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Veröffentlicht am 18.04.2022

Kämpfernaturen suchen ihr Glück in London

Die Uhrmacher der Königin
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Buchmeinung zu Ralf H. Dorweiler – Die Uhrmacher der Königin

„Die Uhrmacher der Königin“ ist ein Historischer Roman von Ralf H. Dorweiler, der 2022 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
Ralf H. Dorweiler ...

Buchmeinung zu Ralf H. Dorweiler – Die Uhrmacher der Königin

„Die Uhrmacher der Königin“ ist ein Historischer Roman von Ralf H. Dorweiler, der 2022 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
Ralf H. Dorweiler hat viele Jahre in der Nähe des Rheins gelebt. Aufgewachsen ist er an der Loreley, zum Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft zog es ihn nach Köln. Nach vielen Jahren im Südschwarzwald, wo er als Redakteur bei einer Tageszeitung arbeitete, ist er nun nach Bad Pyrmont in Norddeutschland gezogen. Ralf H. Dorweiler ist verheiratet und Vater eines Sohnes.

Inhalt:
Über einen Zeitraum von rund 20 Jahren schildert der Autor vorwiegend Episoden aus dem Leben der fiktiven Figuren Johannes und Ernst Faller aus dem Schwarzwald und der Engländerin Sophia Carpenter. Nach diversen Schicksalsschlägen zieht es alle drei nach London, in der Hoffnung dort ihr Glück zu finden. Dort werden sie in Geschehnisse um ein Attentat auf Queen Viktoria verwickelt.

Meine Meinung:
Gemeinsam ist den vier Hauptfiguren Queen Viktoria, Sophia Carpenter, Johannes und Ernst Faller ihre Kämpfernatur. Sie lassen sich durch diverse Widrigkeiten und Schicksalsschläge nicht entmutigen und gehen ihren Weg. Dies macht alle vier Figuren sympathisch, auch oder gerade weil sie mit einigen Grautönen gezeichnet sind. Als verbindendes Element nutzt der Autor die Uhrmacherei, über die er etliche Informationen liefert. Die Episoden zeigen die Beschwerlichkeit des Lebens zur damaligen Zeit. Sowohl im Schwarzwald als auch in London prägen Schwierigkeiten das tägliche Leben. Dadurch wirkt die Schilderung sehr authentisch, ohne jedoch zu langweilen. Zwischen Sophia und Johannes entwickelt sich eine romantische Beziehung, die die beiden in das Umfeld eines Attentats auf Queen Viktoria bringt. Die Handlung wird dramatisch und sehr spannend. Das Ende hat mir sehr gefallen, weil es nicht nur eitel Sonnenschein liefert.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, meist von den Ich-Erzählern Johannes und Sophia. So bekommt man einen ausgezeichneten Blick auf ihre Sicht der Dinge und ihre Gefühle. Es gibt verschiedene Nebenhandlungen mit Figuren, die andere Aspekte des damaligen Lebens einbringen. Insgesamt ist es ein komplexer Mix, der mich jederzeit gut unterhalten hat.

Fazit:
Dieser historische Roman liefert ein anschauliches Bild des Lebens zu jener Zeit, das mit einem ordentlichen Schuss Spannung und Romantik serviert wird. Mich hat das Werk sehr gut unterhalten und deshalb bewerte ich es mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2022

Auch der siebzehnte Fall konnte mich überzeugen

Ostseekreuz
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Buchmeinung zu Eva Almstädt – Ostseekreuz

„Ostseekreuz“ ist ein Kriminalroman von Eva Almstädt, der 2022 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
1965 in Hamburg geboren und dort aufgewachsen, absolvierte ...

Buchmeinung zu Eva Almstädt – Ostseekreuz

„Ostseekreuz“ ist ein Kriminalroman von Eva Almstädt, der 2022 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
1965 in Hamburg geboren und dort aufgewachsen, absolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Seit 2001 ist sie freie Autorin. Eva Almstädt lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in einem kleinen Ort zwischen Hamburg und Lübeck.

Klappentext:
Kommissarin Pia Korittki nimmt sich eine Auszeit in einem Ostsee-Kloster. Das ruhige, beschauliche Leben mit den Mönchen und einigen wenigen Gästen soll ihr helfen, sich von einem traumatischen Erlebnis zu erholen. Doch die Ruhe wird jäh durch das Läuten der Totenglocke gestört. Ein Novize hat einen der Mönche leblos in der Kirchenbank kniend gefunden. Schnell ist klar, dass Bruder Zacharias ermordet wurde. Pia will sich aus den Ermittlungen heraushalten, doch als auch noch ein Gast spurlos verschwindet, muss sie handeln - und macht in einem Kellerraum eine schreckliche Entdeckung ...

