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Veröffentlicht am 07.05.2020

Guter Auftakt - Empfehlung für Peaky Blinders-Fans

Priest of Bones
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Priest of Bones wird als Fantasy-Roman verkauft. Leider beinhaltet Band 1 nur sehr wenige fantastische Elemente. Es geht um die Piety-Brüder Tomas und Jochan, die aus dem Krieg heimkehren und ihre Geschäfte ...

Priest of Bones wird als Fantasy-Roman verkauft. Leider beinhaltet Band 1 nur sehr wenige fantastische Elemente. Es geht um die Piety-Brüder Tomas und Jochan, die aus dem Krieg heimkehren und ihre Geschäfte zurückerobern müssen, die zwischenzeitlich von anderen Banden übernommen wurden und erinnert ein wenig an Peaky Blinders. Mit Ausnahme von Billy the Boy, einem Jungen mit übernatürlichen Fähigkeiten, der wohl für die Einordnung in den Fantasybereich verantwortlich ist und zu dem ich gerne noch etwas mehr erfahren hätte.

Der Schreibstil ist distanziert und rau und wird häufig als zu rüde, düster und heftig beschrieben. Ich finde, dass er perfekt zu dem blutigen und brutalen Geschehen passt und die richtige Atmosphäre schafft. Leider blieb mir Tomas, der Protagonist und Erzähler, sehr lange sehr blass. Erst im letzten Fünftel des Buches erfährt man ein wenig zu Jochans und seiner Vergangenheit, durch die erstmals Empathie entsteht. Auch die anderen Charaktere sind zwar leicht differenzierbar, aber insb. zu Anne, Enaid, Billy, Cutter und Ailsa könnte definitiv noch etwas Hintergrundinformation gegeben werden.

In dem Buch gibt es keine Liebesgeschichte, was ich als sehr erfrischend empfinde. Ich kann mir deshalb auch vorstellen, dass diese Geschichte verstärkt die Männer unter uns Leseratten anspricht. Dennoch thematisiert das Buch Emotionales, wie z.B. Vertrauen, Familienbande und Freundschaft, Arbeitsmoral, Loyalität, Respekt und Ehre. Es lässt einen die Definitionen von „Gut“ und „Böse“ hinterfragen. So ist z.B. Tomas, der Priester, kein frommer oder gar gnädiger Mann. Er beweist, dass es in seiner Situation „gut“ ist, rücksichtslos und hart durchgreifend zu sein. Besonders schön fand ich 1. die Freundschaft zwischen ihm und Anne, da es leider viel zu selten Freundschaften zwischen Männern und Frauen in Büchern gibt, und 2. die Selbstverständlichkeit mit der der Autor Homosexualität in die Geschichte miteinfließen lässt. Auch sein Bild von der „guten Frau“, der Gottheit der Geschichte, spricht mich an, da der Protagonist als Priester selbst nicht so recht weiß, ob es diese überhaupt gibt, sich aber darüber bewusst ist, dass der Glaube an sie seinen Männern (und Frauen) hilft. Er nimmt seinen Leuten die Beichte ab und scheint, alles zu vergeben. Jede Tat, wie schlimm sie auch sein mag. Tomas macht die Umstände oder gar seine eigenen Befehle dafür verantwortlich und zeigt, dass Menschen, die etwas Schlimmes getan haben, nicht unbedingt schlechte Menschen sein müssen.



Leider trägt die fehlende Liebesgeschichte nicht gerade dazu bei, dass man emotional abgeholt wird. Auch der Spannungsbogen lässt ein wenig zu wünschen übrig. Im Grunde passiert ständig das Gleiche. Ich für meinen Teil, war lange eher unbeteiligte Leserin und hatte den Eindruck, eine Vorgeschichte zu der eigentlichen Geschichte zu lesen, in der die Charaktere erst einmal vorgestellt werden.

Aus diesem Grund vergebe ich auch „nur“ 3,5 von 5 Sternen, werde die Reihe aber dennoch weiter verfolgen, da ich nach oben hin noch viel ungenutztes Potenzial sehe, das womöglich (und hoffentlich) in den Folgebänden ausgeschöpft werden wird.

