Banalität des Bösen
GinsterburgHannah Arendt schrieb von der "Banalität des Bösen" und in diesem Buch wird sie vollkommen und erschreckend deutlich.
Im fiktiven Ort Ginsterburg, einer mittelgroßen Stadt, sickert das Böse ganz langsam ...
Hannah Arendt schrieb von der "Banalität des Bösen" und in diesem Buch wird sie vollkommen und erschreckend deutlich.
Im fiktiven Ort Ginsterburg, einer mittelgroßen Stadt, sickert das Böse ganz langsam ein. Zuerst darf die Buchhändlerin nicht mehr alle Bücher im Schaufenster präsentieren, die ihr wichtig sind, dann möchte ihr Sohn Lothar unbedingt zur HJ, weil man da so spannende Dinge unternimmt. Er ist begeistert vom Fliegen und wird später ein erstklassiger Pilot, was ihm Ruhm und Ehre einbringt, aber sein Ende ist schrecklich.
Einige Menschen in der Stadt nutzen die Gunst der Stunde und machen Karriere, andere bleiben auf der Strecke. Ganz langsam sickert das Böse in die Beziehungen und in den Alltag.
Das alles schildert Arno Frank eher kühl, aber nicht ohne Empathie. In Fünfjahresschritten zeigt er die Entwicklung auf und vermeidet dabei jede Dramatik.
Dabei ist das Buch hoch aktuell, denn alles könnte sich wiederholen, wenn die Demokratie nicht wachsam bleibt.
Unbedingt lesenswert, das ist ein Buch, das man in einem Rutsch durchliest!