Eindringlich und bewegend
In FlammenIn Megha Majumdars Roman geht es um das Sehnen nach einem besseren Leben. Jivan träumt davon zum Mittelstand zu gehören, sich keine Sorgen mehr um die nächste Mahlzeit machen zu müssen. Lovely wünscht ...
In Megha Majumdars Roman geht es um das Sehnen nach einem besseren Leben. Jivan träumt davon zum Mittelstand zu gehören, sich keine Sorgen mehr um die nächste Mahlzeit machen zu müssen. Lovely wünscht sich eine Karriere als Schauspielerin und PT Sir möchte Respekt und Anerkennung, selbst wenn er dies nur auf Kosten anderer erhält. Neben den ganz persönlichen Kämpfen und Problemen der drei Protagonisten spielen auch Politik und Gesellschaft eine Rolle. Korruptheit, eine verurteilende Gesellschaft und ein voreingenommenes Gerichtssystem sind Herausforderungen mit denen die Menschen täglich zu kämpfen haben. Wer auf eine Dienstleistung angewiesen ist, von dem werden zusätzliche „Gebühren“ verlangt. Wer anders ist wird an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Ein gesellschaftlicher Aufstieg wird den Menschen so schwer wie möglich gemacht.
Majumdars Geschichte ist abwechselnd aus Sicht der drei Protagonisten erzählt, ergänzt durch kurze Kapitel in denen auch Sichtweisen einiger Nebencharaktere Platz finden. Trotz der doch recht umfangreichen Personenanzahl und der für mich fremden Namen, hatte ich nie Probleme die einzelnen Charaktere zu unterscheiden. Jivan, Lovely und PT Sir sind sehr facettenreich und auch emotional gestaltet, eine gewisse Distanz zu ihnen bleibt aber immer. Vielleicht lag es daran, dass bei drei Hauptcharakteren einfach nicht der Platz ist komplett in die Tiefe zu gehen. Megha Majumdar schafft es trotzdem ihre Geschichte sehr emotional und mitreißend zu erzählen und lässt den Leser mit den Protagonisten leiden.
Das Buch bietet einen interessanten und gleichsam erschreckenden Einblick in das Leben im modernen Indien. Hier treffen unterschiedlichste Welten aufeinander: große Armut in den Slums, das schillernde Leben Bollywoods und die alles bestimmende Politik. Die beschriebenen Ungerechtigkeiten die viele Menschen erleben sind oft nur schwer zu ertragen.
Fazit
Der Roman handelt von tiefgreifenden Entscheidungen, Entscheidungen die einen selbst voranbringen, aber für andere Menschen negativ sind. Durch die eindringlichen und sehr bewegenden Thematiken ist es keine unbeschwerte Lektüre, aber eine sehr lohnenswerte!