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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2024

Mal was Neues

Liebe kann doch jedem mal passieren
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Julie braucht eine Auszeit, von ihren Eltern, von ihrem Beruf von allem . Sie geht nach Brighton, ein berühmtes Seebad und mietet dort ein halbes Zimmer.. Eigenartige Bezeichnung aber sie geht von einem ...

Julie braucht eine Auszeit, von ihren Eltern, von ihrem Beruf von allem . Sie geht nach Brighton, ein berühmtes Seebad und mietet dort ein halbes Zimmer.. Eigenartige Bezeichnung aber sie geht von einem sehr kleinen Zimmer aus, daher ist die Überraschung riesengroß als ein Mann sich vorstellt und die andere Hälfte des Zimmers gemietet hat. Die Vermieterin besteht auf den bestehenden Mietvertrag für ein halbes Zimmer. Alex ihr Zimmerpartner kennt solche Situationen aus seinem Studium. Beide machen angesichts der Wohnungsnot gute Miene nu diesem Spiel.
Die Ausgangssituation ist ungewöhnlich und beinhaltet sehr viel Spaß. Julie gehört eher zu den chaotischen Typen, während Alex das genaue Gegenteil von ihr ist. Sie jobbt als Kellnerin nebenbei und er fährt nachts Taxi. Das sich trotzdem etwas zwischen den beiden entwickelt, ist der Verdienst der eigenartigen Vermieterin, Julies Chef und Alex Oma.
Auch der Schreibstil ist etwas anders. Es gibt wenig direkte Situationen und Gespräche. Der Großteil der Handlung wird von den Gedanken von Alex und Julie erzählt. Ihre Gedanken über den jeweils anderen sind voller Sticheleien und Anspielungen. Es ist schön wie die Autorin ihren Protagonisten in die Köpfe schaut und alles was sie erfährt uns Leser teilhaben lässt. Dazu kommen dann die Gespräche mit den anderen Figuren. Alex redet mit seiner Oma und den Restaurantbesitzer. Julie spricht mit ihrem Chef dem Besitzer des italienischen Restaurants und Hannah einer Freundin. Es wirkt wie eine bunte Schüssel und wenn sie denn leer ist, hat sich aller Stress in Luft aufgelöst und es wird eine wunderbare Zukunft geben.

Veröffentlicht am 14.03.2024

Eine Buchhandlung in schweren Zeiten

Fräulein Liebe und das Glück der Bücher
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Eva verliert bei einem Bombenangriff in Berlin ihre Familie. Der Verlobte ist im Krieg geblieben. Alles was ihr etwas bedeutet hat ist nicht mehr da. Sie begibt sich auf den Weg nach Andernach, da wohnen ...

Eva verliert bei einem Bombenangriff in Berlin ihre Familie. Der Verlobte ist im Krieg geblieben. Alles was ihr etwas bedeutet hat ist nicht mehr da. Sie begibt sich auf den Weg nach Andernach, da wohnen noch ihre letzten Verwandten und betreiben dort eine Buchhandlung. Nach schrecklichen Erlebnissen auf dem Weg, findet sie ein neues Zuhause und eine neue Aufgabe.
Aus einer jungen Frau die nur Ehefrau und Mutter werden wollte, die nie etwas anderes im Sinn hatte, wird nun eine selbstständige, selbstbewusste Buchhändlerin. Diese Wandlung vom Heimchen am Herd zu einer Unternehmerin kann nur so schreckliche Ereignisse wie ein Krieg vollziehen. Dadurch wird die Geschichte glaubwürdig. Wenn nichts mehr ist wie es war, warum soll man sich nicht selber grundlegend verändern.
Der Roman ist auf leichte Art geschrieben. Das Grauen steht im Hintergrund ohne besonders beschrieben zu werden. Es wird alles erwähnt was passiert ist, ohne es in der Tiefe zu thematisieren.
Fast entsteht der Eindruck das das Buch auch für jüngere Leser geschrieben ist.
Es wird eine Fortsetzung geben, Da dürfen wir dann von Eva Liebe lesen wie sie die Jahres des Wiederaufbaus meistert.

Veröffentlicht am 13.03.2024

JO van Gogh-Bonger

Die Entflammten
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Ein großer Name, ein berühmtes Bild und trotzdem dreht sich das Buch um eine fast unbekannte Frau. Die Ehefrau von Vincent van Goghs Bruder Theo.
Sie hat die Bilder des damals unbekannten Malers ...

