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Veröffentlicht am 12.09.2018

Es ist nie zu spät, um nochmal neu durchzustarten!

Spätsommerfreundinnen
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Inhalt:
Jette steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag, als sich ihr Mann wegen einer anderen Frau von ihr scheiden lässt. So lebt sie mit ihrer 21jährigen Tochter Jule gemeinsam im Ruhrgebiet und muss ihr ...

Inhalt:
Jette steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag, als sich ihr Mann wegen einer anderen Frau von ihr scheiden lässt. So lebt sie mit ihrer 21jährigen Tochter Jule gemeinsam im Ruhrgebiet und muss ihr Leben neu sortieren. Zum Trost hat sie mit ihrer besten Freundin Eva einen kleinen Urlaub auf Sylt geplant. Dann trifft jedoch die Nachricht ein, dass ein väterlicher Freund aus ihrer Heimat gestorben ist. Die schönen Erinnerungen ihrer Kindheit holen Jette ein und sie beschließt zur Beerdigung von Thies in ihre Heimat in die Lüneburger Heide zu fahren. Dann kommt alles anders als geplant…..
Meine Meinung:
Ich liebe die Romane und den Schreibstil von Andrea Russo. Und so ging ich voller Vorfreude und mit hohen Erwartungen an diesen Roman. Und auch diesmal hat es die Autorin geschafft, mein Herz zu berühren. Das Buch ist wieder wunderschön geschrieben. Die vielen kurzen Kapitel kommen meiner Vorliebe sehr entgegen. Der Schreibstil ist einfach wieder wunderbar zu lesen. Eine gute Mischung von Gefühl, Romantik, Humor, Spannung und Tiefgang ist hier enthalten. Ich könnte wieder etliche Stellen zitieren, die mich zum Schmunzeln oder Lachen gebracht haben. Aber mindestens genauso viele wunderbare Stellen stehen dem entgegen, die einem zum Nachdenken bringen und in denen viel Wahrheit und Tiefsinn enthalten ist.
Hinzu kommt, dass die Hauptprotagonistin in der Mitte des Lebens steht und ich mich sehr gut mit ihr identifizieren konnte. Dadurch ist die Handlung für mich sehr gut nachvollziehbar und absolut realitätsnah – sozusagen aus dem wahren Leben gegriffen.
Sehr schön fand ich es auch, dass aufgezeigt wurde, wie wichtig und hilfreich wahre Freundschaft ist. Ich finde jede Frau sollte in der Lebensmitte eine „Spätsommerfreundin“ haben.
Absolut witzig fand ich den ausgeklügelten Plan von Thies – ja für mich war es ein regelrecht genialer Schachzug. Diese Idee fand ich absolut originell.
Dieses Buch ist ein stimmiges Gesamtpaket: Ein wunderschöner Titel mit einem noch schöneren Cover, der dann auch noch passend dazu im Spätsommer erschienen ist. Ja und der Inhalt ist auch einfach total schön und lesenswert. Es passt hier einfach alles zusammen!

Veröffentlicht am 08.09.2018

sehr schön zu lesen und mit einem tollen Spannungsbogen!

Totenweg
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"Totenweg“ ist der Beginn einer neuen Krimi-Reihe, namens „Elbmarsch-Krimi“.

Hauptprotagonisten hierbei sind die Polizistin Frida und Kriminalhauptkommissar Bjarne Haverkorn.

Vor zwanzig Jahren wurde ...

"Totenweg“ ist der Beginn einer neuen Krimi-Reihe, namens „Elbmarsch-Krimi“.

Hauptprotagonisten hierbei sind die Polizistin Frida und Kriminalhauptkommissar Bjarne Haverkorn.

Vor zwanzig Jahren wurde Fridas beste Freundin ermordet. Haverkorn war in diesem Fall der Ermittler. Der Mord konnte nie aufgeklärt werden. Nun kommt Frida für einige Tage zurück auf den elterlichen Apfelhof. Leider wird ihr Vater Opfer eines Mordanschlags und kommt schwer verletzt ins Krankenhaus. Darum bleibt Frida erstmal in ihrer Heimat, um sich vorrübergehend um die Geschäfte des Vaters zu kümmern. Doch irgendjemand scheint etwas dagegen zu haben. Es passieren noch einige Sachen, die ich hier aber nicht verraten möchte.

Es war mein erstes Buch von Romy Fölck und ich wurde angenehm überrascht. Der Krimi liest sich absolut super und ich bin richtig begeistert. Obwohl das Buch nicht wirklich viel Brutalität enthält, so kommt recht schnell Spannung auf, die sich zum Ende hin noch richtig steigert. Meiner Meinung nach ist der Spannungsbogen richtig toll und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Man tappt lange Zeit im Dunkeln, wird auf falsche Fährten gelockt und das Ende war nicht vorhersehbar.

