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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2024

Intensiv

Über allen Bergen
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Ein Junge kommt aus Paris in die Berge. Er ist auf der Flucht, als Jude hat er in der Stadt keine Chance. Seine Mutter hat alles getan um ihm eine Überlebenschance zu sichern. Offiziell ist er ...

Ein Junge kommt aus Paris in die Berge. Er ist auf der Flucht, als Jude hat er in der Stadt keine Chance. Seine Mutter hat alles getan um ihm eine Überlebenschance zu sichern. Offiziell ist er wegen seines Asthmas in den Bergen nur die Familie in der er untergekommen ist, weiß Bescheid. Er sieht die Berge zum ersten Mal in seinem Leben. Sie lassen ihn nicht mehr los.
Trotz des tragischen Hintergrunds ist es ein ruhiges, sehr intensives Buch. Allein die Beschreibung seiner Ankunft in der Dunkelheit und extrem viel Schnee, seine Konzentration darauf den Anweisungen seines Begleiters zu folgen und dann am nächsten Tag die Berge. Das Buch überträgt die Gefühle des Jungen auf mich als Leser. Berge sind beeindruckend besonders wenn man sie das erste mal sieht, hier sieht man sie durch die Augen von Vadim / Vincent man teilt die überwältigende Erfahrung des Kindes.
Die Umstellung in seinem Leben ist von jetzt auf gleich, wird mit einer gewissen Gelassenheit hingenommen. Dieses Fehlen an Heimweh oder Verzweiflung ist eigenartig, wird aber durch die Faszination für die Umgebung gedämpft. Die ganze Zeit entstand das Gefühl an der Seite von Vincent zu sein. Man lernt mit ihm die Dinge, die auf dem Hof in der Abgeschiedenheit von Nöten sind. Man findet mit ihm eine Zuflucht in dieser abgeschotteten Gemeinschaft. Als er wieder aufbricht in eine ungewisse Zukunft weil die Gefahr näher kommt, begleiten wir Leser ihn auch dabei.
Dieses Buch ist ohne Effekthascherei geschrieben, das historische Geschehen ist nur im Hintergrund von meinen Gedanken, es geht nur um den Jungen und seine Berge.

Veröffentlicht am 05.12.2024

Leidenschaft

Der Kunstsammler
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Der Ruhestand als Restaurator alter Gemälde scheint nicht zu Gabriel Allon zu passen. Immer wieder holt ihn seine Vergangenheit ein. Denn die vielen Kontakte nicht nur in der Welt des Geheimdiensts sondern ...

Der Ruhestand als Restaurator alter Gemälde scheint nicht zu Gabriel Allon zu passen. Immer wieder holt ihn seine Vergangenheit ein. Denn die vielen Kontakte nicht nur in der Welt des Geheimdiensts sondern auch zu Hehlern, Sachverständigen und einfach alle die mit alter Kunst zu tun haben sind sehr wertvoll. Ein Mord ist geschehen und en gestohlenes Gemälde gefunden. Ein weiteres wird vermisst. Auf der Suche nach Mörder und Bild kommt Gabriel einer russischen Verschwörung auf der Spur.
Allmählich ähneln sich die Fälle mit denen Allon zu tun hat, jetzt geht es nicht mehr wie in den früheren Geschichten um Terrorismus sondern der Schwerpunkt liegt jetzt mehr auf die Kunst und was Menschen für das Alleinstellungsmerkmal tun - nur ich kann dieses Bild sehen, nur ich fkann dieses Buch lesen - die Welt der extremen Sammler scheint aus Egoisten zu bestehen.
Ansonsten taucht man in eine vertraute Welt ein. Schaut in die grünen Augen und trinkt einen Kaffee in Venedig, besucht Jerusalem und jettet um die Welt. Mit dem Alter wird Allon menschlicher, er macht sich Sorgen um die Menschen die er losschickt., es sind nicht mehr nur Soldaten im Dienst seines Landes, jetzt sind es Außenstehende die er rekrutiert. Dabei erlebt er so einige Überraschungen..

Veröffentlicht am 02.12.2024

Welche Morde?

May Morrigans mysteriöse Morde
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May Morrigan ist eine nette ältere Dame, die ehemalige Bibliothekarin lebt' mit ihren Hunden und einem alten Freund in einem sehr schönen alten Haus voller Bücher. Man kennt die Leute aus dem Ort, organisiert ...

May Morrigan ist eine nette ältere Dame, die ehemalige Bibliothekarin lebt' mit ihren Hunden und einem alten Freund in einem sehr schönen alten Haus voller Bücher. Man kennt die Leute aus dem Ort, organisiert zusammen Dorffeste und andere Aktivitäten. Alles sehr beschaulich und freundlich. Wären da nicht einige Ungereimtheiten, wer das Missfallen der Lacy erregt findet plötzlich seinen Tod. Anscheinend räumt May auf. um den Frieden und die Ruhe an ihren Rückzugsort zu erhalten. Als ein junges Mädchen verschwindet, wird ihr Interesse geweckt. Das ist eine Geschichte die ihren Ehrgeiz weckt.
May ist eine Serienmörderin, sie tötet Menschen von denen sie sich gestört fühlt. Also ist sie eine Psychopathin. Warum ist sie mir trotzdem sympathisch, klar nur als Figur aber Francis Ackerman jr. von Ethan Cross ist mir unheimlich, mit ihm möchte ich keinen Tee trinken, mit May schon. Klar die Ackerman Serie ist blutiger und brutaler. Aber May ist auch nicht zimperlich.. Vielleicht liegt es an ihren überlebenden Mitmenschen, Spencer ihr Mitbewohner ist absolut liebenswert. Er ist sehr intelligent und kann kochen Auch die anderen Figuren die ich kennen lernen durfte, haben ihre angenehmen Eigenschaften.
Im Gegensatz zu diesem Umfeld ist der Fall in diesem Cosy Crime eher simpel erzählt. Als Leserin hatte ich sehr schnell einen Verdacht, durch die vielen Zufälle, weil immer jemand die richtigen Fragen stellte, die richtigen Leute kannte, oder die passenden Hilfsmittel zur Hand waren kamen auch May und ihre Mitstreiter schnell auf den Täter. Auch seine Motive wurden schnell abgefrühstückt. Erklärungen für die Lösungen schienen der Autorin überflüssig. Fragen die während des Lesens auftauchten, auf die ich gern Antworten gehabt hätte, blieben offen. Auch die Sprache springt hin und her, mal ist es eine feine zurückhaltende Formulierung und dann wieder ist es richtig derb. Ob es an der Übersetzung liegt?
Das Buch hatte viele Ecken und Kannten, Brüche schon fast. Trotzdem war es gut zu lesen, denn wie gesagt sind es zwei Themenbereiche die sich fast schon gegenüber standen, in diesem Buch wurden sie nicht zusammen geführt. Aber durch einen seltsamen Cliffhanger am Schluss ist der Eindruck entstanden, das es ein nächstes Buch geben wird. Auf alle Fälle würde ich es lesen denn vielleicht werden darin meine Fragen beantwortet.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 29.11.2024