Die Geschichte packt einen nur sehr langsam, lässt einen dann aber nicht so recht los. Man möchte einfach wissen, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Uff, Fanny ist die naivste Protagonistin...

Timing is everything
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Der Schreibstil von Emma C. Moore ist schön locker und liest sich leicht.

Obwohl die Protagonisten einen Schicksalsschlag nach dem nächsten durchleiden müssen, bleiben sie aber recht flach. Fanny ist ...

Der Schreibstil von Emma C. Moore ist schön locker und liest sich leicht.

Obwohl die Protagonisten einen Schicksalsschlag nach dem nächsten durchleiden müssen, bleiben sie aber recht flach. Fanny ist ein sehr naives Mädchen, das sich Hals über Kopf in einen Jungen verliebt, 6 traumhafte Tage mit ihm verbringt und für das eine Welt untergeht, als er sie verlässt. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ging mir viel zu rasant, um sie abkaufen zu können. Nach nur 6 Tagen mit jemandem wäre man vielleicht verletzt, aber würde sich definitiv wieder fangen. Insbesondere in dem jungen Alter der Protagonisten, in dem ihnen das ganze Leben offen und noch viel Liebe bevorsteht.
Fanny jedoch dramatisiert die Situation und als sie sich Reece anvertraut, antwortet der ihr mit „Das war alles? Um mehr geht es nicht? … Oh Gott, und ich dachte schon, du hättest eine Scheidung hinter dir. Oder eine Chemotherapie. Dass deine ganze Familie bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. Alles nur wegen eines Typens, der zu blöd ist, das Glück festzuhalten, wenn es sich ihm bietet? Ich fasse es nicht.“ Da musste ich richtig lachen, denn er trifft den Nagel sowas von auf den Kopf.
Ja, sie hatte eine schwere Kindheit und wurde von niemandem geliebt. Deshalb wirft sie sich erst einem, dann dem nächsten an den Hals und klammert sich an die Liebe anderer, anstatt zu lernen, sich selbst zu lieben und zu schätzen. Was der jungen Leserschaft, meiner Meinung nach, ein ganz ungesundes Bild vermittelt.

ACHTUNG SPOILER
Ich war geradezu froh, dass Fanny das Kind verloren hat. Sie wäre absolut nicht bereit dafür gewesen, Mutter zu sein. Sie hätte ihren gesamten Selbstwert von dem Kind abhängig gemacht und Liebe eingefordert, obwohl eigentlich die Eltern die Kinder bedingungslos lieben sollen. Stellt euch einen rebellierenden Teenager vor, der kein Bock auf seine Mutter hat… Sie wäre daran vermutlich zusammengebrochen, weil ihr wieder jemand Zuneigung verweigert. Emotionale Misshandlung des Kindes – das wäre vermutlich das Resultat gewesen.
ENDE SPOILER

Stolz und Moral scheinen ihr ohnehin komplett zu fehlen. Das wird deutlich als sie erneut und „unerwartet“ auf Jace trifft. „Unerwartet“ in Anführungszeichen, weil es tatsächlich absolut vorhersehbar war und nur die naive Fanny es nicht hat kommen sehen.
Sie setzt sich Ziele und überwirft sie 2 Seiten weiter wieder. Sie nutzt Reece Gutmütigkeit gnadenlos aus und denkt, sie sei das Opfer. Dabei ist er derjenige, der hintergangen und nicht so geliebt wird, wie er es verdient hätte und denkt bis zum Schluss, er hätte mit ihr das große Los gezogen. Dass er niemals die Wahrheit erfährt, macht mich richtig sauer, insbesondere, weil ich beim Lesen ständig dachte „Redet doch bitte einfach miteinander und macht es euch nicht unnötig schwer!!“

Auch wenn ich Fanny und Jace bis zu einem gewissen Punkt verstehen konnte, wurden mir beide im Verlauf des Buches immer unsympathischer, weil sie grundsätzlich die falschen Entscheidungen aus den falschen Gründen zu treffen scheinen und nie aus ihren Fehlern lernen. Anstatt sich umeinander zu bemühen und sich auszusprechen, fallen sie viel eher übereinander her – schmelzen dahin, sobald einer den anderen mit einem kleinen Finger berührt. Was ich im Laufe des Buches zwischen den beiden beobachten konnte, war kitschige Leidenschaft, keine Liebe.

