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Veröffentlicht am 08.07.2023

Brutal aber gut

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Violet wollte eigentlich Schriftgelehrte werden, aber ihre Mutter hat für sie entschieden das sie Drachenreiterin wird. Obwohl sie weder den Willen noch die körperlichen Veraussetzungen hat. ...

Violet wollte eigentlich Schriftgelehrte werden, aber ihre Mutter hat für sie entschieden das sie Drachenreiterin wird. Obwohl sie weder den Willen noch die körperlichen Veraussetzungen hat. Auf der Akademie heißt es mit allen Mitteln das eigene Leben zu verteidigen. Der Tod ist schneller als alle denken. Vor allem wenn man wie Violet mehr Köpfchen als Muskeln hat. Vor allem steht sie als Tochter der gefürchteten Generalin im Focus. Denn es gibt in der Truppe eine Gruppe von Nachkommen der Rebellen, die die Generalin alle hat hinrichten lassen. Zwischen der kleinen Violet und Kaden der Anführer dieser Gruppe fängst es an zu knistern.
Die Geschichte baut sich langsam auf, die Umgebung wird sehr ausführlich beschrieben, die einzelnen Figuren sind sehr detailliert mit verschiedenen Eigenheiten ausgestattet so das ein hoher Wiedererkennungswert entsteht. Am Anfang hat mich die Brutalität unter den Kadetten gestört. Violet mit ihrer Menschlichkeit ist das totale Gegenteil und hebt dadurch die Geschichte auf ein anderes Level. in der Art "Das Gute siegt immer".
Die Entwicklungen der Kadetten und die Hierachie des Ganzen lässt sich gut nachvollziehen. Als Leser findet man schnell Sympathische und Unsympathen, auffällig ist das manchmal die Seiten gewechselt werden. Das warum liegt am Schreibstil. Unterschwellig werden Ideen vermittelt auf die man kommt und dann beim Lesen fiebert, liege ich mit meinem Verdacht richtig oder nicht. Am besten waren die Drachen, sie stehen über den Dingen und ihre trockenen Kommentare haben es in sich.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 29.06.2023

Mittsommer

Refugium
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Mittsommer ist die Nacht der Nächte, Party ohne Ende oder wie in diesem Buch ein Ende mit Mord.
Julia Malmros ist Schriftstellerin und ehemalige Polizistin, sie soll eine Fortsetzung zur Millenium ...

Mittsommer ist die Nacht der Nächte, Party ohne Ende oder wie in diesem Buch ein Ende mit Mord.
Julia Malmros ist Schriftstellerin und ehemalige Polizistin, sie soll eine Fortsetzung zur Millenium Trilogie schreiben und braucht daher Hilfe vom Computer Experten Kim Ribbing. Sie werden Zeugen der Morde bei ihren Nachbarn und fühlen sich berufen an den Ermittlungen teil zu nehmen.
Sie sind ein sehr unterschiedliches Paar, sie ist um die fünfzig und hat ein eher ruhiges Leben geführt, Grausamkeiten hat sie nur in ihrem Job erlebt. Kim ist das Gegenteil von ihr, erst Ende Zwanzig hat er mehr erlebt was andere dir antun können als man sich vorstellen kann. Das schlägt sich auch in seiner Kommunikation nieder. Weniger ist mehr, während sie doch gerne auch leidenschaftliche Gespräche führt.
Dieses Ermittlerduo und die Menschen in ihrer Umgebung sind durch die Gegensätze und die gelungene detaillierte Beschreibung richtig lebendig zwischen den Seiten aufgetreten. Sie sind keine Figuren zwischen Buchseiten, sie sind Menschen die aus dem Buch heraus treten ( so wie Cornelie Funke es in der Tintenwelt beschreibt ).
Die kleinen humorvollen Spitzen, die Vergleiche und Zitate aus Liedern und Büchern das alles rundet diesen Thriller ab.
Vor allem es steht nicht der Thriller / Krimi im Vordergrund, er muss sich den Platz 1 mit einer möglichen Beziehungsgeschichte, einem Drama und der Beschreibung von zwischenmenschlichen Beziehungen oder vereinfacht ausgedrückt Freundschaft teilen.
Die Skandinavier können meiner Meinung nach sehr gut schwere und düstere Krimis und Thriller, aber dieser Autor kann noch viel mehr, vielleicht liegt es daran das gerade Mittsommer ist, er kann außerdem Leichtigkeit und Humor und wenn man ein Interview mit ihm sieht, dann kann er sich auch selbst auf dem Arm nehmen.
Ein Highlight das Buch und Applaus für den Autor.


Veröffentlicht am 16.06.2023

Die Apotheke hat wieder geöffnet

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Es ist eine nahtlose Fortsetzung des Lavendelzimmers. Die Menschen, die Bücher die Düfte alles ist wieder da, wie ein lang vermisster Freund.
Für mich sind Bücher Freunde hier in diesem Buch ...

