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Veröffentlicht am 15.10.2018

Was kann eine Menschenseele vertragen?

Kontaminiert
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Klappentext: "Achtung, Achtung, das ist keine Übung. Am 27.08.2402 kam es zur Explosion mehrerer nuklearer Sprengsätze. Die Bevölkerung wird dringend gebeten, alle Fenster und Türen zu schließen. Begeben ...

Klappentext: "Achtung, Achtung, das ist keine Übung. Am 27.08.2402 kam es zur Explosion mehrerer nuklearer Sprengsätze. Die Bevölkerung wird dringend gebeten, alle Fenster und Türen zu schließen. Begeben Sie sich in den Untergrund und ernähren Sie sich von Ihren Vorräten. Nutzen Sie kein Wasser aus der Leitung. Stellen sie die Lüftung ab. Achtung, Achtung, das ist keine Übung.": 2402 kommt es weltweit zur Detonation radioaktiver Sprengsätze. Was aussieht wie ein unerklärlicher Unfall, entpuppt sich schon schnell als kriegerischer Akt. Während Daniel Cline betäubt vom vermeintlichen Tod seines Bruders nach der Wahrheit sucht, käm pft Denyra Catrell verzweifelt um ihr Überleben. Doch die Strahlung stellt nicht die einzige Gefahr dar. In den finsteren Wäldern Russlands lauert noch etwas Anderes und es sinnt nach Rache.

Fazit: Ein 'Wie-lebt-es-sich-in-einer-nuklearen-Welt?'-Szenario porträtiert E.R. Swan in ihren Debütroman "Kontaminiert: Toxische Finsternis" eine sehr an die Realität heranreichende Überlebensgeschichte von drei Erdenbürger und ihren nahen sozialen Umfeld.

Es beginnt mit den im Klappentext verlauteten Rundruf, dass weltweit mehrere und gleichzeitige Explosionen gegeben hat wie deren direkten Verstrahlungsfolgen für Mensch, Tier und Pflanzen. Die Autorin lässt den Leser auf drei in 'ICH'-Erzählform sehr lebhaft wie farbenprächtig (falls man bei einen 'nuklearen Winter' davon sprechen kann) geschilderten Handlungssträngen hautnah bzw. uter die Haut gehend die Erlebnisse und Ereignisse auf der ersten Reihe und ersten Platz verfolgen.

Nur leider kann der Handlungsverlauf mit den gestochen scharfen Charakterzügen, kristallklaren Schauplatzbeschreibungen und tränendüsenaktivierenden Story ankommen: Es ist mit Datum- und Ortsangaben als Kapiteluntertitel gearbeitet wurden, aber die dargelegten echtzeitlichen Dialogen und Aktivitäten sind wie tausendundein aufeinander aufgebauten Kurzgeschichten in 'Gedankenbrocken' aneinander gereiht und der Leser behält 'Kontaminiert: Toxische Finsternis' als abgehacktes und unlogisches wie voraussehbares Leseglück in Kopf, wo es aber in 'Live-und-Farbe' für ein (großes) Gefühlswechselbad sorgen kann, wenn der Leser sich emotional fallen lassen kann...3,5 Sterne

Veröffentlicht am 06.10.2018

'Glauben Sie an Geister?'

Mädchen aus dem Moor
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Klappentext: Grusel-Atmosphäre auf dem Dartmoor - 'Es gibt sie tatsächlich noch, diese Psychothriller, die einem förmlich das Blut in den Adern gefrieren lassen.' Booksection.de

Seit man ihr gesagt hat, ...

Klappentext: Grusel-Atmosphäre auf dem Dartmoor - 'Es gibt sie tatsächlich noch, diese Psychothriller, die einem förmlich das Blut in den Adern gefrieren lassen.' Booksection.de

Seit man ihr gesagt hat, sie habe im Dartmoor Selbstmord begehen wollen, scheint Kath Redways Leben langsam, aber sicher in einen finsteren Abgrund zu trudeln: An den Vorfall selbst kann sie sich nicht erinnern, auch die Woche davor scheint aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Kath glaubt, sie sei glücklich gewesen, doch verhält ihr Mann Adam sich nicht seltsam abweisend? Welches Geheimnis verbirgt ihr Bruder vor ihr? Und was treibt ihre kleine Tochter Lyla nachts draußen im Moor? Verliert Kath den Verstand – oder ist sie einer furchtbaren Wahrheit auf der Spur?

