Profilbild von westeraccum

westeraccum

Lesejury Star
offline

westeraccum ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit westeraccum über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2022

Gute Tipps

Schlauer putzen
0

Das kleine Buch stammt aus der Reihe #machsnachhaltig aus dem Ulmer-Verlag und sieht schon von außen nachhaltig aus, denn es macht nicht mit auffälligen Hochdruckglanzfarben auf sich aufmerksam, sondern ...

Das kleine Buch stammt aus der Reihe #machsnachhaltig aus dem Ulmer-Verlag und sieht schon von außen nachhaltig aus, denn es macht nicht mit auffälligen Hochdruckglanzfarben auf sich aufmerksam, sondern kommt eher bescheiden daher.

Der Inhalt ist aber wirklich hochwertig, denn man bekommt gute Tipps nicht nur zum Putzplan, sondern auch zu Putztechniken und zum Herstellen eigener Putzmittel mit einfachen Mitteln, wie Natron und Soda. Die Einteilung der Kapitel in die einzelnen Räume der Wohnung finde ich sehr sinnvoll, aber auch den theoretischen Teil am Anfang des Buches.

Selbst ich als alte Häsin mit einem eigenen Haushalt seit über 50 Jahren bekam noch gute Anregungen, auch wenn ich sicher nicht alles umsetzen werde. Das Waschen mit Birkenblättern oder Kastanien erspare ich mir.

Für Menschen, die einen Haushalt neu einrichten oder noch nicht viel Erfahrung beim Putzen haben, sollte so ein Buch unbedingt zur Grundausstattung gehören. Man vermeidet damit viele Fehler, spart Geld und macht sich selbst, aber auch der Umgebung, das Leben leichter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.10.2022

Sehr emotional

Als die Welt zerbrach
0

Das Buch ist die Fortsetzung des Buches "Der Junge im gestreiften Pyjama", das man auf jeden Fall vorher gelesen haben sollte, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Gretel, die Tochter des KZ-Kommandanten, ...

Das Buch ist die Fortsetzung des Buches "Der Junge im gestreiften Pyjama", das man auf jeden Fall vorher gelesen haben sollte, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Gretel, die Tochter des KZ-Kommandanten, ist zusammen mit ihrer Mutter nach dem Krieg unter falschem Namen nach Paris geflohen, der Vater wurde hingerichtet. Dort versuchen sie sich ein neues Leben aufzubauen, doch die Schuld am Tod ihres kleinen Bruders lässt Gretel nicht zur Ruhe kommen. Nach dem Tod der Mutter geht sie nach Australien und dann nach England, wo sie endlich einen sicheren Hafen bei Edgar, einem Geschichtsprofessor, findet. Nach seinem Tod lebt sie weiter in der vornehmen Wohnung in Mayfair. Als eine junge Familie mit ihrem kleinen Sohn in das Haus einzieht, merkt sie bald, dass der Vater gewalttätig ist. Was soll sie tun? Muss sie wieder schuldig werden?
Das Buch ist sehr gut lesbar und man kann es kaum aus der Hand legen. Die Geschichte ist in zwei Erzählstränge eingeteilt, einmal die Gegenwart in Mayfair und dann der Rückblick auf die Vergangenheit, beide wechseln sich ab. Man kann gut nachvollziehen, dass Gretel schwer unter den Schuldgefühlen leidet, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass sie, die damals noch ein Kind war, juristisch für die Verbrechen der Nazis zur Rechenschaft gezogen würde.
Das Ende ist aufgebaut wie eine griechische Tragödie, Gretel macht sich in jedem Fall wieder schuldig und muss zu ihren Taten stehen.
Mich hat das Buch sehr bewegt, allerdings war es mir manchmal etwas zu oberflächlich, wie auch schon der erste Band. Ich halte es aber auf jeden Fall für lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2022

Neue Reihe

Stille blutet
0

Nadine liest in einem Privatsender die Nachrichten vor und kündigt dabei mit dem Text vom Teleprompter ihren eigenen Tod an. Zwei Stunden später findet ihr ehemaliger Freund Tibor Glaser sie tot in der ...

Nadine liest in einem Privatsender die Nachrichten vor und kündigt dabei mit dem Text vom Teleprompter ihren eigenen Tod an. Zwei Stunden später findet ihr ehemaliger Freund Tibor Glaser sie tot in der Garderobe. Oder ist er der Mörder? Viele Indizien deuten darauf hin. Und als ein weiterer angekündigter Mord geschieht, verdichtet sich der Verdacht. Nur die junge Kommissarin Fina Plank glaubt nicht, dass Glaser der Mörder ist.
Dieses Buch ist der Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe von Ursula Poznanski. Sie ist ja bekannt für ihre spannenden Krimis und ihre Jugendbücher.
Dieses Buch hat mir nicht hundertprozentig gut gefallen, es ist manchmal verwirrend und die Vielzahl der neuen Personen muss man erst einmal durchschauen. Das Buch braucht recht lange, um wirklich Spannung aufzubauen, die kommt eigentlich erst gegen Ende. Vorher zieht es sich doch sehr.
Insgesamt aber lässt die neue Konstellation rund um das Ermittlerteam hoffen, dass Poznanski wieder eine gute Thriller-Reihe konzipiert hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2022

Interessante Inselgeschichte

Sturm über dem Inselsalon
0

Nachdem ich die beiden ersten Bände der Inselsalon-Reihe von Sylvia Lott als Leseexemplare zugeschickt bekommen hatte, war ich zuerst skeptisch. Liebesgedöns? Kitsch? Aber meine Befürchtungen bewahrheiteten ...

