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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2020

nicht nur für Kinder

Einstein
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Klappentext
Jetzt hat die kleine Maus doch tatsächlich das große Käsefest in Bern verpasst! Genau einen Tag ist sie zu spät gekommen. Wie konnte das passieren? Die Maus beginnt, sich mit dem ...

Klappentext
Jetzt hat die kleine Maus doch tatsächlich das große Käsefest in Bern verpasst! Genau einen Tag ist sie zu spät gekommen. Wie konnte das passieren? Die Maus beginnt, sich mit dem Thema Zeit zu beschäftigen. Egal, wie viel sie lernt, eine Frage bleibt: Lässt sich die Zeit anhalten oder sogar zurückdrehen? Mit viel Erfindungsgeist und der Hilfe von Albert Einsteins Theorien baut sich die Maus eine Zeitmaschine und begibt sich auf eine spannende Reise in unbekanntes Terrain.
Meinung
Die kleine intelligente Maus ist ganz bezaubernd.
Äußerst naturgetreu und gleichzeitig märchenhaft sind die vielen Bilder in diesem Buch. Sei es als ob eine echte Maus oder Katze durch das Bild läuft oder das Innenleben einer Uhr, auch Albert Einstein sieht gezeichnet wie auf allen bekannten Fotos aus.
Jedes Bild zeigt den dazu gehörigen Text man kann das Gelesene oder Gehörte mit den Bildern vergleichen.
Der Text ist eine fantastische Geschichte über eine Zeitreise. Nicht wie in den meisten Fällen in die Zukunft, diesmal geht es in die Vergangenheit. Natürlich läuft es schief. Aber mit Hilfe von Albert Einstein wird die Situation gerettet. Auffallend ist der Schreibstil, er ist eher sachlich erklärend, trotzdem gut verständlich. Genau so wie man mit einem Kind spricht, wenn man ihm etwas erklären will. Es ist keine Bilderbuchsprache.
Am Ende wird versucht die Relativitätstheorie zu erklären. Wie immer habe ich es im Prinzip verstanden, aber ob ich es verinnerlicht habe kann ich nicht behaupten. Ich muss es immer wieder aufs Neue lernen.
Dieser Anhang ist für Kinder zu schwierig zu verstehen, dazu müssen sie älter sein.
Daher ist dieses Bilderbuch nicht nur für Kinder sondern ein genauso schönes Buch für Erwachsene.


Veröffentlicht am 26.08.2020

eine andere Art Krimi

Der falsche Preuße
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Klappentext
München zur Jahrhundertwende. Es ist die Zeit der pferdegezogenen Trambahnen, der riesigen Bierpaläste und der gebratenen Kapaune. Und es ist der Beginn einer jungen Wissenschaft ...

Klappentext
München zur Jahrhundertwende. Es ist die Zeit der pferdegezogenen Trambahnen, der riesigen Bierpaläste und der gebratenen Kapaune. Und es ist der Beginn einer jungen Wissenschaft namens Kriminalistik. Wilhelm Freiherr von Gryszinski zieht von Preußen nach Bayern, um als Sonderermittler für die Königlich Bayerische Polizeidirektion tätig zu werden und den Beamten Errungenschaften wie den Fingerabdruck und die Spurensicherung am Tatort näher zubringen. Sein erster Fall: Ein stadtbekannter Bierbeschauer wird tot an der Isar gefunden – eingehüllt in einen kostbaren Federumhang, daneben der Abdruck eines Elefantenfusses. Gryszinski kommt bald einer Verschwörung nationalen Ausmaßes auf die Spur, die ihn vor eine unsägliche Wahl stellt: Ist er eher bereit, seine Ehre als bayerischer Beamter zu verletzen oder als preußischer Offizier?
Meinung
Hier finden Mordermittlungen statt als die Kriminalistik noch in den Kinderschuhen steckte. Die Arbeit mit Fingerabdrücken und anderen Indizien ist noch im Experimentierstadium. Wenn man einen modernen Krimi liest ist das alles schon Standard und keiner macht sich Gedanken. Hier wird noch mit Lupe und Zeichnungen gearbeitet und trotzdem ein Mörder überführt.
In diesem Buch treffen bayrische Gemütlichkeit und preußische Strenge aufeinander. Dabei ist der junge Ermittler Wilhelm Freiherr von Gryszinski eigentlich so richtig keins von beiden. Geborener Preuße und in München lebend, ist er ein bisschen wie ein Freigeist der vor allem gutes Essen liebt und seine Frau.
Mit leisem Humor erzählt die Autorin diesen Krimi, ohne viel Blut oder andere Details die es sonst zuhauf gibt, ist er spannend und am Ende auch überraschend.
Die Beschreibung des Lebens in München um 1894 ist sehr detailgetreu, Die Menschen sind teilweise echte Originale, die man so noch nicht kennengelernt hat. Es macht Spaß sich das vorzustellen.

Veröffentlicht am 16.08.2020

Warum

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete
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Klappentext
Polen, 1939: Die sechzehnjährige Stefania und Izio sind frisch verliebt und wollen heiraten. Doch dann beginnt der Zweite Weltkrieg und ihre Heimatstadt wird von den Nazis besetzt. ...

