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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2019

Fantastische Schreibarbeit! Regt zum Nachdenken an!

Dry
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Meine Meinung:
Neal und Jarrod Shusterman zeigen, dass es keiner Zombies bedarf, um anarchistische Zustände zu schaffen. Der plötzliche Mangel ganz alltäglicher, aber zum Überleben notwendiger Dinge – ...

Meine Meinung:
Neal und Jarrod Shusterman zeigen, dass es keiner Zombies bedarf, um anarchistische Zustände zu schaffen. Der plötzliche Mangel ganz alltäglicher, aber zum Überleben notwendiger Dinge – wie hier Wasser – bringt die Menschen dazu, übereinander herzufallen, um ihr eigenes Überleben zu sichern.
Der Schreibstil der Shustermans aus Sicht verschiedener und durch Zufall zusammengewürfelter Teenager und junger Erwachsener ist ein Meisterwerk. Jeder einzelne Charakter erhält seine ganz eigene Attitude und Stimme. Die Charaktere sind nicht bloß schwarz und weiß. Die Grenzen zwischen gut und böse verschwimmen durch die außergewöhnlichen Umstände, die sie zu außergewöhnlichen Taten zwingen. Ein Buch, bei dem ich endlich die Markierfunktion meines Kindles nutzen konnte, denn viele Textstellen gingen mir auch Tage später noch durch den Kopf. Dazu unten mehr.

Alyssa ist ein beliebtes Mädchen, das mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Garrett in einer Kleinstadt Kaliforniens lebt. Sie geht zur Schule, ist beliebt und hat eigentlich keine größeren Sorgen. Bis ihre Mom eines Tages den Wasserhahn aufdreht und kein Wasser fließt. Von dort entwickelt sich ihr Leben in einer Abwärtsspirale und sie lernt schnell, alles zu tun, um ihren kleinen Bruder Garrett und sich selbst zu schützen.
Niemals hätte sie gedacht, irgendwann dem psychopathischen Sohn der verrückten Nachbarn nahezustehen. Keltons Familie bereitet sich seit jeher auf den Weltuntergang vor. Ein Familienhobby, dass ihre gesamte Lebensweise bestimmt und ihnen jetzt nützlich ist. Sie sind bestens vorbereitet. Perfekte Voraussetzung, um eine solche Katastropge zu überstehen. Oder vielleicht doch nicht?
Außerdem stößt Jacqui zu ihrer kleinen Gruppe, eine hochintelligente junge Erwachsene, die seit einigen Jahren für sich selbst sorgt und bereits vor der Krise mit der Gesellschaft und anderen Menschen abgeschlossen hatte. Sie leidet angeblich unter psychischen Störungen, ist in Wahrheit aber nur von allem und jedem genervt und unglaublich tough. Ob ihre ruppige Art ihr beim Überleben helfen wird?
Henry stößt als letzter hinzu. Henry ist gerissen. Er will unbedingt zur Elite gehören, derjenige sein, der die Gruppe anführt. Er erkennt soziale Bindungen und nutzt sein Beobachtungstalent zur Manipulation. Menschlich und moralisch definitiv fragwürdig. Wird seine Gabe der kleinen Gruppe im Kampf ums Überleben nützlich sein oder wird er sie ins Unheil stürzen?



Auszug liebster Textstellen (Spoiler):
Sie blickt zum Fernseher, wo ein Nachrichtensprecher über die „Nachflusskrise“ redet. So nennen die Medien die Dürre, seit die Leute den Begriff „Dürre“ nicht mehr hören können. So wie die „globale Erwärmung“ zum „Klimawandel“ wurde und ein „Krieg“ zum „Konflikt“.~Kap.1 Alyssa

Was die Vorräte betrifft, habe ich genug Mountain-Dew-Limonade, um mich im Notfall wochenlang wach zu halten, ganz zu schweigen von den Instant-Asianudeln mit Hühnchengeschmack, meinem Lieblingstrostessen, denn es ist tröstlich, zu wissen, dass diese Nudeln im Fall einer nuklearen Katastrophe genug Mononatriumglutamat und Konservierungsstoffe enthalten, um die gesamte Menschheit zu überleben.~Kap.2 Kelton

Sie ist ein Kind der Sixties, blind der Masse zu folgen war nie ihre Sache. Stattdessen versucht sie, sich die nonkonformen Fragen der Welt zu stellen, weil konforme Fragen nur zu konformen Antworten führen.~Kap. 8 Snapchot Charity

