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Veröffentlicht am 08.03.2023

Vorhersehbar

Die Klinik
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Der zweite Fall für das Hamburger Ermittlerduo Franka Erdmann und Alpay Eroglu führt uns ins Krankenhausmilieu. Ein Mann, der bei einem Fahrradunfall schwere Verletzungen erlitten hat, ist auf dem Weg ...

Der zweite Fall für das Hamburger Ermittlerduo Franka Erdmann und Alpay Eroglu führt uns ins Krankenhausmilieu. Ein Mann, der bei einem Fahrradunfall schwere Verletzungen erlitten hat, ist auf dem Weg der Besserung, doch dann stirbt er plötzlich. Seine Witwe glaubt nicht an einen natürlichen Tod und will Ermittlungen durch die Polizei erzwingen. In einem zweiten Erzählstrang erfahren wir von der Krankenschwester Micky, die sich seit vielen Jahren berufen fühlt Schwerkranke zu "erlösen". Hat sie auch diesen Mann umgebracht?

Borck hat sehr gut im Klinikalltag recherchiert und bringt erschreckende Dinge auf den Punkt. Zu wenig qualifiziertes Personal, Behandlungsfehler, der wirtschaftliche Druck auf die privatisierten Kliniken, das alles spielt hier im Hintergrund eine wichtige Rolle. Trotzdem kommt die Spannung nicht zu kurz, zumal Alpay auch persönlich betroffen ist.

Das Buch ist routiniert und gut lesbar geschrieben, allerdings auch ziemlich vorhersehbar. Aber trotzdem kann die Spannung bis zum Schluss gehalten werden.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Viel Handlung

Die Stunde der Hyänen
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In Berlin ist ein Feuerteufel unterwegs, der immer wieder Autos in Brand steckt. Bei seinem ersten Versuch stirbt beinahe ein Mensch, der Pole Radek. Danach läuft er mit weißen Klamotten durch den Kiez, ...

In Berlin ist ein Feuerteufel unterwegs, der immer wieder Autos in Brand steckt. Bei seinem ersten Versuch stirbt beinahe ein Mensch, der Pole Radek. Danach läuft er mit weißen Klamotten durch den Kiez, predigt Enthaltsamkeit und hat zu Gott gefunden. Der Brandstifter Maurice hat es auch schwer, seine Eltern gehörten einer strengen Sekte an, die an die Zeugen Jehovas erinnert, und er liebt Britta, die ihn aber kühl behandelt. Romina dagegen, die junge Polizistin, wird in ihrem neuen Dezernat geschnitten und bemüht sich darum endlich wahrgenommen zu werden. Sie freundet sich mit Jette, einer Reporterin, an, die von ihrem Freund geschlagen wird. Also eine ziemlich unübersichtliche Gemengelage!
Das Buch ist gut lesbar geschrieben und auch spannend. Der Autor dringt sehr intensiv in das Leben seiner Personen ein, das Buch ist auch spannend. Allerdings ist es schon sehr vollgepackt, auf 260 Seiten werden alle Probleme Berlins angesprochen und abgehandelt. Das war mir persönlich manchmal einfach zu heftig. Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob es realistisch ist.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Nicht ganz überzeugend

Der Fremde
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Julia und Tony führen mit ihren beiden Kindern ein fast perfektes Leben, würde nicht Tony sich immer noch als der Beschützer seines jüngeren Halbbruders Nick fühlen, der bei Eltern aufwuchs, die mit der ...

Julia und Tony führen mit ihren beiden Kindern ein fast perfektes Leben, würde nicht Tony sich immer noch als der Beschützer seines jüngeren Halbbruders Nick fühlen, der bei Eltern aufwuchs, die mit der Erziehung eines Kindes vollkommen überfordert waren. Als der homosexuelle Nick von einem unbekannten Mann brutal vergewaltigt wird, hinterlässt der Vorfall Spuren in der Familie. Julia, die Anwältin ist, macht ihre Familie und auch die Leser mit dem amerikanischen Rechtssystem vertraut, bei dem es vor allem darauf ankomt, wer überzeugender ist. Als ein Verdächtiger verhaftet wird, ist das noch lange nicht das Ende der Geschichte, denn eine Schlammschlacht beginnt, die alle bis an die Grenzen des Erträglichen führt.