Der neue Psycho-Thriller von S. K. Tremayne, der mit "Eisige Schwestern" und "Stiefkind" die Bestsellerlisten stürmte.

Fazit: S. K. Tremayne konfrontiert den Leser mit ''Mädchen aus den Moor' zur einer traurigen wie dunklen Familiengeschichte ins englische Dartmoor, wo er ein Verwirrspiel mit seine Handlungspersonen und der Leserschaft führt.

Der Leser begleitet in ersten Teil des 400 Seitenwerkes Kath als 'ICH-Erzählerin' und im weiteren Verlauf wechselt der Leser in die 'Beobachtersicht', die in der 'ER-Erzählform' lauscht, wobei auch unterschiedliche Blickpunkte sich öffnen und so manche 'Szene' aus verschiedene Perspektivwinkel betrachten wie 'beurteilen' lassen können. Der Schreibstil des Autor verschafft den Leser auch nicht wirklich eine 'Durchblick' wer was mit wem wann zu tun hat bzw. hätte: Kaths Erzählungen sind in der 'Berichterstattungsform' mit doppelten verschachtelten Sätzen verfasst, die nur mit viel Mühe und Muße den Sinn der Wörter erraten lassen können. Die Sprache des 'Beobachters' ist dagegen kurz angebunden, direkt und ehrlich, was die Ereignisfolge den Leser ungefiltert und kristallklar vor Augen stellt.

Was als 'Psychothriller' klassifiziert ist, entpuppt sich als rückblickende Vergangheitsaufklärung und zeigt auf, was es heißt 'abnormal zu sein'. S.K. Tremayne porträtiert mit emotionaler Personifizierung, gestochen scharfen Schauplatzschilderung und leider lückenhafter wie datierungsfreier Handlungsstränge, die keine überzeugende Story tragen kann, und somit den Leser eine langatmiges wie oberfläches Lesevergnügen bescheren.

Das düstere Cover von Verlag ('Dromer-)Knaur' lässt zwar den Schluss zu, hier eine packende und unter die Haut gehendes Zellenmeer zu finden, nur wenn der Leser auf der Stellen tretende Handlungsverläufe wie in sich wiederholende Sachverhalte mag und sich bei trockenen und langweiligen Monologen wohlfühlt...1,5 Sterne

Veröffentlicht am 30.09.2018

Die weibliche 'Indianer Jones' und das Geheim des 'Alexander Grabes'...

Die Flamme von Pharos
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Klappentext: Paris, 1882: Die junge englische Aristokratin Sarah Kincaid wird auf ein wissenschaftliches Symposium nach Frankreich gerufen. Von dem Wahrsager und Hypnotiseur Maurice du Gard erfährt sie, ...

Klappentext: Paris, 1882: Die junge englische Aristokratin Sarah Kincaid wird auf ein wissenschaftliches Symposium nach Frankreich gerufen. Von dem Wahrsager und Hypnotiseur Maurice du Gard erfährt sie, dass ihr Vater, der sich auf einer geheimen
Regierungsmission befindet, in Lebensgefahr schwebt, woraufhin sich Sarah entgegen aller Warnungen aufmacht, ihn zu retten. Von Paris über Malta bis nach Alexandria führt die abenteuerliche Reise, die nicht nur zu Lande und zu Wasser,
sondern auch durch die Tiefen des Meeres verläuft. Gejagt von einem mysteriösen Killer, findet Sarah schließlich ihren Vater. Während Alexandrien im Zuge der Urabi-Krise von britischen Kanonenbooten bombardiert wird, begeben sich die beiden
in den Katakomben der Stadt auf die Suche nach dem wohl größten Geheimnis der Antike: der verschollenen Bibliothek von Alexandria.

