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Veröffentlicht am 02.09.2018

Wunderschöner und sehr gefühlvoller Frauenroma

Träume der Provence
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Inhalt:
Marie hat es nicht leicht. Sie ist alleinerziehend und nun hat sie auch noch ohne eigenes Verschulden ihren Job verloren. Dabei bräuchte sie so dringend Geld, um mit ihrem 15jährigen Sohn Robin ...

Inhalt:
Marie hat es nicht leicht. Sie ist alleinerziehend und nun hat sie auch noch ohne eigenes Verschulden ihren Job verloren. Dabei bräuchte sie so dringend Geld, um mit ihrem 15jährigen Sohn Robin nach Amerika zu fliegen, um ihn dort wegen einer Autoimmunerkrankung behandeln zu lassen.
Als Robin ein Foto von einem Gemälde entdeckt, dass von einem berühmten Maler stammt, und einst seiner verstorbenen Großmutter gehörte, macht sich Marie auf nach Frankreich, um das Gemälde zu finden.


Meine Meinung:
Die Handlung dieses Roman entführt die LeserInnen in die Provence. Ich war noch nie dort, hatte aber beim Lesen immer wieder Bilder vor Augen und sogar Düfte in der Nase. So habe ich die Lavendelfelder nicht nur vor mir gesehen, sondern auch gerochen, genauso wie die leckere Aprikosentarte und einiges andere.
Anja Saskia Beyer versteht es mit ihrem tollen Schreibstil immer wieder mich voll einzufangen .

Das Buch berichtet aus verschiedenen Zeitebenen. Der Prolog ist aus dem Jahr 2011, als Marie von ihrem Mann verlassen wird und ihre Mutter noch lebt. Ganz kurz lernt man hier auch Maries Mutter kennen. Ein Großteil des Romans rankt sich nämlich um sie.
Es wechseln sich dann immer Handlungsstränge aus den Jahren 1966 und 2018 ab. Dies hat die Autorin auch sehr geschickt gemacht, so dass ich beide Handlungen gleichermaßen fesselnd fand.

Es gibt am Rande eine kleine Liebesgeschichte, aber in erster Linie steht ein Familiengeheimnis im Vordergrund. Man erfährt, wie so manche Lüge wirklich Leben und Träume zerstören kann.

In diesem Buch erwartet die LeserInnen eine tolle Mischung aus Spannung, Humor, Tiefgang und Gefühl. Anna Saskia Beyer konnte mich mit ihrem neusten Roman wieder absolut begeistern.
Also i-Tüpfelchen möchte ich auch noch das tolle und einladende Cover erwähnen, sowie die beiden Rezepte am Ende des Buches.
Ein absolut tolles und gefühlvolles Buch, welches ich unbedingt weiterempfehlen kann!

Abschließen möchte ich mit einem sehr schönen Zitat aus diesem Buch.
Seite 257: „Das Glück erkennen, das war es was man lernen musste. Jeden Tag.“

Veröffentlicht am 25.08.2018

für mich leider eine Enttäuschung

Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte
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In diesem Buch darf man ein Jahr im Leben der 30-jährigen Ruth Young miterleben, die auf Bitte ihrer Mutter in das Elternhaus zurückkehrt, um sich um ihren an Demenz erkrankten Vater Howard zu kümmern. ...

