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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2022

Eine gute Nachfolgerin

Die Dreitagemordgesellschaft
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Phyllida Bright ist die Haushälterin von Agatha Christie, am Morgen nach einer Dinner Gesellschaft wird eine Leiche in der Bibliothek gefunden. Kein geladener Gast sondern der Herr war angeblich zu einem ...

Phyllida Bright ist die Haushälterin von Agatha Christie, am Morgen nach einer Dinner Gesellschaft wird eine Leiche in der Bibliothek gefunden. Kein geladener Gast sondern der Herr war angeblich zu einem Interview mit der Schriftstellerin verabredet. Das ist nur die erste aller Ungereimtheiten in dieser Geschichte, die in bester Tradition zu der berühmten Krimi Autorin geschrieben wurde. Die Hausdame liebt die Bücher ihrer Arbeitgeberin, besonders Hercule Poirot hat es ihr angetan. Daher nimmt sie sich ihn als Vorbild und ermittelt in seinem Stil. Sehr zum Leidwesen der Polizei, die sie eher für noch nicht trocken hinter den Ohren hält.
Die Autorin hat es geschafft sich an die Vorgaben der Gastgeberin und Hausherrin zu h alten. Es sind wieder die Kleinigkeiten und Überlegungen die letztendlich zur Lösung führen. Es ist das Wissen das zu der Zeit nur bestimmte Berufsgruppen haben ( welcher Arbeitgeber weiß wie man putzt oder welcher Mann weiß was bestimmte weibliche Handlungen sind ). Daher ist Phyllida klar im Vorteil. Denn als Angestellte der berühmten Krimi Autorin hat sie Kenntnisse von denen andere nur träumen.
Schlicht gesagt, hätte es fast ein Buch von Agatha Christie sein können. Der Unterschied Mrs. Bright stellt ihr Licht nicht unter dem Scheffel. Sie ist klug und selbstbewusst und lässt das ihre Umgebung spüren.
Ich mag diese Figur, sie wird hoffentlich weiter ermitteln und sich dann vielleicht auch mit dem Inspektor etwas anfreunden können.
Sie ist der Dreh und Angelpunkt der Geschichte alle anderen sind ein gutes Orchester für diese Dirigentin.

Veröffentlicht am 07.12.2022

Verbrechen in der Nazizeit

Adler, Weibliche Kriminalpolizei, Berlin
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In Berlin in der Nähe der S-Bahn werden immer wieder Frauen vergewaltigt und nun auch ermordet. Im Jahr 1940 wo überall Verdunkelung herrscht, die Frauen viel und lange arbeiten, viele Männer an der Front ...

In Berlin in der Nähe der S-Bahn werden immer wieder Frauen vergewaltigt und nun auch ermordet. Im Jahr 1940 wo überall Verdunkelung herrscht, die Frauen viel und lange arbeiten, viele Männer an der Front sind, hat der Täter leichtes Spiel. Die weibliche Kriminalpolizei soll den Lockvogel spielen, damit die männlichen Kollegen den Täter endlich verhaften können. Luise Adler und Kriminalassistent Zach bilden das Team an vorderster Front. Sie fährt Nacht für Nacht die Bahn und er überwacht sie dabei. Während die Kriminalpolizei von einem Bahnarbeiter oder sogar einen SS Mann ausgeht. Ist die Sicherheitspolizei natürlich der Ansicht es könnte sich nur um ein subversives Element, ein minderwertiges Wesen oder ein Spion sein der gegen das Deutsche Reich agiert. Dieser alberne Krieg geht zu Lasten der Frauen.
Der Krimi war für mich brutal, nicht nur vom Thema sondern auch in der Beschreibung der Taten, der Opfer, der Handlungen der Sicherheitspolizei und auch die Erlebnisse an der Front
Es geht nicht nur um das Verbrechen sondern auch um die Verfolgung der Juden, Andersdenkender, Homosexuellen und Behinderten. Alle kommen zu Wort, zu jeder Gruppe wird ein Opfer vorgestellt, dazu die unsäglichen Gesetzestexte und Auszüge aus Reden von Hitler und anderen Nazigrößen. So wird der Alltag in Berlin dargestellt. Dem gegenüber stehen Menschen die helfen, kritisieren oder Änderungen erzwingen wollen.
Für mich wirkte es überfrachtet. Das Wissen ist bei uns Lesern da, etwas weniger und dadurch dann intensiver wäre meiner Meinung nach besser gewesen. Der Kriminalfall wirkte dadurch wie ein Nebenschauplatz.

Veröffentlicht am 07.12.2022

Ungewöhnlich

Anatomy
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Hazel will Chirurgin werden und das in Edingburgh im Jahr 1817. Ein Wunsch der für eine Frau unmöglich ist, selbst in einer Stadt in der die Medizin einen hohen Stellenwert hat. Mit allen möglichen ...

