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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2018

Baut nach furiosem Auftakt stark ab

Lauter Leichen
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Buchmeinung zu Zarah Philips – Lauter Leichen

„Lauter Leichen“ ist ein Kriminalroman von Zarah Philips, der 2018 bei Midnight erschienen ist.

Zum Autor:
Zarah Philips wurde 1969 in Hamburg geboren. Sie ...

Buchmeinung zu Zarah Philips – Lauter Leichen

„Lauter Leichen“ ist ein Kriminalroman von Zarah Philips, der 2018 bei Midnight erschienen ist.

Zum Autor:
Zarah Philips wurde 1969 in Hamburg geboren. Sie ist Mutter von drei Kindern, arbeitet für einen Hamburger Konzern und lebt im Hamburger Süden.

Klappentext:
Eine rasante Verbrecherjagd mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor
Elli Gint traut ihren Augen kaum, als sie ihren Exfreund Peter erschossen in der Hamburger Villa ihrer Mutter findet. Für den ermittelnden Kommissar Watkowski gilt Elli sofort als Hauptverdächtige im Mordfall. Dummerweise wurde Peter nämlich mit derselben Waffe erschossen, die bereits achtzehn Jahre zuvor Ellis Vater niederstreckte. Damals war Ellis Mutter als Täterin im Visier der Ermittlungen, ihr konnte aber nie etwas nachgewiesen werden. Den Damen der Familie Gint bleibt nun nichts anderes übrig, als gemeinsam zu ermitteln und Ellis Unschuld zu beweisen. Mit von der Partie ist auch Oma Frieda, die nicht nur sprichwörtlich die eine oder andere Leiche ausgräbt. Und schließlich ist alles ganz anders, als der Kommissar glaubt ...


Meine Meinung:
Das Buch beginnt furios im Stil einer Krimigroteske und wird seinem Titel voll gerecht. Das Tempo kann natürlich nicht bis zum Ende beibehalten werden und so wird es ruhiger. Diese Geschwindigkeit beherrscht die Autorin aber nicht so gut. Es kommt zu Liebesgeschichten und bemüht komischen Situationen, die aber nicht überzeugend wirkten. Hier fällt auch negativ ins Gewicht, dass die Figuren durch die Bank recht flach gestaltet sind. Es kommt zu einigen Überraschungen und doch will die Begeisterung aus dem ersten Teil nicht zurück kommen. Elli Gint und Kommissar Watkowski sind recht interessante Typen, aber die übrigen Figuren sind eher Karikaturen. Auch der Schauplatz Hamburg bringt kaum Atmosphäre. So bleibt ein uneinheitliches Bild mit einem furiosen Beginn und einem schlappen Finish. Vielleicht sind meine Erwartungen auch durch den Anfang zu hoch geworden und in die falsche Richtung gelenkt worden.

Fazit:
Der furiose Beginn wird im weiteren Verlauf zu einem Handicap, weil es Erwartungen weckt, die nicht erfüllt werden können. So vergebe ich nur drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten). Der erste Abschnitt ist aber eine Empfehlung wert – er ist wirklich klasse.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Gute Absichten reichen nicht

Dunkles Arles
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Buchmeinung zu Cay Rademacher – Dunkles Arles

„Dunkles Arles“ ist ein Kriminalroman von Cay Rademacher, der 2018 bei DuMont Buchverlag erschienen ist. Dies ist der fünfte Band um den Ermittler Roger Blanc. ...

Buchmeinung zu Cay Rademacher – Dunkles Arles

„Dunkles Arles“ ist ein Kriminalroman von Cay Rademacher, der 2018 bei DuMont Buchverlag erschienen ist. Dies ist der fünfte Band um den Ermittler Roger Blanc.

Zum Autor:
Cay Rademacher wurde 1965 geboren und studierte Geschichte sowie Philosophie in Köln und Washington. Seit vielen Jahren schreibt er für GEO und GEO-Epoche.
Wenn ihn bei seinen Recherchen ein Ereignis oder eine Kultur besonders fesselt, dann entzündet das seine zweite schriftstellerische Leidenschaft: Krimis.

Klappentext:
November in der Provence: Capitaine Roger Blanc und die Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre verabreden sich zu einem heimlichen Wochenende in Arles. Treffpunkt des Liebespaares ist das römische Amphitheater. Doch dann wird Aveline zufällig Zeugin eines extrem kaltblütigen Mordes. Sie selbst kommt nur knapp mit dem Leben davon – aber der unbekannte Täter raubt ihr eine Tasche mit wichtigen Unterlagen, die sie ihrem Ehemann, dem mächtigen Staatssekretär, um jeden Preis in Paris präsentieren muss.
Blanc und Aveline haben nur zwei Tage, um den Mörder zu finden und sich die Dokumente zurückzuholen. Allerdings darf ja niemand wissen, dass sie in Arles sind. In den düsteren Gassen entspinnt sich ein Duell auf Leben und Tod: Sie jagen den Unbekannten – und der Unbekannte jagt sie. Dabei hat er mächtige Helfer. Nach und nach finden Blanc und Aveline heraus, dass der Tote im Amphitheater nicht das erste Opfer einer mysteriösen Gruppe ist, zu der sogar Politiker und Polizisten gehören. Als dann auch noch sein Kollege Marius Tonon, den Blanc in einer Klinik glaubte, bei diesen Verschwörern auftaucht, weiß er endgültig nicht mehr, wer sein Freund ist – und wer sein Feind …


Meine Meinung:
Dieses Buch hat mir nicht so gut gefallen wie die Vorgänger. Die Beschränkung auf den Handlungsort Arles und um das zu hütende Geheimnis der Beziehung zur Staatsanwältin tun der Geschichte nicht gut. Die meist fehlende Unterstützung durch seine Mitarbeiter führen dazu, dass Roger Blanc zu einem Superhelden mutiert und seine Bodenständigkeit und seine Glaubwürdigkeit zumindest in Teilen verliert. Dazu kommt eine zwar lobenswerte politische Absicht, die aber der Spannung schadet. Seine Gegenspieler sind doch arg unbedarft. Auch die Szenen um Marius Tonon leiden sehr unter dieser Tendenz. Auch der Humor bleibt dabei weitgehend auf der Strecke. Auch die südländische Atmosphäre kommt kaum zu tragen.

Fazit:
Dieser Kriminalroman leidet sehr unter den vom Autor gemachten Beschränkungen. Die sonstigen Stärken dieser Serie kommen kaum zum Tragen und die Zeichnung der Gegenspieler als unbedarfte und skrupellose Kriminelle ist kontraproduktiv. So kann ich nur zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten) vergeben. Natürlich gibt es auch keine Leseempfehlung. Ich hoffe, dass der Autor zu alten Stärken zurückfinden kann.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Unglücklicher Wechsel von ruhig zur Krimigroteske

Christopher Diecks - Privatdetektiv
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Buchmeinung zu Lara Möller – Christopher Diecks - Privatdetektiv

„Christopher Diecks - Privatdetektiv“ ist ein Kriminalroman von Lara Möller, der 2018 bei Bookshouse erschienen ist.

Zum Autor:
Lara ...

Buchmeinung zu Lara Möller – Christopher Diecks - Privatdetektiv

„Christopher Diecks - Privatdetektiv“ ist ein Kriminalroman von Lara Möller, der 2018 bei Bookshouse erschienen ist.

Zum Autor:
Lara Möller wurde 1978 in Hamburg geboren und hat eine Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau gemacht und anschließend fast fünf Jahre bei einem großen Hamburger Schiffsmakler gearbeitet.
In dieser Zeit hat sie auch ihre ersten Bücher veröffentlicht.

Klappentext:
Streng genommen ist Christopher Diecks (noch) kein Privatdetektiv. Er arbeitet bloß für einen, wenn er nicht im Restaurant seines Stiefvaters kellnert oder für ein Umzugsunternehmen Möbel schleppt. Der Hamburger Kiez ist sein Zuhause; der Secondhand-Laden, in dem die wunderbare Romy arbeitet, sein Lieblingsort. Während einer Hausräumung findet Christopher rätselhafte Unterlagen. Zunächst ahnt er nicht, dass er Beweise für zahlreiche Verbrechen in den Händen hält. Seine Nachforschungen führen ihn auf die Spur einer internationalen Bande, die ihre kriminellen Machenschaften um jeden Preis vertuschen will. Als wäre die Lage nicht brenzlig genug, erscheint eine mysteriöse zweite Partei auf der Bildfläche, die an dem belastenden Material ebenfalls interessiert ist. Christopher gerät zwischen die Fronten und schwebt bald in höchster Gefahr. Sein erster großer Fall könnte sein Letzter werden.

