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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2019

Hatte mehr erwartet

Mengele Zoo
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Das Buch beginnt sehr spannend, mit hohem Tempo. Der Leser lernt Mino kennen, erfährt, wie er im abgelegenen Dschungeldorf aufwächst und wie die Menschen dort unter der Willkür und Schikane der Mächtigen ...

Das Buch beginnt sehr spannend, mit hohem Tempo. Der Leser lernt Mino kennen, erfährt, wie er im abgelegenen Dschungeldorf aufwächst und wie die Menschen dort unter der Willkür und Schikane der Mächtigen leiden. Bis zur Mitte des Romans kann dieses Tempo auch gehalten werden, der Leser begleitet Mino durch die nächsten Jahre seines Lebens und erfährt wie seine Gruppe entsteht. Doch bald nachdem diese die ersten Attentate verübt hat flacht die Geschichte merklich ab. Die Geschehnisse sind sind zu ähnlich und zu distanziert erzählt. Auch wird sehr viel Fokus wird auf Minos Gedanken gelegt, die teilweise seitenlang beschrieben sind und sich inhaltlich leider stetig wiederholen.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭
Ein spannendes Thema, das hier in einen mitreißenden Thriller verpackt werden soll. Gelungen ist das leider nur teilweise, die Längen machen das Buch stellenweise doch sehr zäh zu lesen und wirklich sympathisch werden einem die vier Hauptdarsteller leider auch nicht.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Absolut lesenswert!

Die Geschichte der Bienen
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Das Thema von Maja Lundes Roman könnte aktueller nicht sein. Die Geschichte um ihre drei fiktiven Charaktere zeigt beunruhigend viele Überschneidungen mit unserer aktuellen Zeit. Das beschriebene Bienensterben ...

Das Thema von Maja Lundes Roman könnte aktueller nicht sein. Die Geschichte um ihre drei fiktiven Charaktere zeigt beunruhigend viele Überschneidungen mit unserer aktuellen Zeit. Das beschriebene Bienensterben ist bereits seit einigen Jahren ein großes Thema und noch immer nicht komplett aufgeklärt. Auch die Kritik an der Honigindustrie, die ihre Bienenstöcke auf Trucks quer durch die USA fährt, stets bedacht den Gewinn zu maximieren, ist nicht neu. Und selbst das Zukunftsszenario, eine Welt ohne Insekten, ist im chinesischen Sichuan wirklich bereits eingetreten. Dort bestäuben inzwischen die Menschen mit feinen Pinseln die Blüten der Obstbäume. Eine Lösung für das Problem auf das wir uns gerade hinbewegen kann das Buch nicht liefern, das kann auch niemand von einem Roman erwarten. Eines lässt sich aber festhalten: Maja Lunde gelingt es sehr gut ein aktuelles Thema in eine spannende Geschichte zu integrieren. Was der Leser nun daraus macht liegt an ihm. Der Großteil wird das Buch wohl ins Regal stellen, das grüne Gewissen ist beruhigt, man hat sich ja gerade literarisch mit einem wichtigen Thema auseinandergesetzt und sich im Kreise der Kollegen ausführlich darüber echauffiert. Dennoch bleibt zu hoffen, dass das Buch zumindest einige Menschen dazu anregt, sich mit dem Thema weiter zu beschäftigen und zumindest im Kleinen damit zu beginnen etwas zu verändern. Auf dass das Buch von Maja Lunde mehr war als nur eine gute Geschichte.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Ein spannender erster Fall um Kommissar Tom Perlinger

Die Montez-Juwelen
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Die fiktiven „Montez-Juwelen“, um die sich der Roman dreht und die darin so viel Ärger verursachen, waren ein Geschenk von Ludwig II. an seine Geliebte, Lola Montez. Letztere gab es wirklich, sie war Tänzerin ...

Die fiktiven „Montez-Juwelen“, um die sich der Roman dreht und die darin so viel Ärger verursachen, waren ein Geschenk von Ludwig II. an seine Geliebte, Lola Montez. Letztere gab es wirklich, sie war Tänzerin und hat auch abseits der Bühne für einigen Wirbel in der Münchner Gesellschaft gesorgt.

Mit ihrem ersten Roman um Kommissar Tom Perlinger konnte mich Sabine Vöhringer gut unterhalten. Das Buch liest sich sehr flüssig, die Geschichte ist spannend und weiß mit einigen Wendungen zu überraschen.

An Charakteren sind zwar einige vorhanden, mir ist es aber nicht sonderlich schwer gefallen mich damit zurechtzufinden. Im Notfall hilft hier die Auflistung gleich zu Beginn des Buches, die darstellt wer mit wem verwandt und verfeindet ist. Die Fülle der Charaktere und ihre Beziehungen zueinander geben dem Buch eine wesentliche Tiefe, lassen sie lebendig und glaubwürdig erscheinen.

