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Veröffentlicht am 17.03.2024

Unbekanntes Frauenschicksal

Die Entflammten
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Es ist das Verdienst von Simone Meier, die mir und vielen anderen Leserinnen und Lesern sicher bisher unbekannte Jo van Gogh-Bonger mit diesem Buch ins Rampenlicht geholt zu haben.

Vielleicht würde heute ...

Es ist das Verdienst von Simone Meier, die mir und vielen anderen Leserinnen und Lesern sicher bisher unbekannte Jo van Gogh-Bonger mit diesem Buch ins Rampenlicht geholt zu haben.

Vielleicht würde heute niemand mehr Vincent van Gogh kennen, hätte diese Frau nicht nach seinem Tod dafür gekämpft seine Bilder an Museen und Sammlungen zu verkaufen und Vincent damit einem großen Kreis bekannt zu machen.

Schon das Titelbild stelllt die Beziehung zu dem großem Künstler her, seine Sonnenblumen sind unverkennbar. Allerdings erfordert das Buch einige Konzentration, denn zwei Frauen stehen im Mittelpunkt der Geschichte, neben Jo ist es die Kunsthistorikerin Gina, die eine Arbeit über Jo schreiben will. Unvermittelt wechselt Meier zwischen den beiden Frauen und auch das fast vollständige Fehlen von wörtlicher Rede macht das Buch nicht einfach zu lesen. Es spricht eher die Sachebene an als die Emotionen, darauf muss man sich einstellen und es weißt auch auf Meiers Herkunft aus dem Journalismus hin.

Jo Bonger lernt Theo van Gogh durch seine Schwester kennen und heiratet ihn, aber zugleich "heiratet" sie auch Theos Bruder Vincent, der im Grunde eine verkrachte Existenz ist. Er malt wie im Wahn, schneidet sich irgendwann ein Ohr ab und landet im Irrenhaus. Theo hilft ihm, wo er kann, finanziell, emotional, im Grunde ist es eine Ehe zu dritt. Tragischerweise stirbt Theo nur ein Jahr nach Vincent und Jo muss sich und den kleinen Sohn allein durchbringen. Dabei helfen ihr die Bilder, die sie geschickt an Museen und Kunsthändler verkauft. Sie wird eine wohlhabende Frau, aber privat scheitert ihre zweite Ehe und sie wird nie wieder so glücklich wie mit Theo.

Mir hat es beim Lesen des Buches geholfen, dass ich viel über Vincent van Gogh wusste und auch schon einige der Orte besucht habe, an denen er gelebt hat. Dadurch konnte ich alles gut einordnen und der sachliche Stil, der in anderen Rezensionen beklagt wurde, hat mich nicht gestört. Für mich gab das Buch viel Hintergrundwissen, das ich sehr spannend fand.

Insgesamt fand ich das Buch gut, es entsprach meinen Erwartungen und ich vergebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Zurück in die Jugend

Wir werden jung sein
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Wie wäre es, plötzlich wieder acht Jahre jünger zu sein? Diese Erfahrung machen die vier Probanden einer Medikamentenstudie der Berliner Charité, die an Herzproblemen leiden und deren Leben nicht mehr ...

Wie wäre es, plötzlich wieder acht Jahre jünger zu sein? Diese Erfahrung machen die vier Probanden einer Medikamentenstudie der Berliner Charité, die an Herzproblemen leiden und deren Leben nicht mehr wirklich lebenswert ist. Der sechzehnjährige Jakob wird wieder zum achtjährigen Kind und bekommt Probleme mit seiner Freundin. Die Lehrerin Jenny wird plötzlich schwanger, obwohl sie längs die Hoffnung aufgegeben hatte. Die Schwimmerin Verena bricht alle Rekorde und der alte Immobilienmakler Wenger verspürt zum Leidwesen seiner Kinder plötzlich wieder neuen Elan.
Als die Wirkung des Medikaments ans Licht der Öffentlichkeit gelangt, werden natürlich gleich Begehrlichkeiten geweckt. Darf man das? Welche ethischen Probleme kommen auf die Menschheit zu?
Maxim Leo hat ein lesenswertes Buch zu einem heißen Thema geschrieben. Es ist spannend, manchmal lustig und oft genug tragisch. Es regt zum Nachdenken an und zeigt, dass alles viel schwieriger wird, wenn der Mensch in die Natur eingreift. Der Traum der Menschheit von ewiger Jugend sollte also lieber ein Traum bleiben.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Kurzweilig

Die Wundersammler
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Das ist ein ganz ungewöhnliches Buch. Zusammen mi der Doktorandin Paula und dem Priester Benedikt reist man durch Europa auf der Suche nach dem Phänomen der Wunder Dabei trifft man auf ganz unterschiedliche ...