Meine Meinung:
Auch in diesem Band der Serie um Pia Korittki gefällt mir der komplexe Plot besonders. Es gibt zwei Hauptstränge und mehrere Nebenhandlungen. Im ersten Hauptstrang nimmt sich Pia im Kloster eine Auszeit, wird aber auf Bitte des ermittelnden Kommissars als verdeckte Ermittlerin aktiv. Im anderen Hauptstrang ihr Entführer aus dem letzten Band von Pias Freund, der nun beim BKA arbeitet, in Südfrankreich verfolgt. Während im Kloster eher beschaulich ermittelt wird, geht es in Südfrankreich rasant zur Sache. Im Kloster werden die Geschehnisse aus der Sicht Pias wiedergegeben, die vor allem mit ihren Mitbewohnern im Kloster redet und auch als aufmerksame Beobachterin auftritt. Bei der Verfolgung in Südfrankreich folgt der Leser der Perspektive des BKA-Ermittlers, der großen Einsatz zeigt, aber auch großes Risiko geht. Im Kloster bringen die Ermittlungen mehrere Motive und mehrere Verdächtige hervor. Nach dem Tod eines zweiten Mönchs und dem Verschwinden eines Novizen, wird es auch im Kloster dramatisch. Die Autorin hat den Spannungsbogen voll im Griff und gönnt dem Leser an beiden Handlungsorten jeweils einen adäquaten Showdown. Die Figurenzeichnung in Südfrankreich ist einseitig schwarz-weiß, während die Figuren im Klosterumfeld mit vielen Grautönen gezeichnet sind, die etliche Überraschungen für den Leser ermöglichen. Die Auflösung ist überzeugend und nachvollziehbar.
Durch die psychische Belastung Pias und den Ermittlungsergebnissen wirkt dieser Roman noch deutlich dunkler als die Vorgänger, die ich bisher kenne. Vor allem hoffe ich, dass die Dauerstory um Pias ständige Bedrohung nun zu Ende ist, denn diese belastet auch den Leser.

Fazit:
Mich hat dieser Kriminalroman durch seinen komplexen Plot und die gelungene Figurenzeichnung überzeugt. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.03.2022

British Crime wie ich ihn liebe

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Buchmeinung zu Robert Thorogood – Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar

„Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar“ ist ein Kriminalroman von Robert Thorogood, der 2022 bei Kiepenheuer & Witsch in der ...

Buchmeinung zu Robert Thorogood – Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar

„Mrs Potts Mordclub und der tote Nachbar“ ist ein Kriminalroman von Robert Thorogood, der 2022 bei Kiepenheuer & Witsch in der Übersetzung von Ingo Herzke erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „The Marlow Murder Club“ und ist 2021 erschienen.

Zum Autor:
Robert Thorogood ist ein englischer Drehbuchautor und Romancier. Er ist vor allem als Schöpfer der international gefeierten BBC-Krimiserie "Death in Paradise" bekannt und hat eine Reihe von Spin-Off-Romanen mit dem Detektiv DI Richard Poole geschrieben.

Klappentext:
Die siebenundsiebzigjährige Judith Potts lebt allein in einem verfallenen Herrenhaus im idyllischen Marlow und arbeitet als Kreuzworträtsel-Autorin für eine Zeitung. Sie genießt ihren beschaulichen, selbstbestimmten Alltag mit gelegentlichem Nacktschwimmen in der Themse und dem ein oder anderen Whisky. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie Zeugin eines Mordes auf dem Nachbargrundstück wird. Weil es weit und breit von der Leiche keine Spur gibt und die ansässige Polizei den Fall nicht ernst nimmt, beginnt Judith, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei lernt sie die Hundesitterin Suzie und die neurotische Pfarrersfrau Becks kennen, die ihr fortan als »Marlow Murder Club« bei den Ermittlungen helfen. Als es zu einem weiteren Mord kommt, erscheint der Fall immer rätselhafter …

