Urlaub in Cornwall
Wenn die Masken fallenUm ihre Freundschaft aufzufrischen und sich von den letzten Ereignissen zu erholen, lädt Archie Penrose die Autorin Josephine Tey in sein Heimatdorf in Cornwall ein. Die Ferien wollen sie genießen. Doch ...
Um ihre Freundschaft aufzufrischen und sich von den letzten Ereignissen zu erholen, lädt Archie Penrose die Autorin Josephine Tey in sein Heimatdorf in Cornwall ein. Die Ferien wollen sie genießen. Doch leider erfährt Archie bei seiner Ankunft, dass der junge Harry tot aus dem naheliegenden See geborgen wurde. Und so muss Archie Penrose zunächst einer Bestattung beiwohnen. Natürlich kommt er als Polizist nicht umhin, sich über die Todesumstände Gedanken zu machen. Josephine, die etwas später ankommt, unterstützt Archie Penrose bei seinen Untersuchungen. Gleichzeitig freut sie sich über die Gelegenheit, sein familiäres Umfeld kennenzulernen.
Bei diesem zweiten Band der Reihe von historischen Kriminalromanen um die Autorin Josephine Tey und Inspector Archie Penrose ist Archie gezwungen in seinem Heimatort zu ermitteln. Dabei erfährt er Dinge, die für ihn doch sehr belastend sind. Schließlich kennt er die meisten Menschen im Ort schon sein ganzes Leben. Manchmal kann Josephine beruhigend auf ihn einwirken, hin und wieder jedoch gehen auch ihr die Worte aus. Das Leben macht auch vor einer Dorfidylle nicht halt. Durch den Tod von Harry ist das gesamte Dorf in Aufruhr. Besonders seine Schwestern sind untröstlich. Die ältere Morwenna wirkt teilweise geradezu wütend, das ihr Bruder, ihre Stütze nicht mehr da ist.
Manchmal erweist sich eine als fröhlich geplante Rückkehr in die Heimat als schwieriger als gedacht. Genau das muss Archie Penrose hier erfahren. Er wollte Josephine seine Heimat nahebringen, besonders auch das Freilichttheater von Minack. Aus dem erhofften entspannten Urlaub entwickelt sich ein fesselnder Fall. Was er bei seinen Nachforschungen über sein nächstes Umfeld erfährt, ist auch für einen gestandenen Polizisten kaum erträglich. Hier ist er nicht nur der Inspector, sondern auch Verwandter oder Bekannter. Mal wieder ist festzustellen, dass ein vermeintliches Dorfidyll vor nichts schützt. Gerade wenn man meint, so etwas gibt es dort nicht, wird man feststellen, die Menschen sind nicht besser. Eher ist alles komprimierter, weil weniger sich weniger Einwohner tummeln. Jeder weiß alles über jeden und viele wissen es besser. Dieses Erkennen macht die Lektüre sehr spannend. Ehe es aber allzu dramatisch erscheint, es gibt auch humorvolle Szenen und die Schilderungen der pittoresken Landschaft tragen zum Lesevergnügen bei. Wer einen ruhigen, intelligenten britischen Krimi mag, ist hier genau richtig.