Das ist ein ganz ungewöhnliches Buch. Zusammen mi der Doktorandin Paula und dem Priester Benedikt reist man durch Europa auf der Suche nach dem Phänomen der Wunder Dabei trifft man auf ganz unterschiedliche Menschen, die auch einen ganz unterschiedlichen Zugang zu Wundern haben. Ganz nebenbei lernt man verschiedene Ansätze kennen und verstehen.

Das Buch ist sehr locker und gar nicht verkopft geschrieben. Es macht Spaß den beiden Hauptfiguren zu folgen und ihre Gedanken und Probleme kennenzulernen. Und davon haben beide reichlich! Mich erinnerte das Buch etwas an "Sofies Welt" , denn auch dort wurde die sonst so schwierige Philosophie leicht vermittelt.

Auf jeden Fall lesenswert!

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Präzise Analyse

Die Königin
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Nofretete - allein bei diesem Wort hat man gleich das Bild der wunderschönen ägyptischen Königin in ihrem Glasschrein vor Augen. Sie ist eine Symbol - für was denn eigentlich? Schönheit? Feminismus? Kolonialismus? ...

Nofretete - allein bei diesem Wort hat man gleich das Bild der wunderschönen ägyptischen Königin in ihrem Glasschrein vor Augen. Sie ist eine Symbol - für was denn eigentlich? Schönheit? Feminismus? Kolonialismus? Kulturelle Aneignung?
Das alles spielt mit bei der präzisen Analyse des Mythos, den Sebastian Conrad in diesem Buch zu ergründen versucht. Dabei geht er aus von der Entdeckung der Büste durch Heinrich Borchardt in Tell el Amarna im Jahr 1912 bis hin zu modernen Adaptionen wie der von der Sängerin Beyoncé.
Mit akribischer Recherchearbeit und einem profunden Wissen um die Zusammenhänge begleitet uns Conrad durch die mehr als hundert Jahre von Nofretetes neuer Geschichte.
Das Buch ist ein Sachbuch auf wissenschaftlicher Grundlage, kein Roman, und deshalb auch teilweise etwas anspruchsvoll zu lesen. Auch der umfangreiche Anhang verweist auf den wissenschaftlichen Charakter. Trotzdem fand ich es spannend und es hat mir neue Zusammenhänge vor Augen geführt, die ich bisher noch nicht im Fokus hatte.
Hervorzuheben ist auch das sehr gelungene Cover, das Nofretete zwar modern, aber auch sofort erkennbar präsentiert.
Ein lesenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Rasant und grausam

Romeos Tod
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Mona ist nach zehn Jahren aus dem Knast entlassen worden und lernt den Schauspieler Jan kennen, sie stürzen sich in eine heftige erotische Affäre. Während Jan immer wieder in große Schaffenskrisen gerät, ...

Mona ist nach zehn Jahren aus dem Knast entlassen worden und lernt den Schauspieler Jan kennen, sie stürzen sich in eine heftige erotische Affäre. Während Jan immer wieder in große Schaffenskrisen gerät, ausgelöst durch sein intensives Hineinsteigern in seine Rollen, erfährt er nach und nach Monas Geschichte. Ihre Geschichte? Nach und nach zweifelt man an deren Wahrheitsgehalt, denn sie scheint nicht die ganze Wahrheit zu erzählen. Zusammen mit Jans Mutter macht sie sich auf nach Italien, um ihre beiden Kinder und den Vater ihrer Kinder zu suchen, die nach ihrer Verureilung verschwunden sind.

Das Buch is sehr rasant geschrieben, aber auch sehr gewalttätig. Jans existenielle Krisen sind grenzwertig, nah am Rande zum Wahnsinn. Mona dagegen scheint überlegter zu sein, aber unter der harten Schale brodeln Racheglüste übelster Art. Für meinen Geschmack war das alles einfach zu viel des Schlechten. Die Charaktere blieben trotz aller Psychospiele zu oberflächlich und flach, mit einem sehr groben Pinsel gezeichnet.

Das war nicht mein Buch ich mag es lieber "feiner".

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