Meine Meinung:
Wer die Fernsehserie Death in Paradise mag, dem könnte auch dieses Figurenensemble zusagen. Schrullen und Macken haben die drei Hobbydetektivinnen reichlich. Judith ist aktiv, hat aber kaum Kontakte und nimmt die Dinge selbst in die Hand, als die Polizei ihren Beobachtungen eher mit Skepsis begegnet. Sie lernt die allein lebende und ziemlich neugierige Hundesitterin Suzie kennen, die nach dem Auszug ihrer erwachsenen Tochter auch ein einsames Leben führt, zumal der Kontakt zur Tochter nahezu eingeschlafen ist. Hinzu gesellt sich Becks, die vollkommen durch die Pflichten als Mutter einer Teenagerin und Ehefrau des Dorfpfarrers ausgelastet ist und ein bisschen neurotisch wirkt.
Meistens wird die Geschichte aus der Perspektive Judith Potts erzählt, deren Gedanken überaus erfrischend erscheinen. Sie aktiviert Suzie und Becks und überredet sie zu gemeinsamen Ermittlungen. Die drei Hobbydetektive wirken dynamisch und jede auf ihre Art sympathisch, auch wenn manchmal zu unkonventionellen Ermittlungsmethoden gegriffen wird und dabei nicht alles gesetzeskonform ist. Die junge Polizistin Emma ist mit der Leitung der polizeilichen Ermittlungen betraut und fühlt sich überfordert. Als keine Fortschritte erzielt werden, aber die Hobbydetektive ihr sachdienliche Hinweise geben können, holt Emma sie mit ins Boot.
Es beginnt wie ein harmloser Cosy-Krimi, aber dieser Eindruck täuscht. Der Plot ist komplex und wohldurchdacht, die Figuren bieten reichlich Platz für Überraschungen und es bedarf der Hartnäckigkeit einer Judith Potts, um letztendlich zum Täter vorzudringen. Der Kriminalroman strotzt vor Ideen, hat reichlich Humor bis hin zum Slapstick zu bieten und ist zudem sehr spannend. Beim Showdown zieht der Autor alle Register und liefert mehr als ein denkwürdiges Spektakel. Besonders gefallen hat mit außerdem die durch Judith angestoßene Entwicklung ihrer Partnerinnen. Mein Lesevergnügen war gewaltig.

Fazit:
Dieser Kriminalroman ist für mich sowohl in Handlung, Figurenzeichnung und Schreibstil bis auf wenige Übertreibungen nahezu perfekt, einfach British Crime at its Best. Deshalb bewerte ich das Werk mit fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche selbstverständlich eine Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2022

Weit mehr als nur ein spannender Kriminalroman

Zürcher Glut
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Buchmeinung zu Gabriela Kasperski – Zürcher Glut

„Zürcher Glut“ ist ein Kriminalroman von Gabriela Kasperski, der 2022 im Emons Verlag erschienen ist. Dies ist der siebte Fall für Zita Schnyder und Werner ...

Buchmeinung zu Gabriela Kasperski – Zürcher Glut

„Zürcher Glut“ ist ein Kriminalroman von Gabriela Kasperski, der 2022 im Emons Verlag erschienen ist. Dies ist der siebte Fall für Zita Schnyder und Werner Meier.

Zum Autor:
Gabriela Kasperski war als TV- und Radio-Moderatorin und als Theaterschauspielerin tätig. Heute lebt sie als Autorin mit ihrer Familie in Zürich und ist Dozentin für Kreatives Schreiben, Figurenentwicklung und Synchronisation.

Klappentext:
Auf dem Weg zum Weltwirtschaftsforum in Davos macht Botschafter Stephen Keller Zwischenstation in seiner Heimat Zürich. Doch während eines Empfangs mit Gästen aus aller Welt gerät sein Patrizierhaus in Brand. Der Verdacht auf Brandstiftung steht schnell im Raum, aber die Immunität der Beteiligten legt sich wie ein bleierner Vorhang über die Ermittlungen. Um den Feuerteufel zu entlarven, observiert Werner Meier das diplomatische Umfeld in den Bündner Bergen, während Zita Schnyder ein geheimes »Safe-House« überwacht. Da zündelt jemand erneut. Und diesmal soll alles brennen.

Meine Meinung:
In diesem Buch wimmelt es an starken Frauen, wären die Männer mit Ausnahme von Meier und dem geheimnisumwitterten Eli eher Nebenrollen spielen. Die einzelnen Charaktere sind breit mit Stärken und Schwächen gezeichnet und bieten Raum für Überraschungen. Wechselnde Handlungsorte und das spezielle Thema der Botschafter mit ihrer Verwurzelung im Umfeld der Reichen und Mächtigen bringen eine gehörige Portion Würze ins Spiel. Das wichtigste Thema bleibt aber für die Autorin die Unterdrückung und Ausnutzung von Frauen. Ihre Darstellung wirkt leider in vielen Punkten absolut glaubwürdig und realistisch. Nichtsdestotrotz steht der oder besser die Kriminalfälle im Mittelpunkt der Geschichte. Der Plot ist sehr komplex und überraschte mich immer wieder. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Beziehungen der beteiligten Personen. Kaum eine von ihnen verlief ohne Probleme oder entwickelte sich so, wie ich es erwartet hatte.
Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven erzählt und der Schreibstil ist bildhaft und emotional. Man leidet mit mancher Figur und freut sich über Fortschritte bei anderen Beteiligten. Nebenbei erfährt man etliche bauhistorische Dinge über die Züricher Altstadt. Der Spannungsbogen ist gekonnt konstruiert und lebt auch von vielen unerwarteten Entwicklungen. Mich hat der Werk sehr gut unterhalten und zusätzlich einige Punkte zum Nachdenken geliefert.

