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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2017

Spannend, aber nicht reißerisch, mit originellem Ermittler

Ermordung des Glücks
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Das war mein zweiter Ani, aber der erste mit Jakob Franck. Zu Anfang mußte ich kämpfen, aber der eigenartige Schreibstil hat mich dann doch gefangen. Sprachlich klasse! Natürlich hab ich auch mehroder ...

Das war mein zweiter Ani, aber der erste mit Jakob Franck. Zu Anfang mußte ich kämpfen, aber der eigenartige Schreibstil hat mich dann doch gefangen. Sprachlich klasse! Natürlich hab ich auch mehroder weniger einen "normalen" Krimi erwartet, den man in einem Rutsch liest. In dieser Geschichte wird man so richtig entschleunigt, was hauptsächlich an der bedächtigen und tiefgehenden Ermittlungsarbeit von Franck liegt. Das braucht alles seine Zeit.Interessant, was er aus den "Verdächtigen" herauslocken kann. Er hat eine nahezu grenzenlose Geduld im Ermitteln, muß unbedingt das letzte, vieleicht vergessene, wichtige "Fitzelchen" finden. Sein eher unbedarftes Aussehen, ganz das Gegenteil von einem rasant auftretenden Kriminaler oder Polizisten, hilft ihm sicher auch, das zu ihm leichter Vertrauen gefaßt wird. Andersrum verhilft ihm auch sein bisheriges Leben, unter anderem die gescheiterte Ehe, sich besser auf die Verdächtigen, die Tatbestände einzulassen.
Schön find ich, daß es ein Müchen-Krimi ist und man vor Augen geführt kriegt, daß in den Vororten nicht längst alles heile Welt ist.
Den dritten Fallvon Jakob Franck werde ich mit Sicherheit lesen.
Zur Geschichte:
Eines Abends muß JakobFranck, den Eltern von Lennart Grabbe die Nachricht bringen, daß ihr Sohn ermordet aufgefunden wurde. Er galt seit 34 Tagen als vermißt. Eine Bombe hätte nicht schlimmer einschlagen können. Seine Mutter ist vollkommen verstört. Ein intelligenter Junge, guter Fußballspieler, kommt abends nicht heim und sein Handy hat er daheim liegen lassen.Jakob Franck versucht den Eltern beizustehen. Ihre Ehe gehtvollkommen in die Brüche, mit der Mutter ist nicht mehr zu reden, nichtmal der eigene Bruder wird angehört. Da die Sonderkommission nichts wesentliches herausgefunden hat, bittet Jakob Franck an, aufseine Art zu den Ermittlungen beizutragen. Er bringt erstaunliches heraus! Mehrere Leute haben Geheimnisse,genauso auch Tanja und Max, die Mutter und derOnkel, es gibt einen Nachbarn, der schon als Spanner unterwegs war und noch einige mehr.Es stellen sich viele Fragen, nicht zuletzt die wichtigste: wer kann der Mörder sein? Menschlich schön und irgendwie anrührend, daß Franck immer wieder zu seiner geschiedenen Frau kann.
"Dann hörte Jakob Franck auf zu denken, denn er hatte eine Nähe zu bewohnen"!
Ich denke, der Schlußsatz ist so passend und höchst literarisch!

Veröffentlicht am 11.09.2017

Spannend, exotisch, tiefgründig

Zartbitter ist das Glück
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Ein wunderschön aufgemachtes, schon von außen beeindruckendes Buch. Es hat einen Leinenrücken. Die Buchdeckel sind in zartem Grün gehalten und man sieht gleich einen Bezug zur Geschichte. Frangipanis, ...

Ein wunderschön aufgemachtes, schon von außen beeindruckendes Buch. Es hat einen Leinenrücken. Die Buchdeckel sind in zartem Grün gehalten und man sieht gleich einen Bezug zur Geschichte. Frangipanis, Kakaofrüchte,Palmwedel, Meer und exotische Vögel sind abgebildet. Ein Lesebändchen mit dem netten Aufdruck Lesepause gibt es auch. Im Anschluß an die Geschichte folgt eine Karte der Fidschiinseln und Erklärungen für die Fidschianischen Wörter und Bräuche die in der Geschichte vorkommen. Alles in allem ein Paket, Buch, bei dem schon starke Vorfreude aufkommt.

Der Schreibstil ist dasTüpfelchen auf dem "i", er versetzt einen fast in Sekundenschnelle auf die Fidschis.

" Fidschi ist jetzt mein Zuhause. Hier bleibe ich bis zum letzten Sonnenuntergang. Warum kommst du nicht auch?"

Ich bin der Einladung gefolgt und war dort, habe mit Lisbeth, Sina, Ingrid, Maya und Kat dort gelebt. Habe mit gestritten, mit gelitten, war bei der Schokoladenproduktion dabei und habe mit Spannung die Entwicklung der 5 Frauen verfolgt.Ich habe das Meer gehört und die Natur, hatte Kontakt mit den Einheimischen und habe viel über Bräuche und Sitten dazugelernt. Leider ist mein Urlaub auf Seite 370 zu Ende gegangen.Ich werde alle in meiner Erinnerung behalten und ja, so wie Maya Abschied genommen hat, daß wünsche ich mir auch.