Hazel will Chirurgin werden und das in Edingburgh im Jahr 1817. Ein Wunsch der für eine Frau unmöglich ist, selbst in einer Stadt in der die Medizin einen hohen Stellenwert hat. Mit allen möglichen Tricks und Verstellungen versucht sie an Vorlesungen und Unterricht teilzunehmen.
Gleichzeitig werden in der Stadt immer wieder Leichen ausgegraben um sie an Ärzte und der Universität für Forschungszwecke zu verkaufen. Jack ist einer dieser Auferstehungsmänner.
Die beiden lernen sich unter ungewöhnlichen Umständen kennen und lieben. Noch ein Ding der Unmöglichkeit.
Das Buch ist eine Liebesgeschichte die so unwahrscheinlich ist wie Ostern und Weihnachten zusammen. Gleichzeitig ist ein Bericht über eine Zeit die gleichzeitig modern und noch im Aberglauben verhaftet ist. Die Medizin macht täglich Fortschritte, es wird geforscht, experimentiert an den Toten und an den Lebenden.
Einige Stellen in dem Buch halten den Leser vielleicht vom Essen ab, aber ansonsten spannend und gleichzeitig romantisch.
In Auszügen wird aus einem Lehrbuch aus diesen Jahren wie die Ärzte ihr Verhalten begründeten oder welche Lehren sie aus den Erfahrungen zogen.
Im Anfang ist das Buch etwas langatmig gewinnt aber dann an Tempo bis es am Ende vielleicht etwas zu schnell ist. Ich hätte da noch gern etwas mehr gelesen.
Im Ganzen wirkt das Buch gut recherchiert und die Mischung mit der Liebesgeschichte ist gelungen.

Veröffentlicht am 05.12.2022

Spitzer als Vampirzähne

This Charming Man
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Es gibt keine Vampire in Manchester, Punkt. Ende. Aus! Aber wer beißt dann die Leute? Warum tauchen dann verwirrte Menschen mit echten Vampirzähnen auf? Fragen die nur die Journalisten von Stranger ...

Es gibt keine Vampire in Manchester, Punkt. Ende. Aus! Aber wer beißt dann die Leute? Warum tauchen dann verwirrte Menschen mit echten Vampirzähnen auf? Fragen die nur die Journalisten von Stranger Times beantworten können. Aber die haben selbst genug Probleme. Scheidung, Geldeintreiber, Entführungen, inkompetente Handwerker und natürlich Geister und andere magische Wesen die sich in ihre Arbeit einmischen wollen.
Die Figuren sind wieder herrlich skurril, der Wiedererkennungswert ist hoch. Aber man kann dieses Buch auch unabhängig vom ersten Band lesen. Kurze Einlassungen zu den jeweiligen Figuren machen es möglich. Es wird zwar erwähnt was im vorherigen Band geschehen ist, aber es spoilert nicht dazu sind es zu kurze Sequenzen.
Die Nebenschauplätze zur Zeitung sind das eigentliche Thema, da gibt es wunderbare Exzesse. Die eine Anspielung oder mehr auf Social Media und verschiedene Apps ist. Gleichzeitig kann man es als eine Warnung verstehen wie man damit umgeht.
Eine weitere gute Nachricht kann man dieser Zeitung entnehmen. Sie vermittelt in ihrer Berichterstattung das es einen weiteren Band über sie geben wird. Es wird zwar nicht direkt gesagt. Aber die diskreten Andeutungen lassen darauf schließen. Wenn dem wirklich so ist, hoffe ich das der Nagel in der Wand wieder eine Rolle spielt, es waren meine Lieblingsstellen im Buch.




Veröffentlicht am 03.12.2022

Der neunte Fall

Madame le Commissaire und die Villa der Frauen
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Der neunte Band und immer noch nicht langweilig. isabelle Bonnet hat die geerbte Villa für misshandelte Frauen und ihre Kinder zur Verfügung gestellt. Erst ist alles gut und dann verschwindet eine Frau ...

Der neunte Band und immer noch nicht langweilig. isabelle Bonnet hat die geerbte Villa für misshandelte Frauen und ihre Kinder zur Verfügung gestellt. Erst ist alles gut und dann verschwindet eine Frau mit ihrem Kind. Es gibt verschiedene Verdächtige. Exmänner, Eltern und Geschwister, auch die Bewohner von Fragolin geraten unter Verdacht.
Der Autor hat es wieder geschafft uns alle mit auf diese Spuren zu nehmen. Wir folgen ihm brav und sind dann überrascht wenn es doch nicht passt.
Am Ende beglückwünscht man Madame le Commissaire zu dem gelösten Fall und hofft das es schnell den nächsten gibt.

Der Schreibstil ist wie gewohnt eine Mischung aus Spannung und Lebensstil. In einer der schönsten Gegenden Frankreichs ist es einfach zu Leben und Leben zu lassen. Hin und wieder ein Mord ist nur praktisch damit keine Langeweile aufkommt.