutter Karoline, die auf La Gomera lebt. Eigentlich möchte Maya überall hin, nur nicht nach La Gomera. Aber das Schicksal führt sie ausgerechnet dort hin.
Mehr möchte ich an diese Stelle nicht über den Inhalt preisgeben. Für meinen Geschmack verrät der Klappentext sogar schon etwas zu viel.

Abwechselnd berichten Maya und Karoline und die einzelnen Kapitel sind dementsprechend übertitelt. Die Abschnitte von Maya spielen in der Gegenwart, während die Kapitel von Karoline überwiegend aus der Vergangenheit erzählen.
Mit Maya bin ich aber im Laufe des Buches so gar nicht warm geworden. Sie kam mir von ihrem Verhalten einfach nicht vor wie 32 Jahre. Ich konnte mich also überhaupt nicht so richtig auf sie einlassen. Sehr viel besser hat mir Karoline und ihre Geschichte gefallen und dementsprechend auch mehr berührt.

Insgesamt war mir in diesem Buch etwas zu viel Esoterik. Ich kann damit nicht so wirklich viel anfangen und es kam manches einfach nicht wirklich authentisch oder real bei mir an.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr gut und flüssig zu lesen und man merkt, dass sie für das Buch wieder sehr gut recherchiert hat, und weiß wovon sie schreibt. Man hat wirklich einen schönen Eindruck von La Gomera beim Lesen erhalten.
Auch das Nachwort hat noch einiges erklärt und hat mir sehr gut gefallen. Was mir aber bei diesem Buch am besten gefallen hat, war die Mutterliebe, die man so richtig (vor allem gegen Ende) fühlen und spüren konnte, die sogar über das eigene Blut hinausgeht.
Fazit: Ein schöner Frauenroman zur Thematik Vergangenheitsbewältigung und Selbstfindung, durchaus mit etwas Tiefgang.  Aufgrund der schon erwähnten kleineren Sachen, die mir nicht so gut gefallen haben, vergebe ich 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.04.2019

von kleinen Längen abgesehen, doch sehr fesselnd

Lass sie nicht in dein Haus
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Inhalt (übernommen):
Lange haben sie sich nicht gesehen: Melanie und ihre ehemals beste Freundin Abi. Während der Uni waren sie unzertrennlich, doch dann musste Mel ihr Studium abbrechen, weil sie schwanger ...

Inhalt (übernommen):
Lange haben sie sich nicht gesehen: Melanie und ihre ehemals beste Freundin Abi. Während der Uni waren sie unzertrennlich, doch dann musste Mel ihr Studium abbrechen, weil sie schwanger wurde. Abi heiratete ihren Freund Rob, ging mit ihm nach Amerika, und die beiden verloren sich aus den Augen. Nun meldet sich Abi plötzlich bei Mel. Sie hat sich von Rob getrennt und kehrt nach England zurück. Mel lädt sie spontan ein, erst einmal bei ihr zu wohnen. Sie empfängt Abi mit offenen Armen. Doch bald macht Mel eine schreckliche Entdeckung. Warum ist Abi wirklich zurückgekommen?
Meine Meinung:
Geschrieben ist das Buch abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Melanie und Abigail und auch dementsprechend immer übertitelt. Ein wenig habe ich mich gewundert, dass die Kapitel trotzdem nicht in der Ich-Form geschrieben sind. Das hätte meiner Meinung nach wunderbar gepasst. Einige wenige Kapitel berichten auch noch aus der Sicht einiger anderer Protagonisten.
Das Buch ist untertitelt mit „Roman“. Es handelt sich für mich hier um einen Spannungsroman, der durchaus etliche Elemente eines Psychothrillers enthält.
Inhaltlich geht es vor allem um die Themen Freundschaft, Rache und Manipulation. Auch wenn dieses Buch eigentlich komplett ohne körperliche Gewalt und Blutvergießen auskommt, so hat die Autorin Adele Parks es trotzdem geschafft, mich zu fesseln. Es gibt durchaus einen Spannungsbogen, der einem dazu verleitet immer weiter lesen zu wollen. Dies hat die Autorin wunderbar gemacht und die Neugierde oder Spannung blieb bis zum Ende erhalten, obwohl man immer wieder Ahnungen hatte, bei denen man eigentlich auch gar nicht falsch lag – so ging es jedenfalls mir.
Die beiden Hauptprotagonistinnen sind total unterschiedlich von ihrem Wesen, und das obwohl sie ehemals beste Freundinnen waren. Ich muss gestehen, so richtig war geworden, bin ich mit keiner der beiden. Trotzdem wusste mich das Buch richtig zu begeistern. Allerdings hat die Autorin manche Nebensächlichkeiten zu sehr ausgeschmückt, so dass zwischendurch auch Längen aufkamen. Ich habe zwischen 4 und 5 Sternen geschwankt und aufgrund der Längen vergebe ich 4 Sterne mit Tendenz nach oben. Alles in allem ein fesselnder und gut zu lesender Spannungsroman mit Thillerelementen.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Solide und witzige Leseunterhaltung für zwischendurch

Kaschmirgefühl
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Gottlieb arbeitet als Krankenpfleger in einem Hospiz und wird täglich mit dem Tod konfrontiert. Eines Abends ruft er bei einer Sexhotline an und landet bei Marie in der Leitung. Er verliebt sich scheinbar ...