Was ist das Böse?

Blutrotes Karma
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Diese Frage stellt der Autor sehr subtil in jedem seiner Romane und wo versteckt es sich? Hat es ein typisches Gesicht oder Verhaltensweise, ist es von Geburt an da oder wird es anerzogen?
Spannend ...

Diese Frage stellt der Autor sehr subtil in jedem seiner Romane und wo versteckt es sich? Hat es ein typisches Gesicht oder Verhaltensweise, ist es von Geburt an da oder wird es anerzogen?
Spannend und sehr blutig und oft sehr brutal versucht er diese Fragen zu beantworten. Nach einem Roman von ihm braucht man lange Zeit keinen Thriller mehr. Im Vergleich sind alle anderen harmlos oder ich bin zu empfindlich für geraume Zeit.
Hier geht es um den Studenten Herve, sehr wütend und gewaltbereit, auf was er wütend ist, weiß er selber nicht so genau. Es sind die Unruhen in Frankreich 19668, er ist mit auf den Barrikaden und schmeißt Pflastersteine auf die Ordnungskräfte, dann entdeckt er seine ermordete Freundin mit Hilfe seines Bruders Mersch, eines Polizisten, will er den Täter finden. Seine Wut hat einen Kanal gefunden und seine Intelligenz führt ihn von Paris nach Indien und Rom.
Ich wusste das es die Unruhen gab, aber mehr nicht. Der Autor beschreibt detailliert die Ursachen ( Kleinigkeiten aus heutiger Sicht ), die aufgeheizte Stimmung und die Folgen. Vielleicht für einen Thriller eine zulange Erklärung des Zeitgeists. Aber für fast alle die diese Zeit nicht als Erwachsene erlebt haben ist es ein unbekanntes Thema.
Spannend ist das Buch, auch die Sprache die teilweise sehr mystisch, teilweise psychedelisch oder wie unter Drogen stehend klingt macht ihr Übriges das es beim Lesen mir kalt über den Rücken läuft. Egal ob psychisch oder physisch der Umgang mit den jungen Frauen kann nur einem kranken Gehirn entsprungen sein. Dieser Stil des Autoren der gleichzeitig beängstigende Szenen beschreibt und auch wieder beruhigt in dem er den gesunden Menschenverstand entgegen stellt findet sich in all seinen Büchern. Angst gegen Ruhe, Wut gegen perfide Gelassenheit. Immer wechseln die Gefühle die Seiten. Spannender geht es nicht. Nur das es in diesem Buch etwas weniger Seiten hätten sein dürfen.

Veröffentlicht am 27.11.2024

Spannende Fortsetzung

Wächter der Magie – Die zwei Schicksale (Wächter der Magie 2)
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Eine spannende Fortsetzung. Alex hat sich in Artime eingewöhnt, mit seinen Freunden entwickelt er neue magische Objekte und beobachtet die Entwicklung in Quill. Dort ist sein Bruder Aaron auf dem Weg sich ...

Eine spannende Fortsetzung. Alex hat sich in Artime eingewöhnt, mit seinen Freunden entwickelt er neue magische Objekte und beobachtet die Entwicklung in Quill. Dort ist sein Bruder Aaron auf dem Weg sich gegen ihn zu stellen. Die Zwillinge folgen dem Beispiel von Justine und Marcus. Das zusammenführen von Quill und Artime gelingt kaum. Denn Gewollte und Ungewollte trennen Welten. Denn die Gewollten können sich nicht vorstellen sich aus ihrem gemachten Nest zu erheben und selber mal einen Finger krumm zu machen. Aber es passiert noch viel mehr in diesen Welten.
Spannend erzählt die Autorin die Entwicklung der Kinder und auch die Starre der Erwachsenen.. Vor allem die Gegensätze bei den Brüdern sind enorm. Ist es nur die Erziehung, ihr unterschiedliches Schicksal oder ist es möglich das es einen guten und einen schlechten Zwilling gibt.
Die magische Welt ist auf der einen Seite wunderschön, die nicht magische Welt ist dagegen dürftig und grau. Ist es nur Neid oder Angst vor der Magie. Das bleibt auch am Ende noch offen.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger aber auch mit einem Hauch Hoffnung das sich am Ende alles zum Guten wendet. Ich freue mich schon auf die nächsten Bände. Denn die neu angelegten Themen sind sehr mysteriös und machen neugierig auf die Entwicklung.