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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2023

Distanz

Gebranntes Kind sucht das Feuer
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Ein Buch das ein Muss ist, ein Buch das gelesen werden muss von jedem der alt genug ist zu verstehen was der Holocaust war. Die Autorin war ein Opfer von Hitlers Rassenwahn. Ein katholisches deutsches ...

Ein Buch das ein Muss ist, ein Buch das gelesen werden muss von jedem der alt genug ist zu verstehen was der Holocaust war. Die Autorin war ein Opfer von Hitlers Rassenwahn. Ein katholisches deutsches Mädchen mit jüdischen Eltern. Dieses Mädchen betrachtet sein Schicksal aus sehr weiter Distanz. Das Buch ist autobiographisch aber die Autorin nimmt sich zurück. Sie schreibt immer das Mädchen und nach dem Überleben die Frau. Sie lässt keine Gefühle zu, keine Schmerzen, keine Verzweiflung nichts. Ich habe schon mehr Bücher über den Holocaust gelesen, Romane, Tatsachenberichte, Berichte von Überlebenden. Gerade die Bücher von Überlebenden sind überzeugend das so etwas nie wieder passieren darf. Diese Lebensgeschichte ist noch einmal intensiver. Denn die Autorin lässt uns an ihrer Sprachlosigkeit, ihres Gefühlmangels angesichts des Grauens teilhaben. Sie vermittelt damit die Verzweiflung, den Lebenshunger, die Todesangst, sie zeigt was Menschen auf sich nehmen um zu überleben. Sie urteilt nicht, sie versteht, sie handelt genau so. Das einzige was sie mitnimmt, ist die Erfahrung von etwas Freundlichkeit in dieser grausamen Zeit. Sie beschreibt alles in einem einheitlichen Grau mit ein, zwei kleinen hellen Punkten in einem ganzen Leben. Denn die Zeit danach kann die Zeit davor nicht auslöschen.

Das Buch lässt sich im Gegensatz zu anderen nicht ausblenden. Es fehlen die extrem harten Szenen von denen man weiß das es sie gegeben hat. Denn dadurch das sie es nicht an sich heran lässt, bleibt es an uns Lesern dies für sie zu übernehmen. Die Sprache ist sprachlos, es ist schwer zu beschreiben, alles steht zwischen den Zeilen und man kann es lesen.

Daniel Kehlmann hat das Buch in einem exzellenten Nachwort zusammen gefasst. Er hat die Worte gefunden die der Autorin fehlten.

Veröffentlicht am 31.08.2023

Was wäre wenn?

Der Wald
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Überall hin werden Päckchen mit Samen verschickt. Die Samenkapseln machen neugierig und die Menschen pflanzen sie ein. Man ist ja neugierig was da raus kommt. Nur dann kommt das Unheil, die Pflanze ...

Überall hin werden Päckchen mit Samen verschickt. Die Samenkapseln machen neugierig und die Menschen pflanzen sie ein. Man ist ja neugierig was da raus kommt. Nur dann kommt das Unheil, die Pflanze ist invasiv, so schnell wie sie sich ausbreitet nimmt sie allem anderen den Lebensraum weg.
Marcus Holland ein Baum Flüsterer soll Licht in das nicht vorhandene Wissen über diese Pflanze bringen. Er schreibt populär wissenschaftliche Bücher über das Wesen der Pflanzen, seine Themen sind bei Wissenschaftlern nicht gern gesehen. Trotzdem bekommt er Unterstützung von einer Gruppe junger Studenten. Gemeinsam suchen sie den Ursprung der Pflanze, den Versender der Samen und nach den Gründen für dieses Handeln.
Es ist ein Umweltthriller, der nicht nur unseren Umgang mit der Natur in Frage stellt, sondern auch die Herausforderungen des Klimawandels und der Künstlichen Intelligenz beachtet.
Diese extrem wichtigen Themen sind ungeheuer spannend verpackt. Gut erklärt so das auch weniger Informierte zu diesen Themen sich gut in die Geschichte einfinden können.
Die Hauptfiguren sind nicht zu idealistisch dargestellt. Sie sehen die ökologischen Probleme, stellen sie in den Vordergrund, vergessen aber auch die Ökonomie nicht. Gleichzeitig gibt es Gegenspieler, warum sie handeln muss man lesen. Es geht nicht anders, denn diese Themen sind für uns alle wichtig und hier richtig gut verpackt.