Gottlieb arbeitet als Krankenpfleger in einem Hospiz und wird täglich mit dem Tod konfrontiert. Eines Abends ruft er bei einer Sexhotline an und landet bei Marie in der Leitung. Er verliebt sich scheinbar in ihre Stimme, möchte aber keinen Telefonsex, sondern nur reden. Dies überrascht Marie natürlich sehr, aber trotzdem scheinen sich die beiden voneinander angezogen zu fühlen.
Von kleinen Pausen abgesehen telefonieren sie die ganze Nacht, bis in den frühen Morgen.

In diesem Buch sind in Dialogform die Gespräche der beiden niedergeschrieben. Mir persönlich hat der Schreibstil gut gefallen. Er lässt sich gut und unterhaltsam lesen. Mit seinen 188 Seiten ist es ein Buch zum zwischendurch lesen. Man sollte keine hohen literarischen Ansprüche erwarten, sondern einfach etwas kurzweilige Unterhaltung. Für mich war das Buch auch wirklich unterhaltsam und witzig. Auch war der Ausgang nicht so unbedingt vorhersehbar, so dass das Buch sogar ein wenig spannend war.

Es war sicher Neuland für Bernhard Aichner, dass er einen Roman über die Liebe geschrieben hat. Normalerweise sind ja eher Krimis oder Thriller sein Metier. Aber auch wenn dieser Roman nicht ganz an seine Thriller heranreichen kann, so war es für mich trotzdem solide Leseunterhaltung und es hat einfach Spaß gemacht, die paar Stunden zusammen mit Marie und Gottlieb zu verbringen.

Vom Äußeren her hat mich das Buch sogar richtig begeistert. Ich finde es ist von der Aufmachung her richtig toll gemacht. Das Cover sieht in natura richtig schön aus und die Schrift des Titels ist erhaben gedruckt, so dass es sich richtig „samtig“ anfühlt, wenn man mit dem Finger darüber streicht.

Insgesamt ein Buch, welches mich zwar nicht total begeistert hat, aber dennoch zufrieden zurück lässt. Ich würde es einfach als solide Leseunterhaltung bezeichnen. Und die Idee zu diesem Buch finde ich wirklich sehr originell!

Veröffentlicht am 07.04.2019

Reginalkrimi mit Bezug zu Griechenland, zur Eifel und zum Fußball

Lidakis spielt falsch
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Es handelt sich hierbei um den 3. Fall für den Detektiv Andy Mücke aus der Eifel. Für mich war es die erste Bekanntschaft mit einem Buch des Autors Jürgen Schmidt. Gelockt hat mich das Buch einerseits ...

Es handelt sich hierbei um den 3. Fall für den Detektiv Andy Mücke aus der Eifel. Für mich war es die erste Bekanntschaft mit einem Buch des Autors Jürgen Schmidt. Gelockt hat mich das Buch einerseits weil es vom Plot her ein wenig um Profifußball geht und andererseits, weil der Hauptprotagonist Spyros Lidakis ein Grieche ist und man Andy Mücke nach Korfu begleiten kann.
Allen Nichtfußballfans sei aber gleich versichert, dass Fußball eher eine kleine Nebenrolle spielt.

Man merkt aber auf jeden Fall, dass der Autor für dieses Buch gut recherchiert hat, und Korfu gut kennt. Ich war selbst schon vor Ort und hatte beim Lesen vieles wiedererkannt und schöne Bilder vor Augen. Es war sozusagen wie eine kleine Auszeit in Griechenland für mich!

Es handelt sich hier um einen eher sanften Krimi, der weitgehend ohne brutale Szenen und Blutvergießen auskommt. Trotzdem kommt zu Beginn schon leichte Spannung auf, die sich dann langsam steigert, und in ein schönes Finale mündet. Sehr überraschend war der Ausgang des Krimis, denn mit dieser Auflösung konnte man zu Beginn in keinster Weise rechnen. Auch das macht meiner Meinung nach einen guten Krimi aus, dass man nicht zu Beginn schon den richtigen Verdacht hat.

Der Schreibstil des Autors hat mich positiv überrascht. Der Krimi liest sich richtig gut und es kommen keine Längen auf. Besonders erwähnen möchte ich auch, dass der Text immer wieder mit kleinen humorvollen Stellen gewürzt ist, die mich zwischendurch zum Schmunzeln gebracht haben. Auch die einzelnen Protagonisten wurden sehr gut dargestellt und waren beim Lesen sozusagen greifbar und authentisch.

Alles in allem wirklich eine schöne Krimi-Lektüre, wenn man eher die „leisen Töne“ mit etwas Regionalbezug mag. Bei mir hat das Buch auf jeden Fall Lust auf mehr von Jürgen Schmidt erweckt. Und wenn man Krimis UND Korfu mag, dann ist dies auf jeden Fall eine Pflichtlektüre!