Das einzige, was ich ganz nett fand, war das familiäre Setting auf dem Gut und ihre Gemeinsamkeiten: Das Lesen und die Liebe zu gutem Wein. Wofür die gesamte Familie sich zu begeistern scheint.

Dabei sind mir die vielen Zitate und Buchreferenzen aber etwas negativ aufgestoßen, mit denen Fanny und Jace sich gegenseitig zu beeindrucken versuchen.
Moore zitiert Alice im Wunderland, Salinger, Jules Verne, Peter Pan, Jodi Picoult, Don Quijote, Coelho, Silver Linings, den Schatten des Windes, Colleen Hoover, Stephen Chbosky, Sputnik Sweetheart, Hermann Hesse, Nicholas Sparks, Murakami und Harry Potter – anstatt selbst denkwürdige Textstellen zu Papier zu bringen. Das war mir einfach etwas zu viel, vor allem, weil der jeweils andere immer direkt wusste, dass es sich um ein Zitat handelt und sogar aus welchem Werk. Können zwei Menschen so viele gleiche Bücher gelesen haben? Bei der Vielzahl an Büchern, die es gibt…



Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass die Grundidee gut ist, weil sie beweist, dass selbst Menschen, die schlechte Entscheidungen treffen, nicht grundsätzlich schlecht sind. Ein wenig Empathie kommt eben doch auf für Fanny, die ihrer Situation einfach nicht Herr zu werden scheint.
In der Danksagung zeigt Moore, dass sie sich darüber bewusst ist, dass viele ihre Protagonisten nicht mögen werden und erklärt, warum sie ihre Geschichte dennoch erzählt.
Die Umsetzung ließ leider zu wünschen übrig und trotzdem bin ich froh, das Buch nicht abgebrochen zu haben, weil es im Laufe der Geschichte tatsächlich besser wurde, man doch mitgefiebert hat und insbesondere von Reece Unglück schwer getroffen wurde.

Daher bekommt das Buch von mir 2,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Nach ein paar Längen, wird die Geschichte spannend und komplex!

Red Rising - Im Haus der Feinde
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Während ich die Komplexität von Band 1 noch als gelungene Mischung aus diversen großartigen Werken bezeichnete, –
ich zitiere „Dystopie trifft Science Fiction trifft Olymp trifft High Fantasy!
Das Leben ...

Während ich die Komplexität von Band 1 noch als gelungene Mischung aus diversen großartigen Werken bezeichnete, –
ich zitiere „Dystopie trifft Science Fiction trifft Olymp trifft High Fantasy!
Das Leben in einer dystopischen Gesellschaft, die ihre Bewohner ausbeutet, à la Panem. Die Eroberung von und das Leben auf fernen Planeten à la Enders Game. Göttervergleiche und der Olymp à la Percy Jackson. Das Leben in Burgen, samt Intrigen, à la Game of Thrones. Kriegsgemetzel à la SPARTA.“ –
hat Band 2 eher Elemente aus Star Wars. Sternenkriege, politische Entwicklungen. Ein sehr komplexer Band, auf den man sich sehr konzentrieren sollte, um die Geschichte vollkommen zu verstehen.