Geschichte:

Es gab einmal fünf Freundinnen, vier, Lisbeth,Ingrid,Sina und Maya sind in Norwegen geblieben und Kat reiste mit ihremFreund Niklas in der Welt herum. Nach über 40 Jahren erreicht die Drei nun ein Brief. Kat lädt sie ein den letzten Abschnitt des Lebens mit ihr auf Fidschi zu verbringen. Als erstes entscheidet sich Ingrid, die anderen ziehen nach. Maya kommt als Letzte mit einem Geheimnis.Sie raufen sich schnell zusammen und versuchen die Schokoladenproduktion in Gang zu bringen. Es ist sehr interessant, die Vier zu beobachten. Noch eine macht sich ihre Gedanken, Ateca, Kats Haushälterin. Jede hat mindestens ein Problem mitgeschleppt, daß es zu lösen gilt. Ateca betet viel und versucht zu helfen, wo sie nur kann.Es stellt sich im Verlauf heraus, daß auch Kat ein großes Problem hat, daß aber zum Ende sich auch gut entwickelt. Es gibt unerwartete Kinder, Ingrid wird verehrt, viele Geheimnisse, die sich so nach und nach lösen. Auch das Schokoladenmachen gelingt ihnen. Der Epilog zeigt nochmal was nach der eigentlichen Geschichte noch passiert ist. Es gibt viele Fragen! Was ist Mayas undKats Geheimnis, wer sind die unerwartetenKinder,von wemwird Ingrid verehrt,wie entscheidet sie sich, wer oder was ist Maraia? Noch einige mehr!

Wenn sie das Buch lesen, wissen sie alles! Eine 100%ige Empfehlung!



Veröffentlicht am 27.08.2017

Dramatischer Prolog, abgründig und traurig

Dann schlaf auch du
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Myriam und Paul sind jung verheiratet und haben zwei Kinder. Myriam wird immer unglücklicher, sie möchte wieder als Anwältin arbeiten. Der ganze Haushalt,die zwei Kinder und die kleine Wohnung lasten ...


Myriam und Paul sind jung verheiratet und haben zwei Kinder. Myriam wird immer unglücklicher, sie möchte wieder als Anwältin arbeiten. Der ganze Haushalt,die zwei Kinder und die kleine Wohnung lasten auf ihr, obwohl der kleine Adam noch ihr ausdrückliches Wunschkind war um länger daheimbleiben zu können. Sie gehen auf die Suche nach einer Nanny.
Eine Bekannte rät ihnen Louise eine fünfzigjährige Witwe. Die Kinder sind begeistert.
Louise schafft es in Kürze sich unentbehrlich zu machen. Sie hält neben den Kindern den Haushalt in Schwung, kocht Freitags für die Freunde der Familie. So langsam aber sicher werden alle Louise süchtig. Sie darf mit nach Griechenland in den Urlaub fliegen und wird wie eine Freundin behandelt.Die Kinder lieben ihre Nanny.
Alle erleben nur die Louise während der Woche. IhrLeben am Wochenende in der Miniwohnung bleibt unentdeckt, wird nicht nachgefragt.
Durch Einschübe und Aussagen früherer Bekannten, ihres Vermieters und von ihrer Stelle zuvor, kriegen wir als Leser einiges mit.
Louise stammt aus keinem guten Elternhaus, ihr Bildungsstand ist nicht gerade hoch.Sie war verheiratet mit Jaques, der sie zur Witwe machte und dessen nicht gerade kleine Schulden sie heute noch abbezahlt. Ihre Tochter fliegt vom Gymnasium wegen schlechten Benehmens. Die Wohnung ist ein Loch.
All diese Gründe lassen sie an Myriam, Paul, Adam und Mila klammern. Durch sie fühlt sie sich in ein besseres Leben gezogen. Doch dann fängt sie an zu übertreiben, macht Vorschriften, bildet sich Sachen ein.So langsam geht sie vor allem Myriam auf die Nerven und sie beschließen ihr zu kündigen.
Das das ein großer Fehler war, merken sie, als sie ihre Kinder tot auffinden.
Fazit:
Mir hat die Geschichte und der Schreibstil sehr gut gefallen.Louises Abgründe werden eindringlich dargestellt, sodaß sich bei mir ein "gewisses Verstehen" ihrer Handlungsweise eingestellt hat. Natürlich nur bis zur Ermordung der Kinder.
Bei den Eltern wird gut dargestellt, die anfängliche Zerrissenheit von Myriam und ein gewisses Wurstigkeitsgefühl den Kindern gegenüber, weil sie ja beide glücklich in ihrem Beruf sind. Sie haben sich ja förmlich ergeben, nur um arbeiten gehen zu können.Ihnen war das Restleben von Louise ziemlich egal, solange es ihnen gutging, das heißt, sie ihrerArbeit nachgehen konnten und verwöhnt wurden durch Louises Haushaltskünste.
Ein sehr empfehlenswertes Buch mit interessanten Charakteren und einem
Riesenproblem.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Aufregender zweiter Sommer

Sommer unseres Lebens
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Schon das Cover hat mich für das Buch eingenommen. Gut, der orangefarbene Aufkleber "Werbehilfe von einer bekannten Autorin?"
Nachdem ich das Buch durch habe, kann ich aber die Aussage von Monika Peetz ...