Ein großer Name, ein berühmtes Bild und trotzdem dreht sich das Buch um eine fast unbekannte Frau. Die Ehefrau von Vincent van Goghs Bruder Theo.
Sie hat die Bilder des damals unbekannten Malers nach seinem Tod bekannt gemacht, aus puren Überlebenswillen, aus der Not heraus. Eine starke Frau die ihrer Zeit voraus war. Sie wird auch das Vorbild der Erzählerin in diesem Buch, Gina, ihr gefallen die Bilder des Malers van Gogh, durch ihr Studium der Kunstgeschichte lernt sie seine Schwägerin kennen und ist fasziniert von ihr. Sie beschließt ein Buch über sie zu schreiben. Dazu braucht sie die Unterstützung ihres Vaters eines ehemals bekannten Schriftstellers.
Der Klappentext spricht von einem rauschhaften Roman über Kunst und Liebe.
Das habe ich in diesem Buch nicht gefunden. Zu einem Rausch gehören für mich Emotionen, starke Gefühle, große Worte und Taten. Eine Geschichte die so intensiv ist wie die Bilder von Vincent van Gogh. So gelb wie die Sonnenblumen, so dunkel wie die Sternennacht , so deprimierend wie das Selbstporträt. Ich habe einen journalistischen Artikel gelesen. Fast ein Interview mit Jo, sie erzählt darin aus ihrem Leben, wichtige Details aber abgenutzt durch die Zeit und ihren Tod. Mit Gina ist es ähnlich, eine junge Frau die sich quält, mit ihrem Leben, mit ihrem Traum und ihrer Kunst, genau wie ihr Vater der sie vereinnahmt und vielleicht durch sie wieder aus seiner Schaffenskrise findet.
Als einen Artikel in einer Kunstzeitschrift hätte ich diese Arbeit sehr gut gefunden und auch spannend gefunden, aber als Roman hat mich das Buch enttäuscht. Als Leserin gehe ich mit Erwartungen an meine Lektüre, je nach dem bin ich begeistert, zufrieden oder nicht glücklich.

Veröffentlicht am 12.03.2024

Zufälle und Morde

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Stoff
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Arie und sein Team sind irgendwie nicht gut drauf, obwohl Elin wieder da ist. Nur Fru Gunilla und Hund sind wie immer. Zum Glück bekommen sie einen neuen Ermittlungsauftrag. Das unbescholtene ...

Arie und sein Team sind irgendwie nicht gut drauf, obwohl Elin wieder da ist. Nur Fru Gunilla und Hund sind wie immer. Zum Glück bekommen sie einen neuen Ermittlungsauftrag. Das unbescholtene Geschäftsmann war anscheinend wirklich einem Unfall zum Opfer gefallen. Sie machen wirklich alles um einen Faden zu finden, aber der ist wie eine Nadel im Heuhaufen. Als er endlich zufällig auftaucht, ergibt es keinen Sinn. Sie lernen eine alte Dame kennen die leidenschaftlich gern strickt und die beste Verbindungen zu einem Modeschöpfer hat. Nach und nach tauchen mehr Namen auf. Die der eine oder andere vom Team schon mal gehört hat. Allmählich kommen die Ideen was möglich sein könnte.
Ideen und Zufälle spielen in diesem Krimi eine große Rolle und niemand ist so wie es auf dem ersten Anschein wirken soll. Es gibt zwar einige Tote und obwohl sie ermordet werden, hat das Buch wenig von einem Krimi. Es ist einfach so als ob es unumgänglich ist, dass sie auf diese Art und Weise ums Leben kamen. Schicksal das die Hausbootdetektive gerade dann an Ort und Stelle waren.
Sie wirken etwas tollpatschig, eine Gruppe liebenswerter Looser, die schon ihren dritten Fall gelöst haben, zwar nicht richtig viel Geld verdienen aber durch das Miteinander eine zufriedene Gemeinschaft bilden.
Ihr Privatleben spielt eine ausgewogene Rolle und greift harmonisch in die Ermittlungen ein.


Veröffentlicht am 09.03.2024

Eine biegsame Frau

Annas Lied
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Selten finde ich ein Cover erwähnenswert, aber in diesem Fall muss es sein. Denn es passt wunderbar zur Geschichte. Eine junge Frau sitzt wie verloren am Klavier und spielt einige Noten. Wenn ...

Selten finde ich ein Cover erwähnenswert, aber in diesem Fall muss es sein. Denn es passt wunderbar zur Geschichte. Eine junge Frau sitzt wie verloren am Klavier und spielt einige Noten. Wenn man das ganze Bild sieht, sitzt einige Schritte von ihr entfernt ein Mann am Tisch und liest Zeitung. Sie gehören zusammen und haben sich aber voneinander entfernt oder war es nur Pflicht? In diesem Bild wird ein Teil von Annas Leben ausgedrückt.
Als junges Mädchen ist sie genau so von Musik begeistert wie ihre vier älteren Brüder. Sie hätte die Gabe für eine große Karriere. Aber sie muss die Pflicht gegenüber ihrer Familie und den jüdischen Traditionen erfüllen. Ihre Brüder können sich lösen aber sie ist das einzige Mädchen also hat sie zu gehorchen.
Der Autor beschreibt einen Teil seiner Familiengeschichte was er nicht weiß oder belegen kann, hat er fiktional dazu geschrieben.
Anna/Hannah ist trotz ihres Gehorsams eine eigenständige Frau. Sie findet in der Musik ihre eigene Welt, kann sich darin zurück ziehen, Kraft schöpfen.
Als sie am Ende ihres Lebens ihrem Neffen ihre Lebensgeschichte erzählt, erzählt sie sie auch uns Lesern. Oft unbegreiflich erscheint einem einige Regeln, Entscheidungen oder Verhaltensweisen die durch die jüdische Religion gefordert werden.
Das Buch ist nicht nur eine spannende Familiengeschichte, es ist auch eine Beschreibung der strengeren jüdischen Lebensweise. Warum es diese Gesetze für das tägliche Leben und gibt und worin sie begründet liegen.
Die Geschichte berührt und gleichzeitig bewundert man die Frau die sich beugt aber nicht zerbricht.