Auch die beiden unterschiedlichen Zeitebenen und Handlungsstränge wurden sehr gut miteinander verflochten, so dass man jederzeit den Überblick behalten konnte.

Die Protagonisten waren sehr authentisch und kamen sehr realistisch und gut vorstellbar bei mir an.

Fazit: Ein toller Krimi, der mich richtig gefesselt und begeistert hat. Ich freue mich nun schon auf den Folgeband! Romy Fölck ist für mich eine echt tolle Neuentdeckung!

Veröffentlicht am 04.09.2018

Wunderschöner Roman um die Thematik Trauer und Trauerbewältigung

Die Liebesbriefe von Montmartre
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Inhalt:
Der Schriftsteller Julien ist am Boden zerstört, als seine Frau, die schwer krank ist, mit nur 33 Jahren stirbt. Sein einziger Halt ist nun sein kleiner Sohn Arthur. Seine kranke Frau hat ihm ...

Inhalt:
Der Schriftsteller Julien ist am Boden zerstört, als seine Frau, die schwer krank ist, mit nur 33 Jahren stirbt. Sein einziger Halt ist nun sein kleiner Sohn Arthur. Seine kranke Frau hat ihm bevor sie gestorben ist, das Versprechen abgenommen, dass er ihr nach ihrem Tod 33 Briefe schreibt – für jedes Lebensjahr einen. Anfangs sieht Julien keinen Sinn darin, die Briefe zu schreiben. Aber dann beginnt er doch mit dieser Art Vergangenheitsbewältigung. Auf dem Friedhof am Montmartre, wo sich die beiden kennengelernt haben, liegt Helene begraben. Und Julien hat extra an ihrem Grabstein ein Geheimfach für diese Liebesbriefe einbauen lassen. Mehr sei an dieser Stelle nicht zum Inhalt verraten.


Meine Meinung:
Ich muss sagen, dies war mein erstes Buch von Nicolas Barreau und so war ich richtig gespannt. Und soviel vorweg: Ich wurde in keinster Weise enttäuscht, sondern das Buch hat Lust auf mehr von diesem Autor gemacht!
Er schreibt sehr warmherzig und unheimlich gefühlvoll. Es ist ihm gelungen, mich mit seiner romantischen Geschichte voll einzufangen. Nicolas Barreau schreibt wunderschön und richtiggehend poetisch. Sein Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen.

Das Buch hat richtig Tiefgang. Es geht um sehr viel um Tod und Trauer, und um Trauerbewältigung. Es ist trotzdem kein trauriges Buch. Im Gegenteil, dieses Buch kann sogar Mut machen!
Im Gegenzug dazu ist es auch sehr gefühlvoll geschrieben. Die einzelnen Charaktere sind sehr authentisch dargestellt. Und der kleine Arthur hat mir das ein oder andere Lächeln oder Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Es ist stellenweise ein wenig bittersüß geschrieben, aber keineswegs kitschig.

Abschließen möchte ich meine Rezension mit der Textstelle, die mir am besten gefallen hat.
S 111 "Die Toten sollten immer ein Zimmer in unserer Erinnerung haben. Wir können sie dort besuchen, doch es ist wichtig, dass wir sie in diesem Zimmer zurücklassen und die Tür von außen zumachen, wenn wir gehen."
Einfach nur ein wunderschönes Buch, welches ich absolut weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Wunderschöner und sehr gefühlvoller Frauenroma

Träume der Provence
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Inhalt:
Marie hat es nicht leicht. Sie ist alleinerziehend und nun hat sie auch noch ohne eigenes Verschulden ihren Job verloren. Dabei bräuchte sie so dringend Geld, um mit ihrem 15jährigen Sohn Robin ...

Inhalt:
Marie hat es nicht leicht. Sie ist alleinerziehend und nun hat sie auch noch ohne eigenes Verschulden ihren Job verloren. Dabei bräuchte sie so dringend Geld, um mit ihrem 15jährigen Sohn Robin nach Amerika zu fliegen, um ihn dort wegen einer Autoimmunerkrankung behandeln zu lassen.
Als Robin ein Foto von einem Gemälde entdeckt, dass von einem berühmten Maler stammt, und einst seiner verstorbenen Großmutter gehörte, macht sich Marie auf nach Frankreich, um das Gemälde zu finden.