Meine Meinung:
Es beginnt ganz ruhig, mit viel Athmosphäre, einem sympathischen Helden, der ganz normal wirkt, und mit wenig Krimihandlung. Dieser Teil hat mir recht gut gefallen, weil es gut erzählt ist. Vielleicht hätte man im Leben des Christopher Diecks die ein oder andere Baustelle weglassen können, aber ich wurde trotzdem mitgenommen. Auch die Nebenfiguren waren gut beschrieben. Dann zog das Tempo auf einmal gewaltig an und aus der gelungenen Erzählung wurde plötzlich und unerwartet eine Krimigroteske. Dieser Übergang passt überhaupt nicht zu den vorhergehenden Passagen. Vielleicht soll es der Größe des Verbrechens entsprechen, Aber es passt einfach nicht zu den vorhergehenden Passagen. Christopher mutiert zu einem leidensfähigen Hard Guy und verliert jede Glaubwürdigkeit. Am Ende mutiert er dann wieder zum netten Mann von nebenan. Auch die Krimigroteske ist ansich nicht so schlecht geschrieben, aber die Vermengung war für mich ein Unding. Christopher und auch ich fühlten uns in der Krimigroteske nicht wohl.

Fazit:
Der ruhige Teil hat gefallen, auch wenn es etwas mehr Tempo hätte sein dürfen. Aber der Hochgeschwindigkeitsteil führt zu einer unsäglichen Mischung. Ein Stil durch das ganze Buch wäre okay gewesen. So reicht es statt zu dreieinhalb Sternen nur zu zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).

Veröffentlicht am 19.08.2018

Gute Ansätze, bleibt aber oberflächlich

Der Reiniger
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Buchmeinung zu Inger Gammelgaard Madsen – Der Reiniger

„Der Reiniger“ ist ein Kriminalroman von Inger Gammelgaard Madsen, der 2018 bei Saga Egmont in der Übersetzung von Kirsten Vesper erschienen ist. ...

Buchmeinung zu Inger Gammelgaard Madsen – Der Reiniger

„Der Reiniger“ ist ein Kriminalroman von Inger Gammelgaard Madsen, der 2018 bei Saga Egmont in der Übersetzung von Kirsten Vesper erschienen ist. Der Titel der dänischen Originalausgabe lautet „Sanitøren“ und ist 2017 erschienen.Das ungekürzte Hörbuch wird von Ulrike Folkerts gesprochen und ist 2018 bei steinbach sprechende bücher erschienen.

Zum Autor:
Inger G. Madsen stammt aus Dänemark und arbeitete lange Zeit als Grafikdesignerin. 2008 debütierte sie mit ihrem ersten Krimi „Der Schrei der Kröte“.

Klappentext:
Eine Reihe von mysteriösen Todesfällen hält die Polizei in Aarhus und Horsens in Atem. Ein Gefängniswärter springt aus einem Fenster im vierten Stock, eine Anwältin stirbt bei einem Unfall, ein hoher Richter wird entführt. Die Journalistin Anne Larsen und der Polizist Roland Benito recherchieren und bald verdichtet sich der Verdacht, dass die Opfer von einem Auftragskiller ermordet wurden. Doch warum? Der Jugendliche Bertram Karlsen hat die Morde gesehen auf einer Todesliste in einem geheimen Netzwerk. Plötzlich tauchen dort zwei weitere Namen auf: der seiner Mutter und sein eigener...

Meine Meinung:
Mich hat dieses Buch von Anfang an mitgenommen. Es beschreibt die traurige Situation junger Menschen in einer dänischen Stadt. Bertram, ein jugendlicher Krimineller, entdeckt in einer gestohlenen Jacke einen Chip, der ihn zu einer Seite ins Darknet führt. Er sieht sich und seine Mutter bedroht und tut sein Bestes, um heil aus der Sache heraus zu kommen. Parallel ermittelt die Journalistin Anne Larsen an einem anderen Fall, ebenso der interne Ermittler Roland Benito. Er ist ein etwas älterer Polizist, der erfrischend normal ist. Die Journalistin ist der dynamische Teil in diesem Werk. Generell sind die Figuren etwas flach gestaltet. Sie wirken alle mehr oder weniger eindimensional. Die Geschichte entwickelt sich ruhig und die Spannung ist zwar vorhanden, aber sie bleibt überschaubar. Das Buch ist als eine sechsteilige Serie erschienen und bietet zum Ende von jedem Abschnitt einen Cliffhanger. Dies tut der Geschichte aber nicht gut. Manche Cliffhanger wirken etwas erzwungen und werden auch im nächsten Abschnitt manchmal nicht direkt weiter verfolgt. Der Stil der Autorin ist relativ trocken und die Aktionselemente im letzten Teil sowie die Auflösung konnten mich nicht überzeugen.