Man nennt es „Deindividuation“. Es passiert, wenn ein Polizist eine Uniform anzieht oder man sich eine Sonnenbrille aufsetzt, damit die Leute einem nicht in die Augen blicken können. Es ist, als würde man sich aus seinem normalen Ich davonstehlen – man fühlt sich anders, verhält sich anders.~Kap.12 Jacqui

Und dann hat er mir Medikamente dagegen verschrieben. Vielen Dank, Dr. Quack. Es war super. Für meine Eltern. Ich hatte nicht die Motivation für eigene Ansichten und nicht die Kraft, mir etwas daraus zu machen. Das ist so eine Sache mit Medikamenten: Sie sind lebensrettend, wenn man die wirklich braucht. Aber wenn nicht, nerven sie echt.~Kap.12 Jacqui

Wenn du etwas haben willst, was du noch nie hattest, musst du etwas tun, was du noch nie getan hast.~Kap.21 Henry

Ich will mich auf die Lösung konzentrieren, nicht auf das Problem.~Kap.35 Alyssa

(SPOILER-ENDE)



Fazit:
Das Buch regt wirklich zum Nachdenken an, ist durchweg spannend und die Charaktere haben mich zu 100% überzeugt. Hervorragendes Bild einer leider sehr realistischen Krise (siehe Artikel LA Times). Hoffen wir, dass es niemals so weit kommt. Das Buch ist für Kinder ab 14 empfohlen, ich finde einige Textstellen etwas heftig und würde das Buch eher ab 16 empfehlen.

5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Nette Geschichte, unnötiger Hype

Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
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Klappentext:
Als die siebzehnjährige Katy Swartz vom sonnigen Florida ins graue West Virginia ziehen muss, ist sie alles andere als begeistert. In ihrem winzigen neuen Wohnort kommt sie in den ersten Tagen ...

Klappentext:
Als die siebzehnjährige Katy Swartz vom sonnigen Florida ins graue West Virginia ziehen muss, ist sie alles andere als begeistert. In ihrem winzigen neuen Wohnort kommt sie in den ersten Tagen nicht einmal ins Internet, was für die leidenschaftliche Buchbloggerin eine Katastrophe ist. Nur mit Mühe lässt sie sich dazu überreden, bei ihren Nachbarn zu klingeln, um „neue Freunde“ zu finden. Und lernt so den atemberaubend gut aussehenden, aber bodenlos unfreundlichen Daemon Black kennen. Was Katy jedoch nicht weiß, ist, dass genau der Junge, dem sie von nun an am meisten aus dem Weg zu gehen versucht, ihr Schicksal bereits verändert hat…



Meine Meinung:
Jennifer L. Armentrout schreibt fantastisch fließend. Das Buch war sehr schnell gelesen. Aufgrund des Klappentextes würde man die nächste Good Girl trifft Bad Boy-Geschichte erwarten. Die fantastischen Elemente waren also eine sehr schöne Überraschung. Auch, dass es sich nicht um die üblichen Vampire oder Fae handelt. Armentrout schafft eine interessante neue Spezies, über die man gerne mehr erfahren möchte und die sie wahnsinnig detailliert und bildlich beschreibt.
Auch die Charaktere selbst sind gut gelungen. Mit Katy findet man schnell eine Bezugsperson. Sie ist gerne für sich, liebt Bücher und ihren Blog. Mit Dee bekommt sie einen quirligen, liebenswürdigen Gegenpart. Dees Gesellschaft ist allerdings gekoppelt an die ihres Bruders Daemon, der so gar nicht liebenswürdig – sogar ausgesprochen unverschämt und arrogant – ist!
Mit Daemon musste ich erstmal warm werden. Er handelt so irrational und launisch. Katy trifft es gut, als sie ihn auf seine zwei Persönlichkeiten anspricht. Aber – machen wir uns nichts vor – es sind doch meist diese Charaktere, die den interessantesten Background haben!