Das Buch greift eine für die oftmals prüde amerikanische Gesellschaft ungewöhnliche Konstellation auf. Ich habe zumindest bisher noch kein amerikanisches Buch über eine Vergewaltigung unter Männern gelesen. Die Autorin geht mit dem Thema sensibel um, Gewaltszenen bleiben den Lesern weitgehend erspart. Trotzdem ist das Thema natürlich immer präsent.

Ich fand das Buch etwas langatmig, das amerikanische Rechtssystem wird sehr ausführlich behandelt und oft geht es über lange Strecken nicht voran. Statt dessen gibt es viel Selbstbespiegelung auf Kosten der Spannung. Auch schienen mit die Charaktere nicht wirklich stimmig, besonders mit Tony hatte ich einige Probleme.

Insgesamt war das Buch aber gut zu lesen und das Thema interessant. Ein besonderes Lesehighlight war es aber nicht.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Leichter Sommerkrimi

Der Tod macht Urlaub in Schweden
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Peter Vinston, Mordermittler in Stockholm ist überarbeitet und bekommt Urlaub verordnet. Den verbringt er in Österlen in der Nähe seiner Tochter Amanda, seiner Ex-Frau und deren neuen Ehemann.

Als er ...

Peter Vinston, Mordermittler in Stockholm ist überarbeitet und bekommt Urlaub verordnet. Den verbringt er in Österlen in der Nähe seiner Tochter Amanda, seiner Ex-Frau und deren neuen Ehemann.

Als er zusammen mit seiner Ex-Frau eine neue, sehr umstrittene Wohnsiedlung am Strand besichtigen will, finden sie die taffe Immobilienmaklerin, die die Häuser vermarkten soll, tot im Wohnzimmer. War es Mord oder ein Unfall? Zusammen mit der jungen Ermittlerin Tove Esping macht sich Vinston auf die Suche...

Am Anfang sind die vielen Figuren, die eine Rolle in dem Fall spielen, etwas verwirrend, aber nach und nach bekommt man einen Durchblick. Im Mittelteil zieht sich das Buch etwas, insgesamt ist es jedoch gut geschrieben und schnell lesbar. Es ist eine Mischung aus heiterem Sommerroman und Krimi, nicht unbedingt mit Tiefgang und Hochspannung, aber nett zu lesen. Mir fehlt etwas der Regionalbezug, daran könnten die beiden Autoren noch arbeiten, denn die Gegend muss sehr schön sein. Das Cover verbreitet gleich Urlaubsstimmung, das rote Haus, die Kornfelder, das Meer, einfach schön! Und im Laufe des Buches erfährt man sogar, warum Apfelbäume darauf abgebildet sind. Eine Übersichtsskizze im Cover und eine Personengalerie helfen den Überblick zu bekommen. Das mag ich sehr.

Ich denke das Buch ist genau das Richtige, wenn man seinen Kopf nicht belasten will und einfach nur etwas Ablenkung sucht. Ein echter Sommerkrimi!

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Veröffentlicht am 29.04.2022

Sehr amerikanisch

Flug 416
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Bill Hoffman ist Flugkapitän und übernimmt vertretungsweise einen Flug von Los Angeles nach New York. Als der Flieger in der Luft ist, wird er von einem Terroristen angerufen, der seine Familie gefangengenommen ...

Bill Hoffman ist Flugkapitän und übernimmt vertretungsweise einen Flug von Los Angeles nach New York. Als der Flieger in der Luft ist, wird er von einem Terroristen angerufen, der seine Familie gefangengenommen hat und droht sie zu töten, wenn Hoffman nicht das Flugzeug abstürzen lässt. Ein spannendes Rennen gegen die Zeit beginnt. Kann es gelingen die 144 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder zu retten und auch die Familie?
Das Buch ist ein typisch amerikanischer Katastrophenthriller, man könnte es 1:1 als Filmdrehbuch umsetzen. Unter der Regie von Roland Emmerich und mit Musik von Hans Zimmer wäre es sicher ein Hit. Es gibt viel Dramatik, viel Pathos und den amerikanischen Hang zu gewaltsamem Eingreifen.
Dabei ist es durchaus bis zum Schluss spannend und auch gut geschrieben. Die wechselnden Perspektiven erzeugen einen zusätzliche Dramatik. Die Terroristen bekommen die Gelegenheit den Hintergrund ihrer Tat zu berichten und man merkt, wie ambivalent ein solches Tun ist. In dieser Hinsicht vermeidet das Buch eine einfache Schwarzweißmalerei.
Leider ist das Buch auch sehr vorhersehbar, in dieser Hinsicht finde ich es etwas zu eindimensional.

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