Man darf keine Spannungsliteratur erwarten
Eine Familie in Berlin - Paulas LiebeDas Buch ist recht dick, die Autorin erzählt Paulas Geschichte entsprechend auch sehr langsam und detailliert. Die erste Hälfte des Buches widmet sich Paulas Aufwachsen und Erwachsenwerden, auch die Familie ...
Das Buch ist recht dick, die Autorin erzählt Paulas Geschichte entsprechend auch sehr langsam und detailliert. Die erste Hälfte des Buches widmet sich Paulas Aufwachsen und Erwachsenwerden, auch die Familie und ihre Beziehungen untereinander werden dabei sehr ausführlich dargestellt. Der Leser erhält dadurch einen sehr tiefen Einblick in das Familienleben, entsprechendes Interesse daran muss aber vorhanden sein um sich nicht zu langweilen. Das Buch lebt nicht von Spannung oder mitreißenden Erlebnissen, sondern von seinen nuanciert erschaffenen Charakteren und der ruhigen aber dennoch intensiven Erzählweise. Es ist ein Roman um in eine andere Zeit abzutauchen.
Für meinen persönlichen Geschmack hätte gerne etwas mehr Handlung und zumindest ein kleiner Spannungsbogen vorhanden sein dürfen. Die Briefe zwischen Paula und Richard waren mir zu schwülstig, ich bin zugegebenermaßen aber auch kein Freund solchen „poetischen Kitsches“, manch anderer wird sie bestimmt großartig und romantisch finden.
Fazit:
Es ist eine positive Geschichte, die mit viel Wärme erzählt ist und ohne Gewalt auskommt. Das Buch verschafft zugleich einen guten Einblick in das Aufwachsen als Frau Ende des 19. Jahrhunderts. Der zweite Band der Familiensaga wird bereits nächstes Jahr erscheinen. ⠀