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Veröffentlicht am 18.02.2018

Überzeugend und grundsolide

Eisige Flut
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Buchmeinung zu Nina Ohlandt – Eisige Flut

„Eisige Flut“ ist ein Kriminalroman von Nina Ohlandt, der 2018 bei Bastei Entertainment erschienen ist. Dies ist der fünfte Fall für das Team um Hauptkommissar ...

Buchmeinung zu Nina Ohlandt – Eisige Flut

„Eisige Flut“ ist ein Kriminalroman von Nina Ohlandt, der 2018 bei Bastei Entertainment erschienen ist. Dies ist der fünfte Fall für das Team um Hauptkommissar John Benthien.

Zum Autor:
Nina Ohlandt wurde in Wuppertal geboren, wuchs in Karlsruhe auf und machte in Paris eine Ausbildung zur Sprachlehrerin, daneben schrieb sie ihr erstes Kinderbuch. Später arbeitete sie als Übersetzerin, Sprachlehrerin und Marktforscherin, bis sie zu ihrer wahren Berufung zurückfand: dem Krimischreiben im Land zwischen den Meeren, dem Land ihrer Vorfahren.

Klappentext:
An einem bitterkalten Februarmorgen wird John Benthien zu einem einsamen Haus in der nordfriesischen Marsch gerufen. Der Kommissar traut seinen Augen nicht: Vor der Tür des Hauses steht eine Tote, von Kopf bis Fuß in Eis gehüllt. Die geschockten Hausbewohner identifizieren sie als ihre seit Wochen vermisste Tochter. Doch warum hat der Mörder ihre Leiche auf so groteske Weise inszeniert? Benthiens Ermittlungen verlaufen zunächst ergebnislos, bis zwei weitere "Eisleichen" auftauchen, die letzte auf Amrum. Nach und nach entschlüsselt der Kommissar das bizarre Rätsel - und entdeckt eine Verbindung zu seiner eigenen Vergangenheit ...

Meine Meinung:
Dies ist mein erster Benthien und er wird nicht der letzte bleiben. Schon die Aufbereitung der ersten Leiche spricht für den Ideenreichtum der Autorin. Von Beginn an hat man das Gefühl, das der Täter mit der Polizei spielt. Er ist den Ermittlern generell mindestens einen Schritt voraus. Neben den stockenden Ermittlungen gehören auch persönliche Geschichten unabdingbar zu dieser Serie. John Benthien kennt die meisten Kollegen schon Längere Zeit, teilweise schon seit der Kindheit. Ein netter Nebenschauplatz ist der Food-Blog seines Vaters Ben, Aber nicht alles läüft rund und Beziehungsprobleme spielen eine Rolle. Trotzdem funktioniert die Zusammenarbeit des Teams gut, bis auf einen Kollegen, der seine eigenen Wege geht. Es geschehen weitere spektakuläre Mordkompositionen und die Ermittlungen kommen nicht recht voran. Im Buch sind Briefe des Täters an seine Tochter enthalten, die das Motiv des Täters verdeutlichen. Er ist in seiner Jugend heftig von anderen Jugendlichen auf einer Jugendfreizeit gemobbt worden. Dies ist den anderen Beteiligten aber nicht bewußt, auch weil nicht die Teilnehmer direkt getötet werden. Die Spannung bleibt auf einem hohen Niveau und man spürt die aufkommende Verzweiflung bei den Ermittlern.
Gekonnt wird der harte Jahrhundertwinter in die Handlung eingebaut und persönliche Geschichten lockern den recht harten Kriminalfall auf. Beziehungen spielen im privaten Bereich und bei den Ermittlungen eine große Rolle. Die Ermittlungen decken traurige Schicksale auf und es dominiert eine dunkle Stimmung.
Der Fall ist gut geplottet und die Auflösung ist vollständig, überraschend und überzeugend. Die Figurenzeichnung gefällt und die Figuren haben Ecken und Kanten, wozu viele Grautöne der Figuren beitragen. Manchmal handeln die Figuren mehr menschlich als vernünftig.

Fazit:
Ein überzeugender Krimi aus dem Norden der Republik, der gekonnt Ermittlungen und Privatleben miteinander verknüpft. Von mir gibt es gute vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 12.02.2018

ein nachdenklicher Söldner

Herrscher des Nordens - Odins Blutraben
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Buchmeinung zu Ulf Schiewe – Odins Blutraben (Herrscher des Nordens)

„Odins Blutraben“ ist ein Historicher Roman von Ulf Schiewe, der 2017 bei Knaur erschienen ist. Dies ist der zweite Band zur Serie ...