Veröffentlicht am 26.08.2023

Kein Mallery Buch

California Beach - Am Strand der Träume
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Ich lese Susan Mallery gerne weil sie bisher immer eine Atmosphäre des Losgelöst seins vermittelt hatte. die Frauen waren mehr oder weniger alltäglich mit Problemen und Liebeskummer behaftet aber trotzdem ...

Ich lese Susan Mallery gerne weil sie bisher immer eine Atmosphäre des Losgelöst seins vermittelt hatte. die Frauen waren mehr oder weniger alltäglich mit Problemen und Liebeskummer behaftet aber trotzdem hatten sie ihre Mitte nie verloren. Ich konnte die Storys verfolgen in Gedanken gute Ratschläge geben und mich dabei zurück lehnen, lesen und eine Auszeit genießen. Bei diesem Buch war das nicht so der Fall. Zum einem weil die Frauen mich nicht berührt hatten. Micky, Mutter von fast zwei erwachsenen Kindern und geschieden, wirkte auf als ob sie nicht weiß was sie will. Ashley, verliebt bis über beide Ohren, obwohl über dreißig wirkt sie ziemlich naiv. Bree, überzeugter Single, macht den taffsten Eindruck. Die drei sind Freundinnen und eine Art Geschäftspartnerinnen. Wie es zu dieser Beziehung gekommen ist, bleibt im Dunkeln, Die einzige Information die es gibt, sie fanden die Räume am Strand alle sehr schön, für eine allein zu groß zusammen aber passend. Ein Glas Sekt und sie haben die Immobilie zusammen gemietet. Zu ihnen gehören Freunde, Partner und Familie. Angesichts der fehlenden Informationen sind das zu viele Personen. Obwohl viele Emotionen eine Rolle spielen sind sie bei mir aber nicht angekommen. Die Figuren haben mich kalt gelassen, es war mir egal was mit ihnen passierte. Sonst hatte ich Gefühle wie Respekt vor der Leistung, Mitgefühl bei Liebeskummer oder mich einfach an einer tollen Frauenfreundschaft gefreut. All das hatte bisher die Bücher der Autorin ausgemacht, hier fehlte alles. Als ob S. Mallery drauf steht aber XY drin ist.

Veröffentlicht am 24.08.2023

Herzensmagie

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
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Ein Buch mit Macht über Träume und Herzenswünsche. Ein Buch das im Sinn von etwas Gutem gebraucht und auch genauso missbraucht werden kann. Es hat seinen Grund warum nur Wenige sein Geheimnis ...