Schon das Cover hat mich für das Buch eingenommen. Gut, der orangefarbene Aufkleber "Werbehilfe von einer bekannten Autorin?"
Nachdem ich das Buch durch habe, kann ich aber die Aussage von Monika Peetz voll unterschreiben. Auch ich möchte sofort los, nur die Freundinnen machen nicht unbedingt mit.
Die Geschichte läßt die Atmosphäre toll empfinden, sowohl die von 1989, als auch die jetzige. 1989 war ein wildes und gefährliches Erleben für alle Drei. Jede hatte in diesem Jahr ihren 25.Geburtstag und wollte aus verschiedenen Gründen raus aus dem Alltagstrott. So haben sie sich unterwegs getroffen und sind zusammen in Portugal gelandet, wo sie den Sommer ihres Lebens verbrachten und sich versprachen, in 25 Jahren sich wieder genau hier zu treffen.
Hanne, kurz vor ihrem 50. Geburtstag, freut sich sehr, daß es wieder losgeht, nur Claude und Miriam zieren sich ein bißchen. Startpunkt ist Lissabon!
Alle Drei mssen sich wieder aneinander gewöhnen und entdecken viel Neues, aber auch alt bekanntes kommt wieder zum Vorschein. Das Interessante, jede hat ein Geheimnis, daß so langsam zum Vorschein kommt. Hanne sucht zum Beispiel den Vater ihrer Tochter, der wie sich herausstellt auch eine Beziehung zu einer von den beiden Anderen hatte. Alle drei machen eine Entwicklung durch, wobei die von Miriam, der Karrierefrau, mir am besten gefällt.
Geschichte:
Drei junge Frauen Miriam, Claude und Hanne treffen sich 1989 auf dem Weg nach Portugal, wo sie den Sommer ihres Lebens verbringen und sich versprechen zum 50. Geburtstag, also in 25 Jahren wieder am gleichen Ort zu treffen.
Hanne organisiert, aus einem bestimmten Grund, den man im Buch herausfindet und reißt Miriam und Claude aus ihrem Alltag. Es wird spannend. Schläft die Karrierefrau Miriam wirklich mal in einem Zelt, findet Hanne den Vater ihrer Tochter und kann Claude endlich Nähe zulassen? Nebenbei kriegt man eine ganze Menge von Portugal mit. Bei mir ist auf jedenfall die Lust einen Urlaub in Portugal zu verbringen "bedenklich" angewachsen!
Ein superschönes, inspirierendes, toll lesbares Buch, für den Sommer.

Veröffentlicht am 14.07.2017

Heather und jack

Liebe findet uns
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Die Geschichte:
Heather und ihre zwei Freundinnen reisen durch Europa. Es ist "der Sommer", der letzte in "Freiheit", hinterher starten sie alle ins Berufsleben.
Im Nachtzug Paris-Amsterdam lernt Heather ...

Die Geschichte:
Heather und ihre zwei Freundinnen reisen durch Europa. Es ist "der Sommer", der letzte in "Freiheit", hinterher starten sie alle ins Berufsleben.
Im Nachtzug Paris-Amsterdam lernt Heather Jack kennen und mag ihn erst mal garnicht. In Amsterdam trifft sie ihn und seinen Freund wieder. Sie kann seiner charmanten Art nicht widerstehen und reist ab sofort mit ihm allein zu den Orten, die das Tagebuch von Jacks Opa vorgibt. Sie haben eine schöne Zeit und fühlen sich immer mehr voneinander angezogen. Auch ihre Freundinnen erleben einiges zum Teil ist es ziemlich heftig. Am Ende des Sommers entscheidet sich Jack mit Heather nach Amerika zurück zu gehen. Heather landet alleine in USA. Was ist passiert?
In Teil 2 erfährt man einiges wie Heather sich im Berufsleben zurechtfindet. Constance, die eine Freundin, heiratet Jacks Freund Raef .
Eines Tages glaubt Heather Jack gesehen zu haben! Sie macht sich auf die Suche!
Warum hat Jack Heather alleine zurückfliegen lassen, wird er wieder auftauchen? Es gibt noch mehr Fragen, doch die kriegen sie lieber Leser im Buch beantwortet.
Fazit:
Ich bin etwas entäuscht. Mir erscheint die Geschichte zwar unterhaltsam geschrieben, aber etwas oberflächlich. Heather ist zwar authentisch, aber ihre Liebe zu Jack kommt nie richtig zum Vorschein. Erst mag sie ihn nicht, wenig später reist sie mit ihm durch Europa. Im ersten Teil passiert wenig. Im zweiten Teil wird es dann spannender. Das Ende finde ich sehr schön geschildert.
Ich glaube das Buch ist vor allem für jüngere Leser gedacht und denen würde ich es auch empfehlen.