Buchmeinung zu Ulf Schiewe – Odins Blutraben (Herrscher des Nordens)

„Odins Blutraben“ ist ein Historicher Roman von Ulf Schiewe, der 2017 bei Knaur erschienen ist. Dies ist der zweite Band zur Serie „Herrscher des Nordens“.

Zum Autor:
Ulf Schiewe wurde 1947 geboren. Er begann seine Berufskarriere als Software-Entwickler und war später in mehreren europäischen Ländern als Marketingmanager internationaler Softwarehersteller tätig. Ulf Schiewe war schon immer eine Leseratte, den spannende Geschichten in exotischer Umgebung faszinierten. Im Laufe der Jahre wuchs der Wunsch, selbst historische Romane zu schreiben. So entstand »Der Bastard von Tolosa«, sein erster Roman, dem inzwischen eine ganze Reihe weiterer, gut recherchierter und vor allem spannender Abenteuerromane folgten. Ulf Schiewe ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in München.

Klappentext:
Die Saga des Wikingerkönigs Harald Hardrada – seine Abenteuer und Kämpfe, seine Frauen und sein unbezwingbarer Ehrgeiz.
AD 1035: Beim Großfürsten der Rus hat sich Harald den Ruf eines siegreichen Söldnerführers erworben. Doch bei der Verteidigung Kiews gegen den Ansturm der Petschenegen werden seine Fähigkeiten auf eine harte Probe gestellt. Persönliche Verluste treiben ihn rastlos weiter, diesmal nach Konstantinopel, wo er es als Offizier der kaiserlichen Waräger bei jahrelangen Kriegszügen rund ums Mittelmeer zu einem beachtlichen Vermögen bringt. Doch eine Affäre mit der Kaiserin Zoe und der Neid seiner Konkurrenten bringen ihn ins Gefängnis.


Meine Meinung:
Die Handlung wird aus der Sicht der Hauptfigur beschrieben und erzählt. Dadurch kann man die Gedanken und Gefühle Haralds vollständig verfolgen und auch nachvollziehen. Nachteilig ist dabei natürlich, dass Harald sehr positiv dargestellt wird und kaum negative Eigenschaften auftreten.
Harald bleibt auch in diesem Band nicht von Rück- und Schicksalsschlägen verschont. Diese bringen ihn dazu über das Erlebte nachzudenken und insbesondere auch über die Religionen und ihre Unterschiede. Seine Rolle als Söldnerführer bringt ihn immer wieder in brenzliche Situationen und führt auch zu Konflikten mit seinen Auftraggebern bzw mit Personen, die diesen nahe stehen. So zieht es ihn nach Konstantinopel, wo es viel Gold zu verdienen gibt. Aber Harald ist auch ein guter Beobachter und Analyst. Er erkennt die Schwachpunkte im System der Regierenden, aber wer ihn bezahlt ist sein Herr. Er mehrt seinen Reichtum auf eher unaufregende Art und Weise. Fast als Ausgleich stürzt er sich in Liebesabenteuer. Er trifft seinen Feind Grünauge wieder, der sich einmal mehr als ebenbürtiger Gegner erweist und der auch immer für eine Überraschung gut ist.
Dies ist ein Abenteuerroman über Söldner und so prägen Kampfhandlungen das Leben. Dazu gehören auch Szenen von großer Brutalität und Grausamkeit. Der Autor verzichtet auf eine zu detaillierte Beschreibung der Greueltaten und lockert die Geschichte durch humorvolle Episoden auf. Aber auch Vorbereitungen, Reisen und Gedankenspiele nehmen eine größere Rolle ein. Und genau hier spielt Ulf Schiewe seine Stärken aus. Man merkt die Faszination, die von Konstantinopel ausgeht und der sich auch Harald nicht entziehen kann. Er lernt das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Religionen kennen und sucht nach deren Stärken und Schwächen. Auch sein eigenes Verhalten hinterfragt er immer wieder. Er betrachtet die Vorgänge am Hof aufmerksam und zieht seine Schlüsse. Er läßt aber keinen Zweifel an seiner Rolle als Söldner aufkommen. Er kann sich mittlerweile mit dem Gedanken anfreunden in die Heimat mit einem Heer zurück zu kehren, aber noch ist er durch einen Schwur gebunden.

