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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2020

So bezaubernd wie der Titel

Vom magischen Leuchten des Glühwürmchens bei Mitternacht
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Als ich das wunderschöne Cover und den ansprechenden Titel dieses Werkes entdeckte, war meine Neugierde geweckt. Und tatsächlich bin ich nicht enttäuscht worden.
„Vom magischen Leuchten des Glühwürmchens ...

Als ich das wunderschöne Cover und den ansprechenden Titel dieses Werkes entdeckte, war meine Neugierde geweckt. Und tatsächlich bin ich nicht enttäuscht worden.
„Vom magischen Leuchten des Glühwürmchens bei Mitternacht“ ist in die vier Jahreszeiten gegliedert, was ich als sehr gelungen empfunden habe. Da ich immer wieder auf Faszinierendes stieß, das ich selber auch unbedingt erleben, erforschen oder ausprobieren möchte, konnte ich mir eine Liste für das kommende Jahr erstellen. Beispielsweise das Anlocken von Glühwürmchen werde ich auf jeden Fall ausprobieren und freue mich jetzt schon darauf. Aber auch jedes andere Kapitel hat viel zu bieten. Insgesamt war ich überrascht, was alles verborgen in der Natur vorgeht. Sy Montgomery macht aufmerksam, weckt das Interesse und zeigt auch die Schönheit unterschätzer Tiere und Pflanzen wie Mücken oder Flechten. Sehr ansprechend war für mich zudem das Kapitel zur Wald- und Wiesenküche.
Bei diesem Werk handelt es sich um ein Füllhorn an Ideen, das Seite für Seite ins Staunen versetzt. Darüber hinaus ist der Schreibstil wunderbar gelungen: Mit reichlich Humor und spürbarer Begeisterung für das Thema, liest sich das Buch sehr angenehm. Was mich außerdem begeistern konnte ist, wie viel ich bei der Lektüre habe dazulernen können. Des Weiteren merkt man beim Lesen, wie viel Mühe in dieses Werk geflossen ist: Zahlreiche Forscher werden zitiert, vieles wird verständlich erklärt und die Illustrationen von Tine Pagenberg sind ebenfalls sehr schön.

„Der geneigte Leser möge beurteilen, ob sich darin eher Reste patriarchalischen Verhaltens finden lassen oder erste Anzeichen eines neuen sensiblen Männerbildes“ (S. 78). Wer ganz neue Blickwinkel auf die Natur kennenlernen, ins Staunen und zum Schmunzeln gebracht werden; wer mit kleinen Projekten Kindern und Jugendlichen wie auch sich selbst die Natur näher bringen und sie hautnah erlebbar machen möchte, wird an diesem Werk große Freude haben. Die 45 kleinen Geschichten eignen sich bestens dazu, sie immer wieder zu lesen. Mir hat das wunderschöne Buch ausgesprochen gut gefallen und mich den vielen Wundern der Natur näher gebracht.
Gerne würde ich diesem besonderen Werk mehr als 5 Sterne vergeben – sicherlich wird dies nicht mein letztes Buch der Autorin gewesen sein.

Veröffentlicht am 16.02.2020

Besonders für Einsteiger!

Immer links der Atlantik
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In diesem Buch berichtet der Fotograf Marcus Haid davon, wie er mit seiner Familie mit dem Bulli von Gibraltar bis ans Nordkap gereist ist. Ziel war es, entschleunigt zu reisen und dabei das Familienleben ...

In diesem Buch berichtet der Fotograf Marcus Haid davon, wie er mit seiner Familie mit dem Bulli von Gibraltar bis ans Nordkap gereist ist. Ziel war es, entschleunigt zu reisen und dabei das Familienleben nicht zu vernachlässigen. All das, so scheint es, ist der Familie gelungen – mit 50 PS und 80 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Sehr anschaulich und persönlich berichten sie in „Immer links der Atlantik“ von ihrer Reise über Spanien, Portugal, Frankreich, England, Irland, Schottland, Wales, den Niederlanden, Dänemark bis nach Norwegen.

Die Gestaltung ist sehr abwechslungsreich, da man sowohl Reiseberichte und Tagebucheinträge als auch einige Tipps für eigene Reisen findet. Die Praxistipps zur Fotoausrüstung, der richtigen Reiseplanung und zur besten Reisezeit, wie man sich nach einer Reise wieder gut Zuhause einlebt, kindgerecht reist und möglichen Aktivitäten bei schlechtem Wetter sind dabei manchmal hilfreich, wirken oft jedoch an eine ziemlich reiseunerfahrene Leserschaft gerichtet.
Am reizvollsten waren für mich die Praxistipps zu Beginn des Buches mit wichtigen Versicherungen und Ersatzteilen. Diese geben einen guten Anstoß um sich selbständig noch einmal genauer einzulesen.
Die Idee, Tagebuchauszüge von Haids Frau Katrin einzubinden, erweitert die Erzählungen um die Perspektive einer Mutter, die beispielsweise sehr viel Wert auf die Sicherheit der Kinder und gute Bekanntschaften legt.
Auffällig ist die hochwertige Gestaltung mit zahlreichen Farbfotografien, die einen guten Eindruck von den jeweils beschriebenen Gebieten vermitteln.