Klappentext
Polen, 1939: Die sechzehnjährige Stefania und Izio sind frisch verliebt und wollen heiraten. Doch dann beginnt der Zweite Weltkrieg und ihre Heimatstadt wird von den Nazis besetzt. Izio und seine jüdische Familie müssen ins Ghetto ziehen. Stefania tut, was sie kann, um ihnen zu helfen. Doch als im Ghetto die Deportationen beginnen, gelingt nur Izios Bruder Max im letzten Moment die Flucht – zu Stefania. Das junge Mädchen trifft eine Entscheidung: Sie versteckt Max und zwölf weitere Jüdinnen und Juden auf ihrem Dachboden. Bis eines Tages die Nazis vor dem Haus stehen …
Meinung
Ein wichtiges Thema aus einer anderen Sicht. Diesmal von Innen. Ein junges Mädchen, dass trotz Angst um sich und ihre Schwester, Juden hilft, versteckt und immer wieder neue Ideen für die Beschaffung von Lebensmitteln, Kleidung oder Medikamente hat. Sie tut alles um diese Leben zu retten, lässt sich demütigen und gerät mehrmals in Lebensgefahr.
Ihre Schützlinge sind Menschen wie du und ich, mit Macken, streitsüchtig oder egoistisch. Niemand ist besonders, alle sind Menschen.
Auf die Frage warum rettet sie die Menschen oder warum tötet der SS-Mann ein Kind, kommt die schlichte Antwort: weil sie / er es kann.
Alle Regeln des menschlichen Miteinander sind außer Kraft gesetzt. Stefania macht ihre eigenen Regeln.
Die Autorin beschreibt die Situationen und Gefühle in einer Art und Weise das auch jüngere Leser gut damit zurecht kommen. Sie hält den Lesern "die Hand vor Augen", so wie es Stefanie bei ihrer kleinen Schwester macht, wenn die Szenen im Ghetto besonders grausam sind.


Veröffentlicht am 16.08.2020

Tüchtig und Tapfer

Tante Martl
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Klappentext

Tante Martl ist scheinbar unscheinbar, in Wahrheit aber ganz besonders. Der Leser spürt es gleich an der Art, wie sie ihre Telefonanrufe eröffnet: mit einem Stöhnen, dem ein unerwarteter Satz ...

Klappentext

Tante Martl ist scheinbar unscheinbar, in Wahrheit aber ganz besonders. Der Leser spürt es gleich an der Art, wie sie ihre Telefonanrufe eröffnet: mit einem Stöhnen, dem ein unerwarteter Satz folgt. Geboren als dritte Tochter eines Vaters, der nur Söhne wollte, ist Martl die ungeliebte Jüngste, die keinen Mann findet, dafür aber einen Beruf als Volksschullehrerin. Nie verlässt sie die westpfälzische Kleinstadt, in der sie geboren wurde, ja nicht einmal ihr Elternhaus. Und obwohl sie ihren Vater jahrelang pflegt, während ihre Schwestern Familien gründen, bewahrt sie ihre Selbstständigkeit. Wie Tante Martl das schafft und in hohem Alter noch einen großen Fernsehauftritt bekommt, erzählt Ursula März mit staunender Empathie und widerständigem Humor.

Ein Leben lang auf die Eigenschaften tüchtig und tapfer reduziert zu werden, nur weil sie nicht als der erhoffte Junge geboren wurde ist ein grausames Schicksal, das Tante Martl bis zu ihrer Demenz erfolgreich meistert.

Für uns Leser aber ein warnendes Vorbild. Nie unsere Erwartungen auf unsere Kinder uu projektizieren , denn jeder Mensch ist eine eigene Persönlichkeit, nur so ist sie liebens- und achtenswert. Alles andere ist eine Kopie. Tante Martl hat es geschafft, ihre Nichte, ihr Neffe und ihre Schüler haben sie geliebt so wie sie war. Und ich bewundere sie.

Veröffentlicht am 13.08.2020

Korruption

Die vier Toten von Tibet
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Klappentext

Shan, der Ermittler, den man nach Tibet verbannt hat, muss tatenlos zusehen, wie ein Tibeter vor seinen Augen erschossen wird – angeblich hatte er sich der Korruption schuldig gemacht. Doch ...

Klappentext

Shan, der Ermittler, den man nach Tibet verbannt hat, muss tatenlos zusehen, wie ein Tibeter vor seinen Augen erschossen wird – angeblich hatte er sich der Korruption schuldig gemacht. Doch dieser Tod ist nur der Beginn einer Reihe von mysteriösen Todesfällen. Die Chinesen versuchen ein großes Projekt gegen alle Widerstände durchzuziehen: den Bau eines Staudamms in einem Gebiet, das den Tibetern heilig ist. Shan scheint auf verlorenem Posten zu kämpfen. Doch da taucht ein Mensch auf, dem er all sein Wissen und seine Weisheit verdankt. Der alte Mönch Lokesh tritt wieder an seine Seite.

Meinung

Diesmal geht es unter anderem um Korruption.
Auf dem ersten Blick ist es ein normaler Krimi, dann ist man auf einmal mitten in Tibet, mitten in dem Kulturkampf den China in Tibet führt, die Vernichtung der alten Kultur und der noch älteren Religion. Eine sehr fremde Lebensweise mit der uns der Autor nebenbei vertraut macht. Shan war/ist Chinese, aber durch den langen Aufenhalt in einem Arbeitserziehungslager und das Leben in Tibet, ist er selber zu einem Tibeter geworden. So wie er immer weiter lernt, lernen wir Leser mit ihm. Die ultra spannenden Augenblicke sind eher selten, dafür erleben wir eine gründliche Ermittlungsarbeit die auch das Übernatürliche mit einbezieht. Es gibt weder nur Gut und auch nicht nur Böse. Denn alle haben irgendwo ein Element des anderen in sich.
Es ist der zehnte Band man kann ihn allein lesen. Um Inspektor Shan kennen zulernen sollte man aber in der Reihenfolge lesen