In diesem Buch darf man ein Jahr im Leben der 30-jährigen Ruth Young miterleben, die auf Bitte ihrer Mutter in das Elternhaus zurückkehrt, um sich um ihren an Demenz erkrankten Vater Howard zu kümmern. Ihr Vater war Professor an einem College, und kann nun nicht mehr unterrichten. Ruth lässt ihn beispielsweise vor einigen Leuten weiterhin sein Seminar abhalten, um ihm ein wenig Normalität zu geben. Ruth selbst ist gerade auch in einer kleinen Lebenskrise, da ihre Verlobung in die Brüche gegangen ist. Daher bietet sich diese Auszeit an.
In einer Art Tagebucheinträge zeichnet Ruth die Erlebnisse der Familie mit Howard auf. Die Einträge sind immer mit dem entsprechenden Datum übertitelt. Die meisten Einträge sind eher kurz gehalten, aber die Länge variiert. Grundsätzlich ist das ein Schreibstil, den ich eigentlich mag.
Mir ist das Buch aber nicht genug in die Tiefe gegangen. Die Krankheit selbst und der Umgang damit, die Ängste der Familienangehörigen usw. hat meiner Meinung nach zu wenig Platz eingenommen. Irgendwie ist das Buch für mich am eigentlichen Thema vorbei gegangen. Dafür wurden viel zu viele Nebensächlichkeiten aufgeführt. Häufig wurden absolute Belanglosigkeiten aneinandergereiht.
Als Beispiel hierfür möchte ich von Seite 60 zitieren: „Was mache ich den ganzen Tag? Ich weiß es nicht genau. Ich hole mit einem Essstäbchen Haar aus dem Badezimmerabfluss...“
Auch der Stil selbst hat mir teilweise überhaupt gar nicht gefallen. Der erwartete Humor ist mir zu kurz gekommen. Stellenweise ist der Schreibstil auch wirklich regelrecht abgedriftet, so dass ich mich genervt gefühlt habe. Hierfür ein Beispiel von der nächsten Seite (61): „Wie ungerecht, dass er nicht traurig ist – dass Joel überhaupt nicht um uns getrauert hat. Was für eine scheiß verfickte unfaire beschissene Fickscheisse.“
Am besten gefallen haben mir die Einschübe aus einem Notizbuch des Vaters, wo er Erlebnisse aus der Kindheit von Ruth aufgeschrieben hat. Diese Stellen waren meist schön und berührend oder anrührend.
Insgesamt gesehen hat mich das Buch leider enttäuscht. Zu der Thematik Demenz und Alzheimer habe ich wirklich schon bessere und zugleich unterhaltsamere Bücher gelesen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Nicht nur für Hundliebhaber sehr empfehlenswert!

Von Hunden und Menschen und der Suche nach dem Glück
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In diesem Buch macht sich der Psychologe und Psychotherapeut Tom Diesbrock Gedanken über das Leben und das Glück. Er hat vor einigen Jahren in Indien einen Straßenhund kennen- und liebengelernt. Als er ...

In diesem Buch macht sich der Psychologe und Psychotherapeut Tom Diesbrock Gedanken über das Leben und das Glück. Er hat vor einigen Jahren in Indien einen Straßenhund kennen- und liebengelernt. Als er wieder zurück in Deutschland war, hat er alles daran gesetzt, den Hund zu sich zu holen. Nun fragt er in diesem Buch, ob wir uns einiges von Hunden abschauen können und ob wir von Hunden lernen können glücklich zu leben.
In Zwiegesprächen bzw. in Dialogform werden Gespräche zwischen Hund und Mensch aufgeführt. Es geht um Themen wie Glück, Dankbarkeit, Zufriedenheit, Vertrauen und einiges mehr. Obwohl in diesem Themen sehr viel Tiefe und auch etwas Psychologie und Philosophie enthalten ist, so liest es sich doch ungemein unterhaltsam. Der Schreibstil in dieser Dialogform ist absolut toll zu lesen. Die Gedankengänge von Jacob sind sehr interessant und vieles regt zum Nachdenken und auch zur Selbstreflexion an.
Hier noch meine Lieblingsstelle:
S. 74 " Eigentlich erstaunlich, wie viele kleine schöne Momente so ein stinknormaler Tag hat".
Man wird durch die Dialoge einfach dazu animiert über das Leben ein wenig nachzudenken.
Das Buch punktet nicht nur mit dem unterhaltsamen Schreibstil und den schönen Gedanken, sondern auch die Illustrationen sind richtig bezaubernd.
Ein tolles Gesamtpaket und ich würde das Buch absolut weiterempfehlen. Für alle Hundeliebhaber und Tierfreunde ist es sowieso ein Muss.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Absolut unterhaltsam und total witziger Regionalkrimi

Bülent Rambichler und die fliegende Sau
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Bülent Rambichler ist der Sohn eines türkischen Vaters und einer deutschen Mutter und lebt und arbeite als Kriminalpolizist in Nürnberg. Allerdings hat er diesen Beruf mehr auf den Wunsch seines Vaters ...