Trotz Personenglossar brauchte ich eine Weile, um die vielen Charaktere zuordnen zu können, da die Anzahl an Farben, Häusern, Familien und Charakteren schlichtweg überwältigend ist und der erste Band schon zu lange zurücklag.
Dann konnte ich der Geschichte aber gut folgen. Das Buch knüpft an Darrows Zeit nach dem Institut an. Er lebt als Roter im goldenen Mantel unter den Goldenen und muss erkennen, dass die politischen Bündnisse nicht auf Loyalität aufbauen, sondern auf Eigennutzen und Machtgier. Er erkennt, dass nur eines gewiss ist: Es gibt keine Gewissheit. Jeder kann jeden verraten.
Das Buch ist durchweg spannend, stellt neue Charaktere vor, feilt alte aus und nimmt uns im Verlaufe des Buches viele auf meist mehr, selten weniger blutige Weise. Die Geschichte ist der reinste Adrenalinstoß, allerdings brauchte es etwas zu lange, um richtig Fahrt aufzunehmen. Insbesondere der Mittelteil war für mich ein wenig zäh, sodass ich das Buch eine Weile zur Seite legen und letztendlich nochmal von vorn beginnen musste.

Brown schafft dann aber doch, den Leser in seinen Sog aus Intrigen, Irrungen und Wirrungen zu ziehen. Insbesondere der Protagonist Darrow ist sehr gut gelungen. Er muss auf schmerzliche Weise erleben, welche Konsequenzen auch nur ein einziger Fehler haben kann. Er erleidet schreckliche Niederlagen, um dann wie ein Phönix aus der Asche aufzuerstehen. – sehr passend als Lektüre über Ostern.

Brown beendet das Buch mit einem fiesen Cliffhanger, der einen direkt zum nächsten Buch greifen lässt. Zum Glück steht es bereits in meinem Regal parat.

4 von 5 Sternen für diesen zweiten Band.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Was ein mega Ende!

Red Rising - Tag der Entscheidung
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Vorweg: Die Rezension fällt kurz aus, weil ich nicht spoilern möchte.



Band 1 handelte von Darrow und seinem näheren Umfeld. Er als Individuum stand im Mittelpunkt.
Band 2 erläuterte die Politik und ...

Vorweg: Die Rezension fällt kurz aus, weil ich nicht spoilern möchte.



Band 1 handelte von Darrow und seinem näheren Umfeld. Er als Individuum stand im Mittelpunkt.
Band 2 erläuterte die Politik und die gesellschaftlichen Strukturen. Die Gesellschaft stand im Mittelpunkt.
Band 3 kombiniert das beste aus beiden Büchern, die emotionale Seite und die komplexen Strukturen, zu einem atemberaubenden Ende.



Darrow musste schwere Schicksalsschläge erleiden, von denen er sich zwar erholt, die aus ihm aber einen anderen Menschen machen. Während er mir in Band 2 zu einem zu skrupellosen Kriegsherren mutierte, hinterfragt er in Band 3 öfter, was richtig und was falsch ist. Was moralisch vertretbar ist. – was nicht bedeutet, dass er weich wird!

Darrow überrascht mit einem gut ausbalancierten Verständnis für Empathie und Verantwortung/Pflicht. Im Laufe der Reihe durchlebt er eine große Entwicklung und bleibt sich doch immer treu.

Auch die Nebencharaktere Mustang, Sevro, Ragnar, Cassius, Roque, Victra sowie einige weitere werden in diesem Buch vertieft. Mit neuen Facetten und altbekanntem schwarzem Humor bringen sie den Leser zum Schmunzeln, zum Mitfiebern und Mitleiden.

Insbesondere gelitten habe ich beim Lesen sehr. Charaktertode mit einem „Das kann nicht sein“-Effekt, ähnlich der Game-of-Thrones-Hochzeit, ließen das Herz gelegentlich stillstehen. Nur um wieder geflickt und wieder in Fetzen gerissen zu werden.

Eine perfekt ausgeklügelte, wahnsinnig komplexe Geschichte von Rebellion und Krieg, in der aber auch Freundschaft und Liebe nicht zu kurz kommt, wenn auch manchmal auf merkwürdig gezeigte Art und Weise.

5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung von mir!

Unmittelbare Reaktion nachdem ich das Buch beendet hatte?
„Beendet. Jeder Charaktertod hat einen Teil meiner Seele herausgerissen. Jetzt sitze ich hier, baff und emotionslos – wie Voldemort nach dem Schaffen seiner Horcruxe – und muss die Geschichte verarbeiten. Ich brauche erstmal einen Schnaps und einen Serienmarathon, um wieder klarzukommen.“

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Schöne Geschichte

Kill the Queen
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Inhalt:
Im Königreich Bellona bestimmen die magischen Fähigkeiten einer jeden Person über deren Ansehen und Rang. Meister, Magier, Morphe – doch die junge Lady Everleigh ist offiziell ein Murks mit der ...