Sprecher:
Ulrike Folkerts macht einen guten Job und überzeugt durch einen professionellen Vortrag.

Fazit:
Das Buch zeigt gute Ansätze und wird überzeugend vorgetragen. Die Figuren bleiben recht blass, was zum Teil auch in der Kürze des Werks bedingt ist. Meine Bewertung lautet drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten) und durchaus eine Hörempfehlung für eine längere Autobahnfahrt. Ich plane, ein langes Buch aus der Serie um Roland Benito zu lesen.

Veröffentlicht am 18.08.2018

Zu viele Wiederholungen

Mordzeitlose
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Buchmeinung zu Patricia Holland Moritz – Mordzeitlose

„Mordzeitlose“ ist ein Kriminalroman von Patricia Holland Moritz, der 2018 im GMEINER Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Patricia Holland Moritz wurde ...

Buchmeinung zu Patricia Holland Moritz – Mordzeitlose

„Mordzeitlose“ ist ein Kriminalroman von Patricia Holland Moritz, der 2018 im GMEINER Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
Patricia Holland Moritz wurde im heutigen Chemnitz geboren, arbeitete in Leipzig als Buchhändlerin, verließ die DDR und heuerte in Paris als Speditionskauffrau an, studierte in Berlin Nordamerikanistik, wurde Bookerin für Bands und arbeitet heute in einem Verlagshaus. Sie ist Bloggerin und Ghostwriterin. Für ihre Romane erhielt sie Arbeitsstipendien des Berliner Senats und des Mörderische Schwestern e.V. Auf ihren Tourneen las sie bereits mit renommierten Autoren wie Håkan Nesser, Arne Dahl und Ulrich Wickert. Ihr Krimi »Kältetod« aus dem Crystal Meth-Milieu Berlins wurde vom »Tip« 2015 für die »ausgefallenste Mordmethode« geehrt. »Mordzeitlose« ist ihr dritter Roman im Gmeiner-Verlag.

Klappentext:
Margrit Kunkel wächst in einer brandenburgischen Gärtnerei auf, ihr Studium führt sie durch die Botanischen Gärten der Welt. Bald gilt sie als Koryphäe und übernimmt die Leitung der Holländischen Gartenakademie in Berlin. Ihr Modell des »Slow Gardenings« scheint auch ihren Mitarbeitern Harmonie zu verleihen. Diese wird jedoch jäh gestört, als Margrit im Kakteenhaus auf eine menschliche Hand stößt. Wären da nicht bereits die ungeklärten Todesumstände ihrer Mutter, das seltsame Verschwinden von Margrits erstem Freund und ein Ermittler, der beunruhigende Zusammenhänge herstellt, hätte sie den Fund der Polizei gemeldet. Doch so nimmt sie die Sache lieber selbst in die Hand.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat einen ganz besonderen Reiz, der in der Hauptfigur Margrit Kunkel begründet ist. Sie hat ein grünes Händchen und jede Menge Geduld. Sie ist kein einfacher Charakter, aber man fiebert mit ihr mit. Sie wirkt eher bemitleidenswert als sympathisch. Auch der Ermittler verfügt über jede Menge Geduld und ist eine gelungene Ergänzung zur Protagonistin. Diese beiden Figuren sind sehr ausführlich mit vielen Facetten beschrieben. Das Erzähltempo ist niedrig und die Spannung baut sich oft auf Andeutungen auf. Dies ist eine zeit lang interessant, aber die Autorin überzieht es nach meinem Empfinden. Es entsteht der Eindruck, dass sich manche Vorgänge und Entwicklungen öfters wiederholen. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Fazit:
Ein durchaus interessanter Kriminalroman mit einer außergewöhnlichen Hauptfigur, die eine unerwartete Entwicklung nimmt. Wiederkehrende Abläufe taten der Spannung nicht gut und so vergebe ich drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).