Fazit:
Mir gefällt der nachdenkliche Harald besser als der kämpfende. Haralds Entwicklung geht voran und seine Gedankengänge werden immer überzeugender. Die Figurenzeichnung könnte tiefer gestaltet werden, aber dies liegt vielleicht auch an der gewählten Perspektive. So vergebe ich gute vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und kann das Buch allen empfehlen, die einen spannenden Abenteuerroman mit historischen Elementen lesen mögen.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Überraschend gut

Tod im Höllental
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Buchmeinung zu Astrid Fritz – Tod im Höllental

„Tod im Höllental“ ist ein Historischer Kriminalroman von Astrid Fritz, der 2017 im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen ist. Dies ist der vierte Fall für ...

Buchmeinung zu Astrid Fritz – Tod im Höllental

„Tod im Höllental“ ist ein Historischer Kriminalroman von Astrid Fritz, der 2017 im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen ist. Dies ist der vierte Fall für die Begine Serafina.

Zum Autor:
Astrid Fritz studierte Germanistik und Romanistik in München, Avignon und Freiburg. Als Fachredakteurin arbeitete sie anschließend in Darmstadt und Freiburg und verbrachte mit ihrer Familie drei Jahre in Santiago de Chile. Zu ihren großen Erfolgen zählen "Die Hexe von Freiburg", "Die Tochter der Hexe" und "Die Vagabundin". Astrid Fritz lebt in der Nähe von Stuttgart.

Klappentext:
November 1416: Die ehemalige Begine Serafina heiratet endlich ihre große Liebe, den Stadtarzt Achaz. Sie bleibt der Schwesternsammlung aber nach wie vor verbunden. Die plagen seit kurzem große Sorgen: Ein Basler Wanderprediger hetzt gegen die freien Schwestern auf, an ihren Häusern prangen schon Wandschmierereien. Und dann der Schock: Eine Lämmlein-Schwester wird in einer Gasse erschlagen aufgefunden.
Die Situation spitzt sich zu, als Catharina, die Meisterin der Beginen, schwer verletzt von ihrer Reise nach Konstanz zurückgebracht wird, wo sie den Bischof als Fürsprecher gewinnen wollte. Sie musste den Weg durch die enge Schlucht bei der Ruine Falkenstein nehmen, genannt Höllental, und wurde an einer Engstelle blutüberströmt vorgefunden. Nun beschließt Serafina, selbst nach Konstanz aufzubrechen. Dafür muss auch sie das Höllental passieren…

Meine Meinung:
Manchmal frage ich mich, wie so ein Klappentext zustande kommt. Da stimmt diesmal so Einiges nicht. Das ist zumindest ärgerlich, aber ansonsten punktet das Buch ordentlich. Dies fängt mit einem Kartenausschnitt an, der die Handlungsorte beinhaltet und einem ausführlichen Personenregister zu Beginn des Buches, welches auch schon eine gewisse Klassifizierung aufweist. Die Ausstattung des Buches wird durch ein Nachwort der Autorin und ein umfängliches Glossar abgerundet.
Die Sprache ist relativ modern, aber passend zum Charakter der Figuren. Die Figurenzeichnung hat mir gut gefallen und ist sicherlich eine Stärke des Romans. Fast alle Figuren weisen Grautöne auf und jede Figur hat eine Schwäche. Dies macht die Figuren realistisch und auch sympathisch. Serafina steht ein wenig über den anderen Figuren. Sie agiert sehr selbstbewußt und scheut auch kein Risiko. Im historischen Bereich erfährt der Leser viel über die Strukturen einer Stadt wie Freiburg und über die Rolle der Beginen. Auch das Zusammenspiel kirchlicher und weltlicher Macht wird deutlich.
Die Beschreibung der Rolle eines Hasspredigers macht deutlich, dass dies keine neuzeitliche Erscheinung ist und insbesondere der Schaden, den sein Wirken anrichtet, ist immens. Auch Personen, die es besser wissen sollten, lassen sich beeindrucken, aber erst recht unbedarfte Jugendliche.
Der Kriminalfall ist durchaus nicht simpel und der Leser wird mehrfach in die Irre geleitet. Serafina gerät in Gefahr und auch ihr Sohn sowie der Stadtmedicus geraten beim Versuch, Serafina zu helfen, in Schwierigkeiten. Beeindruckt hat mich, dass die Figuren in der Lage waren, ihre Stärken erfolgsversprechend einsetzen zu können.
Ich habe von Anfang an mit den Figuren mitgefiebert und auch mitgelitten.