Es ist eine nahtlose Fortsetzung des Lavendelzimmers. Die Menschen, die Bücher die Düfte alles ist wieder da, wie ein lang vermisster Freund.
Für mich sind Bücher Freunde hier in diesem Buch sind sie auch Medizin. Ohne Rezept, frei verkäuflich, aber es braucht einen guten Apotheker um das Richtige für die eigenen Probleme zu finden.
Man kann nicht Anna Karenina lesen wenn man übervoll vor Glück ist. Das ist die Lehre die ich aus diesen beiden Büchern gelesen habe. Es muss in der jeweiligen Situation ein Buch sein, das ähnliche Gedanken, Gefühle und oder Probleme aufweist. Denn dann stehen auch die dazu gehörigen Lösungen darin.
Liest sich einfach, ist es aber nicht. Denn es gibt eine Vielzahl sehr guter Bücher denn schlechte gibt es nicht. Jeder hat einen anderen Geschmack und daher ist das Buch was für mich gut ist, für andere schlecht. Das Buch was mir hilft, würde andere ins Unglück stürzen.
Der Schreibstil ist eindringlich, die Menschen werden zu Fleisch und Blut, besonders ist es mir bei einem Beamten aufgefallen. Ich konnte förmlich sehen wie die Paragraphen hinter seiner Stirn ratterten und das er kein Leser war, das ging aus seinem beschriebenen Gehabe hervor.
Das ist es was die Autorin ausmacht, ich lese nicht nur, ich sehe echte Bilder, ich rieche die Gewürze und den Lavendel, ich schmecke den Wein und das Brot. Ich sehe die Vorfreude in den Augen der Leser auf ein für sie neues Buch. Ich erlebe das Eintauchen in eine neue Geschichte mit.
Diese Faszination an Büchern die auch mir zu eigen ist, wird hier ausgelebt und nicht nur beschrieben.

Veröffentlicht am 13.06.2023

Wunderbar trotz Krieg

Der Frauenchor von Chilbury
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Die Männer sind weg, im Krieg an wichtigen geheimen Arbeitsplätzen oder einfach zu alt. Also soll der Chor aufgelöst werden. Auf einmal der Gedanke wir Frauen können doch allein singen. Erstmal der Schock ...

Die Männer sind weg, im Krieg an wichtigen geheimen Arbeitsplätzen oder einfach zu alt. Also soll der Chor aufgelöst werden. Auf einmal der Gedanke wir Frauen können doch allein singen. Erstmal der Schock wir allein und dann das wäre schön. Es gehört Mut dazu 1940 etwas Neues anzufangen, etwas nie Dagewesenes, aber der Krieg macht es möglich. Alles was für Ablenkung sorgt wird unterstützt.
Das Buch lebt, durch seine unterschiedlichen Charaktere die selbst zu Wort kommen. Die eine schreibt Briefe an eine Freundin über ihre Sicht des Geschehens und ihren Anteil daran, die Andere schreibt sie an ihre Schwester. Die Jüngste schreibt in ihr Tagebuch, etwas schwärmerisch, etwas ichbezogen aber trotzdem den Menschen zugewandt. Eine am Anfang ängstliche Frau ( wer will es ihr verdenken, ihr Sohn zieht in den Krieg ) schreibt ein Journal und dadurch bekommt man ihre Entwicklung zu einer starken Persönlichkeit mit. Es sind die kleinen Zänkereien, die kleinen und großen Sorgen, die das Gefüge der Dorfgemeinschaft ausmachen. Es gibt Außenseiter die trotzdem mitten im Geschehen stehen,
Personen die vom Rand aus zu sehen und trotzdem Einfluss auf die Entwicklung nehmen.
Am Beispiel diesen kleinem Dorf wird auch das Weltgeschehen und die Einstellung der Zeitgeschichte unter die Lupe genommen. Man kann sich die Frauen sehr gut vorstellen, man findet Beispiele für diese oder jene im eigenen Bekanntenkreis. Die Herrische die sich trotzdem einer stärkeren Meinung unterordnet, das schwärmerische Küken oder auch die Mondäne die sich hinter dieser Rolle versteckt. Es gibt auch Menschen die um jeden Preis ihren Vorteil zu gewinnen suchen aber ob das Leben da mitspielt?
Ein lesenswertes Buch, es hat mich berührt, ich habe gelacht und geweint. Mein größtes Lob.

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Wie Phönix aus der Asche

Morgenluft
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Die Autorin gehört zu meinen liebsten Verfasserinnen von Romanen, auch wenn sie diesmal eine andere Richtung eingeschlagen hat, bin ich wieder restlos begeistert.
Eine Kleingartenkolonie kämpft um ihre ...

Die Autorin gehört zu meinen liebsten Verfasserinnen von Romanen, auch wenn sie diesmal eine andere Richtung eingeschlagen hat, bin ich wieder restlos begeistert.
Eine Kleingartenkolonie kämpft um ihre Gärten denn es soll ein Betonklotz an deren Stelle gebaut werden.. Steine und Mauern gegen Blumen, Obst und Gemüse. Klar es werden Wohnungen gebraucht aber es geht vielleicht auch anders. Nicht entweder oder sondern vielleicht ein Phönix.
Lu schleicht sich ein in diese Gruppe, warum, wieso, weshalb das bleibt vorerst ihr Geheimnis. Das sie hin und wieder lügt, das dämmert langsam allen aber warum.
Dieses Spiel zwischen Alt und Neu, Vertrauen und Misstrauen, Freundschaft und Exbeziehungen, wird immer wieder neu interpretiert. Jedes Paar oder Person hat seine eigenen Probleme die sie in den Gärten lösen wollen. Aber ein Stück Land ist keine Hilfe sondern eher eine Krücke. Das müssen einige Alteingesessene schmerzlich erkennen, genau wie Alkohol oder eine Tüte keine Rettung ist.
Die Menschen in diesem Roman waren sehr lebensnah gezeichnet. Ab und zu habe ich jemanden erkannt, andere kannte ich vom Hörensagen oder aus den Medien. Nicht das ich sie einer realen Person zuordnen hätte können, aber hier eine Macke, dort eine Verhaltensweise oder ein bisschen Ähnlichkeit im Aussehen.
Das Ende war ein Traum, ganz selten passiert er irgendwo auf der Welt und vielleicht weil die Geschichte so gut gefällt passiert dieser Traum immer öfter.