Bülent Rambichler ist der Sohn eines türkischen Vaters und einer deutschen Mutter und lebt und arbeite als Kriminalpolizist in Nürnberg. Allerdings hat er diesen Beruf mehr auf den Wunsch seines Vaters ergriffen. Eigentlich arbeitet er eher lieber hinter den Kulissen. Doch als eine Leiche auftaucht, muss Bülent zusammen mit seiner Kollegin Astrid ermitteln und sie müssen ihre Kommandozentrale in den elterlichen Schuppen verlegen.
Es handelt sich hier um den ersten Band um Bülent Rambichler. Dieser türkisch-fränkische Ermittler ist schon sehr eigen. Er legt sehr viel Wert auf sein Äußeres und liebt seinen eigenen Hamam. Im Kontrast dazu arbeitet er mit seiner Kollegin Astrid zusammen, die sich vegan ernährt und auf Yoga steht. Unterschiedlicher könnten die beiden eigentlich nicht sein, aber trotzdem ergänzen sie sich gut. Ich habe mich wirklich sehr über beide amüsiert.
Man sollte keinen besonders spannenden oder gar blutrünstigen Krimi erwarten. Es handelt sich um einen humorvollen Regionalkrimi, der sich in erster Linie durch seinen (teilweise etwas derben) Humor von anderen Krimis abhebt. Die Leser/innen erwartet ein wahres Feuerwerk an Wortwitz, Situationskomik und schwarzem Humor. Mich persönlich konnte dieser Regionalkrimi mit seinem Humor begeistern. Es geht schon los, als die Leiche gefunden wird: Es handelt sich um die „Gelbwurst-Pflunzn“. Wer hat bei dieser Namensgebung nicht direkt schon ein Bild vor Augen? Auch Begriffe wie „Neurosenschleuder“ oder „Transpirationsschleusen“ sind hier zu finden.
Neben den witzigen Charakteren und dem vielen Humor gibt es auch einen leichten Spannungsbogen, der bis zum Ende aufrecht erhalten wird. Doch ich muss sagen, der Kriminalfall selbst war für mich fast nebensächlich. Für mich lebt dieses Buch wirklich von Witz und Humor. Ich habe beim Lesen wirklich sehr viel gelacht und mich bestens unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Unterhaltsamer Softkrimi mit viel Humor

Müritz, Mord und Mückenstich
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Die Journalistin Frieda ist seit 20 Jahren verheiratet, hat zwei Kinder, die aus dem Gröbsten raus sind, und ist nun in der Mitte ihres Lebens nochmal schwanger. Von ihrem Mann erhält sie zum Geburtstag ...

Die Journalistin Frieda ist seit 20 Jahren verheiratet, hat zwei Kinder, die aus dem Gröbsten raus sind, und ist nun in der Mitte ihres Lebens nochmal schwanger. Von ihrem Mann erhält sie zum Geburtstag einen Campingurlaub mit der Familie. Frieda ist zwar nicht wirklich begeistert von der Idee, da sie Campen eigentlich nicht mag, aber sie lässt sich darauf ein. Doch kaum auf dem Campingplatz „Hexenplätzchen“ angekommen, entdeckt sie eine Leiche in einer Hängematte. Eigentlich sieht es nach einem natürlichen Tod aus, aber Frieda ist der festen Überzeugung, dass es sich um Mord handelt. Darum geht sie auf Spurensuche. In der Campingnachbarin Melanie findet sie eine Mitstreiterin, die ihr bei den Ermittlungen hilft. Ob Frieda wirklich den richtigen Riecher hat?

Dies war mein erstes Buch der Autorin Charly von Feyerabend, aber bestimmt nicht mein letztes. Ich finde ihren Schreibstil absolut gelungen. Sie schreibt sehr unterhaltsam und hat ihren Krimi mit sehr viel Humor, Wortwitz und Situationskomik gespickt. Aus diesem Grund ist das Buch absolut unterhaltsam zu lesen. Der Krimianteil ist zwar eher dezent, aber trotzdem blieb das Buch spannend bis zum Schluss und unvorhersehbar.

Die Hauptprotagonisten Frieda und Melanie sind zwar schon etwas mit Eigenarten versehen und stellenweise etwas skurril, aber ich habe mich sehr über die beiden amüsiert. Auch die anderen Protagonisten sind sind so gut dargestellt, dass ich ein Bild vor Augen hatte. Auch sie sind zumeist etwas skurril, wie beispielsweise der nervige Bernd.

Beim Lesen des Buches bleibt kein Auge trocken, weil es einfach total humorvoll geschrieben ist. Das macht die Besonderheit dieses Softkrimis aus.

Wer einen unterhaltsamen leichten Krimi sucht, der weitgehend ohne Blut und Brutalität auskommt, aber dafür mit viel Humor punktet, der sollte dieses Buch unbedingt lesen.