Fazit: Der Historythriller 'Die Flamme von Pharos' ist der zweite Band der Reihe 'Sarah Kincaid' aus der Feder Michael Peinkofer und erzählt von archäologischen Träumereien, wahrer Bestimmung und der Suche nach den Fragen des Lebenssinnes eines einzelne Menschen.

Der Leser bekommt durch die Zweisichtigkeit, im den das knapp 470 seitige Reiseabenteuer verfasst wurden ist, ein direktes und emtionalgeladenes 'Frauenzimmer' als weibliche Hauptakteurin wie einen menschkenntnisreichen wie wahren Freund als männlichen Hauptnebendarsteller als sich 'anziehendes' und durch den Autor gut ergänzendes Charakterpaaung auf der Suche nach Sarahs Vater und den größten zur damaligen Zeit geltenden Rätsel der Antike hautnah projektziert. Die 'Schatzsuche' ist klaren und flüssigen Erzählstil gehalten, die den Leser einen schnellen Einstieg und eine gewisse Fesselung an der Handlung ermöglicht, und durch die schriftstellerisch kraftvolle Charakterzeichnungsarbeit, Schauplatzinszinierungsbeschreibung wie lebhaftiger und farbbrillanzierenden Handlungs- bzw. Dialogverlaufes kann der Leser sich gut vorstellen, wie sich was und wo zugetragen haben könnte.

Denn 'Die Flammen von Pharos' ist keinen wahren Geschehnissen oder Überlieferung zur Gründe zu legen: Dafür spricht so manche zu detaillierte Phantasiegedankenszene, die den Leser nur das gesellschaftlichen und politischen Zeitfenster um 1880 in Europa wie Nordafrika als literarischen Rahmen zum eigentlichen Hauptthemabildverankerung dienen...3,5 Sterne

Veröffentlicht am 27.09.2018

'Du, weiß du schon, dass ich ....'

Jung! Schön! Devot! Erotischer SM-Roman (BDSM, Devot, Dominant, Dominanz, Session, SM, Unterwerfung)
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Klappentext: Luna fällt aus allen Wolken, als ihre beste Freundin Sina ihr offenbart, dass sie mit ihrem neuen Partner Marc eine SM-Beziehung führt. Die anfängliche Skepsis weicht schnell der Neugier auf ...

Klappentext: Luna fällt aus allen Wolken, als ihre beste Freundin Sina ihr offenbart, dass sie mit ihrem neuen Partner Marc eine SM-Beziehung führt. Die anfängliche Skepsis weicht schnell der Neugier auf diese geheimnisvolle Art der Erotik, und Luna lässt sich auf eine gedankliche Reise in diese fremde Welt ein. Schon bald ist die Verführung so groß, dass sie ihr nicht widerstehen kann, es wissen und selbst erleben will. Voller Leidenschaft gibt sie sich, auf der Suche nach sich selbst, hin.


Wird sie die erhoffte Lust in der Unterwerfung finden? Eine erotische Reise durch die Anfänge des BDSM zweier junger Frauen, die sich und ihre Sexualität neu entdecken.
Fazit: "Jung! Schön! Devot!" begleitet nicht nur die zwei weiblichen Hauptpersonen des rund 180 Seiten dicken Romans sondern stellt sich auch der (interessierten) Leserschaft Rede und Antwort zur Definition des '(BD)SMs', in dem die Autorin Leila Robinson uns auf die Schultern von Luna und Sina 'setzt'.

Wir, die Leserschaft, wird auf Augenhöhe mit den zwei Freundinnen gestellt und darf so auch alle erotischen 'Spielereien' auf der ersten Reihe von ersten Platz fast hautnah mitverfolgen.Der Tonfall ist bei "Jung! Schön! Devot!" nicht wie bei den anderen SM-Romanen rau und hart eher wie frau mit einer guten Bekannten, den frau alles und sein Leben anvertrauen kann. Denn Laila Robinson erzeugt durch ihrer klaren Wortwahl und sanfter Erzählform einen kurzweiligen und facettenreichen Einstieg in die Thematik der 'Dominanzierten Rollenspielen mit bedingungsloser Unterwerfung' und deren 'Spielregeln',der aber auf diese flachen Zeilenmeer zur bodenständigen Leseglück versandet, ohne dass die eignen Fantasie auf 'Kopfkino-Reise' gehen kann und somit bleibt der Erotikroman "Jung! Schön! Devot!" nur als Kinderplantschbecken für aufregendes Liebesglück im Literatursprudel in Erinnerung zurück.