Insgesamt handelt es sich hierbei um ein ansprechendes Buch, das sicherlich den ein oder anderen Ratschalg und die ein oder andere Anregung bereit hält und sehr ansprechend gestaltet ist. Allerdings richtet es sich eher an Leser und Reiseverrückte, die selbst in dem Bereich noch nicht allzu viele Erfahrungen gesammelt haben und gibt deshalb eher einfache Tipps an die Hand, weswegen ich einen Stern abziehe.

Veröffentlicht am 02.02.2020

Hilfreich!

Die neue Zeichenschule
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In 12 Lektionen soll man mit diesem Werk sowohl als Anfänger als auch als erfahrener Hobbyzeichner seine Techniken wunderbar entwickeln und verfeinern. Dabei werden die einzelnen Schritte immer feiner ...

In 12 Lektionen soll man mit diesem Werk sowohl als Anfänger als auch als erfahrener Hobbyzeichner seine Techniken wunderbar entwickeln und verfeinern. Dabei werden die einzelnen Schritte immer feiner und präziser, sodass detailreichere Werke entstehen können. Sehr wird zudem der Trainingseffekt betont, denn so gut die Erklärungen auch sind: Übung ist unabdingbar. Insgesamt hält „Die neue Zeichenschule“ viele gute Tipps und Aufgaben bereit, an denen man sich im eigenen Tempo bestens entlanghangeln kann. Ich habe mich gut angeleitet gefühlt und war besonders über die Erklärungen erfreut.

Veröffentlicht am 01.02.2020

Spannender Thriller

Stranger Things: Finsternis - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE – ein NETFLIX-Original
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Es ist Weihnachten in Hawkins und da sie ihre Freunde nicht treffen kann, wird Elfie von Langeweile geplagt. Kein Wunder also, dass sie unglaublich gerne Geschichten aus der Vergangenheit ihres Adoptivvaters ...

Es ist Weihnachten in Hawkins und da sie ihre Freunde nicht treffen kann, wird Elfie von Langeweile geplagt. Kein Wunder also, dass sie unglaublich gerne Geschichten aus der Vergangenheit ihres Adoptivvaters Detective Hopper erfahren möchte. Auch wenn dieser sich anfangs noch so sehr sträubt kann er nicht lange standhalten. Und so begibt man sich mit den beiden auf eine Reise ins New York im Jahre 1977 als ein Serienmörder sein Unwesen treibt und das kriminalistische Gespür von Jim Hopper testet. Dass es sich um keinen normalen Fall handelt wird schnell noch besser spürbar als ihm der Fall plötzlich entzogen wird – ein Grund mehr, weiter zu ermitteln!

Die Erzählung wird immer wieder dadurch unterbrochen, dass Elfi eine Frage stellt und die Handlung zurück ins Jahr 1984 springt. Man erfährt allerdings nicht sonderlich viel über das Zusammenleben der neuen Familie, sondern liest einen spannenden Thriller im dezenten Stranger Things-Setting. Der Fall ist nicht der außergewöhnlichste oder packendste den die Welt je gesehen hat, vermag aber dennoch zu fesseln und zu unterhalten. Da „Finsternis“ sich thematisch nicht weiter auf die Serie bezieht als dass in der sehr im Hintergrund gehaltenen Rahmenhandlung ein paar Charaktere erwähnt werden, ist dieses Buch auch für Leser außerhalb der eingeschworenen Fangemeinde schöner Lesestoff.

Veröffentlicht am 01.02.2020

Nicht überzeugend

Erziehung prägt Gesinnung
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In diesem Werk versucht Renz-Polster die Bedeutung der Erziehung für die politische Gesinnung aufzuzeigen. Hierbei hat der Kinderarzt einen sehr verständlichen und eingängigen Erklärungsansatz, der ständig ...

In diesem Werk versucht Renz-Polster die Bedeutung der Erziehung für die politische Gesinnung aufzuzeigen. Hierbei hat der Kinderarzt einen sehr verständlichen und eingängigen Erklärungsansatz, der ständig wiederholt wird. Autoritäre Erziehung führe zu Rechtspopulismus, daher solle ein Umdenken erfolgen und eine Erziehung auf Augenhöhe vermittelt werden. Regelmäßig wird diese Erkenntnis mit dem Leser geteilt, sodass es mich nach einer Weile ziemlich nervte. Besonders da ich diese Darstellung für stark vereinfacht halte, konnten mich die Ausführungen nicht gänzlich überzeugen. Zwar ist es einleuchtend und sicherlich richtig, dass Erziehung ganz stark die Weltsicht beeinflusst, dennoch lässt sich letztere nicht auf den Erziehungsstil der Eltern reduzieren. Viel mehr Faktoren sind hierfür verantwortlich, allerdings spielen sie in diesem Buch keine Rolle. Die Botschaft des Werkes, dass mehr über Erziehung nachgedacht werden sollte, die Beweggründe für rechte Gesinnung ihren Ursprung bereits in der Kindheit haben können und wir durch die Art und Weise wie wir mit unseren Kindern umgehen deren Schicksal stärker beeinflussen als es häufig bewusst ist, finde ich nichtsdestotrotz sehr wichtig. Die Umsetzung ist leider in meinen Augen nicht ganz gelungen.


Insgesamt ein zum Nachdenken anregendes Buch, das jedoch nicht mit überzeugenden Erklärungs- oder Löungsansätzen punkten kann.