Profilbild von wiechmann8052

wiechmann8052

Lesejury Star
offline

wiechmann8052 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wiechmann8052 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2022

Ich wär so gern ...

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
0

Michael Hartung ist ein Held wider Willen. Eigentlich ist er ein Mann der immer wenn er auf der Erfolgsspur ist, von der Zukunft überholt wird. Jetzt hat er einen kleinen Videoladen und lebt mehr schlecht ...

Michael Hartung ist ein Held wider Willen. Eigentlich ist er ein Mann der immer wenn er auf der Erfolgsspur ist, von der Zukunft überholt wird. Jetzt hat er einen kleinen Videoladen und lebt mehr schlecht als recht davon. Eines Tages steht der Journalist Landmann vor ihm und nennt ihn einen Helden. Er hat alte Berichte ausgegraben in dem von einer Massenflucht aus der DDR geschrieben wird, mit Hartung als Helden. Der streitet erst alles ab, es sei nicht so gewesen, wird aber von der Überzeugung des Journalisten und dem vielen Geld korrumpiert, auch einmal jemand zu sein zu dem aufgeschaut wird, eben ein Held sein. Alle Welt will den Helden erleben, dreißig Jahre nach der Wende braucht es etwas Neues zum Feiern. Ein neues Gesicht, ein Ostdeutsches mit Bedeutung.
Der Autor beschreibt die Umstände so detailliert, das man das Gefühl hat in der besagten Nacht dabei gewesen zu sein. Dann wieder erzählt er die Lebensumstände der Figuren ganz nebenbei. Die Aktionen des Journalisten bekommen einen noch anderen Touch. Es ist das Spiel mit den Erzählstilen das die Menschen lebendig macht. Niemand beklagt sich über sein Schicksal, es ist eben so, fertig. Aber Träumen ist erlaubt, von einem anderen Leben, von was wäre wenn. Dazu ein feiner Humor der sich vor allem zwischen den Zeilen zeigt, oder wenn man sich die Situation bildlich vorstellt.
Diese Art ein Lachen einzustellen habe ich auch in anderen Büchern des Autors gefunden, es ist besonders, nicht laut sondern verschwörerisch, geheimnisvoll, ein Lächeln wie, wir beide verstehen und wissen mehr als die Protagonisten.
Gleichzeitig fordert der Autor mich und andere Leser auf, seht über euren Tellerrand, geht auf den anderen zu, versucht mal es mit seinen Augen zu sehen, probiert mal seine/ihre Meinung aus. Sagt nicht, die aus dem Osten oder auch, die aus dem Westen. So verschieden sind wir nicht. Die im Osten sind ja nicht aus Papua Neuguinea wir sprechen eine Sprache haben über lange Zeit die gleiche Kultur gehabt. Wir sind ein Volk von Helden und solchen die es gern wären.

Veröffentlicht am 11.01.2022

Ein Lächeln

Bridgerton - Penelopes pikantes Geheimnis
0

Penelope ist schon eine alte Jungfer, mit achtundzwanzig Jahren ist sie endlich vor dem Heiratsabsichten ihrer Mutter verschont. Leider ist sie schon seit Jahren unglücklich in Colin Bridgerton verliebt, ...

Penelope ist schon eine alte Jungfer, mit achtundzwanzig Jahren ist sie endlich vor dem Heiratsabsichten ihrer Mutter verschont. Leider ist sie schon seit Jahren unglücklich in Colin Bridgerton verliebt, er betrachtet sie bisher immer nur als eine gute Freundin. Aber er merkt immer wieder das er sie interessant findet, das er sich gut mit ihr unterhalten kann. Das sie in Vielem gleicher Ansicht sind. Seit langem ist Colin, der gegehrte Junggeselle ein Thema in der Klatschkolumne von Lady Whistledown, Aber wer ist diese Lady die von allem Ereignissen der guten Gesellschaft weiß, meistens ehe es die Betroffenen selber wissen.
Dieses Geheimnis zieht sich wie ein roter Faden durch die Liebesgeschichte. Das Raten wer ist diese Frau nimmt immer klarere Formen an. Die Lösung liegt auf der Hand. Die Gefahr eines Skandals auch.
Es sind in allen Bänden diese Klatschkolumne die an Wortwitz und Situationskomik die ´Geschichte auflockert. Nun wird das Geheimnis offenbart. Die Folgen davon werden wir erst in den kommenden Bänden erfahren. Hier sind die Folgen nur für die unmittelbar Betroffenen zu sehen und die sind sehr gut dargestellt.
Wieder sind die Personen sehr sympathisch, es gab eine Zicke die einen guten Gegenpol darstellt. Und die heiratswütige Mama Bridgerton muss sich wieder ein neues Opfer für ihre Ambitionen suchen, schön ist nur das sie ihre Kinder liebt und nur das Beste für sie will. Es ist unterhaltsam zwischendurch ein Buch zu lesen, in dem sich alles nur ums Heiraten, schöne Kleider und Bälle dreht.

Veröffentlicht am 10.01.2022

Wow

Gezeitenmord
0

Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Ein Mord auf der Deutsch- Dänischen Grenze. Ein Krimineller wird erschlagen auf gefunden und ein Kind entführt. Die dänische Lykke Teit und der deutsche Rudi ...

Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Ein Mord auf der Deutsch- Dänischen Grenze. Ein Krimineller wird erschlagen auf gefunden und ein Kind entführt. Die dänische Lykke Teit und der deutsche Rudi Lehmann aus Flensburg werden gemeinsam auf diesen Fall angesetzt. Beide sind sich auf Anhieb sympathisch und arbeiten sehr gut miteinander, haben eine ähnliche Arbeitsauffassung und auch den gleichen Humor. Andere sind nicht von dieser Art der Zusammenarbeit begeistert, das lässt die beiden aber kalt.
Der Fall zieht Kreise, bis zu einer Kindesentführung die anderthalb Jahre zurück liegt.
Dieser Krimi war für mich so wie ein Krimi sein soll. Gute Ermittler mit ein bisschen Privatleben, ein Fall der viele Wendungen hat, eine Lösung die ich im letzten Drittel vermutet habe, weil es möglich war mit zu raten und die Lösung nicht aus heiteren Himmel kam.
Die Figuren waren detailliert gezeichnet. Das Team war sehr sympathisch und ihre Kollegen hatten kleine aber feine Rollen. Die Täter waren perfekt. Perfide, dumm dreist oder am Boden zerstört von allem etwas.
Die Umgebung der Taten ist ein kleiner Ort in dem jeder jeden kennt und auch jeder über jeden redet. Das ideale Klima für Klatsch und Tratsch. Trotzdem kann es hier Verbrechen geben für die die örtliche Polizei keinen Täter findet. Es ist manchmal nicht gut wenn man sich zu gut kennt.
Ein winziges Detail hat mich gestört, die zeitliche Abfolge war sehr lang gezogen in Bezug auf das Privatleben. Da wäre eine Generation mehr besser gewesen. Es viel nur noch etwas Nachdenken auf und ist für die Handlung unwichtig, Vielleicht ist es für die folgenden Bände relevant.
Auf alle Fälle werden ich auch die folgenden Bücher gerne lesen.

Veröffentlicht am 09.01.2022

Die siebziger Jahre

Unser kostbares Leben
0

Dieses Buch beschreibt den Umbruch der Siebziger Jahre in der Bundesrepublik am Beispiel einer Kleinstadt in der Nähe von Frankfurt. Drei junge Mädchen entwickeln ein politisches Bewusstsein ...

Dieses Buch beschreibt den Umbruch der Siebziger Jahre in der Bundesrepublik am Beispiel einer Kleinstadt in der Nähe von Frankfurt. Drei junge Mädchen entwickeln ein politisches Bewusstsein angesichts von Umweltschäden, Fehlverhalten von Verantwortlichen und natürlich durch ihre Familien. Minka die Tochter des Bürgermeisters, Caro die Tochter eines Fabrikdirektors und Claire sie ist ein Vietnamflüchtling und wird von Caros Eltern adoptiert.
Es werden sehr viele Themen besprochen, politische Netzwerke wo eine Hand die andere wäscht, Deals zugunsten der Stadt und einer Firma wo einiges unter dem Teppich gefegt wird, Tierversuche, Atomkraftproteste oder Proteste gegen Startbahnen und Autobahnen. Experimente mit Psychopharmaka kommen genauso darin vor, wie das Retten von Kröten vor dem Überfahren wenn sie zu ihren Laichplätzen ziehen.
Der Grundtenor dieses Buchs ist: Jedes Leben ist kostbar, egal ob Mensch oder Tier und wir alle sind verpflichtet dem den größtmöglichen Respekt entgegen zubringen.
Wir erleben die Entwicklung der jungen Mädchen von Kindern zu erwachsenen Frauen mit, die in der Lage sind für ihre Meinung zu kämpfen und für ihre Überzeugungen eintreten. Sie sehen an ihren Müttern was sie nicht wollen. Die Frau des Politikers oder die Frau des Fabrikdirektors zu sein.
Die einzelnen Stränge greifen ineinander, die Entscheidungen sind leicht nachvollziehbar vor allem weil ich im gleichen Alter bin. An Protesten habe ich teilgenommen, aber ich hatte das Glück nie in unmittelbarer Nähe von einer ernsten Gefahr zu leben. Daher Unterstützung ja aber keine persönliche Beziehung. Um so eindringlicher erscheint dieser Rückblick und Dankbarkeit für die Entwicklung politisch wie gesellschaftlich,
Der Stil der Autorin ist eindringlich auch wenn es schon eine Weile her ist, kommt die Zeit sehr intensiv zurück in Erinnerung.
Spannend wird die Frage immer schnell beantwortet wie reagiert wer auf die Ereignisse, ändert sich etwas an den vorherrschenden Meinungen und wird endlich eine Änderung erreicht.

Veröffentlicht am 08.01.2022

Miss Marples Erbin

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
0

Mrs Pott ist etwas skurril, nicht unangenehm sondern auf freundliche Art. Sie macht eben Sachen die ich nicht manchen würde. Sie ist sehr einfühlsam und liebenswert. Als sie hört wie ihrem Nachbarn etwas ...

Mrs Pott ist etwas skurril, nicht unangenehm sondern auf freundliche Art. Sie macht eben Sachen die ich nicht manchen würde. Sie ist sehr einfühlsam und liebenswert. Als sie hört wie ihrem Nachbarn etwas zustößt, ruft sie als ordentliche Bürgerin die Polizei. Die findet nichts und wimmelt Mrs. Potts nach dem sie nachfragt ab. Als ob sie nicht wüsste was sie gehört hat. Sie fühlt sich dadurch berufen eigene Nachforschungen anzustellen. Da sie eine sehr aufmerksame Zuhörerin ist entgehen ihr keine Details. Sie lernt die Hundesitterin Suzie kennen und die Pastorenfrau Beck gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Mörder.
Es erinnert vieles an Mrs Marple. Das Alter, die Skurrilität, der Ehrgeiz. aber trotzdem ist sie eine eigenständige Figur.
Der Autor hat diese Figur sehr ausführlich beschreiben, bei einigen Szenen hatte ich ein richtiges Kopfkino besonders am Anfang wie ihr Bad im Fluss beschrieben wird. Auch die beiden anderen Frauen sind sehr detailliert dargestellt. Wir erleben als Leser den Beginn einer wunderbaren Freundschaft und Mordermittlungen, denn es bleibt nicht bei den einen Mord.
Es ist Cosy Crime das ist in meinen Augen etwas Positives. Blut und Angst können Viele, aber Humor und Einzigartigkeit gleichzeitig mit Wärme und Freundlichkeit und ohne große Probleme zu verbinden das kann nicht jeder Schriftsteller.
Das Einzige das mich im Anfang gestört hat, waren die sehr ausführlichen Beschreibungen. Nachdem man sich daran gewöhnt hat ist es okay.
Es ist der Beginn einer neuen Serie. Darauf einen kleinen Schluck Whiskey.