Die Münchner Innenstadt spielt im Roman ebenfalls eine Rolle, die Autorin bezieht Orte wie den Viktualienmarkt oder den Fischbrunnen in ihre Erzählung mit ein. Wer ein wenig Ortskundig ist kann so im Kopf die Wege der Figuren nachvollziehen und hat die Handlungsorte gut vor Augen. Auch die Einbeziehung bayrischer Ausdrücke ist gut gelungen und der „Pflaumendatschi“ statt dem „Zwetschgendatschi“ bleibt zum Glück einer der sehr wenigen Ausrutscher.

Gefallen hat mir auch, wie die Geschichte der Lola Montez in den Roman eingebaut wurde, ganz nebenbei erfährt der Leser mehr über sie, auch wenn natürlich ein Teil davon Fiktion ist.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Ein sehr lesenswertes Buch, das in eine beeindruckende Tierwelt entführt.

Frühstück mit Elefanten
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Gesa Neitzel ist Ende 20, sie lebt in Berlin, hat eine schöne Mietwohnung und einen guten Job in der Medienbranche. Doch es zieht sie nach Afrika, dort will sie eine Ausbildung zur Rangerin machen. Dafür ...

Gesa Neitzel ist Ende 20, sie lebt in Berlin, hat eine schöne Mietwohnung und einen guten Job in der Medienbranche. Doch es zieht sie nach Afrika, dort will sie eine Ausbildung zur Rangerin machen. Dafür muss sie Vogelkunde, Fährtenlesen, Offroad-Fahren und noch einiges mehr lernen. Die Verhältnisse in den Camps sind dabei sehr einfach: geschlafen wird in Zelten, teilweise gibt es nichtmal fließendes Wasser.
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Ich fand das Buch eine wunderbare Lektüre, die Seiten flogen nur so dahin. Es gelingt Gesa sehr gut ihre Fasziniation für Afrika und die dortige Tierwelt zu vermitteln und den Leser damit anzustecken. Tiere, Menschen und die Landschaft fand ich sehr atmosphärisch beschrieben. Auch in Gesa kann sich der Leser gut hineinversetzen. Sehr ehrlich berichtet sie auch von ihren Zweifeln und den Fehlern die sie während der Ausbildung gemacht hat. Von beidem lässt sie sich jedoch nicht aufhalten. Die Einblicke in die Arbeit als Ranger und den Umgang mit wilden Tieren fand ich sehr faszinierend, auch für Gesa war dies alles ja neu und so lernt der Leser gemeinsam mit ihr viel Neues. ⠀

Veröffentlicht am 28.09.2019

Aufgrund der hölzernen Dialoge konnte mich das Buch leider nicht überzeugen

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Die erste Hälfte des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Idee ist zwar nicht neu, ich mag diese Art von Geschichten trotzdem sehr gerne. Die Vorstellung, mit einem Mörder in einem eingeschneiten und ...

Die erste Hälfte des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Idee ist zwar nicht neu, ich mag diese Art von Geschichten trotzdem sehr gerne. Die Vorstellung, mit einem Mörder in einem eingeschneiten und noch nicht komplett renovierten Hotel zu sein ist einfach herrlich gruslig. In der ersten Hälfte weiß der Autor dieses Setting auch sehr gut einzusetzen: der Strom funktioniert noch nicht in allen Bereichen des Hotels, dazu gibt lange Gänge, viele Nischen und Schatten. Jeder der schon einmal nachts in einem spärlich beleuchteten Hotelgang unterwegs war, kann sich hier gut hineinversetzen.

Leider kommt nun ein großes ABER, denn ab der Mitte des Buches hat sich meine anfängliche Begeisterung recht schnell gelegt. Die Handlung plätschert so vor sich hin und viel nebensächliches wird beschrieben. Auch beginnt der Autor nun damit, jede Kleinigkeit zu beschreiben, anstatt dem Leser die Interpretation zu überlassen. Die Figuren erklären ihre nächsten Handlungen anstatt sie einfach auszuführen. Die Geschichte ist in diesen Abschnitten sehr zäh zu lesen und die zu Beginn noch beklemmende Atmosphäre verschwindet so immer mehr.

Größte Schwäche des Buches sind für mich aber die eindimensional und teils hölzern wirkenden Charaktere. Stellenweise hatte ich das Gefühl ein Theaterstück zu lesen. Die Aussagen der Charaktere vermitteln in vielen Abschnitten nur Informationen, aber keine Emotionen. Immer wieder bin ich über Situationen gestolpert, in denen mir aufgefallen ist, dass die Charaktere dem Leser etwas erklären, denn der Gesprächspartner hat die Informationen bereits. Dass darüber gesprochen wird macht keinen Sinn. Auch ließen mich merkwürdige Antworten, die so gar nicht zur Situation passen wollten, regelmäßig stutzen.

Die finale Auflösung mag Sinn machen, wirkt auf mich aber ein wenig konstruiert. Eine große Rolle für meine Bewertung spielte das Ende aber nicht mehr, es hätte noch so ausgefeilt sein können, durch die Schwächen bei den Charakteren und Dialogen kam bei mir nur wenig Lesespaß auf.

Fazit
Die Idee fand ich toll, doch die Umsetzung und vor allem die Dialoge konnten mich leider nicht über die komplette Länge des Buches überzeugen.