Leider entwickelt sich die Geschichte sehr schleppend mit viel kindischem Blabla, was ehrlich zu dem Alter der Protagonisten passt, mich aber mit den Augen rollen ließ, und im Laufe des Buches gab es zu viele Gemeinsamkeiten mit der Biss-Reihe:
1. Der unwiderstehliche, unausstehliche Bad Boy
2. Starker Beschützer verhindert Autounfall
3. Starker Beschützer rettet Prota aus nächtlicher, gefährlicher Situation
4. Die Cafeteria-Szene (die Kids, deren Freund jeder sein will, die aber niemanden tolerieren außer ihresgleichen)
5. Die quirlige Schwester, die zur besten Freundin wird, während alle anderen sich sträuben, einen Menschen in ihre Gruppe aufzunehmen
6. Die sich ändernde Augenfarbe (scheinbar sowohl ein Zeichen für Paranormales als auch für sexuelles Verlangen)

Die Parallelen nahmen mir ein wenig den Spaß am Lesen. Lustigerweise waren es aber auch genau diese vielen Parallelen, die mich dazu brachten erneut zu dem Buch zu greifen. Vor einigen Jahren hatte ich die Reihe begonnen und das Buch abgebrochen, weil es mich zu sehr an die gerade gelesene Biss-Reihe erinnerte. Nun wollte ich die Biss-Reihe eigentlich rereaden und dachte mir, stattdessen könnte ich wohl genauso gut dieser Reihe eine zweite Chance geben. Komplett überzeugen konnte Band 1 mich noch nicht, aber ich sehe doch etwas Potenzial und hoffe, die Geschichte wird sich anders entwickeln und ihren eigenen Flow finden, der nicht an Edward, Bella und Co erinnert.

Wichtig ist wohl, dass man beim Lesen keine Fantasy oder Science Fiction erwartet, sondern eher einen Liebesroman mit fantastischen Elementen, denn der Großteil des Buches handelt von der Hassliebe zwischen Katy und Daemon. Dann kann man das Buch durchaus genießen.
Deshalb gebe ich dem Buch 3 Sterne und mache mit Onyx (Band 2) weiter.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Nette Geschichte, unnötiger Hype

Obsidian 2: Onyx. Schattenschimmer
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Klappentext:
Seit Daemon Katy geheilt hat, sind sie für immer miteinander verbunden. Doch heißt das, dass sie auch füreinander bestimmt sind? Auf keinen Fall, findet Katy und versucht sich gegen ihre Gefühle ...

Klappentext:
Seit Daemon Katy geheilt hat, sind sie für immer miteinander verbunden. Doch heißt das, dass sie auch füreinander bestimmt sind? Auf keinen Fall, findet Katy und versucht sich gegen ihre Gefühle zu wehren. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn Daemon ist nun fest entschlossen, sie für sich zu gewinnen. Dann taucht ein neuer Mitschüler auf – und mit ihm eine dunkle Gefahr. Katy weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Was geschah mit Daemons Bruder? Welche Rolle spielt das zwielichtige Verteidigungsministerium? Und wie lange wird sie Daemons enormer Anziehungskraft noch widerstehen können?



Meine Meinung:
„Die ganze Nacht hätte ich dort stehen und ihn anschauen können, doch eine innere Stimme sagte mir, dass ich mich so schnell und so weit wie möglich von ihm entfernen sollte.“~S. 179

Das fasst die erste, sehr gefühlsüberladene Hälfte des Buches gut zusammen. Katy will Daemon, sie will ihn nicht. Dann will sie Blake. Oder doch Daemon? Oder doch lieber Blake, weil er so schön normal ist; ist er doch, oder nicht?

Leider konnte Band 2 mich überhaupt nicht überzeugen. Der Großteil des Buches handelt von unnötigem Hin und Her zwischen den Protas, die auf einige kleine Charaktereigenschaften reduziert zu werden scheinen. Daemon mutiert vom „Bad Boy“ zum liebestrunkenen, eifersüchtigen Kontroll-Freak, während Katy Daemons vermeintlicher Gefühle für sie nicht traut. Irgendwie verständlich, da er innerhalb von so kurzer Zeit eine 180°-Wendung hingelegt hat. Dass sie sich ihre Gefühle aber nicht eingestehen will, damit den einen gegen den anderen ausspielt und sich dabei selbst in Gefahr bringt, ist einfach nur naiv. Soll sie ihrem Verlangen doch endlich nachgeben! Er will sie, sie will ihn – warum alles unnötig in die Länge ziehen?