Nachdem ich die beiden ersten Bände der Inselsalon-Reihe von Sylvia Lott als Leseexemplare zugeschickt bekommen hatte, war ich zuerst skeptisch. Liebesgedöns? Kitsch? Aber meine Befürchtungen bewahrheiteten sich zum Glück nicht.

Ich habe mich vor allem für die Bücher interessiert, weil sie auf der ostfriesischen Insel Norderney spielen, die ich seit vielen Jahren gut kenne. Das Buch führt zurück ins Jahr 1914, der erste Weltkrieg hat begonnen und die Männer müssen in den Krieg ziehen. Schon bald sind die Frauen auf sich gestellt und müssen ums Überleben kämpfen, dazu kommt die Ungewissheit über das Schicksal der Männer. Bald treffen die ersten Todesmeldungen ein. Die Kurgäste bleiben aus und statt dessen werden auf der Insel Verletzte gepflegt. Das alles geht auch nicht spurlos am Inselsalon und den beiden Hauptfiguren Frieda und Grete vorbei.

Der zweite Band ist ernsthafter und problembeladener als der erste Band, der von den "goldenen Zeiten" vor dem Krieg erzählte. Starke Frauen, die um ihr Leben und ihr Glück kämpfen, stehen im Mittelpunkt. Dagegen wehren sich vor allem die Älteren gegen die Auflösung der gewohnten Ordnung. Ein uraltes Thema und auch heute noch aktuell!

Mit hat die Beschreibung der Hauptfiguren sehr gut gefallen, sie sind nicht eindimensional, sondern haben gute und schlechte Seiten, Zweifel und Probleme. Dass es manchmal etwas kitschig wird, gehört zu so einem Roman einfach dazu.

Sylvia Lott schreibt gut lesbar, manchmal kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Gut gefallen haben mir auch die Inselkarte und die alten Fotos auf den inneren Einbänden. Das Cover dagegen war mir zu blass.

Viele Stellen auf der Insel habe ich wiedererkannt, aber es hat sich auch viel verändert.

Ich bin gespannt auf den nächsten Band, die neuen Probleme deuten sich ja schon an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2022

Interessanter Ansatz

Pirlo - Falsche Zeugen
0

Da ich den ersten Band der Reihe nicht gelesen hatte, fehlten mir einige Vorinformationen, aber da es immer wieder kleine Rückbezüge gab, kam ich trotzdem mit dem zweiten Band gut zurecht.

Rechtsanwalt ...

Da ich den ersten Band der Reihe nicht gelesen hatte, fehlten mir einige Vorinformationen, aber da es immer wieder kleine Rückbezüge gab, kam ich trotzdem mit dem zweiten Band gut zurecht.

Rechtsanwalt Dr. Anton Pirlo und seine Angestellte Sophie Mahler werden in einen Fall von Bandenkrieg verwickelt. Ein Anführer einer Nazi-Bande wird auf dem Parkplatz eines Sexclubs erstochen und verdächtig ist der Sohn eines albanischen Clanchefs. Pirlo und Mahler suchen nach entlastenden Fakten, doch dann wird Pirlo durch eine sehr schöne Frau namens Alena abgelenkt und Mahler muss zeigen, was sie kann.

Interessant ist in diesem Buch vor allem das Zusammenspiel der beiden Rechtsanwälte. Man erfährt mehr über Pirlos Hintergrund und seine Beziehungen ins Clanmilieu, das ist eine tickende Zeitbombe. Mahler, die aus einer reichen und angesehenen Düsseldorfer Familie stammt, bekommt immer mehr Probleme mit ihrem Vater, der sie gern in seine Kanzlei holen möchte. Vor lauter privaten Problemen treten die Ermittlungen bald in den Hintergrund. Das fand ich schade, denn der Fall ist durchaus interessant, auch wenn man bald ahnt, dass Alena nicht das ist, was sie vorgibt zu sein. Sie bleibt als Person ziemlich blass und im Hintergrund.

Interessant fand ich auch die juristischen Zusammenhänge, die Fachbegriffe werden im Anhang erklärt. Ich habe ja immer schon geahnt, dass Rechtsanwälte gute Schauspieler sein müssen...

Insgesamt war das Buch sehr gut und einfach lesbar geschrieben. Ich hätte mir allerdings etwas mehr Spannung gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere