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Veröffentlicht am 18.07.2022

Trauer

Schlangen im Garten
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Die Mutter und Ehefrau ist tot. Nie wieder ihre Stimme hören, ihre Hände spüren, nie wieder die eigenen Gedanken, Gefühle und Sorgen mit ihr besprechen. Ein Mann und drei Kinder leiden unter diesem Verlust, ...

Die Mutter und Ehefrau ist tot. Nie wieder ihre Stimme hören, ihre Hände spüren, nie wieder die eigenen Gedanken, Gefühle und Sorgen mit ihr besprechen. Ein Mann und drei Kinder leiden unter diesem Verlust, Jeder geht anders mit der Trauer um. Eine Metapher ist, das die Tagebücher von ihr gegessen werden aber ein Kind rettet immer wieder einen Streifen in der Hoffnung noch einmal einen Gedanken der Mutter zu erhaschen oder noch einmal ihre Schrift zu sehen.
Dazu tauchen noch andere Figuren auf die in irgendeiner Weise Bezug zur Frau und der Familie haben. Es wirkt eigenartig wie sie versuchen den Hinterbliebenen bei der Trauer zu helfen.
Ich empfand das erste Buch der Autorin als ein modernes Märchen für Erwachsene. Es war gut zu lesen und daher waren die Erwartungen zu diesem Buch groß. Es ist meiner Meinung nach etwas Anderes, ein reales, wichtiges, emotionales Thema spielt hier die Hauptrolle.
Trauer haben wir alle schon erlebt, jeder geht damit anders um. Einige können darüber reden, andere ziehen sich zurück. Jeder Mensch hat seine eigenen Rituale mit dem Verlust umzugehen.
Ich glaube die Autorin will uns darin bestätigen. Macht das was ihr für richtig haltet, macht das was ihr fühlt, Ihr bestimmt wann die Trauer nicht mehr so sehr schmerzt. Nicht die anderen entscheiden wann es Zeit ist wieder unter Menschen zu gehen, wann man sich wieder freuen kann, wann man jemanden Neues kennen lernt, oder vielleicht sogar lieben lernt. Das alles sind ganz allein Empfindungen die nur die Trauernden verfolgen können. Wenn dieses Buch uns dabei hilft, weil die Familie sich Mühe gibt für sich allein zu handeln, uns selber wieder zu finden, dann ist es ein wichtiges Buch.

Veröffentlicht am 18.07.2022

Klosterleben

Matrix
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Von einer Kämpferin zur Nonne, so hat sich Marie ihr Leben nicht vorgestellt. Aufgewachsen inmitten kämpferischen Frauen die sogar auf einen Kreuzzug waren, kommt sie als Waise an Eleanors Hof. ...

Von einer Kämpferin zur Nonne, so hat sich Marie ihr Leben nicht vorgestellt. Aufgewachsen inmitten kämpferischen Frauen die sogar auf einen Kreuzzug waren, kommt sie als Waise an Eleanors Hof. Die Königin kann mit dieser jungen Frau die nicht ihren Idealen entspricht, nichts anfangen und schickt sie ins Kloster. Ein ärmlicheres und einsameres Leben kannte Marie vorher nicht. Sie passt sich nicht an, im Gegenteil sie betrachtet dieses Leben als Herausforderung und kämpft. Um Essen, bessere Lebensbedingungen, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Sie schafft es das die Frauen der Gemeinschaft an sie glauben, bei ihren Ideen mitmachen und selber denken.
Erst hat mich der Titel in Zusammenhang mit dem Klappentext irritiert, dann gelesen das dieses Wort für sehr vieles steht, Ordnung, Grundlage, Ursprung, Form, Verbund, wir verwenden es für Vieles als unabhängigen Namen z.B.: Autos, Clubs oder ein DJ nennt sich so.
Genau so habe ich mir die Figur der Marie vorgestellt. Sie verbindet die Frauen miteinander in dem sie die Struktur des Klosters ändert, sie legt Grundlagen für den Erwerb von Fähigkeiten und damit auch Einkommen, ihre Visionen sind Ursprung für ein autarkes, wehrhaftes Kloster.
Der Schreibstil hat nichts mit den in anderen historischen Romanen gemein. Auch hier sterben Menschen, durch Unfall, Krankheit oder Gewalt. Aber das wird in einem Satz erzählt, nicht über mehrere Seiten. Egal was die Autorin beschreibt, es ist in kurzen knappen Darstellungen erledigt. Dabei ist es so prägnant, das es im Gedächtnis hängenbleibt um dann von den eigenen Phantasien ausgeschmückt zu werden.
Ich fand das ungewöhnlich, gewöhnungsbedürftig und dann hat mich das Buch mit genommen, In eine Ära, in der es viele starke Frauen gab, die den Männern überlegen oder zu mindestens gleich gestellt waren. Die nach ihrem Tod schnell vergessen wurden und erst heute wieder den Stellenwert bekommen der ihnen zusteht.

Veröffentlicht am 05.07.2022

Traurig

Solange gehört das Leben noch uns
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Inas Großvater kommt ins Hospiz, er hat nicht mehr lange zu leben und dort gibt es für ihn die bessere Pflege und er ist dort auch nicht so allein weil Ina arbeiten muss und daher nur abends ...

Inas Großvater kommt ins Hospiz, er hat nicht mehr lange zu leben und dort gibt es für ihn die bessere Pflege und er ist dort auch nicht so allein weil Ina arbeiten muss und daher nur abends für ihn Zeit hat. Im Teresienhospiz trifft sie Richard, leider ist er auch ein Gast des Hauses und nicht nur ein Besucher. Aus einem begeisterten Bergsteiger ist ein Mann geworden der nur noch wenige Schritte ohne Schmerzen gehen kann. Trotz allem verlieben sich die beiden ineinander. Es ist eine Liebe mit Verfallsdatum. Die beiden gehen offen mit dieser Tatsache um.
Die Geschichte ist bittersüß, sehr traurig zu lesen. Trotzdem hat es Spaß gemacht der Entwicklung zu folgen. Ich habe mich etwas mit Ina schwer getan, sie ist dermaßen durch den Wind, dass sie öfter etwas vergisst und sich ständig am Entschuldigen ist. Eigentlich könnte sie von jedermann Verständnis für ihre Situation erwarten aber sie will es immer allen recht machen. Die anderen Figuren waren eine bunte Mischung. Ein perfekter Großvater, eine nette Nachbarin, eine beste Freundin die sich traut eine eigene Meinung zu haben, ein möglicher Partner der mir irgendwie suspekt war und natürlich Richard ein Mann zum verlieben.
Trotz der vielen Emotionalität die wirklich auf die Tränendrüsen drückt, war es ein gutes Buch. Das Hospiz wird als ein Hort der Zuversicht und Behaglichkeit beschrieben, ich hoffe das es so etwas auch im wirklichen Leben gibt. Die Ansichten die als Grundsätze beschrieben werden würden das Ende des Lebens wirklich erleichtern.

Veröffentlicht am 04.07.2022

Ein Leben

Die karierten Mädchen
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Die 90jährige Klara spricht ihre Lebenserinnerungen auf Kassetten, für ihre Kinder, Enkelkinder und bald auch ein Urenkel. Sie macht auch im hohen Alter einen selbstbewussten, fast strengen Eindruck. ...

Die 90jährige Klara spricht ihre Lebenserinnerungen auf Kassetten, für ihre Kinder, Enkelkinder und bald auch ein Urenkel. Sie macht auch im hohen Alter einen selbstbewussten, fast strengen Eindruck. Alles muss ordentlich und geregelt sein. Sie war in ihren jungen Jahren Lehrerin für Hauswirtschaft in einem Kinderheim. Dort wurden kranke Kinder betreut und gleichzeitig Mädchen als Hauswirtschafterinnen und Kinderpflegerinnen ausgebildet.
Ein kleines Waisenmädchen nimmt sie als ihre Tochter an. Mit den Jahren übernimmt sie die Verantwortung für das Haus. Es wird wirtschaftlich immer schwieriger und sie beginnt mit den neuen Machthabern zu lebäugeln. Zu spät merkt sie das diese eine Gefahr für ihre Tochter darstellen, denn Tolla ist Jüdin von Geburt.
Dieses Buch basiert zum Teil auf den Kassetten die die Großmutter der Autorin besprochen hat. Es ist ein Versuch ,das Verhalten der Menschen die keine Widerständler und keine begeisterten Mitläufer waren, zu erklären. Denn diese Frage treibt viele Menschen heute um. Habt ihr es nicht kommen sehen, warum habt ihr euch nicht gewehrt, warum habt diese Partei gewählt, warum habt ihr nicht die Notbremse gezogen, warum habt ihr mitgemacht? Alle diese Fragen möchte man der Großelterngeneration stellen. Antworten können sie in den meisten Fällen nicht mehr geben. Denn am Beispiel von Klara wird klar, Viele waren politisch unbedarft. Viele hatten nicht genug Vorstellungskraft, andere dachten vielleicht so schlimm kann es nicht werden.
Klara ist eine Figur ihrer Zeit. Strebsam, ordentlich, verantwortungsbewusst gegenüber ihrer Familie. Ihre Entscheidung ihr Schweigen zu brechen und ihre Geschichte erst der Nachwelt zu erzählen passt gut dazu.
Denn wir wissen Menschen die diese Zeit erlebt haben, sprechen in den meisten Fällen nicht darüber.
Daher empfinde ich dieses Buch als spannend denn Klara könnte auch meine Großmutter sein. Das kleine jüdische Mädchen ist eine erfundene Figur, sie stellt sehr gut den Zwiespalt dar in dem sich Klara befindet, zwischen dem wirtschaftlichen Wohlergehen und ihrem Gewissen.
Der Schreibstil passt zu der Protagonistin, er wirkt etwas zurückhaltend, ernsthaft. fast streng.
Die Geschichte von Klara endet nicht mit diesem Buch, wir können erfahren wie ihr Leben bis heute sich entwickelt hat.

Veröffentlicht am 04.07.2022

Vielfalt Nudeln

Nudeln & Pasta! Das Goldene von GU
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Viele Nudelrezepte von A-Z
Die Vielfalt erschlägt einem beim Lesen und das Wasser läuft im Munde zusammen. Es ist einfach für jeden ein Rezept dabei. Für Kinder genauso wie für Menschen die gern heimische ...

Viele Nudelrezepte von A-Z
Die Vielfalt erschlägt einem beim Lesen und das Wasser läuft im Munde zusammen. Es ist einfach für jeden ein Rezept dabei. Für Kinder genauso wie für Menschen die gern heimische Küche essen. Es gibt also Spaghetti mit Tomatensoße oder auch Spätzle mit Rahmsoße.
Es wird sehr viel erklärt z.B.: warum es so viele verschiedene Nudelformen gibt. Oder interessante Gewürzmischungen selber machen.
Es werden deutsche Spätzle, italienische oder asiatische Nudeln verkocht.
Es gibt Rezepte für Nudelteig selber machen. Es ist wirklich einfach.
Das ist der nächste Punkt. Die Rezepte sind sehr gut erklärt. Die richtige Reihenfolge genauso wie die Zutaten. Ihre Besonderheit und auch wie man die eine oder andere austauschen kann.
Schöne Fotos die Lust auf Kochen machen garnieren die Rezepte.
Für jemanden der viel Erfahrung in der Küche hat, viel kocht unter anderem auch Nudeln, ist das Buch auf dem ersten Blick zu einfach. Bei intensiveren Lesen fällt aber auf, es sind auch raffinierte Rezepte mit ungewöhnliche Zutaten dabei. Die aber genauso gut beschrieben sind das auch weniger Versierte sich daran trauen können.
Ein Kochbuch für Anfänger wie Fortgeschrittene gleichermaßen. Hauptsache Man selber und die Bekochten mögen Nudeln.
Guten Appetit