Meine Meinung:
Die Handlung dieses Roman entführt die LeserInnen in die Provence. Ich war noch nie dort, hatte aber beim Lesen immer wieder Bilder vor Augen und sogar Düfte in der Nase. So habe ich die Lavendelfelder nicht nur vor mir gesehen, sondern auch gerochen, genauso wie die leckere Aprikosentarte und einiges andere.
Anja Saskia Beyer versteht es mit ihrem tollen Schreibstil immer wieder mich voll einzufangen .

Das Buch berichtet aus verschiedenen Zeitebenen. Der Prolog ist aus dem Jahr 2011, als Marie von ihrem Mann verlassen wird und ihre Mutter noch lebt. Ganz kurz lernt man hier auch Maries Mutter kennen. Ein Großteil des Romans rankt sich nämlich um sie.
Es wechseln sich dann immer Handlungsstränge aus den Jahren 1966 und 2018 ab. Dies hat die Autorin auch sehr geschickt gemacht, so dass ich beide Handlungen gleichermaßen fesselnd fand.

Es gibt am Rande eine kleine Liebesgeschichte, aber in erster Linie steht ein Familiengeheimnis im Vordergrund. Man erfährt, wie so manche Lüge wirklich Leben und Träume zerstören kann.

In diesem Buch erwartet die LeserInnen eine tolle Mischung aus Spannung, Humor, Tiefgang und Gefühl. Anna Saskia Beyer konnte mich mit ihrem neusten Roman wieder absolut begeistern.
Also i-Tüpfelchen möchte ich auch noch das tolle und einladende Cover erwähnen, sowie die beiden Rezepte am Ende des Buches.
Ein absolut tolles und gefühlvolles Buch, welches ich unbedingt weiterempfehlen kann!

Abschließen möchte ich mit einem sehr schönen Zitat aus diesem Buch.
Seite 257: „Das Glück erkennen, das war es was man lernen musste. Jeden Tag.“

Veröffentlicht am 25.08.2018

für mich leider eine Enttäuschung

Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte
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In diesem Buch darf man ein Jahr im Leben der 30-jährigen Ruth Young miterleben, die auf Bitte ihrer Mutter in das Elternhaus zurückkehrt, um sich um ihren an Demenz erkrankten Vater Howard zu kümmern. ...

In diesem Buch darf man ein Jahr im Leben der 30-jährigen Ruth Young miterleben, die auf Bitte ihrer Mutter in das Elternhaus zurückkehrt, um sich um ihren an Demenz erkrankten Vater Howard zu kümmern. Ihr Vater war Professor an einem College, und kann nun nicht mehr unterrichten. Ruth lässt ihn beispielsweise vor einigen Leuten weiterhin sein Seminar abhalten, um ihm ein wenig Normalität zu geben. Ruth selbst ist gerade auch in einer kleinen Lebenskrise, da ihre Verlobung in die Brüche gegangen ist. Daher bietet sich diese Auszeit an.
In einer Art Tagebucheinträge zeichnet Ruth die Erlebnisse der Familie mit Howard auf. Die Einträge sind immer mit dem entsprechenden Datum übertitelt. Die meisten Einträge sind eher kurz gehalten, aber die Länge variiert. Grundsätzlich ist das ein Schreibstil, den ich eigentlich mag.
Mir ist das Buch aber nicht genug in die Tiefe gegangen. Die Krankheit selbst und der Umgang damit, die Ängste der Familienangehörigen usw. hat meiner Meinung nach zu wenig Platz eingenommen. Irgendwie ist das Buch für mich am eigentlichen Thema vorbei gegangen. Dafür wurden viel zu viele Nebensächlichkeiten aufgeführt. Häufig wurden absolute Belanglosigkeiten aneinandergereiht.
Als Beispiel hierfür möchte ich von Seite 60 zitieren: „Was mache ich den ganzen Tag? Ich weiß es nicht genau. Ich hole mit einem Essstäbchen Haar aus dem Badezimmerabfluss...“
Auch der Stil selbst hat mir teilweise überhaupt gar nicht gefallen. Der erwartete Humor ist mir zu kurz gekommen. Stellenweise ist der Schreibstil auch wirklich regelrecht abgedriftet, so dass ich mich genervt gefühlt habe. Hierfür ein Beispiel von der nächsten Seite (61): „Wie ungerecht, dass er nicht traurig ist – dass Joel überhaupt nicht um uns getrauert hat. Was für eine scheiß verfickte unfaire beschissene Fickscheisse.“
Am besten gefallen haben mir die Einschübe aus einem Notizbuch des Vaters, wo er Erlebnisse aus der Kindheit von Ruth aufgeschrieben hat. Diese Stellen waren meist schön und berührend oder anrührend.
Insgesamt gesehen hat mich das Buch leider enttäuscht. Zu der Thematik Demenz und Alzheimer habe ich wirklich schon bessere und zugleich unterhaltsamere Bücher gelesen.