Fazit:
Dieses Buch bietet mehr als nur kriminalistische Unterhaltung und viel Lesevergnügen. Es werden etliche Punkte angesprochen, die mich nachdenklich gestimmt haben. Deshalb bewerte ich das Buch mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für die Freunde vermeintlich ruhiger Kriminalromane aus.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Weit mehr als nur ein Regionalkrimi

Finsterbusch
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Buchmeinung zu Tom Finnek – Finsterbusch

„Finsterbusch“ ist ein Kriminalroman von Tom Finnek, der 2021 bei beTHRILLED erschienen ist. Dies ist der fünfte Fall für Heinrich Tenbrink und Maik Bertram.

Zum ...

Buchmeinung zu Tom Finnek – Finsterbusch

„Finsterbusch“ ist ein Kriminalroman von Tom Finnek, der 2021 bei beTHRILLED erschienen ist. Dies ist der fünfte Fall für Heinrich Tenbrink und Maik Bertram.

Zum Autor:
Tom Finnek wurde 1965 im Münsterland geboren und arbeitet als Filmjournalist, Drehbuchlektor und Schriftsteller. Er ist verheiratet, Vater von zwei Söhnen und lebt mit seiner Familie in Berlin.

Klappentext:
Auf der Beerdigung des jungen Oliver Herzog wendet sich die Mutter des Toten an Heinrich Tenbrink. Angeblich habe Oliver sich umgebracht, nachdem er seine Freundin Anna vom Dach einer alten Ziegelei gestoßen hat. Doch Olivers Mutter glaubt nicht an Selbstmord und bittet den pensionierten Kriminalrat um Hilfe. Eher widerwillig recherchiert Tenbrink im Umfeld der Ziegelei, die inzwischen von einer Künstlerkommune bewohnt wird, und stößt auf einen Jahre zurückliegenden mysteriösen Todesfall. Auch Tenbrinks ehemaliger Kollege und Oberkommissar Maik Bertram ermittelt in dem voller Widersprüche steckenden Fall - und hat es kurz darauf mit einer weiteren Leiche zu tun ...

Meine Meinung:
Mittlerweile bin ich ein bekennender Fan dieser Buchreihe um die beiden ungleichen Ermittler. Neben dem neuen Kriminalfall führt der Autor die privaten Geschichten der beiden Hauptfiguren fort. Der „leicht“ demente Heirich Tenbrink ist pensioniert, wird aber von einer Verwandten in einem Todesfall um Hilfe gebeten. Der alleinerziehende Vater Maik Bertram nimmt in Teilzeit seine Arbeit als Kriminalkommissar wieder auf und ihre Wege kreuzen sich wiederholt. Heinrich und Maik bilden eine Wohngemeinschaft und Heinrich kümmert sich um Maiks wenige Monate alte Tochter Emma bei Maiks Abwesenheit. Vervollständigt wird die WG durch Heinrichs Pudel Locke. Emma und Locke haben gesundheitliche Probleme, die die beiden Ermittler zusätzlich zum Fall beanspruchen. Während Maik auf die polizeilichen Ermittlungen setzt, spricht Heinrich mit Vorliebe mit allen Beteiligten und macht sich so ein Bild. Die Figurenzeichnung gefällt mir ausgezeichnet, auch wenn etliche Figuren eher skizziert werden. Die Handlung ist komplex und bietet manche Überraschung. Über weite Strecken zieht sich ein dunkler Grundton, der nur gelegentlich aufgelockert wird. Meist wird die Handlung aus der Sicht einer der beiden Hauptfiguren geschildert und ihre Gedanken kann ich meist nachvollziehen. Positiv wirkt auch das gegenseitige Kümmern der Figuren. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und alles wird aufgeklärt, auch wenn ein fader Beigeschmack bestehen bleibt.
Für mich stimmt die Mischung der diversen Handlungsstränge, die Figurenzeichnung ist vortrefflich und auch atmosphärisch ist das Münsterland jederzeit präsent.

Fazit:
Der ruhige Erzählstil, glaubhafte Figuren, eine komplexe Handlung und eine atmosphärische Schilderung ergänzen sich zu einem hervorragenden Werk. Deshalb bewerte ich das Werk mit der Höchstnote von fünf Sternen und 100 Punkten. Selbstverständlich empfehle ich das Buch den Freunden eher ruhiger Kriminalromane.

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