Fazit:
Mir hat dieser Historische Kriminalroman gut gefallen. Die Figurenzeichnung ist gerade für einen Historischen Roman überdurchschnittlich und auch die historische Komponente stimmt. Ich vergebe gerne gute vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 28.12.2017

überzeugende Figuren

Galgenhügel
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Buchmeinung zu Tom Finnek - Galgenhügel

„Galgenhügel“ ist ein Kriminalroman von Tom Finnek, der 2017 bei beTHRILLED by Bastei Entertainment erschienen ist.

Zum Autor:
Tom Finnek (Pseudonym des Autors ...

Buchmeinung zu Tom Finnek - Galgenhügel

„Galgenhügel“ ist ein Kriminalroman von Tom Finnek, der 2017 bei beTHRILLED by Bastei Entertainment erschienen ist.

Zum Autor:
Tom Finnek (Pseudonym des Autors Mani Beckmann) wurde 1965 in Westfalen geboren und lebt als Filmjournalist, Drehbuchlektor und Schriftsteller in Berlin. Unter dem Namen Mani Beckmann erschienen neben einigen Berlin-Krimis seine historischen Moor-Romane, die im Münsterland angesiedelt sind (siehe Autorenseite Mani Beckmann). Unter dem Pseudonym Tom Finnek schreibt er seit 2009 historische London-Romane. Tom Finnek/Mani Beckmann ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.

Klappentext:
Ein nebelverhangener Herbstmorgen, ein kleines Dorf im Münsterland und ein historischer Galgen - an dem eine bekannte Schauspielerin hängt. Alles deutet auf Selbstmord hin. Doch Kommissar Tenbrink wird hellhörig, als er erfährt, dass die Schwester der Toten vor sechzehn Jahren an genau diesem Ort auf tragische Weise ums Leben kam. Ein bloßer Zufall? Tenbrink und sein junger Kollege Bertram glauben nicht an Zufälle. Irgendwo muss es eine Verbindung zwischen den beiden Todesfällen geben. Während ihrer Ermittlungen graben sie tief in der Vergangenheit der Dorfbewohner - was nicht allen im Ort gefällt. Und um ein altes Geheimnis zu schützen, schreckt jemand auch vor weiteren Morden nicht zurück.

Meine Meinung:
Die große Stärke dieses Romans ist die Figurenzeichnung. Tenbrink, altgedienter Kriminalbeamter mit einem Handicap, ist ein typisch westfälischer Sturkopf, der nach dem Tod seiner Frau recht zurückgezogen lebt. Sein junger Kollege Bertram war in eine Korruptionsaffäre verwickelt und ist eher unfreiwillig im Münsterland gelandet. Auch er lebt zurückgezogen, aber die Zusammenarbeit der beiden Ermittler funktioniert gut. Sie vertrauen einander und kommen gut miteinander aus. Tenbrinks Handicap ist sein gestörtes Kurzzeitgedächtnis und gemeinsam mit Bertram versucht er, dies zu verbergen. Aus Angst vor möglichen Diagnosen geht Tenbrink nicht zum Arzt, obwohl er merkt das die Aussetzer vermehrt und verstärkt auftreten. Darunter leidet auch die Zusammenarbeit mit Kollegen und mit der Staatsanwaltschaft. Sehr anschaulich ist die Atmosphäre in einem kleinen münsterländischen Dorf beschrieben und die Figuren passen hier hin. Die Kontakte zu den niederländischen Kollegen werden gepflegt und der kleine Dienstweg erspart bürokratische Tätigkeiten. So nebenbei werden auch einige touristische Attraktionen der Regionen in die Handlung eingebunden. Die Sprache ist mit plattdeutschen Passagen durchsetzt und schafft noch mehr Atmosphäre. Der Fall selber nimmt erst langsam Fahrt auf und wird dann sehr spannend. Der Showdown zum Abschluß war etwas überzogen aber spannend.

Fazit:
Der Krimi punktet mit seiner westfälischen Atmosphäre und der sehr gelungenen Figurenzeichnung. Die Figuren sind zumeist mit einiger Tiefe und in vielen Grautönen gezeichnet. Leichte Abzüge gibt es für den Showdown und die Sturheit Tenbrinks, nicht zum Arzt zu gehen. So bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Ich kann das Buch allen empfehlen, die einen ruhigen Krimi mit viel Atmosphäre und bodenständigen Figuren mögen.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Spannender Serienauftakt

Herrscher des Nordens - Thors Hammer
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Buchmeinung zu Ulf Schiewe – Thors Hammer (Herrscher des Nordens)

„Thors Hammer“ ist ein Historicher Roman von Ulf Schiewe, der 2017 bei Knaur erschienen ist. Dies ist der Auftakt zur Serie „Herrscher ...