Die Thematik, sich in das von Anderen definierte Bild zu fügen (mit wem man zusammen sein, wen man lieben soll, etc.) finde ich hingegen sehr spannend. Dee’s Situation zum Beispiel ist mitleiderregend und aufwühlend. Leider geht Dee in Band 2 sehr unter, da Katy sich von ihr und allen anderen (abgesehen von Daemon und Blake) zurückzieht. Das Thema hätte auch durch Katy und Daemon transportiert werden können, die zum Einen nicht zusammen sein sollten; zum anderen aneinander gebunden sind. Das Prickeln im Nacken beweist es. Vielleicht hat Armentrout genau das versucht bei ihrem ständigen Hin und Her. Die Umsetzung hätte aber definitiv geschickter ausfallen können.

Blake war unter den Charakteren die größte Überraschung. Und das im positiven Sinne. Er ist für mich der authentischste Charakter. Weder komplett böse noch gut. Er hat Entscheidungen getroffen, die nicht immer richtig, aber durchaus nachvollziehbar, waren. Dass auch Katy das erkennt, gibt ihr einen kleinen Bonuspunkt.

Auch das Ende nahm zum Glück ordentlich an Fahrt auf und überraschte mit einigen spannenden Wendungen. Ich bin gespannt, ob wir im Kampf gegen das Verteidigungsministerium (ach ja, das VM ersetzt quasi die Arum als ultimativer Bösewicht) von dieser Spannung, der Action und von Blake noch etwas mehr hören werden oder ob Armentrout in Band 3 zurückfällt in alte Verhaltensmuster und wieder Katy’s Love Life in den Fokus stellt.

Spekulieren hilft nichts, weiter gehts mit Band 3.
Auch wenn Band 2 von mir nur gut gemeinte 3 Sterne bekommt. Einen abgezogen wegen der vielen Längen und einen wegen der nervtötenden Entwicklung der Charaktere.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Diese Reihe ist so unglaublich lesenswert!

Der Schwarze Thron 3 - Die Kriegerin
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Da es sich um den dritten Teil einer Reihe handelt, kann diese Rezension Spoiler zu den vorherigen Bänden enthalten.



Klappentext:
Ihr Leben lang hat die Giftmischerkönigin Katharine darauf gewartet: ...

Da es sich um den dritten Teil einer Reihe handelt, kann diese Rezension Spoiler zu den vorherigen Bänden enthalten.



Klappentext:
Ihr Leben lang hat die Giftmischerkönigin Katharine darauf gewartet: Sie trägt die Krone des Inselreichs Fennbirn. Doch ihre Herrschaft ist grausam und wird angefochten – Gerüchte dringen zu ihr durch, dass ihre Schwestern noch am Leben sind und Katharine stürzen wollen. Tatsächlich haben Mirabella und Arsinoe überlebt und verstecken sich auf dem Festland. Doch sie sind nicht in Sicherheit: Arsinoe wird von schrecklichen Träumen heimgesucht. Die Blaue Königin, eine Gestalt aus den Legenden Fennbirns, drängt sie, auf die Insel zurückzukehren. Denn es ist nicht Katharine, durch die das Reich unterzugehen droht – es ist der unheimliche Nebel vor seiner Küste, der sie alle in Gefahr bringt…



Meine Meinung:
Ich habe mich so sehr über das Erscheinen dieses Buches gefreut! Ursprünglich dachte ich, es gäbe nur 2 Bände und am Ende des zweiten Bandes waren noch so wahnsinnig viele Fragen offen. In Band 3 wurden bereits einige davon vertieft und ich hoffe, dass sich mit dem abschließenden vierten Band alles aufklären wird.

Aber eins nach dem anderen:

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt angenehm und leicht zu lesen. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Mirabella und Arsinoe auf dem Festland und Katharine sowie Jules auf der Insel Fennbirn erzählt, sodass eigentlich drei Handlungen zu einer verwoben werden. Es herrscht viel Abwechslung und man erfährt wie es bei jeder Protagonistin weitergeht. Der Anschluss an den zweiten Band fiel damit sehr leicht.
Bei den Protagonisten handelt es sich um starke, weibliche Charaktere, die alle mehr oder weniger sympathisch sind. Selbst für die gefürchtete Königin Katharine konnte ich Empathie aufbringen. Besonders interessant fand ich jedoch die Verbindung von Arsinoe und Daphne (wer das ist, müsst ihr selbst herausfinden). Die treuen Freunde und tierischen Begleiter machen die Geschichte rund.

