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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2024

Eine tolle Mischung

Ihr wollt es dunkler
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Nach den zuletzt erschienenen Romanen gibt es nun wieder eine Kurzgeschichtensammlung von Stephen King. Insgesamt zwölf Storys, zwischen 20 und 200 Seiten lang, sind in seinem Buch enthalten. Bei Stephen ...

Nach den zuletzt erschienenen Romanen gibt es nun wieder eine Kurzgeschichtensammlung von Stephen King. Insgesamt zwölf Storys, zwischen 20 und 200 Seiten lang, sind in seinem Buch enthalten. Bei Stephen King denkt man jetzt vielleicht zuerst an Horror, Grusel und viel Blut, das ist aber gar nicht der Fokus dieser Kurzgeschichtensammlung. Zwar wird es mal übersinnlich, mal leicht gruselig, aber nie zu brutal oder zu blutig. Ein reines Horror-Buch ist das also keinesfalls. Stattdessen sind es oft einfach die Menschen und ihr verwerfliches Verhalten oder ihre Ängste die im Fokus stehen.

Mir hat diese Abwechslung richtig gut gefallen. Man weiß nie, in welche Richtung sich eine Geschichte entwickelt, ob es übersinnlich wird und ob einen zum Schluss ein Happy End oder eine böse Überraschung erwartet. Zwar konnte mich nicht bei allen Geschichten das Ende komplett überraschen, eine wirklich schwache war aber auch nicht dabei. Drei Geschichten haben mir besonders gut gefallen:

„Danny Coughlins böser Traum“:
Schulhausmeister Danny träumt von der Leiche einer jungen Frau, die er dann auch tatsächlich am Ort seines Traums findet. Die Polizei ist von seiner Geschichte natürlich wenig überzeugt und tut alles, um Danny als Mörder zu überführen.

„Klapperschlangen“
Vic Trenton hat vor vielen Jahren seinen Sohn durch den tollwütigen Bernhardiner Cujo verloren, nun sucht er im abgelegenen Ferienhaus eines Freundes Erholung. Schon vor seiner Ankunft wurde er vorgewarnt: die einzige Nachbarin sei etwas seltsam. Bald begegnet er der Dame, die einen leeren, quietschenden Zwillingskinderwagen vor sich herschiebt.

„Der fünfte Schritt“
Ein alkoholkranker Mann ist beim fünften Schritt der Anonymen Alkoholiker angekommen, er soll einem fremden Menschen gegenüber seine Fehler eingestehen. Das nimmt eine ganz andere Wendung als erwartet. Kurz erzählt, aber ziemlich böse.

Veröffentlicht am 15.06.2024

Das ewige Leben?

Wir werden jung sein
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Ein Medikament, das die Zellen verjüngt und mit dem das biologische Alter sinkt, die Probanden sind plötzlich wieder fitter, die Haut wird jünger und die Organe arbeiten besser. Nur für den gerade mal ...

Ein Medikament, das die Zellen verjüngt und mit dem das biologische Alter sinkt, die Probanden sind plötzlich wieder fitter, die Haut wird jünger und die Organe arbeiten besser. Nur für den gerade mal 16 Jahre alten Jakob hat das alles dramatischere Folgen, im ersten Jahr wird er um acht Jahre jünger, also wieder zum Kind, – was erwartet ihn im zweiten Jahr?

Neben den direkten Auswirkungen auf die vier Protagonisten und ihr Leben schreibt Maxim Leo auch über die Reaktionen der Öffentlichkeit. Andere Staaten und die WHO gieren nach dem Medikament. Die Kirche verteufelt es. Anti-Aging-Firmen geraten in Panik. Und er wirft auch viele moralische Fragen auf: Wenn die Alten nicht mehr sterben, dürfen die Jungen dann irgendwann keine Kinder mehr bekommen? Wie soll entschieden werden, wer ein solches Medikament bekommt?

Obwohl mir das Buch grundsätzlich gut gefallen hat, hatte ich am Ende das Gefühl, dass es sein Potential nicht komplett ausgeschöpft hat. Das Gedankenexperiment hinter der Story fand ich super, hätte mir aber gewünscht, dass der Autor mehr der aufgeworfenen Fragen im Roman zu Ende geführt hätte.

Fazit
Ein starker Debütroman, der viele ethische und gesellschaftliche Fragen aufgreift. An vielen Stellen kommt ganz unweigerliche die Frage auf, wie man selbst sich entscheiden würde.

Veröffentlicht am 30.05.2024

Eine tolle Fortsetzung

Old Bones - Das Gift der Mumie
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Das Buch konnte mich mit einer spannenden Geschichte und interessanten, sympathischen Charakteren wieder gut unterhalten. Dass wieder ein paar Klischees bedient werden und die Handlung an einigen Stellen ...

Das Buch konnte mich mit einer spannenden Geschichte und interessanten, sympathischen Charakteren wieder gut unterhalten. Dass wieder ein paar Klischees bedient werden und die Handlung an einigen Stellen eher an TV-Unterhaltung als an gehobene Literatur erinnert ist einfach typisch Preston & Child. Nichts anderes habe ich erwartet und es stört mich nicht im geringsten. Nur dass auch hier wieder Special Agent Pendergast einen Auftritt bekommen muss, fand ich überflüssig.

Veröffentlicht am 30.05.2024

Wieder sehr spannend

Spook Street
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Wie bei den anderen Bänden braucht es auch hier wieder volle Aufmerksamkeit um dem Plot zu folgen.

Band 4 hat mir etwas besser als der dritte gefallen, denn dort fand ich die Machenschaften von Diana ...

Wie bei den anderen Bänden braucht es auch hier wieder volle Aufmerksamkeit um dem Plot zu folgen.

Band 4 hat mir etwas besser als der dritte gefallen, denn dort fand ich die Machenschaften von Diana Taverner langsam etwas ermüdend. Auch in Band 4 ist sie zwar wieder mit dabei, steht gefühlt aber nun etwas weniger im Fokus und hat auch einen neuen Gegenpart, was Abwechslung bringt.

Fazit

Für mich war es eine spannende und sehr unterhaltsame Lektüre, wobei ich mich langsam mal freuen würde, wenn uns die Mitglieder der Slow Horses etwas länger erhalten bleiben, gefühlt stirbt ja jedes Mal jemand, wenn man denkt ihn/sie nun endlich etwas besser zu kennen.

Veröffentlicht am 23.05.2024

Einfach nur großartig

Herr Müller, die verrückte Katze und Gott
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Mein erster Ewald-Arenz-Roman ist wohl eines seiner eher ungewöhnlichen Werke, die meisten werden von ihm „Alte Sorten“ oder „Der große Sommer“ kennen. Aber bei manchen Büchern liest man den Klappentext ...

Mein erster Ewald-Arenz-Roman ist wohl eines seiner eher ungewöhnlichen Werke, die meisten werden von ihm „Alte Sorten“ oder „Der große Sommer“ kennen. Aber bei manchen Büchern liest man den Klappentext und weiß sofort: das ist genau meins!

„Herr Müller, die verrückte Katze und Gott“ sprüht nur so vor Einfallsreichtum und witzigen Dialogen, ganz im Stile eines Douglas Adams. Das ist mal genial, mal ziemlich schräg, aber immer total unterhaltsam! Die Witze basieren dabei nicht auf peinlichem Slapstick, sondern sind pointiert gesetzt, originell und einfach nur sehr clever. Obwohl Arenz an manchen Stellen die verschiedensten Religionen und deren Gläubige ziemlich auf die Schippe nimmt, macht er sich nie bösartig über sie lustig.

Auch handwerklich ist es ganz großes Kino: Arenz kann ganz wunderbar erzählen und Bilder im Kopf entstehen lassen.

Fazit
Ein Lesetipp für jeden, der sich auf eine schräge, fantasievolle Geschichte einlassen möchte. Schon lange hat mir kein Buch mehr so viel Spaß beschert! Eine perfekt abgestimmte Mischung aus Fantasie, Humor und Tiefsinn. Ich bin begeistert!