Ein Buch mit Macht über Träume und Herzenswünsche. Ein Buch das im Sinn von etwas Gutem gebraucht und auch genauso missbraucht werden kann. Es hat seinen Grund warum nur Wenige sein Geheimnis kennen und warum es hinter Schloss und Riegel aufbewahrt wird.
Rachel und ihr Bruder Robert erfahren von dem Geheimnis und sollen das Buch schützen, denn der Präsident ihres Landes will es für seine Zwecke missbrauchen. Die Geschwister wissen von der Gefahr in der sie schweben und trotzdem geben sie alles, damit das Buch nicht in falsche Hände gerät. Ein paar wenige werden ihnen helfen, der größere Teil der Menschen hat Angst oder steht auf der Seite des Diktators.
Das Buch hat alles was eine spannende Geschichte braucht. Herzensgute Menschen, Männer und Frauen die Fehler machen und ihn wieder gut machen wollen aber auch grausame Menschen, denen es gefällt Macht zu haben und anderen weh zu tun.
Es ist ein ehrliches Buch, das Böse wird beim Namen genannt, grausame Handlungen geschehen, die im Gegensatz zu dem was in manchen Kinderfilmen geschieht, sehr human und wie ich finde auch verständlich für Kinder beschrieben sind. Es ist eine sehr dunkle Zeit die den Hintergrund darstellt, etwas was Kinder im Geschichtsunterricht erfahren und aus den Nachrichten kennen. Der Autor beschreibt es auf eine anschauliche Art; jeder Mensch hat einen inneren Kompass der richtig und falsch anzeigt. Bei manchen Menschen ist er kaputt oder für einige Zeit außer Kraft gesetzt. Andere wie die Geschwister und ihre Eltern haben einen starken Kompass. Sie wissen egal was passiert sie müssen das Richtige tun auch wenn die Konsequenzen sehr schwer zu ertragen sind.
Die Sprache des Buchs ist kindgerecht, trotzdem ist es eine spannende Geschichte auch für Ältere. Mir gefällt der Gedanke das man seinen Kompass wieder finden kann oder reparieren. Das Buch vermittelt Hoffnung, Bedingung es gibt Unterstützung ohne Ansehen der Person, einfach weil man weiß die wird es schaffen egal wie sie aussieht.
Die Geschichte vermittelt Kindern Respekt vor dem Können anderer, das Wissen das nicht jeder die gleichen Fähigkeiten hat, trotzdem jeder gleich wertvoll ist.

Veröffentlicht am 24.08.2023

Eine Schatzjagd

Die Bücherjägerin
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Sarah liebt alles was gedruckt und alt ist. Bücher und Karten dürfen auch handgeschrieben sein; Hauptsache alt oder noch älter. Sie sucht, sammelt und restauriert und verliert darüber den Bezug zur Umwelt. ...

Sarah liebt alles was gedruckt und alt ist. Bücher und Karten dürfen auch handgeschrieben sein; Hauptsache alt oder noch älter. Sie sucht, sammelt und restauriert und verliert darüber den Bezug zur Umwelt. Nachdem sie ihr Handwerk von ihrer Tante Amelia gelernt hat, haben die beiden Frauen sich exzellent ergänzt. Nun ist Amelia tot und Sarah lebt allein in der Kölner Villa. Ihre Schwester ist ihr keine Hilfe obwohl auch sie Erbin des Ganzen ist.
Da steht Ben aus London vor der Tür, die Tante hatte ihm versprochen bei der Suche nach einem sehr alten Kartenteil zu helfen. Gemeinsam gehen die beiden auf die Jagd nach etwas, was schon seit Jahrhunderten verschollen ist.
Diese Inhaltsangabe hat mich verführt das Buch zu lesen. Eine Art Indiana Jones und das mit Büchern kann es einen besseren Plot geben?
Nach ca. hundert Seiten stand ich kurz vorm Aufgeben. So langweilig war noch keine Einführung in eine Geschichte. Ich muss wirklich nicht wie verwildert der Garten ist, in dem wachsen schließlich keine Bücher. Mit Sarah konnte ich nicht warm werden, gut sie ist anscheinend Autistin, aber darum ist sie nicht bemitleidenswert, es gibt viele Menschen mit ähnlichen Problemen und die müssen auch klar kommen, vor allem haben die keinen Beruf in dem sie anderen aus dem Weg gehen können.
Das ist nicht das einzige Thema auf dem die Autorin herum reitet. Alltagsrassismus, Gendern toxische Beziehungen, alles was Rang und Namen hat kam in diesem Buch vor. Nur das eigentliche Thema ging unter.
Ben und Sarah reisten zwar durch Europa und gesucht haben sie auch, aber die Spannung einer solchen Suche ging auf der Fahrt verloren oder sie haben sie nicht mitgenommen. Die Vergangenheit durfte daher mitfahren. In Rückblenden konnte ich erfahren wie die Schwestern zur Tante kamen und auch was Amelia für eine Person war. Leider war sie schon zu Beginn tot, denn sie war die einzige Figur mit Charakter und Stil, mit den anderen konnte ich nicht warm werden Die zarte Liebesgeschichte, ein sehr empfindsames Pflänzchen, konnte der Geschichte auch nicht bunter machen.