Es ist eine Empfehlung für diejenigen, die einen realen Einblick in die Welt des 'Verborgen' machen möchtet und dabei nur nicht zu tief in die Praxis und Emotionsebenen eintauchen wollen. Aber wer sich schon in den Millau des 'Kontrollabgebens und Machtherrschaft' (literarisch) schon aus und eingegangen ist, kann diese 'Büchlein' nicht wirklich 'anmachen'...2,0 Sterne

Veröffentlicht am 03.09.2018

Gequarkte 'Bla-Bla-Bla'...

Froschperspektive
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Klappentext: Ein abgeliebter, zerschlissener kleiner Frosch aus Plüsch ist Ich-Ersatz, Sprachrohr und Gefühls-Ventil für den innerlich zutiefst verletzten Ronny: Was mit der Schilderung einer Kindheit ...

Klappentext: Ein abgeliebter, zerschlissener kleiner Frosch aus Plüsch ist Ich-Ersatz, Sprachrohr und Gefühls-Ventil für den innerlich zutiefst verletzten Ronny: Was mit der Schilderung einer Kindheit in zerrütteten Verhältnissen zu Zeiten der niedergehenden DDR beginnt, entwickelt sich zu einer albtraumhaften Irrfahrt durch Ängste, Illusionen und Süchte, durch verhängnisvolle Obsessionen und durch ein komplexes Spektrum gelebter und ungelebter Emotionen.

Inhalt: Was ist, wenn uns unsere Fantasien, Sehnsüchte und Triebe einholen, nach und nach von uns Besitz ergreifen und schließlich unser Handeln steuern? Was geschieht mit uns, wenn wir dadurch nicht mehr selbst über unsere Gefühle und über unser Tun bestimmen können? „Froschperspektive“ ist ein dichter, temporeicher Roman über die tiefe menschliche Sehnsucht nach Liebe, Zuwendung und Geborgenheit – und über die Schmerzen, die Einsamkeit und Mangel an Mitgefühl verursachen können.

Fazit: Als ich den Klappentext von ‚Froschpersepktive‘ gelesen habe, fühlte ich mich persönlich angesprochen: Ich bin genau wie die im Ich-Erzählstil selbstreflektierenden Hauptperson namens Ronny im Psychen und Physischen der normalen Gesellschaft eingeschränkt und um mit dieser Tatsache meine Leben meistern.

Der Autor Seb Hoffmann wirbt mit emotionale Achterbahnfahrten zwischen Anerkennung wie Dazugehörigkeit und Ablehnung wie die daraus angehäufte Wut und Angst, die ich leider in den leise dahin rauschenden Wortfluss nicht auffindbar machen kann. Die Handlung ist in flachen und einfachen Wörter und einer mir zu lockeren und datierungslosen Handlungsverlauf mit zu weich gezeichneten bzw. mattierten Charakterdarbietung sowie zu oberflächlicher Storytiefgang geschilderten Handlungsverlauf perkolierten Werdegang.

Meine Erwartung an die auf den Buchrückendeckel besagten dichten Lesevergnügen ist nicht im Allgemein befriedigt würden. Eher im Gegenteil hat mich Seb Hoffmanns Debütroman von Anfang an gelangweilt, was durch die abgehackten und strukturlosen Kapitelgleiderung noch verstärkt würden ist. Ich hab doch alledem Dem wesentlichen Kern des knapp 230 Seiten dicken Schriftstückes hinten den Zeilen erkennen können, was bei der ständigen Verhaltensmusterwiederholungen mich nicht gewundert und ich nach knapp 20% des zu lesenden Inhalt ‚schlärig‘ geworden bin…1,5 Sterne