Buchmeinung zu Ulf Schiewe – Thors Hammer (Herrscher des Nordens)

„Thors Hammer“ ist ein Historicher Roman von Ulf Schiewe, der 2017 bei Knaur erschienen ist. Dies ist der Auftakt zur Serie „Herrscher des Nordens“.

Zum Autor:
Ulf Schiewe wurde 1947 geboren. Er begann seine Berufskarriere als Software-Entwickler und war später in mehreren europäischen Ländern als Marketingmanager internationaler Softwarehersteller tätig. Ulf Schiewe war schon immer eine Leseratte, den spannende Geschichten in exotischer Umgebung faszinierten. Im Laufe der Jahre wuchs der Wunsch, selbst historische Romane zu schreiben. So entstand »Der Bastard von Tolosa«, sein erster Roman, dem inzwischen eine ganze Reihe weiterer, gut recherchierter und vor allem spannender Abenteuerromane folgten. Ulf Schiewe ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in München.

Klappentext:
Die Saga des Wikingerkönigs Harald Hardrada – seine Abenteuer und Kämpfe, seine Frauen und sein unbezwingbarer Ehrgeiz.
AD 1027: Harald ist zwölf Jahre alt und jüngster Sohn aus edlem Hause. Er will Krieger werden und seinem Halbruder Olaf nacheifern, der Kriegsherr und König von Norwegen ist. Doch ein Aufstand der Jarls treibt Olaf aus dem Land. Harald bereitet sich auf den Tag vor, da sein Bruder mit einem Heer zurückkehrt. Drei Jahre später ist es so weit. Blutjung zieht Harald in den Krieg. Es kommt zur entscheidenden Schlacht von Stiklestad. Olaf stirbt, und Harald muss schwer verwundet fliehen. An seiner Seite die junge Sklavin Aila. Ihr gemeinsamer Weg führt nach Russland.

Meine Meinung:
Die Handlung wird aus der Sicht der Hauptfigur beschrieben und erzählt. Dadurch kann man die Gedanken und Gefühle Haralds vollständig verfolgen und auch nachvollziehen. Nachteilig ist dabei natürlich, dass Harald sehr positiv dargestellt wird und kaum negative Eigenschaften auftreten. Ich war sofort mittendrin und fieberte von Anfang an mit dem jungen Harald mit. Er strebt an, ein erfolgreicher Krieger zu werden und tut eine Menge dafür. Seine erste Schlacht bringt dann die große Ernüchterung. Sie geht verloren und Harald lernt die Schattenseiten dieser Tätigkeit kennen. Wie in späteren Situationen auch, reflektiert Harald das Erlebte und zieht seine Lehren. So erweist er sich als guter Anführer für seine Gefolgsleute und vermehrt Ansehen und Macht, indem er gegen offenkundige Mißstände vorgeht. Er denkt langfristig und kann dies auch seinen Getreuen vermitteln. Auch das historische Umfeld wird sehr anschaulich beschrieben. Neben der Darstellung des täglichen Lebens werden auch politische Zusammenhänge erläutert, und dies ohne damit zu langweilen. Hauptsächlich sind es die Abenteuerepisoden, die für Spannung sorgen. Dabei verzichtet der Autor wohltuend auf übermäßige Gewaltdarstellungen. Auch in Liebesdingen sammelt er erste Erfahrungen und er ist zum Ende ein erfahrener Krieger und Anführer trotz seiner noch nicht einmal zwanzig Lebensjahre. Die Figuren sind durch die Bank relativ flach gehalten und könnten etwas mehr Tiefe vertragen. Die Sprache ist einfach und lässt sich flüssig lesen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und sorgt für eine angenehme Auflockerung. Zusätzlich überrascht der Autor mit Ideen, die man nicht unbedingt zu dieser Zeit erwarten würde. So gibt es teambildende Maßnahmen zur Integration einer Gruppe ehemaliger Gegner.

Fazit:
Mir hat dieses Buch gut gefallen und ich bin Haralds Entwicklung gerne gefolgt. Einzig die Figurenzeichnung kann tiefer gestaltet werden. So vergebe ich vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und kann das Buch allen empfehlen, die einen spannenden Abenteuerroman mit historischen Elementen lesen mögen.