Inhalt:
Im Königreich Bellona bestimmen die magischen Fähigkeiten einer jeden Person über deren Ansehen und Rang. Meister, Magier, Morphe – doch die junge Lady Everleigh ist offiziell ein Murks mit der wohl unnützesten Fähigkeit: Einem ausgeprägten Geruchssinn. Üblicherweise wird sie deshalb vom restlichen Adel übersehen und vergessen. Doch dunkle Mächte arbeiten innerhalb des Palasts. Als Everleighs Cousine, die Kronprinzessin Vasilia, ihre Mutter ermordet und den Thron besteigt, verändert sich alles. Evie selbst kann Vasilias Anschlag nur dank ihrer geheimen Fähigkeit entkommen – sie ist immun gegen Magie, die auf sie gerichtet wird. Auf ihrer Flucht stößt Evie auf die berühmte Gladiatorengruppe, den schwarzen Schwan. Serilda, die Anführerin, nimmt Evie bei sich auf, nicht ahnend, wen sie beherbergt. Evie überlebt, schließt Freundschaften und erlaubt sich Gefühle zu dem geheimnisvollen Sullivan, während ihre Cousine das Reich in einen unnötigen Krieg zu führen droht. Irgendwann sucht das schlechte Gewissen sie heim. Kann sie wirklich untätig bleiben, um sich selbst zu schützen? Oder hat sie als letzte überlebende Blair ihrem Volk gegenüber eine Verantwortung?



Meine Meinung:
Der Einstieg in das Buch fiel mir leider nicht sehr leicht. Der Schreibstil ist zwar flüssig und leicht zu lesen, aber auch sehr ausladend. Die Beschreibungen waren mir stellenweise zu viel, sodass ich sie lediglich überflog. Die Geschichte brauchte auch eine Weile um Fahrt aufzunehmen. Auf der einen Seite kann man so Everleigh und ihr Leben im Palast kennenlernen, was für den späteren Verlauf sicherlich sinnvoll ist. Auf der anderen Seite hatte insbesondere die erste Hälfte der Geschichte schlimme Längen. Wäre es kein Rezensionsexemplar, hätte ich das Buch vermutlich abgebrochen.

Die Geschichte ist von einem „Erzähl“-Stil geprägt, durch den ich mich recht lange nicht mit Evie identifizieren konnte. Ich verfolgte, was ihr widerfuhr, ohne allzu viel an ihrem Schicksal teilzunehmen. Ähnlich war es auch bereits mit Esteps „Black Blade“, einer Reihe, die ich nach dem ersten Band abbrach.

Im Gegensatz zu Black Blade konnte mich zumindest die zweite Hälfte von Kill the Queen in ihren Bann ziehen. Das ist vor allem den vielschichtigen Nebencharakteren zu verdanken, die einen gewissen Wohlfühlfaktor beisteuern. In ihrem Umfeld verliert man sich gerne. Die Geschichte nahm dann auch mehr Fahrt auf und wurde spannend. Insbesondere die komplexe Welt, die Estep erschafft, mit all ihren verschiedenen Königreichen und den verschiedenen magischen Elementen, ist durchaus interessant. Freunde, Feinde, spannungsgeladene Verhältnisse, Machtgier und Intrigen, Verrat. Die Geschichte bringt vieles mit, was ein gutes Buch braucht. Leider stets vorhersehbar und wenig überraschend. Die Kampfszenen hätten auch ein wenig bildreicher dargestellt werden können, um mehr Spannung zu erzeugen und einen mehr mitfiebern zu lassen.

Deshalb gibt es von mir 4 von 5 Sternen.
Eine nette Geschichte, deren erster Band durchaus als eigenständiges Buch gelesen werden kann, da das Ende von Band 1 in meinen Augen durchaus rund ist.

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