Besonders gut gefallen haben mir die Rätsel aus der Vergangenheit, die Mysterien der Gegenwart und die wagen Prophezeiungen der Zukunft. Die Geschichte hat dadurch viel Raum, sich in alle möglichen Richtungen zu entfalten, ohne dass sie Spannung einbüßen würde. Trotzdem hätte ich mir eine klein wenig andere Entwicklung gewünscht. Insbesondere die Auflösung des Rätsels um Arsinoes Träume, war mir nicht schockierend genug. Hier hätte ich mir einen richtig üblen Twist gewünscht. Außerdem hätte ich gerne mehr zur Geschichte erfahren. Über Fennbirn erfährt man zwar einiges, die umliegenden Reiche sind allerdings immer noch weiße Flecken auf meiner mentalen Landkarte. Und auch der Nebel ist mir noch nicht ganz greifbar (wie auch?!).

Insgesamt ein schöner Folgeband mit super Spannungsbogen und einem kleinen Cliffhanger, der mich sehnsüchtig auf den finalen Band warten lässt! Hoffentlich werden meine restlichen Fragezeichen dann endgültig zu fetten Ausrufezeichen!

4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung. Die Reihe ist magisch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.07.2019

Tieftraurig, emotional bewegend und wunderschön!

Perfectly Broken (Bedford-Reihe 1)
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Klappentext:
Sie hat mit ihrer großen Liebe auch sich selbst verloren. Doch dann hört sie seine Stimme, seine Musik. Sie hat ihn noch nie gesehen, trotzdem berührt er sie tief in ihrem Herzen. Kann sie ...

Klappentext:
Sie hat mit ihrer großen Liebe auch sich selbst verloren. Doch dann hört sie seine Stimme, seine Musik. Sie hat ihn noch nie gesehen, trotzdem berührt er sie tief in ihrem Herzen. Kann sie sich erlauben, ein zweites Mal zu lieben?
Als Brooklyn Manchester verlässt, will sie nur eines: mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit abschließen und den Tod ihrer großen Liebe verarbeiten. Die neue Wohnung in Bedford ist ihre letzte Rettung. Sie sieht sogar darüber hinweg, dass ihr Apartment durch eine Tür mit dem Schlafzimmer ihres Nachbarn Chase verbunden ist. Immer wieder dringen Geräusche und Gesprächsfetzen durch die verschlossene Tür, und Brooklyn erfährt viel über Chase. Sie fühlt sich von dem Fremden, dem sie noch kein einziges Mal begegnet ist, auf unerklärliche Weise angezogen. Als Chase dann beginnt ihr Nachrichten zu schreiben und ihr auf dem Klavier ihr Lieblingsstück vorzuspielen, gerät Brooklyn in einen Strudel aus widersprüchlichen Gefühlen: In ihr kämpft die Anziehung zu einem Fremden mit ihrem eigenen Widerstand. Denn sie hatte ihr Herz für immer einem anderen versprochen…



Meine Meinung:
Stankewitz‘ Schreibstil ist flüssig, sehr abwechslungsreich und emotional geladen. Sie holt den Leser direkt am Anfang ab und nimmt ihn mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle:

Brooklyn Parker verliert an einem verschneiten Wintertag ihre große Liebe Thomas bei einem furchtbaren Autounfall. Ein Jahr vergeht und sie scheint einfach nicht über den Verlust hinwegzukommen. Deshalb verlässt sie ihre gemeinsame Heimat und plant in Bedford einen Neuanfang. Tagsüber kellnert sie in einem Café, abends lauscht sie gemeinsam mit ihrem Hund Ghost den Erzählungen ihres Nachbarn Chase. Er muss genauso verrückt sein wie sie, um eine Wohnung zu beziehen, deren Schlafzimmer durch eine Tür mit dem ihren verbunden ist.

Brooklyn braucht einen anonymen Freund, einen Kummerkasten, jemanden, der sie therapiert und heilt. Chase ist einfach nur bewegt von dieser perfekt kaputten Frau, die ihm mehr und mehr ans Herz wächst. Er möchte sie näher kennenlernen; sie hält ihn auf Abstand. Denn sie ist noch nciht so weit, ihr Herz für jemand neues zu öffnen.

Die Geschichte wird erzählt aus Brooklyns und Chase Perspektive und bietet so einen schönen Einblick in ihr Innerstes.
Brooklyn liebt Bücher und ihren Hund Ghost. Sie ist ein sympathischer Protagonist, der in seiner eigenen Gefühlswelt gefangen ist und droht, sich selbst zu verlieren. Einerseits möchte sie ihr Leben endlich in den Griff bekommen und wieder glücklich werden; andererseits plagen sie Schuldgefühle, da sie doch unmöglich glücklich sein darf, während Thomas tot ist.
Thomas spukt konstant in ihren Gedanken herum und obwohl er keine eigene Stimme hat, lernt man ihn über Brooklyn kennen und lieben. (Wie kann man einen Mann auch nicht lieben, der extra die Regalböden verstärkt, damit mehr Bücher hineinpassen…)

Chase lebt nebenan. Seine Lieblingsfarbe ist blau, seine Lieblingseissorte Schokolade, seine Lieblingsband Rise Against (!!). Er hat einen dicken Kater namens Garfield, eine Freundin, die ihn verrückt macht (und nicht auf die gute Art) und eine eigene Bürde zu tragen. Als er Brooklyn kennenlernt, merkt er, dass andere noch kaputter sind als er. Er wünscht sich nichts sehnlicher als Brooklyn kennenzulernen und ihr über ihre Vergangenheit hinwegzuhelfen. Um sie aufzuheitern, liest er ihr sogar Liebesromane vor, die sie so sehr liebt.

Neben den Protagonisten, gibt es einige wenige Nebencharaktere, die alle sehr sympathisch und authentisch in Szene gesetzt werden. Molly ist mein buchiges Ich. Sie war mir auf Anhieb sympathisch, reagierte auf Situationen wie ich es auch tun würde. Brooklyns Mom ist ein liebenswerter Mensch, der immer hinter ihr steht und nur das Beste für sie will. Sogar für die eher merkwürdigen oder unsympathischen Charaktere entwickelt man durch Stankewitz‘ hervorragende Schreibarbeit eine gewisse Form der Empathie.

Lediglich der letzte Twist am Ende des Buches war meiner Meinung nach ein wenig too much und für die Handlung unnötig. Ich will aber gar nicht näher darauf eingehen, um nicht zu spoilern. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass Brooklyn am Ende zwar noch an Thomas denkt (das nicht zu tun, ist vermutlich unmöglich), aber die Briefschreiberei hatte einen fiesen Beigeschmack. Wie fühlt Chase sich bitte dabei?
Ansonsten gibt es wirklich absolut gar nichts an dem Buch auszusetzen.



Fazit:
Perfectly Broken ist eine tieftraurige, emotional bewegende Geschichte von der Liebe, Freundschaft, Verlust und Hoffnung. Davon, sich selbst und anderen zu vergeben und sich in seiner Trauer und Verzweiflung nicht selbst zu verlieren. In Brooklyn’s Worten: „Ich weiß nicht, wieso, aber es zu [lesen], macht mich traurig und zur selben Zeit so unfassbar glücklich.“
5 von 5 Sternen. Mein Jahreshighlight bisher!



Liebste Zitate (Spoiler):
„Er sagte nicht oft, dass er mich liebte. Nicht, weil er nicht dasselbe empfand wie ich, nein. Thomas Morgan musste diese drei Worte nicht aussprechen, um es mir zu zeigen. Die Art und Weise, wie er mich ansah, reichte als Beweis. Wenn er mich abends im Bett an sich presste und mit dem Finger Kreise über meine Wange zog, schrie sein Körper lauter Ich liebe dich, als es Worte je könnten.“

„Ich hatte nie Probleme mit neuen Umgebungen, solange Thomas neben mir lag und mich gehalten hat. Es war mir egal, ob ich auf dem Boden, einem Bett oder einer Couch schlafen musste, solange ich nur meinen Kopf auf seine Brust legen konnte, war ich glücklich.“

„‚In Büchern stehen wir einfach auf Männer, die sich weiterentwickeln. Das macht die Geschichten aus! Wenn der Protagonist von Anfang an handzahm ist, ist es doch langweilig.‘ Gleichzeitig will ich ihm aber sagen, dass ich im wahren Leben nicht viel von solchen Typen halte.“

„Weil ich glaube, dass Thomas einer von den Sternen da oben ist und mich beobachtet. Und es würde mir das Herz brechen, wenn er denkt, dass ich ihn ersetze. Niemand kann ihn ersetzen.“

„Ja, ich bin mir mittlerweile sicher, dass es okay ist, zwei Männer zu lieben. Thomas als meine Vergangenheit und Chase als meine Zukunft. Für immer. Wie immer.“

„Die Zeit vergeht so schnell, und ich weiß, wie schnell dir das Schicksal jemanden entreißen kann. Uns bleibt also nichts anderes übrig, als den Moment so gut es geht zu genießen.“